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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2018

Sehr gelungener Thriller mit interessantem Hintergrund.

Fanatisch
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Klappentext:
Sechs Mädchen verschwinden spurlos und kehren nach sechs Tagen völlig unvermittelt nach Hause zurück – in einheitlicher Kleidung, mit einer genähten Wunde an der Hand und alle sechs schweigen ...

Klappentext:


Sechs Mädchen verschwinden spurlos und kehren nach sechs Tagen völlig unvermittelt nach Hause zurück – in einheitlicher Kleidung, mit einer genähten Wunde an der Hand und alle sechs schweigen beharrlich. Religiöse Fanatiker haben sie auf grausame Weise biblischen Ritualen unterzogen. Nara ist eine der Geiseln gewesen und auch sie darf kein Wort sprechen. Denn der Entführer hat gedroht, ihrem Bruder etwas anzutun. Doch warum wurde gerade sie auserwählt? Langsam erkennt Nara, dass ihr Martyrium Teil eines größeren Plans ist, in dem sie eine besondere Rolle spielt. Und nur wenn sie es rechtzeitig schafft, sich in die fanatische Gedankenwelt des Täters zu vertiefen, kann sie das große angekündigte Unheil verhindern.

Meinung:


Schon in meiner eigenen Jugend habe ich gerne Bücher über alle möglichen Formen und Interpretationen von Religionen gelesen. So lag es nahe, dass ich doch im „Alter“ auch ein Buch für Jugendliche darüber lesen möchte. Das Ganze dann noch als Thriller verpackt. Was will man mehr?

Für mich war es mein erstes Buch von Patricia Schröder und es hat mich direkt begeistert. Sie erzählt die Geschichte aus Sicht der 17-jährigen Nara. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, der Protagonistin angepasst. Doch nicht plump, wenn man bedenkt wie sich die Jugend von heute gerne mal unterhält. Es kommen verschiedene englische Ausdrucksformen vor, die sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch etabliert haben, aber nicht störend sind.

Die Handlung an sich gefiel mir sehr gut. Vor allem weil es aufzeigt, dass selbst die Christen bereits in grauer Vorzeit im Namen des Herrn Kriege führten und es nicht nur in anderen Religionszugehörigkeiten Fanatiker gibt. Die Autorin hat sich in meinen Augen sehr viel Mühe bei der Recherche und der Umsetzung gegeben, da sie aufzeigt wie man eine biblische Aufzählung, deren Handlungen mitunter die Nächstenliebe verdeutlichen sollen, fehlinterpretieren oder gar missbrauchen kann.

Die Protagonistin Nara fand ich sehr sympathisch, wie auch alle anderen. Sie wirkten realistisch und hatten Charakter. Ich konnte mich in jeden Einzelnen sehr gut hineinversetzten, auch wenn ich ihre Taten nicht immer gut hieß (oder hätte tauschen wollen). Die Tatsache, dass die muslimische Familie einen Hund besitzt und wie sie für ihn fühlt, war für mich in gewisser Weise ein kleines Highlight, da dieser eigentlich als unrein gilt. Für mich zeigt es, dass die Autorin bedacht hat, dass es auch recht viele westlich orientierte Muslime gibt, was so mancher Mensch im Alltag gern zu vergessen scheint.

Das Buch ist durchweg spannungsgeladen, sodass ich Schwierigkeiten hatte es überhaupt aus der Hand zu legen. Auch die integrierten Zeitungsartikel, Notizen und Nachrichten zwischen Nara und ihren Freunden oder der Familie bringen Leben in die Geschichte. Bis zum Schluss tappte ich im Dunkeln und hatte keine Ahnung wer hinter all dem steckt.

Fazit:


Ein sehr gelungenes Jugendbuch mit einer sehr interessanten Thematik.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Grundidee super, Umsetzung ausbaufähig.

Windjammer
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Beschreibung:
Winter 1723
Der Schiffsjunge Evan legt mit seiner Crew in Saint Harbour an. Sein Ziel ist es über den Winter ein neues Schiff zu finden, da er nicht zurück nach Europa kann. Gemeinsam mit ...

