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Veröffentlicht am 05.02.2019

Gerechtfertigter Hype!

Das Lied der Krähen
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Klappentext:
Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. ...

Klappentext:


Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen…
Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej…

Meinung:


Was ich ja bisher nicht so richtig verstehe ist, warum Kaz eigentlich die rechte Hand des Bandenchefs ist, denn zu Anfang des Buches liest es sich doch etwas anders - aber es ist wie es ist. Ich muss gestehen, dass ich die ersten hundert Seiten auch extrem anstregend fand. Zuerst dachte ich, dass es daran läge, weil der Schauplatz in der Grischa-Welt liegt und man die Bücher vorher gelesen haben sollte. Dem ist aber nicht so, denn als ich dann mal angekommen war, wollte ich auch gar nicht mehr zurück. Ferner haben mir Grischa Leser berichtet, dass sie selbst anfangs Schwierigkeiten hatten, bei den anderen Büchern. Also wohl einfach so ein Ding der Autorin - bzw. man sagt ja nicht umsonst, dass der Anfang und das Ende einer Geschichte am schwersten seien.

Also liebe Erstleser: Lasst euch von den gefühlt tausend Namen zu Anfang nicht verwirren. Die aus dem ersten Kapitel könnt ihr sogar getrost wieder vergessen. Denn da geht es einfach um die Handlung. Danach ist gemischt. Lasst euch auf jeden Fall nicht verrückt machen. Das passiert mir nämlich gerne, weil ich dann ganz kirre werde und Angst habe etwas wichtiges zu überlesen oder zu vergessen. Nach den ersten hundert Seiten wird es definitiv besser!

Nach den benannten Startschwierigkeiten war ich dann mittendrin statt nur dabei. Die Charaktere sind durchweg sympatisch, dass muss ich schon sagen. Wobei Kaz einem schon ganz schön auf den Zeiger gehen kann mit seiner, äh, Art. Mit was ich auch etwas länger gebraucht habe, war es den Charakteren ein Gesicht zu geben. Im Gegensatz zum Buchtrailer, den ich mir anschaute kurz bevor ich mit dem Schreiben begann, sehen sie in meinem Kopf etwas anders aus, mehr Richtung Steampunk. Doch das ist ja das schöne an Büchern, dass man sich einen Teil einfach selbst zaubern darf und hier hat Frau Bardugo massig Platz gelassen - im positiven Sinne.

Ein ganz leidiges Thema, das ich gerne noch ansprechen möchte, sind: Liebesgeschichten. Wie oft freut man sich auf ein Buch, erhofft sich Spannung, aber stattdessen möchte man sich übergeben, weil die Protagonisten gerade nichts besseres zu tun haben als sich anzuschmachten, während hinter ihnen die Welt unter geht. Furchtbar! Auch in diesem Buch wird recht schnell klar, dass man um ein bisschen Herz nicht drum rum  kommt. Und hier möchte ich der Autorin danken, dass sie die Geschichte damit nicht versaut hat. Es war absolut ausgewogen. Hat sich nahtlos in die Geschichte integriert, ohne schnulzig, aufgesetzt oder gestellt zu wirken. Dennoch hat es dazu geführt in gewissen Situationen ganz besonders mit zu fiebern, zu bangen und zu hoffen. Große klasse!

Was mir am Aufbau gefiel war, dass man in einer komplett neuen Welt mit neuen Menschen  - die unterschiedlicher nicht sein könnten - beginnt und im Laufe der Zeit deren Geschichte erfährt. Das komplette Buch wird aus Sicht der dritten Person erzählt, aber in jedem Kapitel liegt der Fokus auf einem der sechs Gefährten. Das machte die Geschichte nur um so interessanter, da man die Charaktere einfach immer mehr ins Herz schloss. Sukzessive bekam man die Gründe für so mancherlei Handeln genannt, mit denen man so vielleicht gar nicht gerechnet hatte. Gegen Ende der Reise hätte Frau Bardugo dann fast noch für einen kleinen Herzinfarkt gesorgt, den sie aber mit ganz viel darauf folgendem Balsam wieder kuriert hat.

