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Veröffentlicht am 21.10.2019

Das Abenteuer geht weiter!

Die Suche nach dem Schattendorf
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Beschreibung:
Gemeinsam mit dem Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas macht sich Ludmilla auf die Suche nach dem Schattendorf. Dort hofft sie Godal, den Schattenkönig -und außerdem der Schatten ...

Beschreibung:


Gemeinsam mit dem Formwandler Lando und dem Unsichtbaren Eneas macht sich Ludmilla auf die Suche nach dem Schattendorf. Dort hofft sie Godal, den Schattenkönig -und außerdem der Schatten ihrer Großmutter -, zu finden. Doch der Weg dorthin führt durch Fenris und andere dunkle Orte, wo die unterschiedlichsten Gefahren lauern. Unterdessen hat auch Uri zu kämpfen, denn die Geisterwelt scheint nach dem Erwachen der Berggeister gänzlich in Aufruhr zu sein. Dies verlangt mehr von ihm ab als er erwartet und hat gravierende Folgen. Die Dunkelheit scheint immer mehr Raum in Eldrid zu fordern und die Existenz des magischen Lichts zu bedrohen.

Meinung:


Auch in diesem Band konnte mich Annina wieder absolut abholen. Obwohl auf ein Prolog verzichtet wurde, war ich direkt wieder dabei. Meine einzige Schwierigkeit hatte ich mit den einzelnen Personen, hätte ich hier aber gleich mal ins Inhaltsverzeichnis geschaut, dann hätte ich gesehen, dass sich am Ende des Buches ein Glossar befindet. Das hat aber meinem Lesevergnügen keinen Abbrauch getan. Für mich war besonders schön, dass ich auf der Leipziger Buchmesse eine Lesung mit der Autorin erleben durfte, wodurch ich selbst ganz anders gelesen habe. Pixi, die viele Leser inzwischen schon lieb gewonnen haben, erschien mir noch bunter, Zamir noch arroganter und ja, es war einfach ein anderes Lesen.

Die Geschichte verläuft auch weiterhin parallel. Während in Eldrid gegen die Dunkelheit gekämpft wird, macht Ludmillas Spiegelbild ihrer Oma das Leben zur Hölle. So kam es dann leider auch, dass ein Strang der Erzählung etwas "fehl am Platz wirkte" für mich. Beachtet man jedoch den Aufbau des Buches und die Tatsache, dass diese Charaktere zur Geschichte gehört und die Erzählung zeitgleich weiter verläuft, dann macht das durchaus Sinn, es fühlt sich am Ende nur etwas unfertig an. Irgendwas ist halt immer, nicht wahr? Ich fand es im Gesamten nicht tragisch. Ludmillas Entwicklung fand ich sehr gelungen, auch wenn man diese eher gegen Ende hin mehr mit bekommt, da sie in diesem Band nicht die erwartete Hauptrolle spielt, aber keine Sorge, denn es passiert dennoch mehr als genug-

Sehr schön fand ich auch, dass ich in diesem Band ein klein wenig einen Teil der anderen Wächter Familien kennen lernen konnte. Auch viele andere Wesen konnten mich wieder begeistern. Unterhaltsam ist die Beschreibung des Unsichtbaren, welcher immer wieder mit einem Surfbrett verglichen wird. Doch auch die dunkle Seite bekam (gruseligen) Zuwachs, dem ich definitiv nicht im Dunkeln begegnen möchte. Ein erneuter Ausflug nach Eldrid lohnt sich! Zudem regten diverse Parallelen zu unserer (Ellenbogen-)Gesellschaft sehr zum Denken an.

Leider heißt es nun erst einmal warten bis zum Sommer 2020, denn dann soll der dritte Band das Licht der Welt erblicken. Ich bin auch weiterhin sehr gespannt wie sich die Geschichte entwickelt und was mich erwartet. Den Schreibstil von Aninna finde ich auf jeden Fall sehr gelungen. Gerade kindlich genug für die jungen Leser, aber nicht zu sehr, sodass es auch als Erwachsener Spaß macht sich mitziehen zu lassen.

Fazit:


Eine wundervoll bebilderte Fortsetzung! Wer den ersten Teil mochte, der sollte auf jeden Fall dran bleiben!

Veröffentlicht am 13.10.2019

Unterhaltsam, aber mehr erwartet.

