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Veröffentlicht am 10.02.2021

Was wäre wenn?

Sechs Leben
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Dieses Buch ging mir richtig unter die Haut. Es ist relativ neutral geschrieben. Man weiß nicht ob es diese Sache mit den Leben schon immer gab oder wie es dazu kam, es ist einfach so. Man wird vor eine ...

Dieses Buch ging mir richtig unter die Haut. Es ist relativ neutral geschrieben. Man weiß nicht ob es diese Sache mit den Leben schon immer gab oder wie es dazu kam, es ist einfach so. Man wird vor eine Tatsache gestellt, dass man in einer Welt lebt, in der Menschen verschieden viele Leben haben können. Anfangs fand ich das etwas komisch, da man so vor vollendete Tatsachen gestellt wird, aber wie schon bei "Insel der Waisen" hat der Verlag hier einfach ein Buch veröffentlicht, in dem es nicht um das Warum geht, sonder um das dahinter. Das Leben selbst, unserer Entwicklung und das Spiel mit der Frage "was wäre wenn?". Und wie man vermutlich schon aus der Stimmung meiner Worte erkennen kann, bin ich wieder sehr begeistert.

Die Autorin legt ein gewisses Tempo vor. Die Kapitel sind knackig und gut zu lesen. Der Erwachsene könnte sich schwer tun am für junge Leser ausgelegten Stil, aber dennoch hat er mich direkt abgeholt. Trotz der Leichtigkeit vermittelt er Emotionen. Ich weiß gerade gar nicht wo ich anfangen soll, denn da ich schon früh einige Verluste erleiden musste, lehrte mich das Leben es wert zuschätzen sowie die Momente mit meinen Liebsten. Etwas das wir oft als viel zu selbstverständlich sehen. Doch hier fragt man sich, wie hätte man selbst mit 15 Jahren gehandelt, wenn man plötzlich 6 Leben zur Verfügung gehabt hätte? Eine Frage, die ich mir auch auch heute noch stelle. Ich muss gestehen, dass ich es vermutlich nicht anders gemacht hätte wie unser Protagonist Gabriel. Nicht, wenn ich so aufgewachsen wäre wie er und genau das ist für mich auch so einer der Punkte warum mich dieses Buch nachhaltig begeistert.

Ich weiß nicht, ob ich darauf so eingehen kann, wie ich es jetzt gerne möchte ohne zu viel zu verraten. Nur so viel dazu: Das Buch zeigt meiner Meinung nach wichtige Punkte auf. Punkte die lehrreich für junge sowie alte Menschen sind. Risiken zu kalkulieren und deswegen ein Kind nicht in Watte zu packen, es aber auch einfach nicht machen zu lassen was es will. Ihm beizubringen, dass das Leben kostbar ist, man es aber deswegen nicht in Angst vor dem Tod verbringen sollte. Wir haben (leider?) nur ein Leben, aber wie viel besser ist es mehrere davon zu haben, wenn man dessen wahren Wert nicht erkennt, weil man es nie gelernt hat oder erst noch lernen muss!? Ist es da nicht sinnvoller einmal zu leben und dafür richtig? (Hier streichen wir gedanklich bitte noch den YOLO-Trend. Danke.) Vermutlich könnte ich jetzt noch zeilenweise darüber sinnieren, besonders mit dem Buch als Hintergrund, aber das will sicher keiner lesen. Deswegen lest lieber das Buch.

Fazit:

Ein unfassbar tolles Buch über den Wert des Lebens und wie schnell es anders kommen kann als man denkt.

Veröffentlicht am 07.02.2021

Leider nichts für mich.

Cursed – Die Hoffnung liegt hinter der Dunkelheit
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Vorab möchte ich erwähnen, dass ich einige Beispiele für mein Missfallen des Buches eingefügt habe. Wer also sehr empfindlich mit Spoiler ist, sollte hier auf das Lesen verzichten. Da ich keine Situationen ...

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich einige Beispiele für mein Missfallen des Buches eingefügt habe. Wer also sehr empfindlich mit Spoiler ist, sollte hier auf das Lesen verzichten. Da ich keine Situationen im Ganzen wiedergebe und auch keine, meines Erachtens, Story relevanten Dinge erwähne, können die weniger empfindlichen Leser einfach weiter schmökern.

