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Veröffentlicht am 26.08.2019

Wenn Liebe zur Obsession wird.

Harz
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Beschreibung:
Eigentlich wächst Liv wohlbehütet auf einem abgelegenen Hof im Schoße ihrer Familie auf. Doch Jens Haarder, ihr Vater, leidet sehr unter seiner Vergangenheit. Mit jedem Jahr sammelt er mehr ...

Beschreibung:


Eigentlich wächst Liv wohlbehütet auf einem abgelegenen Hof im Schoße ihrer Familie auf. Doch Jens Haarder, ihr Vater, leidet sehr unter seiner Vergangenheit. Mit jedem Jahr sammelt er mehr und mehr "Dinge". Seine größte Sorge ist es, seine Tochter zu verlieren. Deswegen beschließt er, dass es besser sei, wenn Liv bei einem Unfall auf dem Meer ums Leben kommt. Offiziell lässt er sei für tot erklären, während sie jedoch weiterhin bei der Familie in einem Container lebt - abgeschieden und sorgsam vor der Außenwelt abgeschirmt.

Meinung:


Ich spar es mir jetzt darüber zu sinnieren, ob es ein Thriller war oder nicht, denn ein reines Drama ist es definitiv auch nicht. Mehr als dieses Genre-Wirrwarr, ärgert mich wieder dieser Klappentext, denn so manche Dinge daraus suche ich heute noch. Das es sich bei der Geschichte um ein unterschwelliges Familiendrama handelte, wusste ich zuvor schon aus einer anderen Rezension und genau das war es auch, was mich an dem Buch sehr interessierte, denn aus dieser las ich heraus, dass es sich bei dem Buch um die Geschichte einer Familie handelt, die nicht so ganz der gesellschaftlichen Norm entspricht. Wer möchte sowas denn bitte nicht lesen?

Wie der Verlag schon auf der Buchseite wirbt, erzählt Ane Riel, diese Geschichte, über eine verkehrte Welt, in der Liebe Obsession wird, ganz meisterhaft. Obwohl das Werk nur knapp 300 Seiten umfasst, schafft es die Autorin einem Bilder in den Kopf zu pflanzen, die man da wahrlich nicht haben möchte. Doch es gibt auch schöne Seiten, denn der Ort, an dem die Haaders leben, war nicht immer voller Dinge. Dort gibt es Wald, Meer, Tiere, und einst war dort auch Platz für Liebe - die Liebe zur Natur, die man förmlich spüren konnte.

Erzählt wird die Geschichte der Familie Haarder zum einen direkt aus der Sicht der kleinen Liv und zum anderen aus Sicht der dritten Person. Sehr befremdlich sind vor allem die Erzählungen des Mädchens, da sie gefühlt oftmals so falsch und weltfremd sind. Auf der anderen Seite sind gewisse Ansichten sogar schlüssig, besonders wenn man das Umfeld und die Gesamtsituation bedenkt. Die Kapitel aus Sicht der dritten Person drehen sich meist um die Kindheit und Geschichte von Jens Haarder, seiner Familie und deren Leben auf der Halbinsel "Kopf". Gerade diese Kapitel geben die Basis für das landschaftliche Idyll - oder eben für das was später einmal daraus wird.

Dieses Buch hat mich mit so vielen Empfindungen zurück gelassen, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Selbst beim Lesen war es eine reine Achterbahnfahrt. Gerade durch unsere Leserunde war es interessant, da immer mal wieder ein anderer Blickwinkel geboten wurde. Der eine sprach von Ignoranz, während der nächste einwarf, dass es mit Frust oder Schuldgefühlen zusammen hängen könnte. Die Möglichkeiten sind unglaublich vielfältig und es bleibt massig Platz für Interpretationen. Dennoch ist er wirklich erschüttert, was dies mit Menschen anstellen kann.

Fazit:


Ein ganz anderer Thriller über das Schicksal einer Familie, die in ihrer ganz eigenen Welt lebt.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Hier ist der Name Programm!

ATME!
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Beschreibung:
Ben ist weg. Er ist nicht erreichbar. Dabei ist er doch immer erreichbar.
Bei einem Shopping Auflug verschwindet Ben, Niles wahrhaftig große und einzige Liebe, plötzlich spurlos. Sofort sucht ...