Beschreibung:


Winter 1723
Der Schiffsjunge Evan legt mit seiner Crew in Saint Harbour an. Sein Ziel ist es über den Winter ein neues Schiff zu finden, da er nicht zurück nach Europa kann. Gemeinsam mit seinem Freund Lenny nehmen sie sich ein Zimmer. Doch das Hausmädchen Gwen des Gasthauses scheint einen Groll gegen Fremde zu hegen. Während alle mit offenen Armen empfangen werden, stößt Evan auf eine Wand. Er merkt schnell, dass in dem Ort seltsame Dinge vor sich gehen. Während Lenny versucht um die Gunst von Gwen zu werben, steckt Evan seine Nase immer tiefer in Angelegenheiten, die ihn nichts angehen.

Meinung:


Zu Anfang war ich wirklich begeistert von der Geschichte und auch die Idee gefiel mir von vornherein gut. Ins Buch kam ich recht schnell. Tessa Millard hat einen flüssigen und einfachen Schreibstil, der gut bebildert die Umgebung darstellt – ohne jedoch zu langweilen. Man fühlt sich direkt in die Zeit zurück versetzt. Selbst an Spannung mangelt es anfangs nicht, da jeder so seine Geheimnisse hat, die es zu lüften gilt.

Der Fantasyanteil wurde in meinen Augen sehr gut in die Geschichte integriert, sodass alles in gewisser Weise trotzdem noch realistisch wirkt. Das Übernatürliche hat die Autorin in meinen Augen auch sehr gut begründet, da es auf die indianischen Wurzeln, der dort lebenden Personen zurückführt.

Ab der Hälfte des Buchs hatte ich dann so meine Probleme. Der Protagonist wirkte mehr oder weniger wie ein kleines Hündchen. Obwohl er von Gwen nicht wirklich was will, so redet er es sich ein, rennt er ihr dennoch hinterher.
Zudem erfährt man zwar viel über Gwen, aber Evan kommt ganz klar zu kurz. Das ist sehr schade, da die Geschichte aus seiner Sicht spielt. Hier hätte ich mir etwas mehr Zeichnung des Charakters gewünscht. Er plagt sich nur mit Gedanken herum, die ihn sehr naiv wirken lassen, aber als Mensch bekommt er kaum Kontur.

Fazit:


Die Grundidee ist gut, der Anfang sehr gut gelungen, doch nach der Hälfte wird es etwas träge. Ich konnte somit nur einen mäßigen Zugang zu der Geschichte finden.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Ganz schön Gras.

Im hohen Gras
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Beschreibung:
Die schwangere Becky beschließt mit ihrem Bruder Cal eine letzte große Reise zu unternehmen. Mit ihrem alten Mazda fahren sie quer durch die Staaten bis sie einen Hilferuf aus dem hohen ...

Beschreibung:


Die schwangere Becky beschließt mit ihrem Bruder Cal eine letzte große Reise zu unternehmen. Mit ihrem alten Mazda fahren sie quer durch die Staaten bis sie einen Hilferuf aus dem hohen Gras entnehmen. Da sich dort wohl ein kleiner Junge verirrt hat, beschließen sie als gute Bürger Hilfe zu leisten. Was sie schnell bereuen.....

Meinung:


Vorab wie immer ein paar nette Worte zum Sprecher, der in diesem Fall niemand geringerer als David Nathan ist. Ganz ehrlich?! Was soll man da groß dazu sagen? Der Mann ist einfach legendär und grandios, vor allem als Sprecher von Stephen King Büchern.


Zur Geschichte als solches....also.... ähm.... ja, ich weiß, dass King einen sehr eignen Stil hat, aber diese Geschichte hat mich doch etwas verstört. Den Wahn konnte ich noch nach vollziehen, auch das verrückte. Wie gesagt, es ist ein King. Vielleicht lag es daran, dass die Protagonistin weiblich und schwanger war, sodass ich gewisse Dinge eher als abartig empfand.
Gerne würde ich näher darauf eingehen, aber das würde dann doch zu sehr spoilern.