Alles in allem ist es eine sehr fesselnde Story, die dem Hype absolut gerecht wird. Es gibt zahlreiche Wendungen auf die sich der Leser freuen kann und einen halbwegs erträglichen Cliffhanger, der mich auf eine lesenswerte Fortsetzung hoffen lässt. Okay, hoffen muss ich nicht darauf, denn die Fortsetzung gibt es schon, aber ob sie genauso gut ist wie der erst Band bleibt unklar. Das werde ich dann voraussichtlich im April erfahren.

Fazit:


Gelungene Story, interessante Charaktere, gerechtfertigter Hype - lesen!

Veröffentlicht am 28.01.2019

...wenn die Vergangenheit dich einholt.

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Beschreibung:
Nach Oistra, dem berühmten doggerschen Austernfest, wacht Kommissarin Karen Eiken Hornby verkatert im Hotel neben ihrem arroganten Chef auf. So schnell es ihr mit dem Kater möglich ist, verlässt ...

Beschreibung:


Nach Oistra, dem berühmten doggerschen Austernfest, wacht Kommissarin Karen Eiken Hornby verkatert im Hotel neben ihrem arroganten Chef auf. So schnell es ihr mit dem Kater möglich ist, verlässt sie das Hotel um sich zuhause in ihrer Scham zu suhlen. Doch kaum hat sie ihren Rausch auch nur im Ansatz bewältigt, klingelt ihr Handy: Eine Frau wurde erschlagen. Zu allem Elend handelt es sich bei dem Opfer auch noch um die Ex-Frau ihres Chefs, die nicht gerade für ihre liebreizende Art bekannt ist. Da dieser persönlich involviert ist, muss Karen den Fall übernehmen und beginnt sukzessive das Leben von Susanne Smeed auf den Kopf zu stellen. Dabei stößt sie auf ein Geheimnis, das bald ein halbes Jahrhundert zurück reicht. Doch ist dies des Rätsels Lösung?

Meinung:


Jetzt hätte ich ja fast gesagt, dass es eine Triologie voll nach meinem Geschmack ist, dabei kenne ich ja bisher nur den ersten Band. Das kann man nun natürlich positiv sehen. Das Debüt "Doggerland" von Maria Adolfsson hat mich auf jeden Fall voll überzeugt.

Natürlich wusste ich zu Anfang nicht, dass es sich bei dem Land um eine Erfindung der Autorin handelt. Woher auch, ich bin eine Niete in Erdkunde. Das fand ich dann heraus als ich danach suchte, weil mir die Beschreibungen sehr gut gefielen. Als ich ab und an einen Blick in die Leserunde auf Lovelybooks warf, bekam ich es ja schon mit der Angst zu tun, da dort Aussagen fielen wie "ganz schön langatmig", aber nachvollziehen kann ich diese nicht. Die Autorin hat sich wohl viel Zeit genommen um die Inselgruppe zu beschreiben, teilweise auch Traditionen und Co., doch in meinen Augen ist sowas mitunter richtig toll und etwas das mir in Büchern mit skandinavischen Wurzeln etwas fehlt - oder ich lese einfach die falschen Bücher.

Die Protagonistin Karen ist sehr schön gezeichnet sowie die Menschen um sie herum. Man fühlt sich meist mittendrin, statt nur dabei. Die Figuren wirken zudem authentisch, was ich bin besonders toll finde. Obwohl Karen lange Zeit versuchte sich an der Karriereleiter hoch zu arbeiten, sie ein Frau ist und die Kollegen gerne blöde Witze machen, so ist dennoch die Etikette gewahrt. So kam es zumindest mir als Leser vor. Das fand ich ebenfalls sehr angenehm, da es entspannter war - im Vergleich zu dem fortwährenden Kampf, den viele Ermittlerinnen in ihren Geschichten führen müssen.

