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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2020

Lesen!

Gelobtes Land
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„Das gelobte Land verspricht Hoffnung, sowie Tränen den Tod versprechen.“

Meinung:

Was soll ich sagen. Gerade heute habe ich ein Buch beendet, das ebenfalls größtenteils im Wald spielt und sich viel ...

„Das gelobte Land verspricht Hoffnung, sowie Tränen den Tod versprechen.“

Meinung:

Was soll ich sagen. Gerade heute habe ich ein Buch beendet, das ebenfalls größtenteils im Wald spielt und sich viel um Überleben dreht, aber es kam nicht ansatzweise an die Atmosphäre ran, die Christine Heimannsberg geschaffen hat. Vielleicht lag es daran, dass ich ihre IGTV-Videos geschaut hatte, in welchen sie über die Anfänge ihrer Bücher berichtet hat und welche Gedanken sie sich gemacht hat. Ich weiß es nicht, aber es hat mich auf jeden Fall mehr gepackt und vor allem mehr fühlen lassen. Ich würde nicht mal von richtiger Spannung sprechen. Klar ist es spannend, sonst würde ich vermutlich gar nicht weiterlesen, aber eine andere Form. Ich wollte nicht unbedingt wissen wie es weiter geht, sondern ich wollte das Abenteuer mit den beiden Geschwistern erleben - wollte für sie hoffen und bei ihnen sein.

Die Erzählungen, wie es zu der jetzigen Welt kam, was geschah und wie es vorher war, waren nicht ausschweifend, aber erklärend. Gerade bei Dystopien finde ich das oft wichtig, damit man sich als Leser zurechtfindet. Etwas mehr Informationen hätte ich mir vielleicht über die Entstehung der aktuellen Geschlechterpolitik gewünscht, aber ich werde einfach mal abwarten, denn es gibt ja noch zwei Bände. Was ich jedoch schade fand, dass nicht erzählt wurde, wie die „Gemeinschaft“ entstand, in welcher die Geschwister zeitweise lebten. Besonders deren Regeln, denn diese waren doch sehr speziell. Selbstverständlich werden diese auf verschiedenen Erfahrungen beruhen und sind mit unter selbsterklärend, aber so kleine Geschichten, die die Nebencharaktere betreffen, finde ich oft ganz nett.

Alles in allem hat mir die Reise sehr viel Freude bereitet. Wobei der Kummer vermutlich überwiegte, denn an sich ist es keine schöne Geschichte – Dystopie eben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön zu lesen. Teilweise hat er ein bisschen was Philosophisches. Wirklich sehr gelungen. Das Buch hatte ich auf alle Fälle ruck zuck durch und ich freue mich schon die nächsten beiden Bände zu lesen. Am Ende zog das Tempo dann noch mal so an, dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte.

Fazit:

Eine gelungene Dystopie über das Überleben, Zusammenhalt, Freundschaft und Menschlichkeit.

Veröffentlicht am 08.04.2020

Schönes Buch für junge Leser.

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
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Definitiv mal was anderes, zumindest für mich! Diese nette Geschichte ist für Leser ab 11 Jahren und so liest sie sich auch – flüssig und schnörkellos. Die schwereren Passagen, die zu den Rätseln führen, ...

Definitiv mal was anderes, zumindest für mich! Diese nette Geschichte ist für Leser ab 11 Jahren und so liest sie sich auch – flüssig und schnörkellos. Die schwereren Passagen, die zu den Rätseln führen, können übersprungen werden, da sie im Nachhinein zusammengefasst werden. Darauf wird aber beim Lesen auch hingewiesen. Das gefiel mir besonders deswegen, da man als Kind Bücher eher mehrmals liest als nur einmal. Von daher denke ich, dass es den einen oder anderen jungen Leser auch anspornen könnte.



Die Geschichte selbst wird aus der Sicht von Malin erzählt, was zu Anfang etwas verwirrend war, da Orestes somit ein wenig in den Hintergrund rückte. Dennoch gefiel mir die Art sehr gut. Zudem passen die beiden Charaktere an sich sehr gut zusammen, da Malin mit einer Mutter aufwächst, die an Fakten glaubt, die Wissenschaft. Bei Orestes ist das andersherum und dennoch glauben beide an den Gegensatz. Malin kann oft nicht glauben, dass die Dinge mit rechten Dingen zugehen, während Orestes kühl und logisch argumentiert. Für mich waren genau diese Kontroversen sehr unterhaltsam. Oft hatte ich das Gefühl, dass in der Geschichte die Kinder die erwachseneren Protagonisten waren.

Trotz der Rätsel und Mysterien kam die Geschichte nicht zu kurz. Man hat immer wieder Zeit alles sacken zu lassen, die Charaktere besser kennen zulernen und einfach nur an ihrem Alltag teilzunehmen. Dies gefiel mir besonders deswegen, weil man einfach Zeit hatte die Informationen zu verarbeiten. Man bekam die Chance die Beziehung zu den Protagonisten zu vertiefen, was aus meiner Sicht bei einer mehrteiligen Reihe wichtig ist, denn man möchte sich ja auch freuen diese wieder zu sehen. Jedoch war es nicht so viel drum rum, dass man die Lust verlor weiter zu lesen. Es war eine recht ausgewogene Mischung und immer soweit im Rahmen, dass es auch für Altersgruppe entsprechend geeignet ist.

