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Wuschel

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Veröffentlicht am 17.05.2019

Wenn der Schein trügt?

Der Insasse
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Beschreibung:
Nachdem Tramnitz zwei Kindermorde sowie den Mord an einer Mutter gestanden hat, schweigt er. Im Fall des kleinen Max hat die Polizei keine Beweise, obwohl davon auszugehen ist, dass auch ...

Beschreibung:


Nachdem Tramnitz zwei Kindermorde sowie den Mord an einer Mutter gestanden hat, schweigt er. Im Fall des kleinen Max hat die Polizei keine Beweise, obwohl davon auszugehen ist, dass auch dieser in den Fängen des Psychopathen gelandet ist. Till, der Vater von Max, überredet seinen Schwager, der bei der Polizei arbeitet, dass er ihn als falschen Patient in die Klinik einweist, in welcher Tramnitz untergebracht ist. Doch wird er es schaffen dem Kindermörder so nahe zu kommen um ihm sein Geheimnis zu entlocken?

Meinung:


Habe ich schon mal ein Buch rezensiert, welches von Simon Jäger gesprochen wurde? Ich glaube nicht. Auch wenn ich weiß, dass er es nie lesen wird: Good Job! Da ich, wie so oft, lange überlegt habe woher ich diese Stimme kenne, musste ich natürlich suchen und siehe da: Der Joker! Zwar war es nicht Simon selbst, aber dennoch werde ich nie vergessen wie er das Krankenhaus in Schwesterntracht in die Luft gejagt hat. Genug der Ausschweife. Was ich sagen will ist, dass ich vermutlich einfach alle Fitzek Bücher zukünftig hören werde, da der Sprecher einfach eine Wucht ist. Mein Lenkrad empfand das teilweise sicher nicht so, aber er hat mich echt absolut mitgenommen. Ob Frau, ob Mann, ob Psychopath - es war ein Fest für die Ohren.

Die Story selbst hat mich sehr positiv überrascht, da ich seit langer Zeit keinen Fitzek mehr gelesen habe, denn leider hab ich genau die Bücher erwischt, deren Ende einfach eine Katastrophe war. Wer macht denn sowas? Ich mein, man kann ja als Autor gern eine Überraschung in Petto haben für den Schluss, aber bei ihm hatte ich oft das Gefühl, als sei es einfach hin geklatscht. Nach dem Motto: Oh, ich habe Abgabe, aber mein Buch ist noch nicht fertig - dann war es eben der Gärtner. Da ich auch von Gleichgesinnten viel gutes zu "Der Insasse" gehört habe, ging ich zwar kritisch, aber dennoch guter Dinge an dieses Buch und bedanke mir für die fehlende Enttäuschung.

Die Kapitel spielen aus der Sicht von verschiedenen Beteiligten - anderen Insassen, dem Mörder, einem Arzt und dem fingierten Patienten. So bekommt man verschiedenen Facetten mit und kann sich in die jeweilige Person hinein versetzten. Zu Anfang wird der Leser in die Geschichte eingelullt. Er erlebt was zuvor passierte, vor der Klinik. In der Klinik wird es dann abstrakt, - doch darauf eingehen möchte ich jetzt nicht näher, denn wo wäre da der Spaß? - gefolgt vom großen Finale. Endlich ein Ende, das Freude bereitet. Genau so wünsch ich mir das! Nicht abgedroschen, plump, sondern schön durch dacht und einer Brise "Oha!". Ein gelungenes Verwirrspiel mit, für mich, passender Auflösung.

Typisch Fitzek war die Geschichte durchweg spannend und wäre es ein Buch gewesen, dann wäre es - soweit ich das beurteilen kann- auch schön zu lesen. Besonders gut gefiel mir "die Blondine im SUV, die sich ihre Schlauchboot-Lippen schminkte"  und  noch einige andere Szenen dieser Art. Die Charaktere, tja, was soll man dazu sagen. Mit den meisten würde ich keinen Kaffee trinken gehen wollen, schon allein weil sie Psychiater, Ärzte oder verrückt sind, aber es gibt doch schon den einen oder anderen für den man dann schlussendlich gern ein Tränchen verdrücken möchte.