Also, mir war klar, dass es in der Story sicher ein paar Herzchen, Liebe und Geschmachte geben wird, wirklich. Was mir aber nicht klar war, dass sie so unfassbar aufgesetzt wirkt. Also er muss schon mal nie groß was erzählen. Sie hingegen natürlich alles; was sie auch tut, zumindest nachdem sie sich 5 Minuten geziert hat, weil sie ihn ja nicht kennt. Selbstverständlich ist er auch der große Retter in der Not, während der Rest der armen Em nur böses wollen. Da Em aber ein so unglaublich guter Mensch ist, kann ihr das natürlich alles nichts anhaben. Ganz ehrlich? Mit so einem Verhalten erschafft man Monster, oder treibt andere in den Tot. Ich war so unfassbar wütend beim Lesen. Nicht nur weil es so ungerecht wirkte, sondern, weil alles so unglaubwürdig wirkte. Emotionslos.

Da ja aber alles Ansichtssache ist, kann es ja gut möglich sein, dass diese Aspekte eine gute Geschichte heutzutage aus machen (Memo an mich: Auf Klassiker umsteigen) bzw. es einfach zu dem Stil der Autorin gehört. Mir haben diese Punkte eben nicht gefallen, weil es für mich absolut nicht glaubwürdig war. Was mich aber fast noch mehr nervte, waren die Widersprüche. Also im einen Moment hatte sie nackte Unterarme, an denen er sie fast berührte, aber etliche Seiten später hat er ihre Arme noch nie unbedeckt gesehen. Okay... Der "Vater" sagt, dass sie ihn manchmal wirklich zur Weißglut treibt - so oder ähnlich. Augenmerk liegt hier auf dem Wort "manchmal", denn ähm, sie lebten erst wenige Wochen zusammen und er kam schon einige Kapitel lang nicht mehr vor, redet aber als würden sie dies schon ewig tun und als wäre sie das ungezogenste Kind auf der Welt. Vermutlich regt mich dies besonders in Verbindung mit dem ersten Absatz auf, aber es war für mich eine absolut unpassende Aussage.

Ich könnte jetzt nicht mal sagen, ob mich noch andere Dinge gestört haben, weil mich dieses Gefühl von Frust und Genervheit über viele Seiten begleitet haben. Warum ich das Buch schlussendlich beendet habe? Nun, ich wollte tatsächlich wissen was es nun mit all dem auf sich hat und wohin das Schicksal Em führt. Die Auflösung war zum einen etwas überraschend, zum anderen war es aber auch etwas vorhersehrbar. Ich fand es somit recht akzeptabel. Zudem war das Buch schnell weg gelesen. Während ich mich also noch über eine Stelle bei etwa 65% ärgerte, befand ich mich schon bei knapp über 80%. Ich glaube, dass dies auch einer dieser Gründe für meinen Groll an sich ist, denn ich finde die Idee so unglaublich gut und auch die Gaben sind einfach genial, nur deren Rollenverteilung bzw. wie das Puzzle zusammengesetzt wurde, war dann eben so gar nicht meins.

Da ich leider keine anderen Bücher der Autorin kenne, kann ich nicht beurteilen, ob es vom Stil und der Art her den anderen Geschichte gleicht und somit eine Leseemfpehlung ist oder nicht, aber für mich war es eindeutig nichts. Nachdem mir jetzt zugetragen wurde, dass die Autorin auf dieses Drama-Liebes-Kitsch-Geschwurbel zu stehen scheint, werde ich persönlich auf jeden Fall keines ihrer Bücher mehr in die Hand nehmen.

Fazit:

Wer auf eine oberflächliche Liebesgeschichte mit ein wenig Übernatürlichem steht, der ist hier sicher gut bedient. Für mich waren es leider zu viele Widersprüche und vieles fühlte sich sehr konstruiert an.

Veröffentlicht am 17.01.2021

Unterhaltsam von Anfang bis Ende.

Inferno, Chaos und Komplotte
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Warum eine Reihe nicht mal mit Band 2 anfangen?! Da ich den ersten schon seit November 2019 zuhause liegen habe und die Autorin Leser für den zweiten Band suchte, dachte ich mir: Warum nicht? Da zudem ...

Warum eine Reihe nicht mal mit Band 2 anfangen?! Da ich den ersten schon seit November 2019 zuhause liegen habe und die Autorin Leser für den zweiten Band suchte, dachte ich mir: Warum nicht? Da zudem damit geworben wurde, dass man den zweiten Band problemlos ohne Vorkenntnisse lesen kann, stand dem ja nichts im Wege. Und es hat sich gelohnt. Was ich jedoch empfand, war, dass ich mich zum ersten Band spoiler. Ob das der Fall ist werde ich wohl irgendwann noch erfahren. Glücklicherweise bin ich so vergesslich, zudem fand ich die Art der Autorin einfach so gut, dass ich mich darauf wieder freue.