Fazit:

Ein unterhaltsames Buch für Leser ab 11 Jahren zum rätseln und mitmachen.

Veröffentlicht am 01.04.2020

Freiheit vs. Gesundheitt

Vront - Was ist die Wahrheit?
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Da wurde ich mal wieder beeinflusst, denn der liebe Josia hat dieses Buch neulich in seinen Instagram Stories vorgestellt und zu einer Aktion eingeladen, zu der ich einfach nicht „nein“ sagen konnte. Diese ...

Da wurde ich mal wieder beeinflusst, denn der liebe Josia hat dieses Buch neulich in seinen Instagram Stories vorgestellt und zu einer Aktion eingeladen, zu der ich einfach nicht „nein“ sagen konnte. Diese Aktion läuft übrigens schon. Verschiedene Blogger posten Freitags einen Beitrag, welcher zu dem Buch und dessen Inhalt passt. Doch ich möchte heute nur über das Buch reden. Ich mag ja Dystopien ganz gerne und besonders, wenn es um physische Beeinflussung des Menschen geht. So auch in diesem Buch, denn die Menschen können nicht krank werden, da sie ein Chip davor schützt. Ebenfalls kann natürlich durch diesen Chip auch überwacht werden was man gerade tut, oder zumindest wo man sich aufhält. Irgendwas ist ja bekanntlich immer.

Die Altersempfehlung ab 14 Jahren finde ich gut, da das Thema an sich vermutlich nicht einfach zu verstehen ist. Der Schreibstil hingegen wäre vermutlich auch gut für jüngere Leser. Er ist einfach und leicht verständlich. Das Buch ist in der Form von Tagebucheinträgen verfasst, aus der Sicht von Scott und von seinem Bruder. So entwickelt man auch ein recht gutes Gefühl für die Beiden. Dies, kombiniert mit der Spannung, lässt die Seiten nur so dahin fliegen. Manchmal dachte ich mir, dass das schon sehr weit hergeholt klingt, besonders die Art des Bösewichts und sein tun, aber hey, es hat mich gut unterhalten und so hatte ich den Gedanken auf der nächsten Seite auch schon wieder vergessen.

Den Gedanken, in einer Welt wie der beschriebenen zu leben, fand ich doch sehr erschreckend. Deine Eltern können als Vormund deinen Bewegungsradius einschränken, der Staat kann quasi jederzeit abrufen wo du gerade bist (was er ja aktuell nur kann, wenn wir es zulassen) und manche Dinge, die für uns selbstverständlich sind, wurden sogar verboten. Gruselig, wirklich! Beim Lesen lief es mir das eine oder andere Mal kalt den Rücken runter. Eine Dystopie, die jetzt zwar nicht sehr anspruchsvoll ist, aber dafür bestens für junge Leser geeignet – eine Info, die vielleicht gerade für die Leser interessant ist, die etwas anderes erwarten. Ich für meinen Teil finde es aber sehr gut, dass es solche Bücher gibt, da sie vielleicht auch unsere Jugend ein wenig zum Nachdenken anregen.

Fazit:

Ein gut ausgearbeitetes futuristische Szenario für junge Leser, das zum Denken anregen sollte.

Veröffentlicht am 29.03.2020

Ausbaufähig

The Doll Factory
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Dieses Buch war für mich die reinste Achterbahn. Als ich es begann war ich hellauf begeistert, da die Autorin einen Ton anschlug, der mir richtig gut gefiel. Es war eine Mischung aus dem was man den Damen ...

Dieses Buch war für mich die reinste Achterbahn. Als ich es begann war ich hellauf begeistert, da die Autorin einen Ton anschlug, der mir richtig gut gefiel. Es war eine Mischung aus dem was man den Damen damals lehrte, wie auch den Herren, und einem derben Unterton, den ich so vermutlich nicht erwartet hätte. Doch irgendwie wurde es dann komisch. Der Weg von der Puppenmanufaktur zur Künstlerin ist ein recht langer. Die Seiten werden gefüllt mit diversen Wiederholungen, die mir dann irgendwann mehr auf die Nerven gingen als das sie mich unterhielten. So kam es, dass mich die ersten knapp hundert Seiten begeisterten, danach musste ich mich bis Seite 250/300 durch Quälen und dann kam das was ich erwartet hatte. Wobei ich sagen muss, dass ich auch hier mehr erwartet hätte. Auf der einen Seite sind die Beschreibungen sehr detailliert, die Atmosphäre spitze, aber an einigen Stellen, an denen es wirklich darauf ankam, wurde so gar nichts transportiert.

