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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2023

Gänsehaut

Als die Welt uns gehörte
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Kann es so viele Zufälle geben oder schreibt hier das Schicksal Geschichte? Ich würde mir trotz der unglaubwürdigen Dramatik wünschen, dass es so geschah, denn die Geschichte ist einfach zu eindringlich, ...

Kann es so viele Zufälle geben oder schreibt hier das Schicksal Geschichte? Ich würde mir trotz der unglaubwürdigen Dramatik wünschen, dass es so geschah, denn die Geschichte ist einfach zu eindringlich, zu schicksalsträchtig, so surreal um wahr zu sein. Dem Leben der drei Kinder zu folgen war eine wahre Achterbahn der Gefühle. All die Euphorie auf den ersten Seiten, bereits gedämpft durch das eigene Wissen, in welcher Zeit wir uns befinden und was geschehen wird. Das Unverständnis der Kinder, wenn sie plötzlich die Welt nicht mehr verstehen. Einfach durch und durch herzzerreißend.

Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht von Leo, Elsa und Max erzählt. Wobei Max nicht aus der Ich-Perspektive berichtet, was dem Hörer recht schnell klar macht, welchen Platz er in der Geschichte hat. Besonders gefiel mir, dass man nicht nur die jüdisch Seite mitbekam, sondern auch die der Hitlerjugend. Wobei gefallen, in egal welchem Zusammenhang der Geschichte, wohl eher makaber erscheinen mag. Was ich sagen will, ist, dass die Autorin gut vor Augen führt, dass nicht jeder, der in diesem Krieg für die Nazis kämpfte, dies auch wirklich gut fand oder gar freiwillig tat. Oftmals fügten sich die Menschen, oder wie im Falle der Geschichte, wollten mache Jugendlichen einfach nur ihren Eltern gefallen, die diese Ansichten verfolgten. Befehle zu befolgen ist so viel einfacher als selbst Entscheidungen zu treffen. Das mag nicht gut sein, aber in Anbetracht der damaligen Lage sogar nachvollziehbar.

An sich schaffte das Buch mehr als einmal heftige Gefühle der Beklemmung in mir hervorzurufen. Die Verzweiflung war förmlich zu spüren, aber so mancher Optimismus lies mich hingegen gelegentlich lächeln. Die kindliche Naivität war erheiternd, aber auch frustrierend. Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight. Wie zu Anfang schon gesagt, könnte man jetzt unterstellen, dass es so viele Zufälle gar nicht gegeben haben kann, aber dennoch, ich möchte daran glauben das es so war bzw. gewesen sein könnte, denn es ist schließlich kein Tatsachenbericht. Ich finde das Buch lässt einen unglaublich gut an der Gefühlswelt der Menschen teilhaben, was das Ganze noch wichtiger macht. Es zeigt nicht nur den Krieg selbst, sondern auch wie es ist, anders zu sein; nicht dazu zugehören - man nehme Max in jungen Jahren, der wegen Nichtigkeiten verlacht wurden; oder überhaupt dieses wundervolle Trio. Aber auch eine Geschichte über Nächstenliebe. Wie oftmals fremde Menschen andere aufnahmen. Wie die Aufgenommenen dankbar waren. Wie Menschen, die selbst nichts hatten, den letzten Brotkrumen noch teilten und sei es mit einer Katze, weil sie das einzig positive in ihrem Leben war.

Fazit:

Einfach ein Buch, das durch und durch unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 18.01.2023

Grandios

The Evil of Salwood
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Endlich ist es mal passiert. Ich habe es komplett verpeilt, dass ich die Autorin schon kenne. Als ich ihr Autorenbild im Buch sichtete, war ich noch positiver auf das Buch gestimmt, denn ich mochte ihre ...

Endlich ist es mal passiert. Ich habe es komplett verpeilt, dass ich die Autorin schon kenne. Als ich ihr Autorenbild im Buch sichtete, war ich noch positiver auf das Buch gestimmt, denn ich mochte ihre "Aura"-Trilogie unheimlich gerne. Ihr Stil war auch hier sehr angenehm zu lesen und die Atmosphäre packte mich direkt. Es ist jetzt nicht so super gruselig wie vielleicht ein anderes Buch, aber es ist ja auch für Lesende ab 14 Jahren und da passt das einfach gut. Was ich aber grausam fand, also richtig grausam, das war die Sprecherin des Hörbuchs. Ich kann gar nicht in Worte fassen was mich alles gestört hat, es war auf jeden Fall einiges. Ihre Stimmfarbe fand ich angenehm, das war's dann aber auch schon. Dominic Kolb hat den Part des Ezra hingegen sehr gut gesprochen.