Was ich auf jeden Fall noch erwähnen möchte: Das Buch ist auch meiner Sicht nichts für schwache Nerven. Man sollte sich vor dem Hören/ Lesen darüber klar sein, dass die Misshandlungen mitunter sehr detailliert beschrieben werden und auch Tramnitz lässt gerne seinen Gedanken freien Lauf.

Fazit:


Seit langem Mal wieder ein Fitzek, der mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Einfach klasse!

Am Ende nur ein kalter Hauch
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Beschreibung:
Zuerst wird Carla zu einem mutmaßlichen Tatort gerufen, bei dem das Opfer aussieht wie eine Kopie von sich selbst und kurz darauf verstirbt ihre geliebte Oma, die ihr stets eine bessere Mutter ...

Beschreibung:


Zuerst wird Carla zu einem mutmaßlichen Tatort gerufen, bei dem das Opfer aussieht wie eine Kopie von sich selbst und kurz darauf verstirbt ihre geliebte Oma, die ihr stets eine bessere Mutter war. Den Vorfall mit dem Opfer kaum verarbeitet, macht sie sich also auf den Weg in ihre ehemalige Heimat und zur ihrer Familie, mit der sie schon vor Jahren gebrochen hatte. Als sie nach der Beisetzung endlich wieder die Heimreise antreten will und sich schon freut all dem den Rücken kehren zu können, erreicht sie die Nachricht, dass ihr Neffe spurlos verschwunden ist - er wurde entführt!

Meinung:


Als ich die Buchvorstellung vom Verlag bekam, war ich erst etwas kritisch: Ein dritter Teil? Oft kann man diese wohl gut unabhängig lesen, gerade im Genre Krimi & Thriller, aber eben nicht immer. Der Verlag versicherte, dass es ginge und er hatte recht! Wohl kann man sich an einigen Stellen denken, dass das Thema eventuell schon mal aufgegriffen wurde, wie beispielsweise das Schicksal von Carlas Familie, aber es ist dennoch so in die Geschichte verwebt, dass ich als Leser mich nicht gestört fühlte und auch alle nötigen Informationen erhielt um Empathie für das Erlebte zu entwickeln.

Doch darum geht es eher zweitrangig. In dieser Geschichte geht es mehr um die ursprüngliche Familie, dort wo Carla aufwuchs. Dinge, die sie verdrängt hatte - oder sogar erst im Nachgang erfuhrt. Hier hat die Autorin, aus  meiner Sicht, die Funktion des Hirns unglaublich gut dargestellt, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es ein meisterlicher Schutzmechanismus des eigenen Körpers ist. Auch die Art wie sich Carla immer wieder zurück erinnerte war für mich sehr authentisch dargestellt. Im Allgemeinen gefiel mir das Buch eben deswegen sehr gut, denn es wirkte nicht konstruiert, überspitzt oder unglaubwürdig, sondern einfach passend.

Die Charaktere von Carla selbst fand ich sehr schön gezeichnet, ebenso wie die Menschen in ihrem Umfeld. Das Buch selbst wird weitestgehend aus der dritten Person erzählt. Gelegentlich werden Kapitel eingestreut, welche vermuten lassen, dass sie aus der Sicht eines kleinen Jungen erzählt werden, der geistig nicht ganz auf der Höhe ist. Außerdem sind noch einige Blogeinträge von einem jungen Mann zu finden, der über die Tierwelt berichtet sowie Rückblenden aus Carlas Vergangenheit. So bekommt der Leser immer wieder verschiedene Sichten, Erlebnisse und andere Dinge zu lesen, wodurch immer mal wieder frischer Wind über die Seiten weht. Zu Anfang fragte ich mich was das denn soll und ob es einen tieferen Sinn hätte. Je weiter ich las, desto klarer wurde das Bild. Eben durch diese Fragen wurde die Spannung noch weiter angezogen. Obwohl der Verlauf an sich eher ruhig war und man oft das Gefühl hatte, dass die Ermittler auf der Stelle tappen, wollte ich stets weiterlesen.