Die Geschichte selbst fand ich ebenfalls gut gemacht. Die Führungsebene will Resultate, egal wie. Das übliche Spiel. Während Karen einfach nur die Wahrheit heraus finden will und sich entsprechend auch in die Sache verbeißt. Die Autorin baut eine subtile Spannung auf. Lässt den Leser wissen, dass es noch ein großes Finale geben wird. Zudem lernen wir, wie bereits erwähnt, das Land und die Menschen kennen, aber ohne das unnötige Längen aufkommen - zumindest aus meiner Sicht. Mit dem Schluss konnte mich das Buch sogar noch überraschen, denn das hätte ich dann doch nicht erwartet. Auch wenn ich mich fragte, was die Person, die ich vermutet hatte, für Gründe haben könnte. Entsprechend schlüssig wurde das ganze dann auch aufgelöst. Durch die verschiedenen Rückblenden in das Jahr 1970 ging ich schnell davon aus, dass die Vergangenheit eine Rolle spielen muss, wenn es dann auch etwas anders kam als ich dachte. 

Da gerade die Bücher aus der skandinavischen Ecke meist etwas brutaler sind, war ich vor allem positiv überrascht, dass es hier sogar recht milde zuging. Das raue Klima der Inseln, die sturen Einwohner und der verzwickte Fall bringen schon genug Leben in die Geschichte. Auch den Schreibstil fand ich recht angenehm zu lesen, wobei wie immer die Namen nicht ganz so einfach waren. Da lobte ich mir Ermittler wie Karl oder Karen. Bei Eiriken, oder wie auch immer er noch gleich hieß, habe ich hingegen mehr als einmal geflucht.

Fazit:


Ein gelungenes Debüt mit fiktiver Kulisse und überzeugenden Protagonisten. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 23.01.2019

Das Mädchen

Das Mädchen
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Klappentext:
Die Welt hat Zähne. Und mit denen beißt sie zu, wann immer sie will. Diesmal trifft es die neunjährige Trisha. In einem Moment der Unachtsamkeit verirrt sie sich hoffnungslos im dichten Wald. ...

Klappentext:


Die Welt hat Zähne. Und mit denen beißt sie zu, wann immer sie will. Diesmal trifft es die neunjährige Trisha. In einem Moment der Unachtsamkeit verirrt sie sich hoffnungslos im dichten Wald. Sie erlebt eine Odyssee voller Schrecken, von der ersten flatternden Unruhe im Bauch über die Stürze in der Wildnis bis hin zum Abstieg in eine Welt voller Halluzinationen. Dazu die Nerven zersägenden Moskitos.

Meinung:


Anfangs war ich ja etwas kritisch, aber das bin ich immer, weil ich bei King nie weiß was mich erwartet - dann noch zwei Sprecher?! Doch wie so oft, wurde ich positiv überrascht. Was jetzt der Sinn hinter zwei Sprechern ist, erschließt sich mir zwar nicht, aber die Umsetzung war unglaublich gelungen!

Die Geschichte wird abwechselnd von Joachim Kerzel, der für mich die unvergessliche Stimme des Jack Nicholson ist und von Franziska Pigulla, die ich direkt als die Stimme von Gillian Anderson erkannte. Da ich beide auch als Synchronstimmen sehr gerne mag, fand ich auch die Umsetzung beim Vorlesen sehr gelungen. Ich will auch gar nicht sagen, dass er oder sie besser war, da es gleichermaßen gut war. Außerdem hat sich der Lübbe Verlag hier zusätzlich ins Zeug gelegt, was mich beim Autofahren fast zu kleinen Luftsprüngen verleitet hat, denn sie haben diverse Situationen akustisch unterlegt oder hervorgehoben.

Ich denke nicht, dass es allzu sehr spoilert, wenn ich ein kleines Beispiel bringe. Trisha hat einen Walkman dabei und nachts, wenn alles ruhig und dunkel ist, packt sie diesen gelegentlich aus. Wir alle kennen diese Blechbüchsen Töne, die früher aus diesen Geräten kamen - außer die Generation, denen nicht mal mehr der Walkman ein Begriff ist. Also ist Lübbe her gegangen und hat mal eben ein bisschen Rauschen drüber gebügelt, noch eine Brise Hall dazu gegeben und das Szenario war perfekt. Da machte sich ab und an schon etwas Nostalgie breit.

