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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2020

Lehrreiches Kinderbuch

Wenn es Winter wird im Wald
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Warum ich nun anfange Pappbücher für Kinder ab 3 Jahren zu lesen?
Nun, es war ein Fuchs drauf. Ich kann da nichts für.
Ob ich es weiterempfehlen würde?
Sicher doch, denn es ist ein Fuchs drauf!

Okay, ...

Warum ich nun anfange Pappbücher für Kinder ab 3 Jahren zu lesen?
Nun, es war ein Fuchs drauf. Ich kann da nichts für.
Ob ich es weiterempfehlen würde?
Sicher doch, denn es ist ein Fuchs drauf!

Okay, jetzt mal im Ernst. Also ganz sicher würde ich das Buch auch meinem Kind, wenn ich eines hätte, vorlesen. Zum einen, was ja nur mehr als logisch ist, wegen des Fuchses und weil es einfach süß ist. Die Illustrationen sind einfach schön gestaltet und das Kind kann auf interessante Art lernen, was andere Tiere so im Winter machen. Lehrreich auf eine unterhaltsame Weise mit schön bebilderten Erklärungen.

Wobei ich es etwas fraglich finde, ob man dem Kind erklären sollte, dass Füchse durch den Winter tanzen, denn bei meinen etlichen Streifzügen durch den Wald habe ich noch keinen Fuchs tanzen gesehen. Doch ich denke, dass man das bestimmt verkraften kann, im Vergleich zu dem was man sonst so schönes mit nehmen kann aus diesem liebevoll gestalteten Buch.

Fazit:

Eine schön gestaltetes Kinderbuch mit Hintergrundwissen über die Welt der Tiere und deren Verhalten im Winter.

Veröffentlicht am 07.10.2020

Zurück in die Vergangenheit.

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Was für ein Buch! Nachdem ich die Leseprobe angelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen möchte. Es las sich so gut, ich war in den ersten Zeilen schon in der Geschichte und wollte einfach ...

Was für ein Buch! Nachdem ich die Leseprobe angelesen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen möchte. Es las sich so gut, ich war in den ersten Zeilen schon in der Geschichte und wollte einfach nur dran bleiben. Was soll ich sagen? Es war großartig. Ich flog förmlich über die Seiten und Giovanna konnte ich so gut verstehen; wirklich. Viele der Situationen, Gedanken und Gefühle "durfte" ich selbst so erleben in meiner Jugend. Teilweise auch heute noch. Auf was ich hingegen hätte verzichten können war das letzte Kapitel. Zwar konnte ich nachvollziehen, warum sie diesen Schritt ging und es bestätigte nur, dass sie schließlich immer noch eine Jugendliche war, aber es stimmte mich einfach traurig.

Einige Dinge, die vermutlich aber einfach mit der Kultur und Art der Neapolitaner oder Italiener zu tun haben, konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen. Besonders dieses permanente Erwähnen, dass jemand schön ist, oder hässlich. Das ist sowieso etwas, das ich nicht mag, denn wie es in dem Buch auch gut verdeutlicht wird, baut dies auf einen Menschen, besonders wenn das Selbstbewusstsein nicht so ausgeprägt ist, einen immensen Druck auf. Ich denke, dass es in der Geschichte auch gut ersichtlich ist, denn vielerlei Handlungen leiten sich meiner Meinung daraus ab.

So sehr habe ich mit Giovanna gelitten. Wollte ihr zurufen, dass das nicht gut ist, was sie da tut, eben weil ich so vieles selbst in der Jugend aus ähnlichen Gründen falsch gemacht habe. Hinzu kommt bei ihr das erschwerende Familienverhältnis. Eine Geschichte, wie man sich nicht erleben möchte. Wie Eltern ihre Kinder versuchen zu schützen, vor all dem Unheil der Welt, dies aber leider nicht immer so einfach ist und / oder zusätzliche Steine in den Weg legt. Was mir ebenfalls gefiel, dass die Autorin die Art wie sich die Personen unterhielten oft gelungen ausdrückte, auch die eine oder andere Situation. Man wusste stets um was es geht, hatte aber nie das Gefühl, sich in "dem anderen" Neapel zu befinden.

Sicher kann man die Zeit in der Jugend anders und weniger emotional-chaotisch erlebt haben, aber gerade, weil mich vieles sehr an die eigene Jugend erinnerte, ging mir das Buch, die Art wie es geschrieben ist, einfach unter die Haut. Die Ich-Perspektive war ein weiterer Grund dafür sowie die dargestellten Gedankengänge. Es ist eine Zeit, die unser Leben mitunter prägt und das nicht immer im Guten. Wer weiß was aus Giovanna wurde? Vielleicht ist sie heute eine angesehene Frau und liebende Mutter. Vielleicht ist sie das aber auch nicht. Man weiß es nicht und gerade dieser Aspekt gefällt mir ebenfalls. Der Leser kann die Geschichte selbst zu Ende denken, denn so vieles bleibt noch offen.