Beschreibung:


Ben ist weg. Er ist nicht erreichbar. Dabei ist er doch immer erreichbar.
Bei einem Shopping Auflug verschwindet Ben, Niles wahrhaftig große und einzige Liebe, plötzlich spurlos. Sofort sucht sie ihn. Sie ist sich sicher, dass etwas passiert sein muss, denn anders kann es nicht sein, aber keiner will ihr glauben. Keiner, der ihm nahe steht, will ihr helfen. Doch plötzlich schein Flo, die fast EX-Frau von Ben, voll und ganz hinter Nile zu stehen. Nile traut ihr jedoch nicht. Nile traut niemandem. Und Sinn macht das ganze schon gar nicht, aber sicher ist, dass Ben etwas passiert sein muss!

Meinung:


Was für ein Buch! Da ist der Name wirklich Programm. Ich weiß wirklich nicht ob ich es lieben oder hassen sollen, aber von Anfang. Dieser Thriller ist wirklich ein absoluter Pageturner für mich gewesen. Direkt auf den ersten Seiten ist klar, dass Nile einen - wenn auch politisch nicht ganz korrekt - echten Schatten weg hat. Obwohl man die Person kaum kennt, meint man sie schon immer zu kennen. Man kann mitfühlen, aber weiß zeitgleich auch, dass diese Gefühle falsch sind. Die Autorin hatte mich ab der ersten Sekunde.

Ansonsten kann und will ich gar nicht mehr zu Geschichte sagen, denn irgendwie würde das gefühlt zu viel vorweg nehmen. Wer sich für das Buch interessiert, der sollte meiner Meinung nach, die Leseprobe anschauen, da wie schon gesagt, die Protagonistin wirklich sehr speziell ist. Ich denke, dass es sicher Leser gibt, die genau damit nicht klar kommen. Auch ich hatte teilweise meine Probleme, aber irgendwie machte ihr Charakter auch gerade der Reiz an alle dem aus - und somit lag ich mit meiner Überlegung für das Ende auch gar nicht so falsch. Es war zwar weniger überraschend, aber ganz ehrlich: Dieses Buch hat mich dermaßen auf Trab gehalten und super gut unterhalten, da war es mir so gerade recht.

Da ich direkt einen Draht zur Geschichte hatte, flogen Zeilen und Worte einfach nur so dahin. Die recht kurz gehaltenen Kapitel führten dann zu dem Effekt: Eins geht noch! Tja, und dann war es auch schon wieder vorbei. Anfangs war ich sogar skeptisch, weil ich das Gefühl hatte, es sei jetzt das dritte Buch in diesem Jahr, welches diese Schiene fährt, aber dem war nicht so. Zwar war es ähnlich, aber dennoch komplett anders. Viel rasanter und packender. Jesses, ich fühle mich gerade komisch, weil ich hier so ein Loblied texte, aber es hat mir - obwohl es wirklich nichts besonderes ist - richtig gut gefallen. Auf der einen Seite wirkte es fast stressig, aber irgendwie war der Wunsch nach Antworten so groß, dass dieser Stress einfach an mir abperlte.

Höchst interessant fand ich parallel dazu den Aspekt, dass hier wirklich gut vor Augen geführt wird, wie sich Angststörungen, Panik oder psychische Krankheiten auf den Betroffenen auswirken können. Da ich selbst schon von diversen Panikattacken betroffen war, fand ich diese sehr gut und authentisch beschrieben. Vielleicht ist es auch für andere Leser aus der Sicht interessant, um sich besser in Betroffene versetzten zu können, denn ich denke, dass dies oftmals nicht gerade einfach ist - oder eben diverse Probleme unterschätzt werden. Wo das hinführen kann, zeigt die Geschichte recht gut, wenngleich es dann doch eher dem Worstcase-Szenario ähnelt.

Fazit:


Ein kurzweiliger, rasanter und packender Thriller über eine Frau, die definitiv nicht einfach ist - Leseprobe empfohlen.

Veröffentlicht am 19.08.2019

...wenn es plötzlich dunkel wird.

Blackout. Das ungekürzte Hörspiel
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Beschreibung:
Während Europa ohne Strom ums Überleben kämpft, entdeckt der Italiener Piero Manzano Hinweise, die darauf deuten, dass die Ausfälle gewollt sind. Er hat seine liebe Mühe sich Gehör zu verschaffen ...