Die Handlung selbst ist auch sehr interessant. In dem Buch scheint sich King nicht mit den üblichen Horror-Szenarien auseinander zusetzten, sondern mit einer Thematik, die uns täglich über den Weg läuft: der Angst! Was passiert, wenn man sich plötzlich verloren glaubt? Wenn der eigene Schatten zur Bedrohung wird? Das Monster unter dem Bett Realität wird? Ich weiß nicht mehr in welchem Vorwort King über seine Faszination von Angst sinniert hat, aber ganz klar ist, dass er mit diesem Buch ein ganzes Werk darüber verfasst hat.

Wir Menschen lieben ja unsere Kinder. Wollen sie beschützen, für sie da sein, sie behüten und dann bekommen wir einen Schmöker vorgesetzt, welcher davon handelt, dass sich ein neunjähriges Mädchen im Wald verirrt. Auf sich allein gestellt. Über Tage hinweg. Einem Mädchen, das von seinem Willen zu Leben immer weiter voran getrieben wird. Obwohl ich selbst keine Kinder habe, kann ich abschließend sagen: Oh, man! Was für ein Trip! Viele Male wäre ich nur zu gern in die Geschichte gesprungen um Trisha zur Seite zu stehen. Hatte Angst als sie schlief, dass ihr etwas passieren könne.

Hier muss ich ehrlich sagen, auch wenn King die Worte dafür lieferte, - und es waren gute Worte! - denke ich dennoch, dass mich das Buch weit weniger gepackt hätte, wenn ich es nicht gehört hätte. Diese zusätzlichen Emotionen, die durch die Sprecher vermittelt wurden - einfach überragend! Da sich die Geschichte ja quasi nur um Trisha dreht, kann ich nur sagen, dass ich sie schnell sehr lieb gewann. Ihre leicht altkluge Art ist einfach total einnehmend. Auf morbide Art macht es Spaß mit ihr durch den Wald zu irren.

Fazit:


Einfach lesen bzw. hören. Mehr hab ich dazu nicht zu sagen!

Veröffentlicht am 23.01.2019

Drei Meter unter Null?

Drei Meter unter Null
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Klappentext:
Ich suche. Ich finde. Ich töte.
Sie beobachtet ihre Opfer. Sie plant ihre Morde. Nichts will sie dem Zufall überlassen. Sie schlägt den Weg der Gewalt jedoch nicht ohne Grund ein. Ihr Leben ...

Klappentext:


Ich suche. Ich finde. Ich töte.
Sie beobachtet ihre Opfer. Sie plant ihre Morde. Nichts will sie dem Zufall überlassen. Sie schlägt den Weg der Gewalt jedoch nicht ohne Grund ein. Ihr Leben lang bemühte sie sich um ein normales Leben. Doch die Hülle der Normalität umschloss eine tiefe Verzweiflung, die sie zu verbergen wusste. Bis zu einem nebligen Donnerstag im November. Dem Tag, an dem sie beschließt, eine Mörderin zu werden. Sie will die Dämonen vernichten. Sie will Rache. Sie empfindet kein Mitleid. Sie sollen leiden. Genau wie sie.

Meinung:


Wie soll ich sagen....also wir haben in der Gruppe keine Luftsprünge vor Begeisterung gemacht, aber die drastische Wendung am Ende hat das Buch von einem Flop zumindest zu einer guten Unterhaltung befördert. Da das Buch auch nicht sonderlich dick ist, dürfte das eine angemessene Wertung sein, schließlich "langweilt" man sich nur knapp 200 Seiten lang. Okay, okay, das ist übertrieben, aber ihr kennt mich ja inzwischen ein bisschen und dürftet wissen wie ich es meine.