Gegen Ende gibt es einige Szenen, die wirklich Spannung aufbauen könnten, Emotionen hervorrufen, einen Fingernägel kauen lassen, aber all das blieb aus und das fand ich wirklich schade. Während die Autorin den Zwist zwischen den Schwestern, Iris und Rose, bis aufs Kleinste schafft zu vermitteln – trotz der häufigen Wiederholungen – so hat sie, aus meiner Sicht, im entscheidenden Moment versagt. Liebe und Sehnsucht konnte sie sehr gut vermitteln, keine Frage, selbst den Wahn des Verehrers schaffte sie zweitweise gut zu betonen, aber als es darauf ankam, fehlte mir einfach was.

Auch die Charaktere selbst fand ich etwas fragwürdig. Einmal waren sie sehr schön gezeichnet und ich hatte das Gefühl Zugang zu haben, aber dann war da wieder so gut wie nichts. Vielleicht lag es daran, dass es das Debüt der Autorin ist, das weiß ich nicht. Sie zeigt auch klar, dass sie es kann, aber irgendwie fehlte mir die Konstante. Die Geschichte selbst fand ich recht schön, wenn auch etwas vorhersehbar und konstruiert. Der Schreibstil an sich war glücklicherweise gut und schön zu lesen. Wie schon erwähnt, war auch die Atmosphäre meist sehr gut getroffen. Besonders gut gefiel mir das Ende, da erst durch den Epilog das eigentliche  Ende klar wird und selbst dort wird nicht zu viel verraten. So bleibt genügend Spielraum um sich eigene Gedanken dazu zu machen. 

Fazit:

Eine interessante Geschichte, deren Ausführung etwas besser hätte sein können, aber dennoch passabel unterhalten hat.

Veröffentlicht am 21.03.2020

Gut; geht aber besser.

Das neunte Haus
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Was ich jetzt gar nicht verstand, warum so viele Probleme hatten in die Geschichte zu kommen. Vergleichsweise mit dem Buch „Das Lied der Krähen“, war es für mich schon fast ein Spaziergang. Die einzigen ...

Was ich jetzt gar nicht verstand, warum so viele Probleme hatten in die Geschichte zu kommen. Vergleichsweise mit dem Buch „Das Lied der Krähen“, war es für mich schon fast ein Spaziergang. Die einzigen Probleme, die ich hatte, waren die Häuser an sich und das Verständnis für deren Tun. Doch auch das ging, dank dem großartigen Verzeichnis am Ende des Buches. Dennoch fiel es mir aufgrund der Komplexität der Geschichte schwer mehr als 50-70 Seiten am Stück zu lesen. Mein Kopf brauchte dann oft erst mal eine Auszeit zum Verarbeiten.

Die Atmosphäre gefiel mir richtig gut. Ich kann mir zwar bis heute nicht erklären, wie Alex einfach immer mal wieder für Tage verschwinden konnte, ohne das mehr Fragen gestellt wurden, aber so ist das vielleicht auf dem Campus. Ansonsten war es alles sehr ruhig und düster. Oftmals fühlte es sich an wie in so einem alten Krimi, in dem nur alle halbe Stunde gesprochen wurde und nichts passierte. Lustigerweise fand ich es beim Buch angenehm, aber beim Film wäre ich eingeschlafen. Anfangs fand ich auch die unterschiedlichen Zeitstränge spannend, weil sich beide komplett anders anfühlten. Das legte sich dann gegen Ende hin, als Alex weniger träge und weinerlich war. Gerade zu Beginn fand ich das furchtbar und hätte sie gern mal geschüttelt, da sie auf der einen Seite vom Gedankengut her motiviert wirkte, aber von ihrer Art eher wie ein geschlagener Hund. Ich weiß auch nicht. Aber wie gesagt, es wurde ja dann besser.

Sehr irritierend fand ich auch das Wort „Paper“. Alex musste noch ihr Paper lesen. What ever. Vermutlich soll es ein anderer Begriff für eine Studienlektüre, Buch, Essay sein. Für mich absolut unpassend, aber naja, ich bin da ja sowieso sehr eigen. Ansonsten fand ich das Buch gut zu lesen und um es mit Madelaines (Black’nd Beautiful) Worten zu sagen: „Das die Frau schreiben kann, wissen wir ja schon.“ Ebenfalls ist Leigh Bardugo eine Meisterin der Enden. Es ist rund, es passt und es bricht keine Herzen. Ergo heißt es nun zurücklehnen, warten und gut, denn das kann man völlig unbeschwert – zumindest ich.

In der Summe würde ich sagen, dass es ein gutes Buch ist. Eines das etwas länger braucht, um einen tatsächlichen Sog zu entwickeln, aber dennoch gut unterhält. Ungewohnt für die Autorin, aber dennoch passend. Gefühlt spielte es nicht in unserer Zeit, aber dennoch war dem so. Ich bin gespannt wie es weiter geht und welches Tempo in dem folgenden Band an den Tag gelegt wird. Kein Buch, das einen jetzt direkt vom Hocker reißt, aber dennoch gut unterhält. 

Fazit: 

Ruhige Atmosphäre, interessante Charaktere, super geschrieben, aber reißt einen dann doch nicht vom Hocker.