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Wuschel

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Veröffentlicht am 27.03.2019

Interessante Story mit gelungenem Finale.

Einer wird sterben
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Beschreibung:
Stellas Mann ist, wie so oft, beruflich unterwegs. Sie ist allein zuhause. Plötzlich parkt ein Wagen vor ihrem Haus. Über Tage hinweg. Zwei Personen sitzen darin und bewegen sich nicht vom ...

Beschreibung:


Stellas Mann ist, wie so oft, beruflich unterwegs. Sie ist allein zuhause. Plötzlich parkt ein Wagen vor ihrem Haus. Über Tage hinweg. Zwei Personen sitzen darin und bewegen sich nicht vom Fleck. Stella wird immer nervöser. Wissen diese Menschen etwas von ihrem Geheimnis? Dem Unfall vor sechs Jahren? Die Luft ist zum zerreißen gespannt, aber Stella hat niemanden an den sie sich wenden kann.

Meinung:


Anfangs war ich kritisch, da ich den Eindruck hatte, dass dies wieder so ein Hype-Buch wird, aber irgendwie zog mich das Cover magisch an. Ein bunter Psychothriller? Zwei Komponenten die nicht so recht zusammen passen wollen. Vom Titel ganz zu schweigen. Also musste ich es einfach versuchen und was soll bei der überschaubaren Seitenanzahl auch groß schief gehen?!

Wer natürlich den Klappentext direkt vor dem Lesen noch mal liest, wird sich vermutlich anfangs fragen, wann es denn endlich los geht. Da ich zu der Fraktion gehöre, die das nur bei der Anschaffung oder vor Anfrage des Buches tut, ist es für mich oft ein kleines Erlebnis und ich komme in diesen Konflikt erst gar nicht. Es dämmert höchstens grob irgendwo im Unterbewusstsein. Stella fand ich zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Extrem quengelig und übertrieben. Die Sehnsucht nach ihrem Mann scheint sie zu zerreißen und prinzipiell ist sie mit allem unzufrieden. Dennoch schaffte es die Autorin, trotz meiner Abneigung gegen die Protagonistin, dass ich zumindest eine Art von Mitleid für sie empfinden konnte. Oftmals war ich total im Zwiespalt ob ich sie jetzt an die Wand klatschen oder aber in den Arm nehmen möchte. Ich hatte schnell das Gefühl, dass Stella einfach nicht ganz richtig im Kopf ist, aber hier sollte sich bitte jeder Leser selbst ein Bild machen.

Interessant war auch der Ort des Geschehens, denn dieser spielt hauptsächlich in der Blumenstraße. Dem beschaulichen Fleckchen Erde, wo überwiegend die besser betuchten Bürger zu finden sind. Ein wenig lernt man die Nachbarn kennen, bei denen man nicht so recht weiß, wie man sie nehmen soll, denn die Gefahr scheint von überall zu kommen. Das klingt jetzt sicher recht fade, aber eigentlich war es sogar recht passend. Es förderte dieses Gefühl sich in einer Lage zu befinden aus der man gar nicht oder nur schwer raus kommt. Und dann noch dieser geheimnisvolle Unfall!

Den Schreibstil von Wiebke Lorenz fand ich sehr angenehm zu lesen und zumeist schaffte sie es recht gut die Spannung aufrecht zu erhalten. Gelegentlich, gerade in diese Situationen als ich Stella ein paar Backpfeifen verteilen wollte, war ich mehr von dieser Art einfach nur genervt. In meinen Augen ist sie oftmals einfach zu sehr Drama-Queen und somit für mich nicht glaubhaft dargestellt. Ich kann durchaus nachvollziehen, wenn jemand Angst hat oder von seinem Partner und dessen Reaktionen genervt ist, aber diese Art kann ich absolut nicht verstehen bzw. mich hineinversetzten. Ich für meinen Teil hätte ich mich in solch einer Situation ins Auto gesetzt und wäre einfach weg gefahren bis mein Partner wieder da ist.

Sei's drum. Das Ende hingegen fand ich nämlich sehr gelungen! Ein bisschen in die Richtung spekuliert hatte ich, da ich vor kurzem einer ähnlichen Protagonistin in dem Buch "Die gute Seele" begegnet bin, aber dennoch war es auch überraschend und schön dargestellt. Es gab dem Ganzen noch den letzten Schliff, so dass ich das Buch mit leichtem Herzen weg legen konnte. Auf der einen Seite war es auch etwas schade, so wie es kam, aber die einzig passende Möglichkeit. So konnte ich das Buch zufrieden abschließen.

