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Veröffentlicht am 10.01.2023

Ein starker Roman mit posthumanem Touch

Rho
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Der Science-Fiction-Roman spielt auf Deuteragäa, einem Planeten, der sich zwar um seine Sonne, aber nicht um sich selbst dreht. Deswegen ist Leben nur in der Dämmerungszone zwischen der vereisten Nacht- ...

Der Science-Fiction-Roman spielt auf Deuteragäa, einem Planeten, der sich zwar um seine Sonne, aber nicht um sich selbst dreht. Deswegen ist Leben nur in der Dämmerungszone zwischen der vereisten Nacht- und der glühend heißen Tagseite möglich. Dort haben sich vor nicht allzu langer Zeit Menschen von der Erde angesiedelt. Sie leben sehr dicht aufeinander, da der Platz beschränkt ist. In der Wüste nah dieser von Menschen bewohnten Zone leben doggengroße „Insekten“, die Mantis, die von den Menschen kaum erforscht sind. Die Bezeichnung der Tiere als Insekten hat mich als Biologin zunächst gestört, denn wegen ihres Exoskeletts und der Tracheenatmung können Insekten nicht so groß werden. Doch ich habe mich damit getröstet, dass die Protagonistin Moira diesen Begriff nur deshalb wählt, da die Tiere äußerlich den Insekten der Erde ähneln. Und tatsächlich stellt sich im Lauf des Romans heraus: Mantis sind keine Insekten!

Zurück zur Handlung: Während die Mantis sich in der ersten Zeit der menschlichen Besiedlung friedlich verhielten, führen sie nun Angriffe durch, die zahlreiche Todesopfer fordern. Die Protagonistin Moira, eine Ärztin und Journalistin, entgeht bei einem dieser Überfälle nur knapp dem Tod. Ein Soldat rettet ihr das Leben und flieht mit ihr vor den Mantis in die Wüste. Dort entdeckt Moira, dass der Soldat kein gewöhnlicher Mann ist – mehr will ich von der Handlung nicht verraten.

Schmidts Schreibstil ist locker und flüssig. In den ersten zehn Seiten ist zwar viel Information verpackt, so dass ich diese tatsächlich zwei Mal gelesen habe, aber dann wurde der Roman zum Pageturner. Die Geschichte wird aus der Sicht von Moira, von Keith und von Rho erzählt, die Figurensprachen sind herrlich verschieden und jede auf ihre Art sympathisch. Mir gefiel besonders, dass selbst die „großen“ Gefühle wie Schmerz, Trauer, Angst und Liebe so wunderbar unpathetisch beschrieben sind, aber dennoch stark und präsent wirken. Der Antagonist Keith ist zwar kein sympathischer Kerl, doch die Autorin versteht es, ihn als facettenreichen Menschen zu schildern, der in mir eher Mitleid als Abneigung weckt.

Die Romanwelt ist weder distropisch noch utopisch. Offenbar leben die Menschen auf Deuteragäa relativ gleichberechtigt miteinander, Sexismus und Rassismus sind kein Thema im Roman, und auch die Klassenunterschiede scheinen gering zu sein. Dadurch konzentriert sich die Spannung nur auf die Geschichte selbst, auf die Story. Und diese ist meisterhaft gesponnen. Die Handlungsstränge verweben sich reibungslos, die Wendungen kommen genau zum richtigen Zeitpunkt und werden plausibel eingeführt. So bleibt die Spannung durch den ganzen Roman erhalten. Ich habe ihn fast in einem Rutsch gelesen und empfehle ihn nicht nur Science-Fiction-Fans, sondern allen Leser*innen, die spannende Romane mit aktiv handelnden Heldinnen mögen.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Ein Krimi ohne Leiche, historischer und feministischer Roman in einem

Der Verdrüssliche
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In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung ...