Der Stil ist gut und einfach zu lesen, wenn da nicht die derbe Art und die Fremdwörter wären. Klingt nach einer seltsamen Mischung? War es teilweise auch, aber nichtsdestotrotz sehr unterhaltsam. So war es nämlich eine witzige Mischung aus den ach so bösen Dämonen, die vermutlich an sich schon durch das Vorurteil geprägt sind, dass sie etwas einfacher gestrickt sind und den höher gestellten Engeln, welche ja beispielsweise auch nicht fluchen (dürfen), weswegen sie sich einfach etwas gewählter ausdrücken. Ich weiß gar nicht wie ich es richtig erklären soll, es war auf jeden Fall sehr gut getroffen.

Sehr beeindruckend fand ich die Gestaltung an sich. Die Differenzierung von Jenseits und Diesseits, sowie den Jenseits-Sphären in anderen Kulturen wie beispielsweise dem asiatischen Raum. Etwas irritierend fand ich lediglich diesen Raum dazwischen und so manchen Szenerie, die sich dort abspielte, wobei sich diese plausibel auflösten, wodurch es wieder passte. Wer übrigens, wie ich, kein großer Freund von unnötigen Sexszenen ist, der wird hier vermutlich mehr zum Lachen gebracht als zum Augendrehen. Die Geschichte an sich gefiel mir auch gut, da die Charaktere gut getroffen waren - wobei ich zwischendurch wirklich ein Problem hatte, die ganzen Namen richt zuzuordnen, besonders, wenn sie eine Weile nicht mehr vorkamen. Große Liebe empfand ich für Satan, da dieser einen schönen bayrischen Dialekt an den Tag legte. Die Autorin hat immer den richtigen Nerv getroffen und Zweifel gesät, wenn es passend war, sodass ich beim lesen immer kritisch blieb und hinterfragte.

Ein besonderes Schmankerl in dem Buch sind die virtuellen Inhalte. In Band 1 gibt es ganze Bilder und anderes, die sich darüber entdecken lassen - deswegen hab ich es gekauft, und vielleicht weil Miss Holister einfach ein mega Auftreten hatte mit ihren roten Augen - und in Band 2, zumindest im eBook, gab es vor jedem Kapitel einen Audio Inhalt. Ob es im Print mehr zu entdecken gibt, kann ich leider nicht sagen, aber auch so war es spannend und mal was anderes.

Fazit:

Ein spaßiges Abenteuer zwischen Himmel und Hölle, voller Intrigen, Kraftausdrücken und bürokratischem Kauderwelsch.

Veröffentlicht am 13.01.2021

Sogwirkung

Der Schlüssel der Magie - Die Diebin
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Ich feier in letzter Zeit gerne Bücher, aber dieses Buch feier ich extrem. Normal müsste ich mich über die plumpe Art bzw. Ausdrucksweise aufregen und teilweise sogar die Action-Szenen, aber ich kann's ...

Ich feier in letzter Zeit gerne Bücher, aber dieses Buch feier ich extrem. Normal müsste ich mich über die plumpe Art bzw. Ausdrucksweise aufregen und teilweise sogar die Action-Szenen, aber ich kann's einfach nicht, weil das Dazwischen einfach so klasse ist. An sich war es wirklich nichts besonderes, außer vielleicht der komplett neu aufgebauten Welt und deren Lebensweise. Okay, letzteres erinnert mehr an ein fortschrittliches Mittelalter. Irgendwo hatte ich in einer Leserstimme etwas von Steampunk gelesen, was ich persönlich jetzt nicht so empfunden habe, aber das kann auch daran liegen, dass ich dies mehr mit der Kombination aus Technik im mittelalterlichen Setting verbinde und die im Buch aufkommenden Skriben bzw. Sigillen zwar einen Fortschritt ermöglichen, dieser aber im Grunde nicht richtig technisch ist. Eher, äh, göttlich. Aber das ist vermutlich einfach Ansichtssache bzw. Empfindungen sind ja eine sehr subjektive Sache. Da ich auch auf Leserstimmen nicht viel gebe, ist es mir sowie egal, aber ich wollte meinen Eindruck auch noch mal erwähnt haben.