Fazit:


Ein bisschen weniger Drama und etwas mehr Spannung, dann wäre das Buch perfekt gewesen.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Atmosphärischer Fantasy Roman

Waldkind
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Ein düsterer Fantasy-Roman für Leser ab 16 Jahren.

Beschreibung:
Der Deamhain ist bekannt für seine übernatürlich Art. Dort zu Überleben ist schier undenkbar. So werden die Kinder der umliegenden Dörfer ...

Ein düsterer Fantasy-Roman für Leser ab 16 Jahren.

Beschreibung:


Der Deamhain ist bekannt für seine übernatürlich Art. Dort zu Überleben ist schier undenkbar. So werden die Kinder der umliegenden Dörfer schon früh darauf geimpft sich fern zu halten. Und genau dort treffen sich zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die verträumte Bürgerstochter Cianna fühlte sich schon als Kind stets zu dem Wald hingezogen. Als sie eines Tages einem verloren wirkenden Jungen über den Weg läuft, weiß sie noch nicht, dass dieser eine ganz besondere Verbindung zum Wald hat, wie sie selbst. Eva hingegen ist eine Jägerin im Auftrag der Regierung. Auch ihr Weg führt in den Hain, wo sie schließlich Cianna begegnet.

Meinung:


Zuerst mal möchte ich mich entschuldigen, falls es wirrer klingt als sonst, aber die Rezi entstand nun direkt nach den vier Tagen Messe. Das Buch habe ich genau Mittwoch morgen vor der Abreise beendet und die Reise nach Leipzig brauchte ich wirklich um das Gelesene zu verarbeiten.

Die Geschichte ist jeweils aus der Sicht von Eva und Cianna geschrieben und läuft zumeist in einer gleichen Zeitlinie. Einmal ist das, relativ am Anfang, nicht der Fall. Da gibt es einen Zeitversatz von circa einem Tag, das merkt man aber recht schnell und führt beim Lesen höchstens zu einem Stirnrunzeln. Die Charaktere kann man richtig gut auseinander halten. Bei Cianna hat ich stets das Gefühl, dass alles rund rum viel fröhlicher und farbiger wirkt. Während ich bei Eva stets ein leicht beklemmendes Gefühl hatte. Alles wirkte so düster. Obwohl die Handlungen quasi parallel laufen und stellenweise sogar gemeinsam. Ich muss ja gestehen, dass mich das beim Lesen unglaublich fasziniert hat, weil ich so ein Erlebnis bisher noch nie hatte. Gegen Ende hin macht Eva noch mal eine kleine Entwicklung durch, weshalb es mir in den letzten Kapitel schwerer fiel die beiden zu unterscheiden, wenn ich mittendrin unterbrechen musste. Das kam jedoch nicht so oft vor, denn die Spannung zog am Ende so an, dass ich das Buch nicht weg legen wollte.

Die Welt, die Natalie Speer hier gezeichnet hat, gefällt mir richtig gut. Da ich selbst gerne und viel im Wald bin, konnte ich mich direkt rein denken, aber auch außerhalb war es ein interessantes Worldbuilding. Wirklich schön gezeichnet! Auch die Charaktere gefielen mir sehr gut. Gerade weil Cianna und Eva unterschiedlicher nicht sein könnten, aber auch die Art der Rebellen sowie diverser anderer vorkommenden Personen. Sehr facettenreich, wäre hier wohl die richtige Formulierung. Sehr schön gelöst war auch die Einführung, denn diese war in die laufende Geschichte eingewebt und wurde dem Leser somit in einem angenehmen Fluss vermittelt. Da ich zudem zwei unterschiedliche Sichtweisen geliefert bekam, war ich mir nie so wirklich sicher, welche Mythen und Sagen denn nun stimmen, da jeder eine andere "Meinung" bzw. Einstellung zu Dingen wie den magischen Trieben oder den Wesen hatte, die in dieser Welt leben. Hier wollte mein Kopf oftmals an das Gute glauben. Tja, aber ob der damit recht hatte, werde ich euch nicht verraten.