In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung spielt sich aus der Sicht von drei Figuren ab. Die erste ist Dr. Carola Broggiato, eine pensionierte Hofrätin mit einem Krebsleiden. Brogiatto arbeitete „in ihrer aktiven Zeit“ im österreichischen Bundesdenkmalamt und ist eine begeisterte Kunstliebhaberin. Sie erfährt durch Zufall, dass die Skulptur „Der Verdrüssliche“ von dem Künstler Franz Xaver Messerschmidt das Wiener Kunstmuseum Belvedere verlassen hat. Es wurde verkauft, offenbar ohne dass Informationen über dieses Geschäft an die Öffentlichkeit drangen. Broggiato weiß aus ihrer Zeit als aktive Hofrätin, dass die Skulptur normalerweise Österreich nur als Leihgabe hätte verlassen dürfen und beginnt zu ermitteln.
Die zweite Perspektivfigur ist die junge Malerin Gitta Hausladen. Hausladen hat einen Aufenthalt in einer psychatrischen Klinik hinter sich und versucht, sich wieder in den Alltag einzugewöhnen und sich um ihr Kind im Grundschulalter zu kümmern. Hartnäckig kämpft Hausladen gegen ihre gelegentlichen Wahnvorstellungen und ständigen Selbstzweifel an. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass Mitglieder der Familie Hausladen verstrickt sind in die zentrale Frage des Romans: Was ist mit der Skulptur des „Verdrüsslichen“ geschehen?
Die dritte Perspektive, vielleicht die, die mir am besten gefallen hat, ist sicher die ausgefallenste. Der Charakterkopf „Der Verdrüssliche“ kommentiert die Gegenwart und erzählt von seiner jahrhundertelangen Vergangenheit. Die Figurensprache ist Holzmair hier ganz besonders gelungen. Ein wenig altertümlich, ohne altbacksch zu wirken, voller Witz und Lebensweisheit.
Die drei Handlungsstränge, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben, verweben sich, schaukeln die Spannung hoch und enden in der überraschenden und schlüssigen Auflösung des Falls.
Holzmair ist ein spannender Krimi gelungen, der mich wie ein historischer Roman mit dem Wirken Messerschmidts und der Gesellschaft im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert vertraut macht. „Der Verdrüssliche“ ist auch ein feministischer Roman. Die Figuren der Dr. Broggiato und der Künstlerin Hausladen kämpfen trotz ihrer jeweiligen Krankheit um Anerkennung und Selbstbestimmung. Sie lassen sich von Konventionen oder Hindernissen manchmal kurz bremsen, jedoch nie aus der Bahn schlagen. Letztendlich ist Holzmairs Roman auch einfach ein belletristischer Leckerbissen, der allein wegen seines geschliffenen Schreibstils, der prägnanten Sprache und der einfühlenden Figurenpsychologie eine eindeutige Leseempfehlung verdient hat.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2022

Ein Krimi ohne Leiche, historischer und feministischer Roman in einem

Der Verdrüssliche
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In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung ...

In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung spielt sich aus der Sicht von drei Figuren ab. Die erste ist Dr. Carola Broggiato, eine pensionierte Hofrätin mit einem Krebsleiden. Brogiatto arbeitete „in ihrer aktiven Zeit“ im österreichischen Bundesdenkmalamt und ist eine begeisterte Kunstliebhaberin. Sie erfährt durch Zufall, dass die Skulptur „Der Verdrüssliche“ von dem Künstler Franz Xaver Messerschmidt das Wiener Kunstmuseum Belvedere verlassen hat. Es wurde verkauft, offenbar ohne dass Informationen über dieses Geschäft an die Öffentlichkeit drangen. Broggiato weiß aus ihrer Zeit als aktive Hofrätin, dass die Skulptur normalerweise Österreich nur als Leihgabe hätte verlassen dürfen und beginnt zu ermitteln.
Die zweite Perspektivfigur ist die junge Malerin Gitta Hausladen. Hausladen hat einen Aufenthalt in einer psychatrischen Klinik hinter sich und versucht, sich wieder in den Alltag einzugewöhnen und sich um ihr Kind im Grundschulalter zu kümmern. Hartnäckig kämpft Hausladen gegen ihre gelegentlichen Wahnvorstellungen und ständigen Selbstzweifel an. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass Mitglieder der Familie Hausladen verstrickt sind in die zentrale Frage des Romans: Was ist mit der Skulptur des „Verdrüsslichen“ geschehen?
Die dritte Perspektive, vielleicht die, die mir am besten gefallen hat, ist sicher die ausgefallenste. Der Charakterkopf „Der Verdrüssliche“ kommentiert die Gegenwart und erzählt von seiner jahrhundertelangen Vergangenheit. Die Figurensprache ist Holzmair hier ganz besonders gelungen. Ein wenig altertümlich, ohne altbacksch zu wirken, voller Witz und Lebensweisheit.
Die drei Handlungsstränge, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben, verweben sich, schaukeln die Spannung hoch und enden in der überraschenden und schlüssigen Auflösung des Falls.
Holzmair ist ein spannender Krimi gelungen, der mich wie ein historischer Roman mit dem Wirken Messerschmidts und der Gesellschaft im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert vertraut macht. „Der Verdrüssliche“ ist auch ein feministischer Roman. Die Figuren der Dr. Broggiato und der Künstlerin Hausladen kämpfen trotz ihrer jeweiligen Krankheit um Anerkennung und Selbstbestimmung. Sie lassen sich von Konventionen oder Hindernissen manchmal kurz bremsen, jedoch nie aus der Bahn schlagen. Letztendlich ist Holzmairs Roman auch einfach ein belletristischer Leckerbissen, der allein wegen seines geschliffenen Schreibstils, der prägnanten Sprache und der einfühlenden Figurenpsychologie eine eindeutige Leseempfehlung verdient hat.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Ein Krimi ohne Leiche, historischer und feministischer Roman in einem