Beschreibung:


Während Europa ohne Strom ums Überleben kämpft, entdeckt der Italiener Piero Manzano Hinweise, die darauf deuten, dass die Ausfälle gewollt sind. Er hat seine liebe Mühe sich Gehör zu verschaffen und gerade als er der Meinung ist, dass der Europool-Kommissar Bollard dies tut und vertraut, werden dubiose E-Mails auf seinem Rechner gefunden, die darauf deuten, dass er selbst in dieses Chaos verwickelt ist.

Meinung:


Wow! Einfach nur wow! Dieses Hörspiel ist eine Meisterleistung! Die Vertonung ist optimal auf einander abgestimmt, die Geschichte wird passend vermittelt, ebenso wie die Atmosphäre. Okay, in den etwas gefühlvolleren Szenen hat man das Gefühl, dass Dietmar Wunder gleich einen kleinen Softporno einspricht, aber so hatte ich wenigstens auch ein bisschen was zum Lachen, während die Welt dabei war unterzugehen.

Das Buch von Marc Elsberg habe ich bisher nicht gelesen und wusste darum nur grob um was es sich bei der Geschichte dreht. Die Entwicklungen fand ich einfach und schlüssig erklärt. Die Funktionen von Kraftwerken, der Netzbetreiber und all dies. Ebenfalls sehr logisch und nachvollziehbar waren für mich der Erläuterungen zum Ende hin, als es darum ging die Welt wieder zum Laufen zu bringen. Als kleiner Dystopie-Fan habe ich mich schon häufig mit Gedankenspielen über diverse Dinge beschäftigt, aber in diesem Buch werden Dinge erwähnt, an die hätte ich im Leben nicht gedacht. So kam es des Öfteren auch zu dem „Ich klatsch mir die Hand an die Stirn und denke >>Ja, klar!<<“-Moment beim Hören des Buches bzw. des Hörspieles. Marc Elsberg hat wirklich kaum Möglichkeiten ausgelassen vor Augen zu führen wie fatal die Folgen eines solchen Blackouts für die Bevölkerung sind, vor allem wenn diese gleich ganz Europa betreffen.

Auch die Emotionen wurden unglaublich gut vermittelt. Mehr als einmal wollte ich beim Autofahren ins Lenkrad beißen, weil ich mit den Protagonisten fieberte – oder wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel. Trotz allem hat Herr Elsberg die möglichen Folgen und Ausschreitungen noch recht human gestaltet, denn betrachte ich die heutige Gesellschaft, dann gehe ich sogar fast davon aus, dass es noch schlimmer werden würde, da das mehrheitliche Anspruchsdenken schon sehr ausgeprägt ist – und ja, das ist definitiv eine Kritik an der Gesellschaft. Wer sich angesprochen fühlt sollte vielleicht einfach mal das Buch lesen und darüber nachdenken.

Doch für mich gab es auch ein großes Manko. So gut wie die Geschichte geschrieben ist, die Zusammenhänge verknüpft, so beging der Autor aus meiner Sicht einen Fehler, den sie fast alle machen. Zwar wurde es gegen Ende hin offensichtlich, dass es nicht das direkte Verschulden der Attentäter war, aber dennoch ist es für mich nicht nachvollziehbar. Da ich das wirklich nicht schreiben kann ohne zu spoilern, möchte ich einfach mal darauf hinweisen, dass es keinen Sinn macht, wenn gewisse Leute ihre Augen und Ohren quasi überall haben, es dann aber nicht mitbekommen, wenn ihnen jemand ganz gewaltig in die Suppe spuckt – oder sollte ich sagen, den Kochtopf weg nimmt?

Das war es eigentlich auch schon. Mehr zu meckern habe ich gar nicht. Das Hörspiel war für mich super unterhaltsam, beängstigend und überhaupt habe ich eine ganze Palette an Gefühlen in den knapp 19 Stunden des Hören durchlebt. Wer also das Buch nicht lesen möchte, das Hörbuch nicht hören möchte, dem kann ich ganz klar das Hörspiel empfehlen. Eine Geschichte, die zum Denken anregt. Eine Geschichte die unter die Haut geht. Eine Geschichte, bei der man darauf wartet plötzlich selbst im Dunkeln zu sitzen.

Fazit:


Spannend, emotional, erschreckend - ganz klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 16.08.2019

Die Reise geht spannend weiter.

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Klappentext:
Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ...

Klappentext:


Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, wird ihr Übles widerfahren. Und damit scheint sie nicht die Einzige zu sein: Um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg. Kurzerhand beauftragt Faruk Ophelia mit der Suche nach den Vermissten. Und so beginnt eine riskante Ermittlung, bei der es Ophelia nicht nur mit manipulierten Sanduhren, sondern auch mit gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun bekommt. Am Ende steht eine folgenschwere Entscheidung.