Den Schreibstil fand ich sehr schön zu lesen und als ich dann mal drin war, was bei mir gerne mal die ersten hundert Seiten dauert, flog ich durch die Geschichte. Ich muss gestehen, dass ich eigentlich etwas ganz anderes erwartet hatte, aber(!) das was ich bekam konnte mich überzeugen. Die Atmosphäre war einfach sehr gelungen. Das Ende übrigens auch. So richtig schön nach meinem Geschmack, nämlich schön rund, aber dennoch offen und zudem nicht triefend vor "Happy End". Mit sowas kann man mein Herz ja immer wieder erobern, gerade im Fantasy Bereich. Ich werde mir auf jeden Fall noch ihr Debüt "Frostseelen" zu Gemüte führen, da es wohl sogar spannender sein soll und ihr Stil konnte mich ganz klar überzeugen. Die Spannung fand ich hier eher subtil, zum Ende hin steigend. Das Hauptaugenmerk lag für mich mehr auf den Abenteuern, die erlebt werden sowie dem einführen in die Welt als solches.

Fazit:


Ein sehr atmosphärischer Fantasy Roman für junge und alte Leser mit interessanten Charakteren.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Gelungene Fortsetzung!

Red Rising 2
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Klappentext:
Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ...

Klappentext:


Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall.

Meinung:


Ich komme aus dem Seufzen und Fluchen gar nicht mehr raus. Endlich darf ich auch schreiben, welch grausamen Empfindungen ich aus dem ersten Band mitgenommen habe. Welche Verluste mir so nahe gingen. Selbst jetzt noch möchte ich weinen. Ich meine, mal ehrlich, wie konnte Pierce Brown Pax sterben lassen? Darüber bin ich heute noch nicht hinweg. Und Antonia wie sie Lea ermordet nur um Darrow aus seinem Versteck zu locken. Von den Missetaten des Schakals fange ich erst gar nicht an. Während der Höhrer oder Leser im Auftakt erfahren durfte, dass auch die Goldenen nur Tiere sind - denn sie führen sich im Institut tatsächlich als solche auf - geht es im zweiten Band schon etwas anders zu, denn wie bereits am Ende des ersten Bandes erwähnt wird, gelobt Darrow dem Erzgouverneur seine Treue. Ätzend, aber wohl der richtige Schritt.

So purzelt der ehemalige Höllentaucher von dem einen Elend ins Nächste, denn jetzt ist er kein Schüler mehr. Zumindest nicht so richtig. Es wird von ihm erwartet, dass er wächst. Tja, blöderweise hat er nicht einkalkuliert, dass er mit seiner Art anderen gefährlich werden könnte - und ich spreche nicht von den Bellonas, denn hier hat Cassius ja schon die Blutfehde ausgerufen. Die Grüppchenbildung unter den Goldenen konnte man zwar bisher erahnen, doch in Band zwei erfährt der Leser dann tatsächlich welches Haus zu welchem steht und mit wem verbündet ist. Am Anfang des Buches gibt es übrigens auch einen kleinen Stammbaum zu den bekannteren Häusern. Fand ich im Hörbuch jetzt etwas unnötig, denn spätestens beim zweiten Haus hat mein Kopf sowieso abgeschaltet.

Außerdem darf man auch ein paar Einblicke in die politischen Verstrickungen erhaschen. Dennoch ist das Hauptaugenmerk mehr auf die Entwicklung von Darrow gelegt und seine Pläne. Die werfen sowieso alles über den Haufen, zumindest sollten sie das. (Manchmal muss ich über meine ungewollten Wortwitze selbst den Kopf schütteln, falls das irgendwie beruhigt...) Jedoch muss ich hier meinem Freund recht geben: Das Ende des zweiten Bandes hat mich zerstört. Ich habe es immer noch nicht richtig verarbeitet. Als das letzte Kapitel begann, bekam ich erst mal einen Schock, da es etwa eine Stunde lang war. Da mir die Vorwarnung noch im Nacken saß, wartete ich natürlich gebannt, aber alles was ich hörte war Geplänkel, politisches Geschwafel und plötzlich brach meine Welt zusammen. Alles woran ich glaubte wurde zerstört. Brown lies mich mit so vielen Fragen und einem gebrochen Herzen zurück . Oh, wie sehr ich ihn dafür verfluchte.

Glücklicherweise konnte ich Band 3 direkt hinter schieben und mich genüsslich weiter aufregen, aber darum soll es ja jetzt nicht gehen. Nur noch so viel dazu: Solltet ihr Band 2 hören oder lesen, dann stellt sicher, dass ich auf den dritten Teil nicht warten müsst. Außer ihr seid euch sicher, dass er euch definitiv nicht interessiert.