Zudem ist der Schreibstil und die Art von Lena Avanzini einfach leicht, locker und unterhaltsam. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das aufgrund des Autorenfotos nicht erwartet hätte, da sie doch etwas - äh - steif(?), konservativ(?).... Naja, ich lies mich auf jeden Fall vom ersten Eindruck täuschen - sorry!- und war somit sehr positiv überrascht. Es hat mir große Freude bereitet das Buch zu lesen und an der einen oder anderen Stelle musste ich sogar lachen. Bitte nicht falsch verstehen, das Buch ist keine humoristische Literatur, keineswegs. Eigentlich ist es sogar verdammt traurig. Kaum findet Carla Kontakt zu einem Angehörigen, da "verliert" sie ihn auch schon wieder und muss bangen - und noch so ein paar andere Dinge.

Eigentlich wäre ich jetzt total darauf versessen die anderen beide Bände der Autorin zu lesen, aber dafür muss ich wirklich Zeit verstreichen lassen, denn aufgrund dem Ende des Buches, muss ich erst mal alles sacken lassen. Mit diesem Wissen möchte ich nicht direkt wieder mit Carla "arbeiten". Doch lesen möchte ich sie auf jeden Fall. Ich hoffe sehr, dass es keinen weiteren Band geben wird. Den Abschluss, den Lena Avanzini geschaffen hat, sollte sie genau so beibehalten. Er ist perfekt!

Ein Wort noch kurz zu den Büchern aus dem Haymon Verlag! Die sind der Hammer! Ich war schon total fasziniert über die runden Ecken als "Am Ende nur ein kalter Hauch" bei mir ankam und bin natürlich direkt zum Stand des Verlags auf der LBM. Was soll ich sagen....deren Taschenbücher haben alle runde Ecken. Ich bin begeistert. Hat was! (Man soll sich bekanntlich ja über die kleinen Dinge im Leben freuen.)

Fazit:


Ein sehr spannender und mitunter unterhaltsamer dritter Band über eine etwas ruppige Ermittlerin, den man problemlos ohne Vorkenntnisse lesen kann.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Erschütternd!

Mauerpost
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Beschreibung:
Die 15 Jahre alte Julia lebt 1988 im Osten von Berlin, direkt an der Mauer. Durch ihre Nachbarin „Oma Ursel“ entwickelt sie eine innige Brieffreundschaft mit deren 13 jährigen Enkelin Ines, ...

Beschreibung:


Die 15 Jahre alte Julia lebt 1988 im Osten von Berlin, direkt an der Mauer. Durch ihre Nachbarin „Oma Ursel“ entwickelt sie eine innige Brieffreundschaft mit deren 13 jährigen Enkelin Ines, welche im Westen von Berlin lebt. Weder Julias Vater, noch Ines Mutter dulden diese Freundschaft, weshalb beide alles dafür tun, dass diese geheim bleibt, denn neben den üblichen Alltagsproblemen von Jugendlichen, kommen die beiden Mädchen einem Geheimnis auf die Spur. Dem Grund, weshalb Ines Mutter nichts mehr mit dem Staat zu tun haben möchte, aus dem sie einst floh – und noch viel mehr.

Meinung:


Das Buch ist komplett in Briefform verfasst. Einerseits käme dies vermutlich glaubwürdiger rüber, wenn man mehr auf die direkte Rede verzichtet hätte – denn wer kann sich schon etliche Dialoge im Detail merken?! Auf der anderen Seite, durfte ich bei Jugendbüchern in Tagebuch- oder Briefform feststellen, dass dies häufiger vor kommt. Schließlich ist so das Lesen und Aufnehmen des Geschehenen für den jugendlichen Leser einfacher, weswegen ich gar nicht meckern möchte – es jedoch auch nicht unerwähnt lassen möchte.

