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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine typisch amerikanische Familie?

Der tiefe Fall der Cecelia Price
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Cecelia Price, genannt Cece ist ein eigentlich ein ganz normales amerikanisches Mädchen. Jedoch meldet sie eines Tages polizeilich den Tod ihres Bruders Cyrus und beschuldigt sich selbst schuldig am Tod ...

Cecelia Price, genannt Cece ist ein eigentlich ein ganz normales amerikanisches Mädchen. Jedoch meldet sie eines Tages polizeilich den Tod ihres Bruders Cyrus und beschuldigt sich selbst schuldig am Tod ihres Bruders zu sein. Sechs Wochen später gelingt es der Verteidigerin Cece aus der U-Haft in ein Therapiezentrum zu verlegen, bis zum Abschluss des Prozesses. Hier erfährt der Leser nach und nach, was sich alles genau zugetragen hat und warum es letztlich dazu gekommen ist.

Das Buch zeigt aus meiner Sicht das typisch amerikanische Leben einer Familie. Ein Angehöriger, in dem Fall die Mutter, ist frühzeitig verstorben. Der Vater lebt lange Zeit mit beiden Kindern allein und ist mit der Erziehung und Förderung beider überfordert. Dann hat er jedoch das Glück noch einmal eine neue Partnerin und Ehefrau zu finden. Jetzt könnte alles gut werden. Und es wird scheinbar noch besser. Cyril war auf dem besten Weg ein Star der Fußballmannschaft der Schule zu werden. Nicht nur dass, damit könnte er auch ein Stipendium an der Uni bekommen. Plötzlich dreht sich alles um Cyril. Und dann verletzt er sich schwer, die Fußballkariere scheint zu Ende und er hat dauernde Schmerzen. Die Familie versucht das Leiden von Cyril zu lindern, wo es nur geht und bemerkt nicht, dass er durch den permanenten Gebrauch der Schmerzmittel letztendlich drogenabhängig wird. Cece bleibt in dem ganzen Prozess irgendwie auf der Strecke und versucht sich selbst irgendwie durchzuschlagen.

In dem Buch wird ganz gut dargestellt, wie schwer es ist, in Amerika zu überleben. Gerade, wenn Dinge geschehen, mit denen man nicht rechnen konnte, die das ganze Gefüge ins Wanken bringen, dann wird es meist richtig schlimm. Hier wird das alles sehr anschaulich dargestellt. Gerade Cece, die als Schuldige vor Gericht steht, hat es hier besonders schlimm getroffen.
Wie die Verhandlung und vor allem die Geschichte für Cece ausgeht, sollte jeder selbst lesen. Es ist auf jeden Fall eine Bereicherung.
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einblick hinter die Kulissen der Unternehmensberatung

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Christian hat eigentlich alles was er zum Glücksichsein braucht. Eine Freundin, die ihn liebt und den tollsten Job überhaupt. Die Welt steht im als Unternehmensberater offen. Dienstlaptop, Blackberry, ...

Christian hat eigentlich alles was er zum Glücksichsein braucht. Eine Freundin, die ihn liebt und den tollsten Job überhaupt. Die Welt steht im als Unternehmensberater offen. Dienstlaptop, Blackberry, Flüge in die Welt und Übernachtungen in den besten Hotels, alles kein Problem mit diesem Job. Und doch passiert ihm plötzlich etwas Merkwürdiges. Nicht nur dass er unheimliche Nachrichten von seinem eigenen Email-Account bekommt. Nein diese enthält sogar ein Video von einer Leiche. Er kann sich das alles nicht erklären und versucht es erst einmal zu verdrängen. Aber ihm gehen die Emails nicht aus dem Kopf. Das hat auch Auswirkungen auf seinen Job. Und es kommen weitere Nachrichten, bis er sich endlich der Polizei anvertraut. Nur die glaubt ihm natürlich nicht und hält ihn für einen der Hauptverdächtigen, da die Leiche, nachdem sie gefunden wurde, mit zu seinem Bekanntenkreis gehörte.

Wie und ob Christian aus dieser Situation wieder heraus kommt, das solltet ihr schon selbst lesen.