Die Geschichte gefiel mir ebenfalls sehr gut. Anfangs hatte ich ein bisschen Probleme mich richtig zurecht zu finden, da es für schwer war sich das alles räumlich vorzustellen, aber alles in allem ging auch dies mit der Zeit. Manche Traditionen der Bewohner fand ich schon sehr befremdlich, doch auch sehr passend, wenn man bedenkt wie die Menschen lebten. Alles in allem war das Buch ein richtiger Pageturner, der mich sehr gut unterhalten hat. Ich bin gespannt was sich die Autorin in naher Zukunft noch so einfallen lässt.

Fazit:
Spannendes und atmosphärisches Jugendbuch, das überzeugt.

Veröffentlicht am 18.01.2023

Suchtgefahr!

Das Geheimnis der Talente
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Sprecherin sowie Schreibstil gefallen mir sehr gut und die Atmosphäre ist auch gut getroffen. Eigentlich gefällt mir auch die Geschichte. Ich mein, wer hätte nicht gerne super tolle Talente? Richtig klasse ...

Sprecherin sowie Schreibstil gefallen mir sehr gut und die Atmosphäre ist auch gut getroffen. Eigentlich gefällt mir auch die Geschichte. Ich mein, wer hätte nicht gerne super tolle Talente? Richtig klasse fand ich auch die Anlehnungen an den christlichen sowie muslimischen Glauben bzw. deren Geschichten. Nicht, dass ich religös wäre, nein, mir gefallen einfach solche Verknüpfungen immer wieder, sofern sie passen. Vermutlich fand ich deswegen den zweiten Band der Langdon Reihe von Dan Brown so überaus gut. Doch auch die griechische und andere Mythologien werden aufgegriffen. Ein kunterbuntes Spektakel der Geschichten, deren Farben wunderbar miteinander harmonieren.

Was mich tatsächlich ein wenig störte, womit aber leben konnte, nachdem ich mich vom Kopf her darauf eingestellt hatte, war dieses Teenie-Geschwurbel. "Er, oder er, vielleicht aber doch der andere? Was auf jeden Fall klar ist, dass ER es auf keinen Fall ist. Aber vielleicht doch?" Kann man darüber dann aber hinweg sehen, dann ist die Geschichte einfach großartig. Die Reihe werde ich auf jeden Fall weiter verfolgen, denn es gibt noch viele Geheimnisse zu lüften. Zudem habe ich die Charaktere sehr ins Herz geschlossen. Ob man es nun hört oder liest spielt keine Rolle, es ist unterhaltsam, spannend und kurzweilig. Also mitunter perfekt nach einem voll geladenen Tag um einfach mal abzuschalten.

Fazit:

Eine unterhaltsame Teenie Geschichte mit unfassbar vielen unterschiedlichen Elementen der Phantastik.

Veröffentlicht am 18.01.2023

So la-la.

Monster auf der Couch
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Sehr positiv finde ich, dass es dieses Buch lediglich als Print gibt. Sicher, man könnte es auch als eBook lesen, aber das wäre optisch bei weitem nicht so spektakulär und hätte nicht diesen besonderen ...

Sehr positiv finde ich, dass es dieses Buch lediglich als Print gibt. Sicher, man könnte es auch als eBook lesen, aber das wäre optisch bei weitem nicht so spektakulär und hätte nicht diesen besonderen Charme. Das ist tatsächlich leider auch das Einzige was das Buch zu etwas ganz besonderem macht. Der Inhalt ist wohl oft interessant, reisst einen jetzt aber nicht vom Hocker. Die Auswahl der Charaktere fand ich in der Tat sehr spannend und auch die geführten Unterhaltungen waren ansprechend. Doch die Therapeutin fand ich mitunter etwas unnötig. Zwischen jeder Sitzung gibt es diverse Rückblicke wie die Auffassung dieser ist. Da sie permanent an der Meinung einer dritten Person hängt, wirkt sie leider etwas unfähig. Was mich tatsächlich sehr störte, war, dass sie gefühlt alles sexualisierte. Oh, Jekyll hat einen Freund zu dem er sich hingezogen fühlt, vielleicht ist er ja schwul. Oh, Laura mag es gebissen zu werden, vielleicht steht sie auf BDSM. Und so weiter. Das fand ich schon recht früh sehr anstrengend, da es mich an meine eigenen Therapie Stunden in der Jugend erinnerte, als die Therapeutin ständig wissen wollte ob an sell oder jenem der Tod meiner Mutter schuld sei. Nein, meine Oma fand ich schon scheiße bevor meine Mutter starb.