Der Verdrüssliche
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In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung ...

In dem Roman von Eva Holzmair geht es um eine verschwundene Alabasterbüste, eines der über fünfzig Selbstportraits des deutsch-österreichischen Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783). Die Handlung spielt sich aus der Sicht von drei Figuren ab. Die erste ist Dr. Carola Broggiato, eine pensionierte Hofrätin mit einem Krebsleiden. Brogiatto arbeitete „in ihrer aktiven Zeit“ im österreichischen Bundesdenkmalamt und ist eine begeisterte Kunstliebhaberin. Sie erfährt durch Zufall, dass die Skulptur „Der Verdrüssliche“ von dem Künstler Franz Xaver Messerschmidt das Wiener Kunstmuseum Belvedere verlassen hat. Es wurde verkauft, offenbar ohne dass Informationen über dieses Geschäft an die Öffentlichkeit drangen. Broggiato weiß aus ihrer Zeit als aktive Hofrätin, dass die Skulptur normalerweise Österreich nur als Leihgabe hätte verlassen dürfen und beginnt zu ermitteln.
Die zweite Perspektivfigur ist die junge Malerin Gitta Hausladen. Hausladen hat einen Aufenthalt in einer psychatrischen Klinik hinter sich und versucht, sich wieder in den Alltag einzugewöhnen und sich um ihr Kind im Grundschulalter zu kümmern. Hartnäckig kämpft Hausladen gegen ihre gelegentlichen Wahnvorstellungen und ständigen Selbstzweifel an. Allmählich kristallisiert sich heraus, dass Mitglieder der Familie Hausladen verstrickt sind in die zentrale Frage des Romans: Was ist mit der Skulptur des „Verdrüsslichen“ geschehen?
Die dritte Perspektive, vielleicht die, die mir am besten gefallen hat, ist sicher die ausgefallenste. Der Charakterkopf „Der Verdrüssliche“ kommentiert die Gegenwart und erzählt von seiner jahrhundertelangen Vergangenheit. Die Figurensprache ist Holzmair hier ganz besonders gelungen. Ein wenig altertümlich, ohne altbacksch zu wirken, voller Witz und Lebensweisheit.
Die drei Handlungsstränge, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun haben, verweben sich, schaukeln die Spannung hoch und enden in der überraschenden und schlüssigen Auflösung des Falls.
Holzmair ist ein spannender Krimi gelungen, der mich wie ein historischer Roman mit dem Wirken Messerschmidts und der Gesellschaft im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert vertraut macht. „Der Verdrüssliche“ ist auch ein feministischer Roman. Die Figuren der Dr. Broggiato und der Künstlerin Hausladen kämpfen trotz ihrer jeweiligen Krankheit um Anerkennung und Selbstbestimmung. Sie lassen sich von Konventionen oder Hindernissen manchmal kurz bremsen, jedoch nie aus der Bahn schlagen. Letztendlich ist Holzmairs Roman auch einfach ein belletristischer Leckerbissen, der allein wegen seines geschliffenen Schreibstils, der prägnanten Sprache und der einfühlenden Figurenpsychologie eine eindeutige Leseempfehlung verdient hat.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Imagine – es GIBT andere, gerechtere, für uns alle bessere Wirtschaftsmodelle!