Ansonsten, ach, was soll ich sagen... Ich will das Buch gar nicht rezensieren, sondern einfach direkt mit Band 2 und 3 weitermachen. Wie schon angeschnitten, geht es in der Geschichte teilweise etwas derb zu, aber es passt einfach. Besonders als Sancia die alten Feinde zu Freunden macht, denn diese sind das krasse Gegenteil von ihr und das ist einfach klasse. Die Dialoge sind einfach gut, unterhaltsam und authentisch. Genau wie das Zusammenspiel als solches. Manchmal hätte etwas mehr schief gehen können, ja, aber meine Nerven lagen auch so schon genug blank. Irgendwo hatte ich gelesen, dass das Buch ab 14 Jahren empfohlen wird, was mir trotz des Blutvergießens realistisch erscheint. Es wird alles ausführlich und detailliert beschrieben, aber ohne das man sich langweilt. Ich hatte keinerlei Probleme mich zurecht zu finden. Was natürlich ein absolutes Highlight wäre, so für die Liebhaber unter den Bücherwürmern, wäre natürlich eine Karte der Stadt in einem der folge Bände, aber kein Muss. Mich hat es so schon überzeugt.

Für mich enthielt das Buch genau die passende Dosis an Spannung, Action, Sog und Geschichte. Der Stil hat sein übriges dafür getan, dass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt hätte - und es teilweise auch nicht getan habe. Die eine oder andere Situation am Ende war (leider) wenig überraschend und etwas vorhersehbar, bietet aber eine grandiose Vorbereitung für die weiteren Bände. Wer Sorge um sein bereits stark geschädigtes Cliffhanger-Herz hat, der kann beruhigt sein, denn es wird bei diesem Buch nicht brechen. Und hab ich schon erwähnt, dass mir der Weltenbau einfach unfassbar gut gefällt?

Fazit:

Ein geniales Fantasy-Abenteuer mit authentischen Charakteren und totaler Sogwirkung.

Veröffentlicht am 11.01.2021

Einfach gut.

Das Haus der finsteren Träume
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Über das Buch stolperte ich zufällig auf Instagram und spontan war mir klar, dass ich es lesen möchte. Während dem Weihnachtsurlaub hat sich das auch gut angeboten. So knappe 500 Seiten zum Jahreswechsel, ...

Über das Buch stolperte ich zufällig auf Instagram und spontan war mir klar, dass ich es lesen möchte. Während dem Weihnachtsurlaub hat sich das auch gut angeboten. So knappe 500 Seiten zum Jahreswechsel, der düsteren Jahreszeit, passt. Laut meinen Aufzeichnungen war es (leider) kein so langes Vergnügen, denn ich hatte das Buch binnen von 2 oder 3 Tagen verschlungen. Irgendwie kam mir das gar nicht so schnell vor, wenn ich heute darüber nachdenke, aber im Ernst: Es las sich unglaublich gut, hat mich absolut gepackt und begeistert.

Anfangs, als ich noch Vergleiche mit H. P. Lovecraft las, war ich doch etwas skeptisch, da dies aus meiner Sicht schon wieder gehobene Literatur ist (vielleicht ist es auch nur Einbildung, denn beurteilen kann ich es leider nicht), jedoch war es absolut verständlich, die geschaffene Atmosphäre holte mich richtig ab und ich kam mir mitunter vor, als wäre ich mitten in der Geschichte. Die Vorstellung dieser Monster, wie sie schon im Klappentext angeschnitten werden, in unserer eigenen Welt, war schon etwas schräg und vielleicht auch gelegentlich schwer vorstellbar, aber das sind viele Geschichten von Stephen King auch. Zudem schaffte es der Autor den jungen Noah seine Geschichte so authentisch erzählen zu lassen, dass es mir kaum un den Sinn kam diese in Frage zu stellen.

An sich fand ich die Geschichte auch nicht wegen besagter Monster gruselig, sondern wegen der Monster, die wir in uns tragen. Shaun Hamill erzählt die Geschichte eines Jungen, der aufgrund seiner Geschichte und Erlebnisse im Grunde keinerlei richtige Gefühle aufbaut. In seiner eigenen Welt lebt. Ich weiß gar nicht, wie ich es richtig umschreiben soll, ohne zuviel zu verraten. Fakt ist, dass diese Familiengeschichte mit einer guten Portion Drama, noch ein absolutes Highlight zum Jahreswechsel für mich war. Für mich war es ein bisschen wie King, nur etwas düsterer und lesbar - meine Beziehung zu King steht ja auf einem anderen Blatt. An sich würde ich jetzt super gern noch ein Buch von H. P. Lovecraft probieren, jedoch schrecken mich hier noch ein wenig die Beschreibungen des Autors ab. Vielleicht ist Shaun Hamill für mich einfach die perfekte Alternative.

Fazit:

Eine düstere und packende Familiengeschichte über die Monster, die uns täglich begleiten. Kein Horror, aber Spannung pur.