Zimmer 19
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Beschreibung:
Während der Berlinale Eröffnung wird plötzlich ein Snuff-Film eingespielt, in welchem die Tochter des Bürgermeisters die Hauptrolle spielt, die in den Aufnahmen getötet wird. Tom Babylon ...

Beschreibung:


Während der Berlinale Eröffnung wird plötzlich ein Snuff-Film eingespielt, in welchem die Tochter des Bürgermeisters die Hauptrolle spielt, die in den Aufnahmen getötet wird. Tom Babylon und Sita Johanns ermitteln ob es sich dabei um eine schauspielerische Darstellung oder bitteren Ernst handelt. Leider scheint der Bürgermeister nicht gerade erfreut und hält sich sehr bedeckt. Lediglich die Zahl "19" scheint im Mittelpunkt zu stehen und ein brauchbarer Hinweis zu sein. Kurz darauf wird ein weiterer, recht prominenter,  Geschäftsmann Berlins ermordet. Während die Ermittler sich durch Bürokratie und Geheimniskrämereien wühlen, stellt Sita fest, dass auch sie mit dieser mysteriösen Zahl schon in Verbindungen kam, welche Erinnerungen an einen schrecklichen Vorfall in ihrer eigenen Jugend wieder hoch kochen lassen.

Meinung:


Nachdem mich "Schlüssel 17" sehr begeistern konnte, war ich dann von diesem Buch doch eher enttäuscht. Bei mir kam keinerlei Thriller-Feeling auf. Es erinnerte mich mehr an einen Krimi. Die Flashbacks von Sita fand ich beinah besser gelungen und spannender als den Rest. Ich möchte das Buch jetzt keineswegs in der Luft zerpflücken, denn es hat mich gut unterhalten, das steht außer Frage, aber ich hätte schlichtweg mehr erwartet. Möglicherweise, und das möchte ich nicht unerwähnt lassen, liegt es auch an mir, denn ich habe aktuell ein bisschen das Gefühl an Übersättigung zu leiden, weshalb mir die Geschichte etwas trist vorkam.

Aufgrund der involvierten Charaktere wie dem Bürgermeister, diversen anderen Geschäftsleuten usw., war der Fall gefühlt sehr "politisch" angehaucht. Auch das war nicht tragisch, aber eher trocken. So bestand das "außergewöhnliche" Verhalten von Tom Babylon nicht unbedingt darin auf eigene Faust oder unkonventionelle Art zu ermitteln, wie ich es aufgrund des vorherigen Buches erwartet hatte, sonder er ignorierte schlichtweg oftmals die Anweisungen des Chefs. Wobei auch hier die Situation sich vertrackt anfühlte. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll ohne der Geschichte zu viel vorweg zu nehmen. Es fühlte sich einfach nicht wirklich richtig an und sehr gestellt, zudem teilweise etwas vollgestopft. Auf der einen Seite schleicht alles vor sich hin und dann kommen wieder Stellen, an denen man kaum mehr weiß wo oben und unten ist. Ich denke, das trifft es ganz gut. 

Der Schreibstil war wie gewohnt schön zu lesen und ich flog zumeist über die Seiten. Irgendwann hatte ich für mich das Thema "Spannung" abgehakt und lies mich auf den "Krimi" ein, was das ganze dann schon viel angenehmer machte. Wie schon geschrieben, gefielen mir besonders die Erinnerungen von Sita, da sie sich authentisch anfühlten und spannend waren. Gekonnt wurden die beiden Geschichten (Vergangenheit und Gegenwart) gegen Ende hin miteinander verknüpft, so dass es ein rundes Bild gab - mehr oder weniger. Die Auflösung fand ich okay. Sie hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen, aber irgendwie - es kam eben alles so von jetzt auf nachher, während zuvor alles eher ruhig ablief; hoppla die hopp.

Ich werde auf jeden Fall vorerst an der Reihe dran bleiben, da mich hier besonders die Rückblicke immer wieder sehr reizen und die parallel verlaufenden Geschichten, aber beim nächsten Mal sind die Erwartungen einfach etwas geringer halten. Außerdem mag ich die Charaktere sehr gern. Wie gesagt, das Buch hat mich gut unterhalten, aber jetzt nicht so gefesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Wem "Schlüssel 17" gefallen hat, der macht auf jeden Fall nichts verkehrt auch dieses Buch zu lesen. Ich denke, man könnte diesen Band auch unabhängig vom ersten lese, aber raten würde ich es nicht, da meiner Meinung nach schon einiges - beispielsweise das Thema mit Toms Schwester - fehlen würde.