Veit Etzold hat hier einen wirklich spannenden Thriller geschaffen. Dieser spielt in einer Welt von der die wenigsten Ahnung haben und wo man Mord und Totschlag nie vermuten würde. Er gestattet uns auch einen Blick hinter die Kulissen der Unternehmensberatungen zu werfen. Allerdings muss ich sagen, gerade, wenn es um das Bankgeschäft und die Machenschaften der dort tätigen Bosse geht, habe ich nicht so aufmerksam gelesen. Da fehlte mir einfach der Überblick. Dafür gibt es von mir einen Stern abgezogen. Aber dann nahm der Thriller ja noch einmal richtig an Fahrt auf. Veit Etzold konnte hier den Spannungsbogen, der sich bis dahin langsam aufgebaut hatte, noch um ein Vielfaches verstärken. Ich musste einfach atemlos weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Mit dem Ende, mit dem man wirklich niemals rechnen konnte, hat er mich dann noch einmal ganz besonders überrascht.

Von mir für diesen wirklich spannenden Thriller verdiente 4 Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es geht weiter mit der Familie de la Grip

Ein einziges Geheimnis
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Im zweiten Teil der Trilogie um die Familie de la Grip aus Schweden geht es um den jüngsten Sohn Alexander. Die Familie hat sich um den großen Skandal, der mit der Hochzeit von Natalie ans Licht kam, komplett ...

Im zweiten Teil der Trilogie um die Familie de la Grip aus Schweden geht es um den jüngsten Sohn Alexander. Die Familie hat sich um den großen Skandal, der mit der Hochzeit von Natalie ans Licht kam, komplett entfremdet und auch die Firma ist verloren. Natalie ist mit David glücklich verheiratet.

Doch in diesem Buch geht es um ihren jüngeren Bruder Alexander. Dieser wird mit seinem Lebensstil dem eines Playboys gerecht. Das er Isobel Sörensen kennenlernt ist ihrer Initiative zu verdanken. Sie bittet mit Nachdruck um weitere Spenden für ihre Hilfsorganisation Medpex. Von Alexander als Mensch ist sie in jeder Hinsicht enttäuscht. Nur wegen weiterer Spenden hält sie den Kontakt zu ihm aufrecht. In einem Wechsel zwischen den Protaginsten Isobel und Alexander erfahren wir mehr von ihren Emotionen und Wünschen. Und doch ist da mehr.

Wie und ob sich da etwas entwickelt, dass muss schon jeder selbst herausbekommen. Mir hat auch dieser Teil wieder gut gefallen. Besonders beeindruckend ist Isobel. Sie engagiert sich aktiv als Ärztin im Tschad und in der eigenen Hilfsorganisation. Die Konfrontation mit Alexander, der quasi im Geld schwimmt, ist da schon sehr bezeichnend. Auch ihre Art mit ihm umzugehen ist nachvollziehbar und beeindruckend. Und im Epilog wird bereits aufgezeichnet, dass da noch mehr kommt.

Ich vergebe für dieses Buch 4 Lesesterne und freue mich bereits auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verdeckte Ermittlungen spannend erzählt

Puppenruhe
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Johannes Thiebeck, ehemaliger Beamter der Mordkommission, soll als verdeckter Ermittler im Drogenmilieu Berlins ermitteln. Eigentlich soll er Spuren finden zu einer neuen Droge die in Berlin aufgetaucht ...

Johannes Thiebeck, ehemaliger Beamter der Mordkommission, soll als verdeckter Ermittler im Drogenmilieu Berlins ermitteln. Eigentlich soll er Spuren finden zu einer neuen Droge die in Berlin aufgetaucht ist. Während seines Undercover Einsatzes werden jedoch mehrere verstümmelte Tote aus dem Drogenszene gefunden. Alle waren in Führungspositionen in der Drogenszene aktiv. Es entsteht relativ schnell der Verdacht, dass die Konkurrenz versucht durch die Morde, den Markt neu zu organisieren und zu übernehmen.