Darrow hat in meinen Augen eine richtig tolle Entwicklung durchgemacht. Was ich sehr bewundernswert an ihm finde, dass er trotz allem was ihm bisher widerfahren ist, seine Menschlichkeit nicht verloren hat. Zwar macht ihn das verletzlich, aber auf diese Art schafft er es - wie bereits am Institut - die Leute hinter sich zu sammeln. Seine Art die Menschen zu führen ist einfach grandios. Außerdem schafft er es, dass er sich Augustus mehr oder weniger unterwirft und dennoch an vorderster Stelle steht. Die Kämpfer folgen dem Schnitter und nicht Augustus. Auf die anderen Charaktere werde ich jetzt mal nicht eingehen, denn ich denke, das würde dann doch zu viel vorweg nehmen. Schließlich befinden sich die Welten im Krieg und wie auch schon im ersten Band, fordert der Krieg Opfer.

Die Kampfszenen, die mir in gelesenen Büchern oft zu schaffen machen - sie langweilen mich einfach oft zu Tode und außerdem kommt mein Kopf da einfach nicht so schnell mit - konnte ich beim Hörbuch oft einfach ausblenden und dann wieder einsteigen als es wichtig wurde oder sie sogar genießen, weil sie sich in Grenzen hielten  oder so gut beschrieben waren, dass mein Kopf keinerlei Probleme hatte der Situation zu folgen. Für mich ist das schon viel wert, denn es ist wirklich nervig, wenn das Hirn anfängt Purzelbäume zu schlagen. Außerdem hat der Autor in meinen Augen ein gewisses Gleichgewicht geschaffen zwischen den Kämpfen und der Handlung selbst. Zudem basieren viele Taten auf Intrigen. Wer also nicht acht gibt, der könnte was verpassen. Im Nachgang fällt mir auch wieder ein, wie im ersten Teil, der Kampf als Tanz beschrieben wird und eben dies behält der Autor bei.

Da ich noch nichts zum Leser gesagt habe, Asche über mein Haupt, möchte ich das natürlich noch tun. Er war spitze! Außerdem, und das ist der eigentliche Grund, weshalb ich ihn noch einmal erwähnen möchte, sang er in diesem zweiten Band....das Lied! Das mit dem Ausrasten in geschriebener Form versuche ich noch zu lernen, aber ehrlich, es ist einfach genial! Ich bekam so eine Gänsehaut, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Marco Sven Reinbold hat sich definitiv in mein Herz gelesen.

Fazit:


Lesen! Hören! Inhalieren!

Veröffentlicht am 19.03.2019

Mich konnte das Buch leider nicht abholen.

Thalamus
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Klappentext:
Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, ...

Klappentext:


Ein schwerer Motorradunfall katapultiert den siebzehnjährigen Timo aus seinem normalen Leben und fesselt ihn für Monate ans Krankenbett. Auf dem Markwaldhof, einem Rehabilitationszentrum, soll er sich von seinen Knochenbrüchen und dem Schädelhirntrauma erholen. Aber schnell stellt Timo fest, dass sich merkwürdige Dinge im Haus abspielen: Der Junge, mit dem er sich das Zimmer teilt, gilt als Wachkomapatient und hoffnungsloser Fall, doch nachts läuft er herum, spricht – und droht Timo damit, ihn zu töten, falls er anderen davon erzählt.

Eine Sorge, die unbegründet ist, denn Timos Sprachzentrum ist schwer beeinträchtigt, seine Feinmotorik erlaubt ihm noch nicht nieder zuschreiben, was er erlebt. Und allmählich entdeckt er an sich selbst Fähigkeiten, die neu sind. Er kann Dinge, die er nicht können dürfte. Weiß von Sachen, die er nicht wissen sollte…

Meinung:


Wer mein Rezension zu "Aquila" gelesen hat, der erinnert sich sicher noch, dass ich etwas hin und her gerissen war, da mir die Atmosphäre und gewisse andere Dinge gefehlt habe bzw. ich sie nicht empfinden konnte, wie ich es wollte oder sollte. Kann ja mal vorkommen, dachte ich.  Dann las ich "Thalamus". Das klingt jetzt total kleinlich, aber das Erste, das mich nervte war schon die Tatsache, dass Timo seinen Unfall mit einem Roller hatte und nicht mit einem Motorrad. Wer auch immer diesen Klappentext verbrochen hat, möge einfach das nächste mal den Allrounder-Begriff "Moped" wählen, danke. Die Monate kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen, denn bereits einige Wochen nach seiner Operation scheint der junge Mann zu genesen und in die Reha verlegt zu werden. So fühlt es sich zumindest beim Lesen an.

