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Veröffentlicht am 20.09.2022

Befriedigende Fortsetzung mit vielen Parallelen

Erebos 2
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Ursula Poznanskis Roman „Erebos 2“, erschienen im Sommer 2019, ist die Fortsetzung des Bestsellers „Erebos“ aus dem Jahre 2011. Es spielt zehn Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils, der Protagonist ...

Ursula Poznanskis Roman „Erebos 2“, erschienen im Sommer 2019, ist die Fortsetzung des Bestsellers „Erebos“ aus dem Jahre 2011. Es spielt zehn Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils, der Protagonist Nick ist erwachsen und studiert. Eines Tages erscheint auf seinem Smartphone das ihm nur zu gut bekannte rote E und er befindet sich kurz darauf mitten in einer neuen Spielrunde von Erebos.
Dieses Mal scheint das Programm seine Spieler stärker zu überwachen denn je – und hat sprechen gelernt. Bald schon merkt Nick, dass er wieder nicht entkommen kann und nimmt Kontakt zu seinen früheren Mitstreitern auf.
Parallel dazu spielt auch der Jugendliche Derek das Spiel und ist wie Nick zehn Jahre zuvor begeistert. Doch auch er merkt letztlich, was das Spiel von einem fordert.
Wie in „Erebos“ versucht Nick nach und nach gemeinsam mit Freunden herauszufinden, was und wer sich dieses Mal hinter dem Spiel verbirgt. Das Thema ist so aktuell wie nie – Video-Überwachung, GPS-Verfolgung, sogar Stimmen kann das Spiel imitieren und bringt Nick einige Mal in große Bredouille. Der Spannungsbogen ist auch hier wieder bis zum Ende hoch, da erst am Ende alle Zusammenhänge deutlich werden.
Leider kommt „Erebos 2“ in meinen Augen nicht an seinen Vorgänger heran. Wie bei vielen Fortsetzungen habe ich auch hier das Gefühl, dass die Story an sich nicht neu ist und die Autorin vieles in veränderter Form erneut aufgreift. Das ist sehr schade, birgt das Thema doch unendlich viele Möglichkeiten. Trotzdem habe ich es bis zum Ende gern gelesen.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Aktuelles Thema mit oberflächigen Figuren

Erebos
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Nick erhält den Zugang zu dem PC-Rollenspiel „Erebos“ und ist sogleich vollkommen fasziniert davon. Nachdem er sich komplett von seinen Freunden und der Realität abschottet, stellt er jedoch nach und nach ...

Nick erhält den Zugang zu dem PC-Rollenspiel „Erebos“ und ist sogleich vollkommen fasziniert davon. Nachdem er sich komplett von seinen Freunden und der Realität abschottet, stellt er jedoch nach und nach fest, dass das Spiel einen eigenen Willen zu haben scheint und er bald schon Aufgaben erledigen muss, die im Magenschmerzen bereiten.

Das Thema des Buches ist weiterhin hochaktuell. Besonders die neuen Medien schlagen die Jugendlichen derart in ihren Bann, dass das Szenario aus „Erebos“ leider gut vorstellbar ist. Der Protagonist Nick versinkt ebenfalls in diese neue, faszinierende Welt und der Leser verfolgt die Veränderungen seines Charakters. Zu manchen Zeiten verdreht man gar die Augen über ihn, weil man es als Leser natürlich ganz anders machen und nicht auf das Spiel hereinfallen würde.
Die anderen Charaktere bleiben leider sehr oberflächlich, lediglich Emily – Nicks heimliche Liebe und Gegnerin des Spiels – zeigt ab und an Vielschichtigkeit. Besonders Colin und Jamie, zu Beginn die besten Freunde Nicks, kommen in der Charakterentwicklung zu kurz, dabei nimmt besonders Jamie einen wichtigen Part im Buch ein.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Story in der realen Welt ist im Präteritum, die des Computerspiels im Präsens geschrieben. Ab und an gibt es Szenen, in denen ein Unbekannter von Dunkelheit spricht, die konnte ich bis zuletzt nicht richtig einordnen.

Insgesamt gesehen würde ich Erebos eine gute Bewertung verleihen. Es ist spannend geschrieben, der Protagonist besitzt genügend Ecken und Kanten, um ihn sympathisch zu finden und manchmal doch über ihn zu fluchen und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten. Auch die Auflösung ist logisch nachvollziehbar und zeigt, was Gruppenzwang und der Einfluss der Medien zustande bringen.
Ich habe sogleich Erebos 2 bestellt und freue mich darauf, erneut in diese Welt einzutauchen.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Aktuelles Thema mit Genremix

Cryptos
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Die Menschheit lebt zu einem Großteil des Tages in der digitalen Welt, um das Elend der realen Welt nicht erdulden zu müssen. Wie in einem Spiel können sie Weltenpässe erlangen, indem sie Aufgaben erledigen ...

Die Menschheit lebt zu einem Großteil des Tages in der digitalen Welt, um das Elend der realen Welt nicht erdulden zu müssen. Wie in einem Spiel können sie Weltenpässe erlangen, indem sie Aufgaben erledigen und sich somit den Zugang zu den unterschiedlichsten Gebieten freischalten.
Jana ist Weltendesignerin und arbeitet für den Großkonzern Mastermind. In einer ihrer drei Welten geschieht ein mysteriöser Mord, dem sie eigenhändig nachgeht. Schon bald verstrickt sie sich immer mehr in eine allumfassende Intrige, die sie nach und nach in die Ecke drängt und beinahe umbringt.

Cryptos behandelt ein außergewöhnliches Thema. Hier prallen die unterschiedlichsten Welten aufeinander: Dinosaurier, Venedig, verschlafene Küstenstädte, Dämonen- und Feenreiche. Doch der Genremix steht thematisch nicht im Mittelpunkt und wirkt dementsprechend nicht zu aufdringlich. Zu Beginn steht das Suchen nach Antworten und eine Verfolgungsjagd durch die Welten im Vordergrund, später dann der Kampf ums Überleben einiger Menschen.
Mit Jana ist eine starke Protagonistin entstanden, die durch missliche Zufälle zwischen die Fronten zweier Mächte gerät und sich für eine Seite entscheiden muss. Dies geschieht nicht ohne Zweifel, Angst und falsche Entscheidungen.
Der Spannungsbogen flacht nach dem zweiten Drittel etwas ab, da die Story hier eine andere Wendung nimmt und einige Zeit nicht klar ist, worauf alles hinausläuft. Auch nachdem dies klargeworden ist, schafft es der Roman nicht mehr, an das Erzähltempo des ersten Teils heranzukommen.

Insgesamt gesehen lohnt sich Cryptos, denn das Thema ist äußerst aktuell und die Autorin entführt die Leser in so unterschiedliche Welten, dass für jeden etwas dabei ist. Auch wenn der Spannungsbogen abflacht, ist die Story gut erzählt und bis zum Schluss hin rund.

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