Fazit:


Ein unterhaltsamer Krimi mit Luft nach oben und sympatischen Charakteren.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Stilistisch nicht meins.

Pakt der Diebe
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Meinung:
Nach der LBM war ich ja sehr angetan von dem Hörbuch und freute mich entsprechend als es dann endlich soweit war es zu hören. Der mir zuvor gänzlich unbekannte Matthias Lühn hat hier ganze Arbeit ...

Meinung:


Nach der LBM war ich ja sehr angetan von dem Hörbuch und freute mich entsprechend als es dann endlich soweit war es zu hören. Der mir zuvor gänzlich unbekannte Matthias Lühn hat hier ganze Arbeit geleistet. Von den Damen, über die Bösewichte sowie dem ganzen drum und dran. Ich hatte direkt das Gefühl dabei zu sein. Hier stellt sich nur für mich die Frage, ob ich das auch wirklich gut finde?! Die Geschichte an sich gefällt mir, aber die Umsetzung ist mir dann doch zu anstrengend. Ich habe kein Problem mit einer derben Art, aber ich muss gestehen, dass es mir in Empire of Storms schon fast etwas zu viel war.

Das Problem für mich lag auch nicht mal unbedingt in dem Umgang, den die Protagonisten mit einander pflegten, sondern eher darin, dass das Handeln oftmals richtig intelligent war und genau das ist der Knackpunkt. Wir begleiten Charaktere, die gewieft sind, Ränke schmieden können und nicht auf den Kopf gefallen sind, aber im Gegenzug - Entschuldigung für die Formulierung - sich aufführen wie ein Haufen wild gewordener Affen, die unentwegt mit Kraftausdrücken und schlechten Manieren um sich werfen. Ich könnte es natürlich so sehen, dass es verdeutlicht, dass auch die letze Kanalratte in der Lage ist die Weltherrschaft an sich zu reißen, aber das wäre dann doch etwas unverschämt und vermutlich fehlinterpretiert. Ich will es auch gar nicht schlecht reden, denn es hat zu der Art wie New Laven beschrieben wurde und deren Bewohner gepasst, aber wie gesagt, auf mich wirkte es einfach zu übertrieben dargestellt. Hier hätte für mich das Sprichwort "weniger ist manchmal mehr" gegolten.

Hope war für mich so ein kleiner Lichtblick, denn durch ihre Lehre bei den Mönchen, machte sie den wohl vernünftigsten Eindruck. Auch die Biotmanten, die sehr an Druiden oder Alchemisten erinnerten, fand ich höchst interessant. Auch wenn die Weltansichten und deren Bestreben nicht unbedingt die besten waren, war deren Gestaltung doch sehr detailreich. Die Geschichte ist außerdem zu Anfang in drei Stränge aufgeteilt. Die Geschichte von Hope, Red und teilweise die der Biomanten. Diese laufen mit der Zeit zusammen und ergeben ein Ganzes. Dies ist dem Autor aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Dadurch lernt man die Charaktere im Einzelnen recht gut kennen und kann sich über jeden Einzelnen ein gutes Bild machen.

Alles in allem finde ich die Kombination dieser drei unterschiedlichen Formen der Charaktere gut gelungen und ich denke, dass es abenteuerlich weiter geht. Zwischendurch kam es zu der einen oder anderen Länge, was ich bei einem Hörbuch - vor allem mit so einem grandiosen Sprecher -, aber weniger tragisch finde. Es läuft dann einfach nebenher weiter und man klinkt sich dann gedanklich wieder richtig ein, wenn es passt. Ob ich die Reihe weiter verfolgen werde bleibt noch offen, da ich mir wirklich unsicher bin. Wie schon gesagt, finde ich die Geschichte von der Grundidee her richtig gut, aber ich bin mir nicht sicher ob mir die stilistisch Umsetzung soweit zusagt, dass noch weitere 33 1/2 Stunden damit verbringen möchte.

Fazit:


Eine toll ausgearbeitete Fantasy-Stroy, mit interessanten Charakteren, die stilistisch dann aber weniger meins war.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Nicht mit Io!