Johannes Thiebeck lässt sich als Jonny Tinkel mit allen Risiken auf dieses Spiel ein. Das dabei nicht alles so läuft wie geplant, ist klar. Das Buch ist spannend und niemals vorhersehbar. Actionreich verlaufen dann auch etliche seiner Aktionen. Interessant war für mich mal einen Eindruck über die verdeckten Ermittlungen zu bekommen und was alles so dahinter steckt. Erschreckend wiederum die Erkenntnis, dass es mit den Drogen in Berlin schon so schlimm ist?!

Wer an spannender, actionreicher Ermittlungsarbeit interessiert ist, dem kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es für dieses Buch dafür 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Ausflug in Australiens Vergangenheit

Das Geheimnis jenes Tages
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Als Leser begebe ich mich in das Jahr 1842 und lerne Amalie kennen. Sie und ihre Mutter verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln von Pflanzen. Hierbei lernt Amalie auch Wilhelm Dietrich einen ...

Als Leser begebe ich mich in das Jahr 1842 und lerne Amalie kennen. Sie und ihre Mutter verdienen sich ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln von Pflanzen. Hierbei lernt Amalie auch Wilhelm Dietrich einen Botaniker und Apotheker kennen und heiratet ihn kurze Zeit später. Von ihm lernt sie alles und wird so zu einer gut ausgebildeten Naturforscherin. Das Kind was beide bekommen, ist nicht der erwartete Junge, sondern Charitas, ein Mädchen. Sie wird während der ständigen Reisen der Eltern erst bei der Mutter, später bei Fremden untergebracht.

Gleichzeitig lerne ich auch Nadine kennen. Ihre dramatische Geschichte durfte ich gleich im Prolog erfahren. Ihre jüngere Schwester kam durch einen Unglücksfall ums Leben. 2009 ist Nadine Archäologie Professorin und soll Skelette und Schädel an die australischen Ureinwohner zurückgeben. Begleitet wird Nadine von ihrer Tochter Alina.

Und ich erfahre von Katrin und Urs. Beide sind Rucksacktouristen und werden 2002 von einem Mann in eine Falle gelockt und entführt.

Alle diese Abschnitte in sich sind spannend und lesen sich flüssig. Während des Lesens kamen bei mir immer wieder Fragen auf, wie es mit den jeweiligen Protagonisten weiter geht und was passiert. Vor allem, wie gelingt es Annette Dutton, diese einzelnen Abschnitte zusammen zu führen.

Und es gelingt ihr gut. Wir erfahren, dass Amalie Dietrich, nachdem sie von ihrem Mann verlassen wurde, bedeutende Auftraggeber findet, die sie für zehn Jahre nach Australien zur Erforschung der dortigen Pflanzen und Lebewesen, schicken.

Nadine, welche die Artefakte an die Ureinwohner zurückgeben soll, erfährt dort, dass diese von Amalie Dietrich stammen sollen – die in Australien mit dem Namen „Angel of Black Death“ genannt wird.

Richtig dramatisch und spannend wurde es, als Alina, Nadine’s Tochter, plötzlich verschwand und keiner eine Spur von ihr fand. Hier hatte ich während des Lesens Herzklopfen, da ich ja schon vorher von Katrin und Urs erfahren hatte. Nadine, die den Tod ihrer Schwester nie verwunden hat, muss plötzlich aktiv werden und setzt alles daran, um ihre Tochter zu retten.

Sehr gut fand ich den Erzählstrang über Amalie. Historische Bücher liegen mir nicht so. Hier war ich echt überrascht und habe mich gefreut, so viel über Amalie und ihr Leben erfahren zu können. In dem Zusammenhang war es auch eine gute Idee, einzelne Erzählpassagen in Form von Briefen zwischen Amalie und Charitas zu packen. Hier wurde wesentliches in abgespeckter Form mitgeteilt, was aber für das Verständnis des Buches wesentlich war.

Zu kurz gekommen ist, meiner Meinung nach, der gesamte Abschnitt Nadines betreffend. Hier hätte es gerne ausführlicher sein können.

Für mich war das Buch eine echte Bereicherung. Durch die genauere Aufschlüsselung des historischen Hintergrunds konnte ich im Nachhinein die Fakten noch einmal genauer nachlesen und erfahren welche Ereignisse wirklich auf wahre Begebenheiten beruhen.

Ich vergebe vier Sterne und eine klare Leseempfehlung.