Fazit:

Eine Geschichte, die mir unter die Haut ging, die mich mitfühlen lies und nachhallt. Sie ist nicht perfekt, aber das waren die wohl die Wenigsten in ihrer Jugendzeit.

Veröffentlicht am 06.10.2020

Er kann's besser.

Blutige Nachrichten
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Ja. Also. Hm. Ich fand es jetzt nicht schlecht. Es war aber auch nicht gerade der Renner. Doch der Reihe nach. Über den Sprecher, David Nathan, muss ich vermutlich nicht viel sagen, denn er ist und bleibt ...

Ja. Also. Hm. Ich fand es jetzt nicht schlecht. Es war aber auch nicht gerade der Renner. Doch der Reihe nach. Über den Sprecher, David Nathan, muss ich vermutlich nicht viel sagen, denn er ist und bleibt einfach Gott der Hörbuchsprecher, zumindest für mich. Die erste Geschichte gefiel mir schon fast am besten. Sie hatte diese ruhige Art von King, seine besondere Art der Erzählung und einen gewissen Gruselfaktor. Diese gefiel mir auf jeden Fall sehr gut.

Die zweite Geschichte fand ich schon wieder sehr abstrakt. Spannend war sie nicht wirklich. Man merkte aber beim Hören, dass diese eine Szene ihm wirklich viel Freude beim Schreiben bereitete, wie er es im Nachwort erwähnt. Diese Stelle wurde auch direkt zu meinem Liebling. Wirklich spannend oder packend empfand ich sie nicht. Sicher kann ich seine Beweggründe verstehen, aber sie war mir einfach zu langweilig und zusammengewürfelt.

Bei der dritten Geschichte handelte es sich um die im Klappentext erwähnte Stand-alone-Fortsetzung des Buches "Der Outsider". Vermutlich hätte ich diese sogar am besten gefunden und sicher tue ich das auch. Jedoch habe ich, so doof wie ich war, kurz zuvor extra noch das Buch gehört, sodass die Parallelen schon sehr deutlich waren und es für mich fast etwas langweilig war. Zum Glück nur fast. Man sollte diese auf jeden Fall mit etwas Abstand von einander hören oder lesen um sie tatsächlich genießen zu können, denn schlecht ist sie nicht und schon alleine wegen meiner Zuneigung zu Holly kann ich sie gar nicht verteufeln. Ich finde diese Frau einfach klasse.

Die abschließende Geschichte war sehr interessant. Sie war irgendwie spannend, irgendwie auch nicht. Ich hatte lange Bedenken ob überhaupt was passiert, da es oft nicht den Anschein hatte. Was dann schlussendlich passierte überraschte mich, da ich mit etwas ganz anderem gerechnet hatte. Ob sie mir gefiel? Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Irgendwie schon, ja. Hier hatte ich richtiges King Feeling. Besonders die Anekdoten, die er über das Dasein als Autor auspackt, gaben mir zu denken.

Ihr seht, die Geschichten lassen mich etwas konfus zurück. Die letzte Kurzgeschichten Sammlung, die ich von King gehört hatte, war "Nachtschicht" und diese war so komplett anders. Man kann deutlich die Änderungen spüren, welche die Zeit mit sich brachte. Das ist nicht zwingend schlecht, denn ich wurde gut unterhalten. Dennoch fand ich es stellenweise einfach etwas konfus. Besonders mit der zweiten Geschichte wurde ich nicht sonderlich warm.

Fazit:

Alles in allem sollte man das Buch / Hörbuch als King-Fan mit nehmen, aber vielleicht nicht gerade als Neuling damit beginnen. Es war spannend, unterhaltsam und nicht ganz so kurzweilig wie man es vielleicht von einer Kurzgeschichte erwartet.

Veröffentlicht am 11.09.2020

Luftig!

Luftpiraten (Luftpiraten, Bd. 1)
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Diese Geschichte ist so unfassbar niedlich. Selbst die Ausrufezeichen waren gelungen. Okay, gegen Ende hin fand ich sie dann oft nicht mehr so passend, aber um die grummelige Art der Piraten zu verdeutlichen, ...

Diese Geschichte ist so unfassbar niedlich. Selbst die Ausrufezeichen waren gelungen. Okay, gegen Ende hin fand ich sie dann oft nicht mehr so passend, aber um die grummelige Art der Piraten zu verdeutlichen, einfach toll. Ich stelle immer öfter fest, dass die ersten Zeilen in einem Buch viel ausmachen, denn habe ich schon dort einen Moment, in welchem ich die Formulierung feier, so gehe ich viel besser gestimmt an die Geschichte. Hier holte mich der Autor definitiv mit seiner Erklärung zu den Behausungen der Luftpiraten und seinem Vergleich zu den Erdlöchern ab. Zu gerne hätte ich vor Vergnügen gequietscht.

