Mal nicht der "Held" im Mittelpunkt
SeelenlosDie Sprache/der Schreibstil
Wie schon in den vorangehenden Büchern der Seelenlos-Reihe verwendet die Autorin auch in „Schattennacht“ eine sehr bildreiche, beschreibende Sprache, die sowohl die Umgebung, ...
Die Sprache/der Schreibstil
Wie schon in den vorangehenden Büchern der Seelenlos-Reihe verwendet die Autorin auch in „Schattennacht“ eine sehr bildreiche, beschreibende Sprache, die sowohl die Umgebung, als auch die Personen und deren Gefühle lebhaft widerspiegelt. Man fühlt sich, als wandere man mit Gwen, Tares, Asrell und Niris durch die fantastische und doch gefährlichen Landschaften der Welt in der Gwens Gefährten leben, die jedoch keinen den LeserInnen bekannten Namen trägt (?). Man schmeckt ein Festmahl auf seiner Zunge und spürt die Angst im Nacken, sobald auch Gwen oder ein anderer Protagonist sich beobachtet fühlt oder Gefahr wittert.
Ich finde Maibachs Schreibstil einfach wundervoll bildhaft, kann mir die Personen und die Umgebung gut vorstellen und finde die Geschichte auch angenehm zu lesen, da die Sprache trotz Bildhaftigkeit relativ einfach gehalten ist und man kaum „über-drüber verschachtelte“ Sätze findet.
Die Personen
Wie schon in den anderen Bänden erfährt man auch im vierten Buch der Reihe Genaueres über die Vergangenheit von einem der Buchcharaktere. Dieses Mal ist Malek an der Reihe. All diejenigen, die die Bücher kennen werden jetzt aufschreien: Malek?!
Ja, Malek! Malek, der diese Geschichte erst so spannend, aber auch tiefgründig gemacht hat, wie sie ist. Malek, der zu einem meiner Lieblingscharaktere wurde, ohne sich dabei verfremden zu müssen. Malek, hinter dessen grausamer Fassade so viel mehr steckt, als man ihm zutrauen würde, den man aber auch auf keinen Fall unterschätzen darf.
Als wäre das noch nicht genug, ist da auch noch Ahrin. Was ist eigentlich mit ihm? Das frage ich mich nun schon seit Band 2! Inzwischen habe ich gelernt, dass ich in Juliane Maibachs Büchern mit meinen Vermutungen zu 90% der Fälle falsch liegen würde, aber bei Ahrin versuche ich es schon langsam gar nicht mehr. Doch genau das, macht ihn einfach so interessant. Ist er gut? Ist er böse? Ist er verzweifelt? Vielleicht sogar skrupellos? Oder braucht er einfach nur ein wenig Liebe und Bestätigung? Ich weiß es nicht. Das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass ich ihn mir sehr charismatisch vorstelle. Vielleicht ist er ein Engel, vielleicht aber auch der Teufel höchstpersönlich…ich befürchte, dass ich erst auf Band 5 warten muss, um das zu erfahren.
Allgemein bin ich besonders die männlichen Charaktere in „Seelenlos“ angetan. Ich finde Gwen sympathisch, stark und manchmal möchte ich auch ein paar Eigenschaften von ihr selbst haben, aber trotzdem stehen vor allem in diesem Band die Männer, also Malek, Tares, Asrell und besonders auch die Fürsten im Vordergrund, aber um nicht zu sehr zu „spoilern“ möchte ich darauf nicht noch genauer eingehen.
Doch eine Frau bringt ganz schön Schwung in die Story: Kalis. Ich werde auch auf sie nicht Näher eingehen als…man darf sie nicht unterschätzen, auf keine Weise!
Fazit
Die Geschichte in Band 4, welche sich diesmal gänzlich auf die magische Welt konzentriert und so gut wie durchgehend spannend geschrieben ist, hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Personen und ihre Beziehungen zu einander bekommen noch mehr Tiefe und mit Törstett und dem Reich der Thungass in dem ein Großteil der Ereignisse stattfinden, lernt man eine ganz neue Region in dieser anderen, magischen Welt kennen. Die Autorin lässt wiedermal viele Fragen über (positiv gemeint) und macht somit Lust darauf, Band 5 zu lesen und endlich mehr zu erfahren. Das Buch hört wie ich finde mit einem eher kleinen aber umso fieseren Cliffhanger auf und ich bin besonders gespannt, was sich noch alles ändern wird, was die Positionen der Charaktere in der Geschichte, sowie zueinander betrifft. Ich freue mich schon sehr auf Band 5 und von mir gibt es für Band 4 eine eindeutige, von ganzem Herzen kommende Leseempfehlung!