Meinung:


Endlich war es soweit. Endlich durfte ich Ophelia und all die tollen Menschen am Pol weiter begleiten. Es traf dann auch genau das ein, das ich erwartet hatte: Ich bekam Informationen! Diverse neue Details über die Spaltung der Erde wurden preisgegeben, ein bisschen in der Vergangenheit gewühlt und überhaupt – herrlich! Was ich etwas schade fand, dass der Klappentext soweit in die Geschichte greift, denn bis Faruk die junge Leserin überhaupt mit der Suche beauftragt neigt sich das Buch schon ganz schön dem Ende zu. Mich hat das jetzt nicht sonderlich gestört, aber ich vergesse ja auch immer recht schnell was eigentlich drin stand, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es Leser gibt, die da durchaus knatschig werden können. Der Schreibstil war auf jeden Fall wieder sehr einnehmend, leicht, fluffig und schön zu lesen.

Bereits im ersten Band kam ich ins Schwärmen aufgrund der bildhaften Art von Christelle Dabos. Hier hat sie sich nun übertroffen. Vielleicht nicht unbedingt mit ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen vom Pol – diese waren dann eher subtil gehalten, aber die Atmosphäre, die sie mit ihren Worten aufbaut, hat mir das eine oder andere Mal eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Den Pol hatte ich sowieso mehr düster und beklemmend in Erinnerung, trotz all des Prunks und obwohl beschrieben wird, dass die Sonne zeitweise nicht wirklich untergeht, hatte ich stets ein eher tristes Grau vor Augen. Ganz im Gegensatz zu den Beschreibungen der Arche Anima und ihrer Bewohner, welche ich mir fröhlich bunt vorstelle – und vielleicht ein kleines bisschen anstrengend.

Eigentlich darf ich das gar nicht laut sagen, aber gegen Ende hin, war es sogar wirklich schwer nicht zumindest ein Tränchen zu verdrücken. Diese ganze Geschichte um Ophelia ist einfach so unglaublich mitreißend. Besonders schlimm empfinde ich jedes Mal diese Bevormundung, die an ihr vorgenommen wird. Sei es Thorn, ihre Familie, der Hof – immer scheint jemand zu meinen, dass er ihr irgendetwas vorschreiben muss. Das hat mich oftmals so unglaublich wütend gemacht, dass ich am liebsten in meinen Schal gebissen hätte. Umso mehr freute ich mich über Ophelias Charakterstärken und ihren (heimlichen) Dickkopf. Außerdem sehr gut gefiel mir, dass es nicht zum Stillstand kam. Die Charaktere wurden weiterentwickelt. Gerade Thorn hat gezeigt, dass er doch nicht so ein unterkühlter Steinbrocken ist, wie er nach außen gibt und auch sonst erlebt der Leser die eine oder andere Überraschung.

Lange habe ich darüber nachgedacht was mich wohl im kommenden Band erwarten könnte und offen gestanden bin ich auch schon wirklich schon verdammt neugierig wie es weiter geht. Doch auf einen richtigen Nenner komme ich nicht. Auf jeden Fall erwarte ich einen Ausflug auf eine weitere Arche, neue Eindrücke, aber hoffe auf alte Gesichter wieder zusehen. Zum Glück lässt dieser nicht mehr ganz so lange auf sich warten. Gespannt bin ich ob wieder so eine schöne Illustration den Anfang macht, denn in Band zwei wird man von einer Karte der Himmelsburg sowie einem kleinen Stammbaum der Pol Bewohner begrüßt. Gerade die Karte fand ich toll, da ich mir so bildlich vorstellen konnte welche Strecken dazwischen lagen. Durch diverse Zeitangaben der Autorin, wie lange man beispielsweise vom Frauentrakt in den Mondscheinpalast mit den Aufzügen benötigt, wird einem das Ausmaß erst richtig bewusst.

Fazit:


Richtig tolle Reihe mit einer schönen Wortwahl sowie toller Aufmachung.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ich bin wohl einfach nicht verrückt genug.

Verrückt nach Karten
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Klappentext:
Karten sind mitreißend, voller Wunder und Magie. Karten versprechen Abenteuer und Spannung wie eine gute Geschichte. Robert Louis Stevenson erfand eine Karte, um ein Kind zum Träumen zu bringen. ...