Die verkannten Grundlagen der Ökonomie
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Riane Eislers Sachbuch „Die verkannten Grundlagen der Ökonomie – Wege zu einer Caring Economy“ behandelt ein ökonomisches Modell, das auf Fürsorge basiert. Das Buch ist durch zahlreiche Quellen so gut ...

Riane Eislers Sachbuch „Die verkannten Grundlagen der Ökonomie – Wege zu einer Caring Economy“ behandelt ein ökonomisches Modell, das auf Fürsorge basiert. Das Buch ist durch zahlreiche Quellen so gut dokumentiert wie eine Diplomarbeit und gleichzeitig so verständlich geschrieben, dass auch Fachunkundige einen leichten Zugang finden. Ich stelle es in eine Reihe mit „Unsichtbare Frauen“ von Caroline Criado-Perez übersetzt von Stephanie Singh und „Die Geschlechterlüge“ von Cordelia Fine übersetzt von Susanne Held.

In „Die verkannten Grundlagen der Ökonomie“ beschreibt Eisler, wie die gängigen Wirtschaftsmodelle die Fürsorge für andere Menschen (Care-Arbeit) ausblenden. Dabei sei die Care-Arbeit nicht nur grundlegend für unser psychologisches und körperliches Wohlbefinden, sondern auch für die Umwelt und sogar für unsere Wirtschaft: Wäre die Care-Arbeit eine bezahlte Tätigkeit (was meist nicht der Fall ist), dann würde die resultierende Summe an die Hälfte des Bruttoweltprodukts heranreichen.

Der Grund dafür, warum die Care-Arbeit bei ökonomischen Modellen meist nicht einbezogen wird, liegt für Eisler darin, dass diese Arbeit hauptsächlich von Frauen erledigt wird. Fürsorge wird also als weibliche Tätigkeit wahrgenommen. Da heute die meisten Gesellschaften Frauen abwerten, gestehen sie auch „weiblichen“ Tätigkeiten weniger Wert und insbesondere weniger wirtschaftlichen Wert zu. Eisler erklärt ihre These, indem sie Dominanz und Partnerschaft gegenüber stellt: Im Dominanzmodell bestimmen wenige Menschen über die Verteilung der Güter, treffen Entscheidungen und unterdrücken die Mehrheit mittels Angst und Schmerz. Im Partnerschaftsmodell dagegen arbeiten die Menschen zusammen für das Allgemeinwohl. Nach Eisler befindet sich jede Personengruppe, ob Familie, Unternehmen oder Staat, irgendwo zwischen diesen Polen „Dominanz“ und „Partnerschaft“.

Eisler fordert eine Wirtschaftsordnung, die zum Allgemeinwohl beiträgt und die Erhaltung der Natur berücksichtigt. Dazu verlangt sie nach einem neuen Narrativ, das beschreibt, was Wirtschaft ist und was sie sein kann. Eislers Vorschlag: eine neue Wirtschaftstheorie, die sie „Caring Economy des Partnerismus“ nennt. Diese hat die Entwicklung des menschlichen Potentials zum Ziel, und Fürsorge ist ihre Basis. Um die „Caring Economy des Partnerismus“ zu verwirklichen, müssen alle Institutionen vom Dominanzmodell abrücken und sich dem Partnerschaftsmodell annähern. Der Weg dahin führt über eine Änderung der kulturellen Werte und eine Aufwertung der Care-Arbeit.

„Die verkannten Grundlagen der Ökonomie“ ist für alle Menschen geschrieben, die sich für gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen interessieren. Das Buch bietet Lösungsansätze und zeigt Möglichkeiten auf, als Einzelperson am Wandel unserer Gesellschaft mitzuwirken. Es ist voller Aha-Momente, die alte Glaubenssätze schwanken lassen. Die Lektüre hinterließ mich nicht frustriert durch die Erkenntnis, wie übel es um uns steht, sondern im Gegenteil: motiviert, selbst tätig zu werden. „Der erste Schritt besteht darin, dass wir im öffentlichen Diskurs den Begriff „Care“ mit dem Wirtschaftsbegriff verknüpfen und ein Bewusstsein dafür schaffen, welche wirtschaftliche Bedeutung Fürsorge hat“, schreibt Eisler (S. 31f). Meinen ersten Schritt, nämlich auf dieses tolle, absolut lesenswerte Buch aufmerksam zu machen, habe ich hiermit getan.

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