Ich weiß nicht ob es das Buch ist, dass speziell ist oder die Autorin selbst. Den Schreibstil fand ich richtig toll. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin, deren Namen ich natürlich wieder vergessen habe, erzählt. Auf direkte Rede wird weitestgehend verzichtet. Ein paar Stellen hab ich scheinbar verschlafen - danke an die Mädels, dass ihr mir beim Auffrischen der Fakten immer wieder geholfen habt - und andere habe ich verschlungen. Ich könnte fast sagen, dass mich ihre Art auf die eine oder andere Weise hypnotisiert hat.

Was soll ich zur Charaktere sagen?! Hm, also im Prinzip ist diese wohl überdurchschnittlich Intelligent, wenn man ihren "Lebenslauf" liest, der immer wieder im Buch einfließt und wird dann im Laufe der Geschichte von Superman zu Wonderwoman trainiert. Sich selbst bezeichnet sie eher als den einsamen Wolf auf der Jagd. Es machte den Eindruck als wolle die Autorin es absichtlich dermaßen überspitzt darstellen, denn das hat sie auch konsequent durchgezogen, vor allem wenn man die Schlussszene bedenkt - oder gar den Titel des Buches. Wird einem nämlich klar, was es bedeutet, dann denkt man sich einfach nur, dass man das so im Leben nie von sich geben würde.

Abgesehen von der Hauptprotagonistin, gibt es noch ein paar andere Menschen, die eine Rolle spielen - sofern sie denn lange genug leben. Von daher kann ich schwer sagen ob sie jetzt sympatisch sind oder nicht. Wobei man von den Eltern schnell einen falschen Eindruck bekommen könnte. Zumindest unter dem Aspekt, dass das Buch in den 90ern spielt, denn zu dieser Zeit gab es noch nicht so den Trend zur Antiautoritären Erziehung, aber irgendjemand muss ja den Anfang machen.

Das Buch behandelt das Thema Rache und laut Klappentext soll es um's Morden gehen, aber dennoch ist es weder blutrünstig noch übermäßig brutal. Es spielt sich mehr im Kopf ab - oder in der Vergangenheit, welche man aber zu Anfang gar nicht kennt. Der Leser erfährt erst sukzessive was die Frau antreibt und sie zu ihrem Handeln "zwingt". Da ich ja zu den Lesern gehöre, die lieber auf ein Happy End verzichten, als auf die Antwort nach dem "warum", hat mich dies auch wohl am meisten dazu bewegt, dass Buch immer weiter lesen zu wollen.

Jetzt muss ich wirklich überlegen, wie ich das hier noch sinnvoll unterbringe, aber mir fällt nicht ein wie. Also frei raus: Es gab außerdem Szenen, welche stellenweise mit der Protagonistin zu tun haben, aber mehr aus Erzählungen rühren, die wirklich in Mark und Bein gingen. In wenigen Augenblicken schaffte es die Autorin eine Szenerie einzubauen, die man sich kaum vorstellen kann. Wären ähnliche Fälle nicht schon in den Medien präsent gewesen, hätte ich mir vermutlich an den Kopf gelangt und mir meinen Teil gedacht, aber in diesem Fall schauderte es mich nur noch mehr.

Fazit:


Überspitze Darstellung der Charaktere, leicht überdreht und verquert - nette Unterhaltung!

PS:
Der "Rhein-Neckar-Kreis" hat eigentlich nichts mit dem Main zu tun. Man könnte sich vielleicht noch anmaßen den Odenwald mit reinzupacken, da es auch den "Neckar-Odenwald-Kreis" gibt, aber daraus einen "Rhein-Neckar-Main-Kreis" ist schon hart. Nur mal so als Anmerk einer ortsansässigen Person - keine 10 km von Heidelberg weg, wo die Szene mit genau dieser "Aussage" zu finden ist.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Endlich ist er wieder da: Eragon!

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
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Beschreibung:
Ein Jahr nach seiner Abreise aus Alagaësia, ist Eragon schwer damit beschäftigt eine Akademie für das Training neuer Drachenreiter zu errichten. Außerdem auch einen Ort zu schaffen, an dem ...