Klappentext:


Karten sind mitreißend, voller Wunder und Magie. Karten versprechen Abenteuer und Spannung wie eine gute Geschichte. Robert Louis Stevenson erfand eine Karte, um ein Kind zum Träumen zu bringen. Die Idee für »Die Schatzinsel« war geboren. Schriftsteller lieben Karten. Dieser fantastische Atlas zeigt ihre Favoriten. Darunter sind nicht nur die gezeichneten Helden aus ihren Büchern, sondern auch die Pläne realer Städte, die sie inspiriert haben, und die raschen Skizzen am Rand der Seite. Mercators Weltprojektionen faszinieren J.K. Rowling oder Robert Macfarlane genauso wie Google Maps, das Liniennetz der U-Bahn und die Monster auf alten Himmelsgloben. Nach Mittelerde, Atlantis und Utopia geht die turbulente Reise. Stets verraten uns die Karten ganz persönliche Erlebnisse und Erinnerungen großer Klassiker und moderner Autoren.

Meinung:



Puh, was soll ich sagen? Dieses Buch lies mich auf jeden Fall wieder merken, dass Buch nicht gleich Buch ist. Lesen einfach zwischen Tür und Angel? Nein, keine Chance. Die letzten Seiten habe ich dann versucht auf den Campingplatz die vergangene Woche zu lesen. Das war dann auch möglich, nachdem ich mir Oropax verpflanzt hatte. Für mich war es keine einfache Lektüre, denn blöderweise schweifte ich mit den Autoren oftmals einfach ab. Sie erzählten von Büchern, die ihre Inspirationen waren; von Ihren Macken, dass sie beispielsweise keinerlei Orientierung haben und oft schweifte ich mit ab. 

Für mich waren die größte Herausforderungen wohl die benannten Werke, denn ganz ehrlich?! Die meisten davon kannte ich gar nicht. Glücklich war ich dann als Autoren wie David Mitchell oder Cressida Cowell  zu Wort kamen und einfach von ihrem Werdegang erzählten bzw. der Entstehung ihrer Welten, denn diese kannte ich zumindest vom hören. Vor allem von "Drachenzähmen leicht gemacht" bin ich großer Fan, wenn auch das Buch noch ungelesen im Regal steht. Es war toll zu lesen, wie die Autorin auf ihre Ideen kam, was dahinter steckt - einfach faszinierend. Ebenfalls sehr interessant war das Kapitel von Miraphora Mina, welche als Grafikdesignerin bei großen Projekten wie Harry Potter und Co. mitgewirkt hat. 

Etliche andere Verfasser hinterließen in meinem Kopf leider nur große Fragezeichen, da ich kaum bis gar keinen Bezug zu ihnen hatte. Hinzu kam erschwerend, dass man deutliche Unterschiede im Schreibstil hat, sodass ich mich jedes Mal neu einfinden musste. Das Buch ist zudem in verschiedene Teile unterteilt. Von "Täuschend echt", "Literarische Karten", "Karten erstellen" und "Karten lesen" wird alles geboten. Toll, dachte ich mir, hier erfahre ich wie man eben solche Karten erstellt. Oder eine Karte richtig liest, aber entweder bin ich dann zu doof um das raus zu lesen oder es wurde tatsächlich nicht erwähnt, was ich extrem schade fand. Die Verfasser erzählen zwar von ihren Ideen, wie sie diese umsetzen, aber nichts über Dinge wie glaubwürdiger Maßstab und dessen Anwendung. Es wird höchstens mal erwähnt. 

Für mich war das Buch eine reine Berg und Tal Fahrt, da es mich auf der einen Seite total begeisterte, schon allein durch die zahlreichen Illustrationen und verschiedenen Hintergründe. Und zeitweise etwas frustrierte, weil es so nichtssagend war. Wer sich viel mit Autoren, Illustratoren und auch Literatur im Allgemeinen, es muss nicht nur Fantasy sein, auseinander setzt, der hat hier sicher seine wahre Freude. Dennoch bin ich froh einen Blick in das Buch geworfen zu haben. Ich möchte es auch wirklich nicht schlecht reden. Einige der Karten und Texte haben mich neugierig werden lassen auf andere Werke, was ich definitiv als Gewinn verzeichnen würde. 

Fazit:


Gut unterhalten hat es mich, war aber ganz klar nichts für zwischen durch. Ich hatte mir zwar mehr erhofft, bin aber dennoch froh über dieses interessante und schön anzusehende Werk.