Ansonsten war es eine ganz nette Geschichte für zwischendurch. Die Grundstory hat mir ganz gut gefallen. Wie alle durch das mannshohe Gras irren und keinen Ausweg mehr finden. Quasi eine Welt in der Welt. Eine Welt aus Gras und es findet sich natürlich immer jemand, der helfen möchte.

Veröffentlicht am 28.02.2018

Lustiger Provinzkrimi mit wunderbarem Vorleser!

Dampfnudelblues
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Meinung:
Mei, wo soll’n i do ofongn? G’nau g’nommn find i d‘ Bayer sowieso g’randios!
So auch das Hörbuch!

Christian Tramitz, den man ja bereits aus der Bullyparade und anderen TV-Auftritten kennen dürfte, ...

Meinung:


Mei, wo soll’n i do ofongn? G’nau g’nommn find i d‘ Bayer sowieso g’randios!
So auch das Hörbuch!

Christian Tramitz, den man ja bereits aus der Bullyparade und anderen TV-Auftritten kennen dürfte, hat das wirklich so unglaublich klasse gemacht. Oft musste ich auch an „Lissi und der wilde Kaiser“ denken, wenn Lissi dann ihren Franzl anschmachtet. Großes Kino für die Ohren!

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich nicht das Buch gelesen habe, denn wenn das Buch so geschrieben ist, wie das Buch gesprochen wird, dann wäre das wohl zum davon laufen. Auch wenn ich mich recht gut in den bayrischen Dialekt versetzten kann, alles hat Grenzen.

Die Charaktere waren meist typisch bayrisch, wenn auch durch die Ansicht von Herrn Eberhofer vielleicht etwas verfälscht. Sein Ego reicht vermutlich über die Grenzen von Bayern hinaus. Zumindest tut er so als ob. Die Fürsorge, die er trotz aller Abneigung, seiner kleinen Nichte Sushi, äh Uschi, entgegenbringt ist ganz entzückend. Auch die Art wie er der Susi, seiner Holden oder so ähnlich, entgegen kommen möchte – oder auch nicht – zeigt, dass es Franzl doch ein Herz hat, irgendwo.

Von der Oma und dem Papa fangen wir dann am besten erst gar nicht an. Oder doch. Der Papa ist dann doch eher der grummeligere von den beiden Eberhofer Herren, außer er hat seine Beatles und vielleicht noch einen Joint. Unglaublich sympatischer Kerl, wenn er auch einen etwas einseitigen Musikgeschmack hat. Die Frau Oma, ist eben typisch Oma. Schreit sie nicht gerade in der Gegend herum, weil sie selbst nicht hör, verwöhnt sie die Männer mit deftiger Küche und sorgt für das allgemeine Leibeswohl.

So nett und lieb die Beiden auch sind. Leben wollte ich nicht mit ihnen in einem Haus. Das wäre mir dann doch zu anstrengend. Für die Geschichte passt es jedoch ganz hervorragend. Sonst gäbe es schließlich den Saustall nicht, in dem der Franz sich heimisch eingerichtet hat.

Dass sich die Sonne um den guten Franz dreht, merkt man ganz gut daran, dass er offensichtliche Hinweise übersieht. Dennoch muss man ihm eins lassen, er ist hartnäckig und bleibt an dem Fall dran. Obwohl der Richter höchst persönlich angeordnet hat, dass er dies unterlässt, schließlich wird der Höpfel doch sowieso nicht vermisst – den kann ja keiner leiden.

Die Story an sich war stimmig und passt absolut zum Thema „Provinz-Krimi“. Obwohl ich die Serie nur am Rande mal bei meinem Vater gesehen hatte, musste ich auch des Öfteren an „Hubert und Staller“ vom ARD denken.

Fazit:


Ich werde dem Hörbuch definitiv treu bleiben.
Das muss man gehört haben.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Eine zauberhafte Geschichte!