Die Briefe zwischen den beiden Mädchen fand ich meist recht unterhaltsam, doch aufgrund der Hintergründe machte sich gelegentlich auch ein beklemmendes Gefühl breit. Wer all dies nicht mit erlebt hat, kann es nur schwer nachvollziehen wie es damals war, aber mir geht es trotz allem immer wieder unter die Haut. Heute finde ich es schon extrem schwer, wenn man seine Meinung – egal wie diese ausfällt – laut auszusprechen, denn es gibt immer einen, der einen falsch oder gar nicht versteht. Dennoch sind die Konsequenzen dafür weniger weit reichend wie damals. In dieser Zeit musste man stets damit rechnen, dass man womöglich noch im Gefängnis landete. Da interessierte es keinen ob es ein Missverständnis war oder nicht. Da der Vater von Julia zu allem Übel auch noch Polizist in der DDR war, macht es die Sache nicht wirklich einfacher.
Ihr merkt, ich konnte mich recht gut in die Geschichte und die Charaktere versetzen - auch ohne eigene Erfahrungswerte. Habe des öfteren mit gebangt und Fingernägel gekaut. Dieses Buch zeigt sehr gut auf, was damals alles schief lief.

Sehr informativ ist außerdem das beigefügte Glossar sowie die Geschichte Berlins. Vieles weiß man vielleicht noch aus dem Geschichtsunterricht und bei anderen Anekdoten denk man sich einfach nur: Wer hätte das gedacht. Der Schreibstil war im allgemeinen einfach und jugendlich – authentisch zur damaligen Zeit. Entsprechend schnell rauschte ich auch über die Seiten. Zudem wird es irgendwann sogar so spannend, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Man entwickelt seine ganz eigene Theorie zu dem großen – im Klappentext angepriesenen – Familiengeheimnis und möchte entsprechend dran bleiben um es zu lüften.

Entsprechend gut gefiel mir auch das Buch, da ich alles geboten bekam. Geschichte, Unterhaltung und Spannung. Zwar fehlte die Schoki und der Tee, aber die hat ja der typische Bücherwurm sowieso irgendwo gebunkert.

Das Highlight war für mich dann das Ende, da man buchstäblich von Glücksgefühlen überschüttet wird. Vielleicht könnte man sagen: Ende gut, alles gut. Doch das fände ich dann schon extrem weit her geholt, denn aus meiner Sicht wiegt dieses Geheimnis so schwer, dass man es nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen kann. Hier sind der Fantasie des Lesers keine Grenzen gesetzt was im verlauf der Zukunft noch passieren könnte, da die Geschichte dies nicht mehr preis gibt. Dennoch konnte ich das Buch, mehr oder weniger, beruhigt zuschlagen, wenn auch – wie so oft – erschüttert von den damaligen Zuständen.

Fazit:


Ein schönes Jugendbuch, das einem die prekäre Situation von Ost- und Westdeutschland vor Augen führt, aber dennoch unterhaltsam und spannend geschrieben sowie gestaltet ist.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Unterhaltsamer Auftakt

Das gefälschte Siegel
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Beschreibung:
Eigentlich will Kevron nur eines und zwar: überleben. Sein Alltag ist geprägt von Alkohol, bösen Gedanken und der Angst vor dem Tod. Die Rechnung hat der ehemalige Fälscher jedoch ohne den ...

Beschreibung:


Eigentlich will Kevron nur eines und zwar: überleben. Sein Alltag ist geprägt von Alkohol, bösen Gedanken und der Angst vor dem Tod. Die Rechnung hat der ehemalige Fälscher jedoch ohne den Prinzen gemacht, der eines Tages vor seiner Tür steht, ihn zwingt nüchtern zu werden um einen unglaublich wichtigen Job anzutreten, sofort. Nachdem er die Ausnüchterung überstanden hat - mehr oder weniger - wird ihm der Auftrag zugeteilt das Siegel einer alten Schriftrolle zu überprüfen. Sollte dieses Siegel eine Fälschung sein, so besteht Gefahr, dass ein Erzdämon das Land heimsuchen könnte, vor dem der König die Menschen schon seit tausend Jahren zu schützen versucht. So machen sich der Prinz und seine Gefährten auf die Suche nach der Zauberin Illiane, die den Dämon in die Rolle verbannt hat.