Der restliche Klappentext ist glücklicherweise recht passend gewählt und drückt für mich aus, dass Timo sehr hilflos ist, da er noch so stark unter den Folgen des Unfalls leidet. Leider kam genau das im Buch nicht rüber. Zwar legte die Autorin das Augenmerk auf diese Hilflosigkeit, in dem sie dies immer wieder betont, aber wie sagte Romy in der Leserunde so schön: "Ich leide nicht an Demenz. Ich hab mit bekommen, dass Timo nicht reden kann."
Vermutlich hätte ich das auch gar nicht so schlimm gefunden, da ich wusste was Ursula Poznanski mit ihrem Handeln bezweckt, aber leider war es das auch schon. Sie schaffte es nicht den Charakteren eine Form zu geben, eine Persönlichkeit. Von der Atmosphäre fange ich erst gar nicht an.

Nach knapp 300 Seiten erfuhren wir was tatsächlich vor sich ging - das werde ich natürlich jetzt nicht erzählen - und uns war regelrecht bang, da wir noch etwa 150 Seiten bis zum Schluss hatten. Vielleicht hätte ich das Ende auch besser empfunden, wenn ich mehr Bezug zu den Darstellern gehabt hätte, aber zum einen kam dann alles ganz plötzlich und zum anderen komplett übertrieben. Ich meine, die Geschichte hat wirklich Potential und auch die Grundidee - weshalb sich alles so entwickelt - fand ich sogar sehr ansprechend, aber die Umsetzung zum Ende hin, fand ich einfach nur traurig, da es in meinen Augen einfach alles kaputt machte.

Normal würde ich sagen, dass es ein schönes Buch für zwischen durch ist, wenn man nicht viel denken will, aber das mit dem "schön" würde ich nach dem Beenden dann doch streichen. Es war nicht schlecht, aber einfach zu wenig um mich gänzlich zu überzeugen. In der Gruppe wurde wohl der Schreibstil der Autorin noch bemängelt, was ich so nicht komplett nach vollziehen kann. Die Seiten flogen einfach so dahin. Da es sich um einen Jugend-Thriller handelt, kann ich auch absolut verstehen, dass die Geschichte nicht in einer Zombieapokalypse endet - um es mal übertrieben zu schreiben, aber ich hätte dem ganzen einfach etwas mehr Charakter gewünscht. Oder um es einmal anders zu formulieren: Die Protagonisten habe ich so sehr ins Herz geschlossen, dass mir ihr Ableben so egal gewesen wäre, wie ein kippender Sack Reis in China.

Fazit:


Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen und den Hype darum kann ich ebenfalls nicht nach vollziehen. 

Veröffentlicht am 11.03.2019

Toller Fall mit vielen privaten Problemen der Ermittlerin.

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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Beschreibung:
Nachdem eine Leiche im Hörsaal der Anatomie gefunden wird, die zu zwei weiteren Opfern einer Vergewaltigung in Verbindung gebracht werden kann, sieht sich die Ermittlungseinheit gezwungen ...

Beschreibung:


Nachdem eine Leiche im Hörsaal der Anatomie gefunden wird, die zu zwei weiteren Opfern einer Vergewaltigung in Verbindung gebracht werden kann, sieht sich die Ermittlungseinheit gezwungen ein Täterprofil zu erstellen, denn eines haben alle gemeinsam: Die Opfer tragen Würgemale und es fehlt der linke Schuh. Hierfür wird Nathalie Svensson zur Hilfe gerufen, die jedoch nicht gerade unberührt ist von dem Fall, da es sich bei dem Mordopfer um die Tochter ihrer besten Freundin handelt. Während sie von dem Streit um das Sorgerecht ihrer Kinder regelrecht zermürbt wird, vergräbt sie sich in Arbeit um diesen Fall zu lösen.

