Was wäre wenn?
Sechs LebenDieses Buch ging mir richtig unter die Haut. Es ist relativ neutral geschrieben. Man weiß nicht ob es diese Sache mit den Leben schon immer gab oder wie es dazu kam, es ist einfach so. Man wird vor eine ...
Dieses Buch ging mir richtig unter die Haut. Es ist relativ neutral geschrieben. Man weiß nicht ob es diese Sache mit den Leben schon immer gab oder wie es dazu kam, es ist einfach so. Man wird vor eine Tatsache gestellt, dass man in einer Welt lebt, in der Menschen verschieden viele Leben haben können. Anfangs fand ich das etwas komisch, da man so vor vollendete Tatsachen gestellt wird, aber wie schon bei "Insel der Waisen" hat der Verlag hier einfach ein Buch veröffentlicht, in dem es nicht um das Warum geht, sonder um das dahinter. Das Leben selbst, unserer Entwicklung und das Spiel mit der Frage "was wäre wenn?". Und wie man vermutlich schon aus der Stimmung meiner Worte erkennen kann, bin ich wieder sehr begeistert.
Die Autorin legt ein gewisses Tempo vor. Die Kapitel sind knackig und gut zu lesen. Der Erwachsene könnte sich schwer tun am für junge Leser ausgelegten Stil, aber dennoch hat er mich direkt abgeholt. Trotz der Leichtigkeit vermittelt er Emotionen. Ich weiß gerade gar nicht wo ich anfangen soll, denn da ich schon früh einige Verluste erleiden musste, lehrte mich das Leben es wert zuschätzen sowie die Momente mit meinen Liebsten. Etwas das wir oft als viel zu selbstverständlich sehen. Doch hier fragt man sich, wie hätte man selbst mit 15 Jahren gehandelt, wenn man plötzlich 6 Leben zur Verfügung gehabt hätte? Eine Frage, die ich mir auch auch heute noch stelle. Ich muss gestehen, dass ich es vermutlich nicht anders gemacht hätte wie unser Protagonist Gabriel. Nicht, wenn ich so aufgewachsen wäre wie er und genau das ist für mich auch so einer der Punkte warum mich dieses Buch nachhaltig begeistert.
Ich weiß nicht, ob ich darauf so eingehen kann, wie ich es jetzt gerne möchte ohne zu viel zu verraten. Nur so viel dazu: Das Buch zeigt meiner Meinung nach wichtige Punkte auf. Punkte die lehrreich für junge sowie alte Menschen sind. Risiken zu kalkulieren und deswegen ein Kind nicht in Watte zu packen, es aber auch einfach nicht machen zu lassen was es will. Ihm beizubringen, dass das Leben kostbar ist, man es aber deswegen nicht in Angst vor dem Tod verbringen sollte. Wir haben (leider?) nur ein Leben, aber wie viel besser ist es mehrere davon zu haben, wenn man dessen wahren Wert nicht erkennt, weil man es nie gelernt hat oder erst noch lernen muss!? Ist es da nicht sinnvoller einmal zu leben und dafür richtig? (Hier streichen wir gedanklich bitte noch den YOLO-Trend. Danke.) Vermutlich könnte ich jetzt noch zeilenweise darüber sinnieren, besonders mit dem Buch als Hintergrund, aber das will sicher keiner lesen. Deswegen lest lieber das Buch.
Fazit:
Ein unfassbar tolles Buch über den Wert des Lebens und wie schnell es anders kommen kann als man denkt.