Doch zurück zum Buch. Wie schon erwähnt, fand ich die Charaktere und die Sitzungen selbst gelungen. Da ich schon einige Rezensionen zuvor überflogen hatte, war mir von Anfang an klar, dass ich keinen typischen Roman erwarten darf, was das Erlebnis ganz anders gestaltete und das Lesen angenehmer machte. Trotz der altertümlichen Charaktere waren die Gespräche angenehm zu lesen. Wobei Dorian durch seine philosophische Art manchmal eine kleine Herausforderung war. Tatsächlich hatte ich mir von der Familie Frankenstein weitaus mehr erhofft, fand aber die Entwicklung ihrer Geschichte sehr gelungen. Die Randnotizen fand ich ebenfalls sehr unterhaltsam, und auch beeindruckend, da die Therapeutin trotz ihrer sonst so unfähigen Art ein gesundes Maß an Selbstreflexion an den Tag legte. An sich denke ich, dass das Buch ganz nett ist, aber auch viel Potential verschenkt wurde, da gefühlt mir jedem Fall mehr die Luft entweicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Psychologin einfach nicht leiden kann, aber obwohl ich Dorian sonst als eine der faszinierendsten Figuren der klassischen Literatur sah, fand ich ihn einfach nur durchschnittlich.

Fazit:

Ein interessantes Leseerlebnis aus dem man mehr hätte holen können.

Veröffentlicht am 18.01.2023

Das geht einfach unter die Haut!

Cujo
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Die Geschichten ohne übernatürlichen Horroranteil sind meist jene, die mir am ehesten unter die Haut gehen, denn der alltägliche Wahnsinn ist oft der schlimmste. So auch hier. Recht früh erfährt man bereits ...

Die Geschichten ohne übernatürlichen Horroranteil sind meist jene, die mir am ehesten unter die Haut gehen, denn der alltägliche Wahnsinn ist oft der schlimmste. So auch hier. Recht früh erfährt man bereits in welche Richtung sich alles entwickelt - denn bereits der Klappentext verrät das Wesentliche-, alles verläuft nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" und dieser ist mehr als packend. Zu Anfang, muss ich gestehen, hatte ich wirklich meine Schwierigkeiten Zugang zu finden, weil es doch sehr langatmig war, bis es dann endlich richtig los ging. Als dieser gewisse Punkt jedoch vorüber war, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu hören. Diese unfassbar eindringliche und einnehmende Erzählung. Diese absolut skurrile Situation. Ich empfehle jedem das Buch nicht im Hochsommer zu lesen oder zu hören, da ich denke, dass man die Geschichte sonst noch mehr fühlt.

Was mir mitunter besonders gefiel waren die gelegentlichen Ausflüge in Cujos Gedankenwelt. Denn es ist das eine die Veränderungen von außen zu betrachten und das andere es direkt mit zu erleben. Zudem verkennen wir aufgrund von Vermenschlichung unserer liebsten Vierbeiner oft, dass sie doch ganz anders denken als wir und das hat der Autor wirklich unglaublich gut getroffen. Doch auch die Ängste, die so mancher Mensch im Zusammenhang mit dem Hund zu Tage gefördert werden, sind nicht zu verkennen. King erzählt Cujos Geschichte und seiner Mitmenschen so großartig, dass mir noch heute mulmig wird, wenn ich daran denke.

Wer übrigens überlegt, ob er seinem Haustier gewissen Impfungen verabreichen soll, dem empfehle ich dieses Buch ganz besonders. Denn auch wenn Deutschland seit 2008 als Tollwut frei gilt, so war dies eben nicht schon immer so. Es hat einen guten Grund, warum auch viele Länder die entsprechende Impfung zur Einreise fordern, schließlich möchte man, dass die Krankheit eingedämmt, ausgerottet oder nicht wieder eingeschleppt wird.

Fazit:

Eine großartige, aber auch erschütternde Geschichte über die Folgen eines winzigen Versäumnisses.