Meinung:


Also das Ende war nicht nett. Wirklich nicht. Ich mein, das hätte man sich ja denken können, aber es hätte ja nicht sein müssen. Hallo?! Okay, ähm, das will hier jetzt keiner lesen, oder? Gut - dann zurück auf Anfang.

Die Geschichte fand ich einfach klasse. Sie war unterhaltsam, spannend und schön zu lesen. Etwas anstrengend fand ich die etwas längeren Kapitel. Laut meine Reader gab es keines unter 20 Seiten. An sich nicht so viel, aber für zwischendurch war es einfach zu viel. So kam das Buch eben nicht gerade zum Frühstück auf den Tisch, sondern eher zu Tee und Rohkost am Abend. (Rohkost. Haha. Wer's glaubt.) Die Geschichte wird aus der dritten Person erzählt, wobei der Fokus meist auf einem der Gefährten liegt, wodurch man dessen Emotionen und Gedanken recht gut vermittelt bekommt.

Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet. Besonders gut gefiel mir Tymur, denn aufgrund seiner Art - und auch des Prologs - werden Zweifel beim Leser gesät, so dass man seien Figur stets hinterfragt. Kevron, Enidin und Lorcan waren da eher geradliniger. Jeder hatte seine Eigenarten, seinen besonderen Charme und seine Besonderheit - hatte aber dennoch die eine oder andere Überraschung in Petto. Doch Tymur war launisch. Man konnte immer nur schwer einschätzen wie er nun letztendlich auf eine Situation reagiert oder mit anderen Personen interagiert. So gestaltet sich die Reise der Gefährten definitiv als sehr unterhaltsam.

Eine Karte hätte ich mir gewünscht. Zumindest mein eBook hatte keine Karte. Vielleicht das Printexemplar? Ich weiß es nicht. Dennoch wurde die Umgebung sehr schön dargestellt. Besonders mystisch stelle ich mir den Besuch im Nebelreich vor. Da hat es mich schon mehr als einmal geschaudert. Es fühlte sich beim Lesen an als würde man selbst in einer Wolke wandeln. Auch die Umgebung rund um die Burg fand ich gut dargestellt. Es gab natürlich noch viele andere Orte, die mir gefielen, aber ich will ja jetzt kein Sightseeing in Neraval machen.

Man sollte sich auf jeden Fall bewusst sein, wenn man dieses Buch beginnt, dass es sich mehr um die Einleitung handelt, denn aus meiner Sicht - so hoffe ich - geht die Geschichte jetzt erst richtig los. Auf den knapp 500 Seiten lernt der Leser die Charaktere kennen, die Welt und die Geschichte des Landes - zumindest einen Teil der letzten tausend Jahre.

Sehr irritierend fand ich das Feuerzeug. Und ich glaube einen Rucksack gab es auch mal, wobei der ein Unikat blieb. Wohingegen das Feuerzeug häufiger eine Rolle spielte. Natürlich habe ich jetzt die Geschichte des Feuerzeugs nicht recherchiert, doch für meinen Teil ist es einfach ein Gerät, dass ich mit der "jetzigen" Zeit verknüpfe und nicht mit einer Zeit, als man noch auf Pferden reiste, in Burgen wohnte oder mit einer Feder auf Pergament schrieb - oder in der man Schreibzeug als Schreibzeug betitelte. Da gibt es bei mir einfach ein riesen Kaugummi im Kopf. Aber hey, wenn's sonst nichts ist!

Fazit:


Ein schön Auftakt einer Reihe. Kein Fantasy im Übermaß, aber dennoch unterhaltsam und spannend.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Märchenhaft!

Die Ahkis Trilogie / Drachenreif
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Beschreibung:
Als Alex im Garten zugange ist, entdeckt er einen Reif. In seiner Neugierde legt er diesen an und findet sich plötzlich in einer anderen Welt sowie einem anderen Körper wieder. In dem Körper ...