Leider lies diese Art mit der Zeit etwas nach, kam aber immer mal wieder vor. Es war einfach herrlich zu lesen. Die Wortspielereien und -Kreationen, himmlisch. Die Länge der Kapitel fand ich absolut in Ordnung, wenngleich sie mir um einiges länger vorkam als bei anderen Kinderbüchern. Das mag vielleicht aber auch täuschen. Die Illustrationen fand ich sehr schön und die Message hinter der Geschichte einfach gut. Wenn ihr eine Geschichte sucht, über einen Jungen, der sich das Recht der Akzeptanz erkämpft und dabei eine ganze Kultur auf den Kopf stellt, dann kann ich euch dieses Buch empfehlen.

Ich bin förmlich durch das Buch geflogen, weil ich stets erfahren wollte, was Zwolle als nächstes passiert und wohin ihn sein Weg führt. Bei manchen Dingen bin ich jedoch kritisch und man sollte womöglich abwägen, ob das Kind mit Worten wie "Missgeburt" umgehen kann. Als Erwachsene verstand ich den Sinn dahinter und aufgrund des Genres waren mir gewisse Wendungen von vornherein klar, aber ich kann mir gut vorstellen, dass einige Kinder das vielleicht nicht so gut können, schon allein weil ihnen einfach die Erfahrung fehlt. Als Brillenträgerin seit Kindertagen und dem Hang gerne ein paar Kilo mehr mit mir herum zu tragen, weiß ich wie böse auch Kinder untereinander sein können und wie es auf manch einen wirken kann, wenn solche Worte fallen.

Fazti:

Ein unterhaltsames Kinderbuch mit schönen Wortspielereien und - Kreationen, das aber sprachlich sehr derb sein kann.

Veröffentlicht am 10.09.2020

Ohne Worte

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Ich hab keine Ahnung was ich zu diesem Buch sagen soll, oder wie ich es bewerten soll. Besonders das Nachwort der Autorin hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Stefania hatte in ihrem Leben vermutlich ...

Ich hab keine Ahnung was ich zu diesem Buch sagen soll, oder wie ich es bewerten soll. Besonders das Nachwort der Autorin hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Stefania hatte in ihrem Leben vermutlich mehr Glück als Verstand. So oft musste ich das Buch weg legen um wieder Atmen zu können, doch das hielt nicht lange, da ich stets wissen wollte wie es weiter geht. Es ging mir einfach durch und durch. Obwohl ich das Buch nun vor einigen Tagen schon beendet habe, könnte ich es gerade wieder in die Hand nehmen und darin lesen.

Sharon Cameron erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Stefanie in dem Zeitraum von 1939 bis 1944. Wie das Mädchen damals mit etwa 12/13 Jahren in die Stadt zog, zur Frau wurde, der Krieg kam und blieb, wie auch der Hunger, die Angst, der Schmerz. Ich muss sicher nicht erwähnen, wie schwer es für sie war, in einer Zeit, in der man nicht mal seinem eigenen Schatten trauen konnte und die Wände Ohren hatten. Immer wenn ich dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen könne, schaffte es Stefania es sich in eine Situation zu katapultieren, die noch auswegloser erscheint oder ihr das Schicksal einen Strick dreht.

Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich dieses Buch bewegte. Diese Frau, meine Bewunderung für sie. Sicher gab es viele Helden und Heldinnen zu dieser Zeit. Sicher ist jede Geschichte es wert, dass man sie aufschreibt und nicht vergisst. Doch genauso sicher ist es auch, dass jede Geschichte auf ihre Art bewegt. Soll heißen, dass ich dieses Buch nicht als etwas besonderes im Vergleich anpreisen möchte, sondern, dass es einfach für sich besonders ist. Ein Buch, das man lesen sollte und nicht vergessen.

Einziger "Kritikpunkt" meinerseits wäre spontan, dass der Stil oft noch recht kindlich wirkte, obwohl Stefania alterte. Ob das so gewollt war weiß ich nicht. Nur teilweise ist die Art doch sehr erwachsen und dann wieder nicht. Das fühlte sich manchmal etwas komisch an und ich konnte die Charaktere nicht richtig greifen. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich so viele SS Leute gab, wie es beschrieben oder ob es einfach der Eindruck eines verängstigten Mädchens war. Ich glaube, dass einfach jeder Deutsche der SS zugeordnet wurde. Nicht schlimm, aber manchmal etwas seltsam beim Lesen.

Fazit:

Ein Buch, das man einfach gelesen haben sollte. Ein Buch, das unter die Haut geht und bewegt.