Meinung:


Zuerst möchte ich mal sagen, dass ich echt genervt bin. Natürlich war ich nicht auf der Verlagsseite. Dem wohl einzigen Ort, der mir gesagt hätte, dass es sich um eine Reihe handelt. Als ich mich für das Buch entschied, fand ich darüber kein Wort. So erging es mir auch beim Lesen, denn immer wieder ging es um verschiedene Aspekte der anderen beiden Bücher. Diese waren wohl nicht relevant für den Fall, aber dennoch hatte ich immer wieder ein Fragezeichen im Gesicht. Da es sicher Möglichkeiten gegeben hätte, das besser zu recherchieren, möchte ich es bei meiner Wertung außen vor lassen, aber es nervt mich dennoch. Man könnte doch einfach bei der Buchbeschreibung einfach einen kurzen Satz vorweg schreiben. Das wär mir auf jeden Fall lieber als eine Leserstimme des WDR2.

Bei der Story an sich, bin ich etwas hin und her gerissen. Zum einen merkt man hier deutlich, dass die Charaktere bereits zuvor gezeichnet wurden. Nathalie wird von Zweifeln, Vorwürfen und irgendwelchen Disputen in der Familie geplagt. Granstam wirkt einfach nur fertig. Wie er es schafft überhaupt eine höhere Position zu begleiten erscheint mir rätselhaft, davon abgesehen, dass er scheinbar ein echtes psychisches Problem hat, welches wohl in den anderen Büchern näher erörtert wird. Johan bekommt man auch kaum zu fassen, da er wohl eine besondere Verbindung zu Nathalie hat. Welche das sein soll, weiß ich nicht, nur das sie sich eben auch privat gelegentlich unterhalten. Von all den anderen Personen fange ich erst gar nicht an und fasse zusammen, dass mir außer Tim, dem Nerd, eigentlich keiner wirklich sympatisch war bzw. ich einfach nichts mit ihnen anfangen konnte.

Außerdem gruselig fand ich die ständigen Beschreibungen von Nathalies Outfit und das sie einfach die falschen Schuhe trägt um mal eben an einer Verfolgungsjagd teil zu nehmen. Ganz ehrlich....wenn ich ein Buch über die Ermittlung eines Mörders lese, der jederzeit wieder zuschlagen könnte, dann interessiert es mich reichlich wenig ob die Protagonistin gerade Versage, H&M oder gar silberne High Heels trägt. Hinzu kommen noch ihr bangen bezüglich des Sorgerechts, dem Tot ihres Vaters - der für mich ebenfalls ein großes Fragezeichen darstellt-, wie auch die Probleme, welche sie in ihrer Familie hat.

Die Story an sich gefiel mir ganz gut und war auch schön ausgearbeitet. Gelegentliche Kapitel aus der Sicht des Täters, als dieser noch ein Kind war, geben einen schönen Einblick warum er ist wie er ist. Auch die Tatsache, dass etliche Bewohner Upsalas ins Profil passen sowie auf das Phantombild mit ihren markanten Gesichtszügen. Das hatte einen gewissen Unterhaltungswert, weil es von einer gewissen Ironie begleitet wurde - schließlich tragen die Studenten ebenfalls gerne dunkle Kapuzenpullis und Fjallräven ist eine sehr beliebte Marke. Aufgrund dieser Tatsachen, hätte es einfach jeder sein können, was die Ermittlungen zu einem kleinen Erlebnis macht. Ich denke auch nicht, dass es zu viel spoilert das hier zu erwähnen, denn schnell wird dem Leser eben dies klar. Außerdem gibt es dann in der Auflösung eine schöne Überraschung.

Ob diese jedoch für mich alles raus reißt weiß ich bisher nicht. Obwohl ich eine persönliche Note bei Ermittlern mag, so fand ich diese hier eher anstrengen, eben weil mir die Bezüge zur Vergangenheit fehlen. Bevor ich mich an die Rezi setzte, lies ich auch einige Tag ins Land ziehen um mir meiner Gefühle und Gedanken zu dem Buch klar zu werden, aber auf einen richtigen Nenner kam ich bisher nicht. Das Lesevergnügen wurde für mich ganz klar gewaltig ausgebremst durch dieses ganze "nebenher".  Die Idee hinter dem Fall, den Gründen sowie der Ermittlungsarbeit selbst fand ich sehr gelungen.

Fazit:


Ein ruhiger Krimi mit viel Nebenhandlung und meiner Meinung nach, sollte man die Vorgängerbände gelesen haben um richtig mit zu kommen.