Beschreibung:


Ein Jahr nach seiner Abreise aus Alagaësia, ist Eragon schwer damit beschäftigt eine Akademie für das Training neuer Drachenreiter zu errichten. Außerdem auch einen Ort zu schaffen, an dem die Dracheneier sowie die Eldunari geschützt sind. Gemeinsam mit einer bunten Mischung aus Zwergen, Urgals, Menschen und Elfen macht er sich an die Arbeit. Doch er kann nicht immer nur arbeiten und darum schenken ihm die Eldunari eine Vision, die Kräuterhexe erzählt ihm etwas aus ihrem Leben und die Urgals berichten ihm von einer spannende Legende aus grauer Vorzeit.

Meinung:


Bereits im November quietschte ich durch die Gegend, als ich erfuhr, dass ein neues Buch über Eragon erscheinen soll. Als es dann bereits am Donnerstag im Briefkasten lag, war das Geschrei groß - im positiven Sinne, versteht sich. Im Gegensatz zu vielen Eragon Lesern, bin ich ein absoluter Spätzünder. Die Bücher hatte ich schon länger auf meinem Reader - 5 Jahre mindestens. Nachdem ich damals die Verfilmung gesehen habe, war mir klar, dass ich irgendwann die Bücher lesen MUSS!

Im Jahr 2017 war es dann soweit. Ich verschlang die Bücher im Sommer. Lachte, weinte, fieberte mit den Charakteren und verlor mich in der Welt von Alagaësia. Was mir besonders gut gefiel, dass Paolini das erste Buch in so jungen Jahren schrieb. Quasi im Alter von Eragon. So wuchsen Autor und Hauptfigur miteinander. Ich finde noch heute, dass diese deutlich spürbar ist. Gerade wegen der lange Zeit, die seither vergangen ist, freute ich mich wieder darauf alte Gesichter erneut zu treffen und ich muss sagen: Es fühlte sich an, als wäre es gestern gewesen!

Durch die große Schrift und den wenig ausfüllenden Schriftsatz, ist das Buch wirklich schnell gelesen - in meinem Fall an einem Wochenende, an dem ich eigentlich kaum Zeit zum Lesen hatte, aber genau diese nutzte ich um wieder einmal zu verschwinden. Ach, und ich sag euch, es war so herrlich!

Persönlich bin ich ja überhaupt kein Fan von Kurzgeschichten, aber ganz ehrlich?! Man merkt überhaupt nicht, dass es Kurzgeschichten sein sollen. Die Übergänge sind absolut fließend. Es ist wirklich als würde man einfach mal wieder einen Blick in Eragons Leben werden. Der Leser reist wohl nicht in große Abenteuer, aber das muss auch nicht immer sein. In der ersten Geschichte bekommt Eragon eine Vision der Eldunari geschenkt, welche zu Anfang etwas suspekt wirkt, aber alsbald eine wundervolle Auflösung findet. Wir treffen alte Bekannte wieder und bekommen direkt noch eine Lehre mit auf den Weg. In der zweiten Geschichte erfahren wir mehr über die Taten der Hexe Angela. Wobei ich mir hier frage ob Paolinis Schwester so verschoben ist wie die Kräuterhexe oder der Schein trügt. Ich hoffe Letzteres. Diesen Teil fand ich dann eher: naja. Kann man lesen und da er recht kurz ist, ist er einfach mal schnell weg gelesen. Die dritte und wohl beste Geschichte beinhaltet eine Legende der Urgals und auf welche ich gar nicht näher eingehen möchte. Sie ist einfach wundervoll und zeigt in meinen Augen, dass die Urgals eben doch auch Wesen mit Herz und Seele sind. Wie schon früher nimmt der Autor einen direkt mit ins Geschehen.

Was mich ja ganz extrem verzückt hat, war als das Grasschiffchen wieder auftauchte. Genau das liebe ich so an den Eragon Büchern. Der Autor lässt solche kleinen Dinge nicht einfach in Vergessenheit geraten, sondern schenkt ihnen nach Jahren noch Bedeutung, ohne jedoch eine Bedeutung zu haben.

Fazit:


Ein wundervoller Wochenendtrip nach Alagaësia, den man als Eragon Liebhaber nicht verpasst haben sollte!