Silberschwingen 1: Silberschwingen
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Beschreibung:
Kurz vor ihrem 16ten Geburtstag gehen seltsame Dinge im Leben von Thorn vor. Plötzlich wird sie geplagt von Hitzeattacken und Rückenschmerzen. Riley, ihr unscheinbarer Mitschüler, erklärt ...

Beschreibung:


Kurz vor ihrem 16ten Geburtstag gehen seltsame Dinge im Leben von Thorn vor. Plötzlich wird sie geplagt von Hitzeattacken und Rückenschmerzen. Riley, ihr unscheinbarer Mitschüler, erklärt ihr, dass sie der Gattung der Silberschwingen angehört und in Sicherheit gebracht werden muss, da sie ein Halbwesen ist. Halbwesen dürfen nicht existieren!
Der in London ansässige Clan macht jagt auf Rebellen, wie Riley einer ist. Silberschwingen, die sich nicht dem Gesetzt fügen wollen. So gerät auch Thorn ins Schussfeld des Clans, doch es kommt anders als gedacht, als sie dem Sohn des Anführers Lucien gegenübersteht. Kann er ihr Leben schützen?

Meinung:


Bereits auf Instagram wurde das Buch ja bereits seit einigen Tagen / Wochen ziemlich gehypt. Als ich das Buch dann auf NetgalleyDE entdeckte, dachte ich mir: Warum nicht ausnahmsweise mit dem Strom schwimmen? Geschichten wie diese finde ich ja sowieso immer recht interessant. Eine nette Abwechslung zu all den Krimis und Thrillern. Doch ich schweife ab.

Eigentlich wollte ich das Buch zwischen den Wochenenden lesen, bevor ich mich meinem aktuellen Leserunden Buch widme. Das Resultat war, dass ich dieses am Sonntagabend auf die Seite legte, mir „Silberschwingen“ griff und es vor Mitternacht nicht mehr weg legen konnte. Da die Geschichte in London spielt, war es nicht schwer rein zu kommen. Die Gesetzte der Silberschwingen sind hart, aber einfach. Entweder man tut das was der Clan Führer will oder man bezahlt im schlimmsten Fall mit seinem Leben. Nicht auffallen lautet die Devise. Auch die Charaktere sind sehr schön gezeichnet.

Wie so oft, wenn die Protagonisten im Teenie Alter sind, haben sie ein gewisses Talent zu nerven. Man möchte sie des Öftern mal schütteln wegen ihrer Sturheit, aber es sei auch gesagt: Es ist verständlich. Denn Thorn wird aus ihrer Welt gerissen. Sie ist ein einfaches Mädchen, das sich an ihrer Jugend erfreut. Eifrig ihrem Hobby nach geht und gelegentlich mit ihren Freundinnen über Jungs schwärmt. All das soll sie von heute auf morgen aufgeben. Darüber wäre ich ehrlich gesagt auch nicht erfreut.
Auch Lucien muss sich mit einer gravierenden Änderung in seinem Leben abfinden, welche die Sache nicht gerade einfacher macht.

An manchen Stellen fand ich das Ganze etwas in die Länge gezogen. Diskussionen über Diskussionen. Hier hätte man auf gut 100 Seiten verzichten können oder diese mit anderen Inhalten füllen. Beispielsweise etwas mehr über die Geschichte der Silberschwingen. Es werden wohl immer wieder gewisse Vorfälle der Vergangenheit erwähnt, doch wird es eher oberflächlich gestreift.

Alles in allem fand ich das Buch einfach wundervoll. Emily Bold verzaubert einen mit dieser Geschichte. Wer möchte nicht einmal mit ausgebreiteten Schwingen über die Themse fliegen? Das Glitzern der Lichter von Oben betrachten? Ihr einfacher, aber dennoch bildgewaltiger Schreibstil befördert einen direkt in das Herzen Londons, begleitet von Wesen, die man so vorher nicht kannte.

Fazit:


Für Liebhaber von Fantasy und Romantik eine ganz klare Leseempfehlung.
Ich hoffe, dass der zweite Band nicht allzu lange auf sich warten lässt.


Dank:
Ein herzliches Dankeschön an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar sowie NetgalleyDE!