Klappentext:
Früh an einem Morgen im Juli ist Cassandra - Cass - Tanner plötzlich wieder da. Sie steht auf der Türschwelle ihres Elternhauses und sagt immer wieder "Findet Emma!"
Drei Jahre zuvor waren die 15-jährige Cass und ihre zwei Jahre ältere Schwester Emma spurlos aus der Kleinstadt in Connecticut verschwunden. Niemand konnte sich erklären, was passiert war. Es gab keine Hinweise, keine Zeugen, keine Ermittlungsergebnisse. Nichts. Nur die forensische FBI-Psychologin Dr. Abby Winter hatte schnell eine Theorie, die nur zu schmerzlich mit ihrer eigenen Kindheit und Jugend in Verbindung steht. Aber niemand glaubt ihr.
Jetzt erzählt Cass, was Emma und ihr widerfahren ist...
"Bei allem, was sie getan hat, was sie nicht hätte tun sollen, und allem, was sie hätte tun sollen, aber nicht getan hat, war etwas in ihr, das sich wie Liebe anfühlte. In Momenten wie diesen holte sie es hervor und zeigte es uns und ließ uns nach mehr hungern. Jeden von uns, jeden auf seine Weise."
(Cass, Seite 52)
Bewertung:
Hier darf nicht allzu viel verraten werden, was schnell passiert, weil es so durchflutscht. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt! Ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen, sodass ich es innerhalb von vier tagen durchgelesen hatte.
Eine Familie, die zerrissener nicht sein kann, wobei es sich mehr um die innere Zerrissenheit handelt. Der Narzissmus einzelner Personen schwebt wie eine dunkle Wolke über die Familie, was vor allem den Kindern und dem leiblichen Vater zu schaffen macht. Und jeder geht auf seine eigene Weise damit um, was wiederum mehr Probleme schafft. Am Ende kommt ein gewaltiges Gewusel ans Tageslicht, womit selbst ich als Leser nicht gerechnet habe.
Die Geschichte zeigt einige Auswirkungen, die der Narzissmus und depressive Verstimmungen haben können, sodass keine Person in diesem Dunstkreis wirklich "gesund" wieder da rauskommt.
Cass ist traumatisiert und versucht der Familie und den Detektives alle Informationen, die sie brauchen zu liefern. Sie selbst gerät dabei immer tiefer in einen nicht vorhergesehenen Strudel, von der sich auch Dr. Abby Winter schwer fernhalten kann.
Als Leser wird man selbst zum Detektive, gleichzeitig empfindet man durchweg unterschiedliche Gefühle für das Opfer Cass. Ihre Beziehungen zu den einzelnen Familienmitgliedern ist so undurchsichtig variable und der Schlüssel zur Lösung des Falls.
Ein wunderbarer Psychothriller, der echte Thriller-Fans begeistern wird! Mich hat er begeistert!