Ein Buch, das man einfach lesen muss
Guten Morgen, Genosse ElefantJuri ist ein Junge von zwölfeinhalb Jahren und das Leben hat ihm schon schlimm mitgespielt. Es ist 1954 in Russland. Mit sechseinviertel Jahren hatte er einen schlimmen Unfall. Seitdem stimmt so einiges ...
Juri ist ein Junge von zwölfeinhalb Jahren und das Leben hat ihm schon schlimm mitgespielt. Es ist 1954 in Russland. Mit sechseinviertel Jahren hatte er einen schlimmen Unfall. Seitdem stimmt so einiges nicht mit ihm. Und das weiß Juri auch. Doch das auffälligste ist, dass er aussieht, als würde er immer lächeln. Aus seinem Gesicht scheint Güte und Mitgefühl. Fremde Menschen erzählen ihm ihre Geheimnisse und Juri hat gelernt, damit zu leben. Sein Vater ist der Tierarzt im Stadtzoo von Moskau.
Mitten in der Nacht werden Juri und sein Vater abgeholt und in eine Datscha gebracht. Sie wissen nicht was los ist, anfangs denkt sein Vater, er soll verhaftet werden. Doch dann werden sie zu dem wichtigsten Mann Russlands gebracht, dem Mann aus Stahl. Dieser ist krank und sofort angetan von Juri, so dass er in nicht mehr gehen lassen will. Er wird Vorkoster des wichtigen Mannes und jeder versucht Juri in Intrigen zu verwickeln. Aber Juri hat seine eigene Sichtweise und seine ganz eigene Art, mit den Dingen umzugehen. Er ist einfach ein toller und mutiger Junge. Doch ungefährlich ist es auch für ihn nicht.
Stalin lebt nicht mehr lange und Juri erzählt in Ich-Form das, was er im Umfeld von Stalin erlebt, viel Schlimmes, Grausames und Trauriges. Doch Juri bewahrt sich seine kindliche Naivität und Unschuld. Deshalb sind diese Dinge aus seiner Sicht auch so herzzerreißend und berührend. Seine Sichtweise und die Art, wie er mit allem umgeht.
Christopher Wilson hat mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen geschafft, dass durch die Sichtweise eines 12-jährigen Jungen, der nach einem schweren Unfall körperlich und geistig behindert ist, der grausame Dinge sieht, diese ganze Grausamkeit und Brutalität in seiner kindlichen Unschuld und dessen Erzählweise den Leser sich verbeugen lässt vor diesem gelungenen, mitreißenden, mitfühlenden, berührenden und nachdenklich machenden Roman.
Fazit:
Ein wunderbarer Roman über einen Jungen, der anders ist, als andere Kinder. Ein wunderbarer und toller Junge. Liebevoll und berührend erzählt, und trotz der Traurigkeit muss man immer wieder auch schmunzeln. Ein Buch, das den Leser noch lange beschäftigt, eine Geschichte die noch lange nachhallt, einfach wunderschön.