Io spielt heute nicht
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Beschreibung:
Die Cyber-Wissenschafterlin Io wünscht sich nichts sehnlichster als ein Kind, aber in der "One-Child"-Politik der Gesellschaft bedarf es hierfür Papierkram ohne Ende sowie einen Gentest. ...

Beschreibung:


Die Cyber-Wissenschafterlin Io wünscht sich nichts sehnlichster als ein Kind, aber in der "One-Child"-Politik der Gesellschaft bedarf es hierfür Papierkram ohne Ende sowie einen Gentest. Dann erhält sie die Hiobsbotschaft: Sie ist krank! Sie wird keine Kinder bekommen dürfen! Doch Io gibt nicht auf und das hat fatale Folgen, denn sie gerät ins Räderwerk des wohl mächtigsten Konzerns und wird buchstäblich zu deren Marionette. Sie wird freiwillig gezwungen ihr Leben aufzugeben und an einem Spiel teilzunehmen in welchem es um Leben und Tod geht - umgeben von Schwerverbrechern, Kopfgeldjägern und dem ganzen anderen Abschaum der Gesellschaft.

Meinung:


Da war der Anfang, dann war es auch schon wieder vorbei und das viel zu schnell. Hilft euch nicht wirklich, ne? Okay, dann fange ich ausnahmsweise beim Cover an. Hier hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, denn die sympatische junge Frau ist nicht die pseudo Barbie Io, sondern der Cyborg Trissa. Sie ist die, ähm, Zimmergenossin von Io und hat auch eine wichtige Rolle in der Geschichte. Nachdem ich das dann irgendwann verinnerlicht hatte, konnte ich mir einen kleinen Running-Gag einbauen, denn Io ist ja schon ein sehr spezieller Name. Gelegentlich gibt es dann auch Dinge, die von Ios Befinden erzählen. Okay, so geschrieben ist das nicht wirklich lustig und es ist auch aus dem Kontext gerissen, aber als das erste Mal "Ios" im Buch stand, las ich "los" - das hat sich für mich dann durch's ganze Buch gezogen. Das war schon wieder so zum an den Kopf langen, dass es lustig war. Ganz ehrlich. Ich muss heute noch drüber lachen. Jetzt erspar ich euch aber weitere Details aus den Untiefen meiner verquerten Hirnwindungen und erzähl euch was zum Buch.

Wie ich es von Veronika Caver schon gewohnt war, war der Schreibstil flüssig und schön zu lesen. Außerdem findet man ein bisschen Humor, ausgeprägte Atmosphäre und interessante Charaktere. Überrascht war ich von der derben Art der Protagonisten, obwohl ich zuvor schon was in die Richtung gelesen hatte. Da es aber gut ins Bild passte, fand ich auch diverse Kraftausdrücke absolut tolerierbar - die mag ich ja eigentlich nicht so. Der Klappentext verrät zudem ebenfalls, dass Io nicht gerade in einer Idylle bei Ponys und Einhörnern landet, entsprechend beklemmend ist die Atmosphäre am Handlungsort. Das merkt man auch direkt beim Lesen des ersten Kapitels, was aus meiner Sicht eher ein Prolog ist, da danach erst die Vorgeschichte kommt. Zudem spricht der Begriff "Dystopie" für sich.

Gut gefielen mir auch die Si-Fi Elemente, wie beispielsweise Cyborgs, der Aufbau des Handlungsort und andere kleine eingebaute Spielereien, die einen ganz klar spüren lassen, dass die Geschichte nicht in der Gegenwart statt findet. Tja, was soll ich noch groß sagen? Für alle Dystopie Fans, die auch Freude an Si-Fi haben und sich nicht von einer derben Art abschrecken lassen, sollten ganz klar zu diesem kurzweiligen Buch greifen, denn Unterhaltung ist hier garantiert.

Fazit:


Derbe und dystopische Novelle, die ganz klaren Unterhaltungsfaktor hat.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Biografie mal anders!

Ich bin Circe
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Beschreibung:
Circe ist die göttliche Tochter des Titanen Helios und der Nymphe Perse, doch im Vergleich zu ihren Geschwistern ist sie weit weniger göttlich. Ihr Stimme ist leise und zaghaft. Ihre Erscheinung ...