Beschreibung:


Als Alex im Garten zugange ist, entdeckt er einen Reif. In seiner Neugierde legt er diesen an und findet sich plötzlich in einer anderen Welt sowie einem anderen Körper wieder. In dem Körper des Zaubererlehrlings Rupert in der Welt Bathan. Dort erlebt Alex das größte Abenteuer, dass einem Jungen unterkommen kann.

Meinung:


Als mich der Autor anschrieb und mir von seinem Buch berichtete, war ich direkt Feuer und Flamme, denn Conan ging  es beim Schreiben darum, dass sein Buch gewaltfrei sein soll. Da er junge Leser ab 10 Jahren ansprechen möchte, war es ihm wichtig, dass diese nicht gleich mit Mord und Totschlag konfrontiert werden. Außerdem liebt der Autor schon seit seiner eigenen Kindheit Märchen. Wie sein Vater, der ihm selbst erfundene Märchen erzählte, tut er eben dies mit seinen eigenen Kindern. Wie hätte ich also zu dem Buch nein sagen können, wenn ein Mensch so viel Liebe in eine Sache steckt?

Entsprechend begeistern konnte mich sein Debüt "Drachenreif", der erste Band einer Trilogie. Es war eine wundervolle Geschichte über einen kleinen Jungen, der plötzlich in einer fremden Welt landete. Voller Magie, Mysterien und fabelhaften Wesen wie lebende Bäume oder Drachen. Seine Beschreibungen sind detailreich und farbenfroh. Auch die Charaktere sind mit viel liebe ins Detail gestaltet und außer einem Feuer spuckenden Drachen wird tatsächlich keinerlei Form von Gewalt angewendet. Und sind wir mal ehrlich.... Feuer gehört zu einem Drachen wie der Schnee zum Winter. Besonders witzig fand ich die Idee mit dem "Körpertausch", da die beiden Jungen einen buchstäblichen Kulturschock erleiden. Doch gerade durch ihre Unterschiedlichkeit, kam es auch immer wieder zu Szenen, bei denen ich herzlich lachen musste.

Das einzige Manko, aus meiner Sicht, war die Formatierung im Buch, da die Absätze meist nicht mehr als drei Zeilen enthielten und oftmals auch ein Dialog buchstäblich zerrissen wurde. Mit der Zeit gewöhnt man sich beim Lesen daran, aber dennoch würde ich mir eines Tages eine Neuauflage mit einem schöneren Schriftsatz wünschen. Ansonsten kann ich wirklich nichts beanstanden. Die Geschichte war einfach ein Traum. Oft dachte ich wirklich, dass es nun doch zur Gewaltanwendung kommen muss, aber dem war nicht so.

Die Idee von Bathan fand ich sowieso ganz Herz erwärmend, denn es wird mit unter auch Regenbogen-Land genannt, da dort die Farben regieren. Es gibt verschiedene Formen und Möglichkeiten zur Anwendung von Magie. Die Menschen selbst sind, wie wir auch, in vielerlei Hinsicht unterschiedlich, was sie sehr authentisch wirken lässt. Wobei es auch gar nicht so viele Personen gibt - schließlich soll sich ja auch ein 10 Jähriger merken sollen um was es in der Geschichte geht. Entsprechend einfach war das Buch zu lesen. Der Schreibstil war flüssig und unkompliziert.

Ich für meinen Teil habe oft mit Alex-Ruptert und seinen Gefährten mit gefiebert. Für mich hätte das Abenteuer noch eine ganze Weile so weitergehen können, weshalb ich auch stark hoffe, dass die Fortsetzung nicht so lange auf sich warten lässt. Die Kapitel sind kurz gehalten, so dass man den Kleinen vor dem Schlafen gehen noch gut vor lesen kann.

Fazit:


Ein wunderbarer Kinderfantasy-Roman, frei von jeglicher Gewalt und dafür voller Magie sowie Abenteuer.