Beschreibung:


Circe ist die göttliche Tochter des Titanen Helios und der Nymphe Perse, doch im Vergleich zu ihren Geschwistern ist sie weit weniger göttlich. Ihr Stimme ist leise und zaghaft. Ihre Erscheinung unscheinbar. Außerdem erscheint sie oft gleichermaßen unterwürfig wie temperamentvoll. Mit Anbetungen hat sich nichts am Hut und Menschen begegnet sie gerne auf Augenhöhe. Aufgrund dessen wird sie auf eine einsame Insel verbannt, was ihr sehr gelegen kommt, denn dort kann sie endlich ihr wahres Wesen entfalten. Sie beschäftigt sich mit den Kräutern der Natur, der Magie der Pflanzen und scheint ihren Frieden zu finden. Die Jahrhunderte ziehen ins Land. Trotz ihrer Verbannung muss sie sich mit dem Minotaurus, dem Seeungeheuer Scylla und anderen Tücken der Welt auseinander setzten. Irgendwann wird sie vor die Entscheidung gestellt ob sie lieber weiter den Gottheiten angehören möchte oder den Menschen, die sie über die ihre lange Lebensspanne so sehr lieben gelernt hat.

Meinung:


Was für ein Erlebnis! Ich bin ja immer etwas kritisch, ob mir solche Bücher nicht zu, äh, schwer sind. Doch ich bin absolut begeistert! Diese Abenteuer, diese Welt - einfach grandios. Ich habe mich direkt zuhause gefühlt. Die Seiten flogen einfach so dahin. Der leichte Schreibstil, die bildhafte Darstellung und die Erzählweise von Circe zogen mich einfach in ihren Bann.

Schon als Kind schaute ich gerne Filme über die griechischen Mythologien. Im Alter wurde ich vorsichtiger, denn irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass dies einfach zu hoch für mich sei. Beim Lesen dieses Buches stellte ich jedoch fest, dass es gar nicht so wenig war, das ich noch wusste. So kam mir bei dem Namen Ikarus direkt die Geschichte des Jungen in den Sinn, die mich früher so traurig stimmte. Bei Scylla dachte ich an Seeungeheuer, die etliche unschuldige Seemänner auf dem Gewissen hatte und die Geschichte des Minotaurus, sowie sie Madeline Miller erzählte, lies mich erschaudern und ehrfürchtig die Seiten umblättern. Circe fand ich als Charaktere sehr interessant, auch wenn ich bisher lediglich die Geschichte mit der Insel und den Schweinen kannte. Für mich war sie stets eher ein bleicher Schatten, was sich mit diesem Buch jedoch ganz klar geändert hat, denn nun hat sich etlich Facetten und ein Gesicht.

Sehr gelungen fand ich auch die Einführung als Circe noch am Hof ihres Vaters lebte. Hier hätte die Autorin durchaus zig Gottheiten aufführen können, beschränkte sich jedoch darauf diese einfach als Tanten und Onkel zu benennen. Trotzdem bekommt man noch mehr als genug bekannte wie auch unbekannte namentlich genannt. Ebenfalls sehr schön fand ich das Glossar am Ende, in welchem Miller auch die Parallelen zu Homers Odysee erwähnt. Wer Spannung von der ersten bis letzten Seite erwartet, der ist hier leider fehlt am Platz. Geliefert wird eine unterhaltsame, teilweise ironische sowie abenteuerliche Biografie von Circe, aber ohne jeglichen Lehrbuch-Charakter. Natürlich ist es es auch für Jugendliche schön zu lesen, aber beim besten Willen nicht auf dem Niveau von beispielsweise "Percy Jackson". Zudem werden die Taten nicht zwingend beschönigt, sodass es eben auch mal zum Blutvergießen kommt.

Für mich war dieses Buch ein gelungener Ausflug in die alten griechischen Mythen. Zu Charakteren, die teils bekannt und teils unbekannt waren. Die ich dadurch besser oder überhaupt erst kennen lernen durfte. Die etwas mehr als 500 Seiten zogen an mir vorbei wie nichts. Erfüllt von Gefühl, Atmosphäre, Intrigen, Liebe und ganz viel Circe.

Fazit:


Eine wunderbare und atmosphärische Neuerzählung von Circes Gesichte, die es sich zu lesen lohnt.