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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ein Schwert, ein Körper, zwei Seelen ...

Im Schatten des Schwertes
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"Wir sind alle nichts weiter als Schachfiguren in einem endlosen Spiel aus Macht und Gefälligkeiten, bis das Glück uns nicht mehr hold ist und wir vom Brett geworfen werden."

"Im Schatten des Schwertes" ...

"Wir sind alle nichts weiter als Schachfiguren in einem endlosen Spiel aus Macht und Gefälligkeiten, bis das Glück uns nicht mehr hold ist und wir vom Brett geworfen werden."

"Im Schatten des Schwertes" ist der zweite Band der "Schatten"-Trilogie von Julie Kagawa. Nachdem mich der erste Band der Trilogie komplett begeistert hat, musste ich so schnell wie möglich wissen, wie es mit unserer Halb-Füchsin und ihren Freunden weitergeht. Eine tolle Fortsetzung, die mein Herz vor allem gegen Ende höher schlagen ließ.

Inhalt: Das Fuchsmädchen Yumeko hat eine gefährliche Mission: Sie muss eine hochgeheime Pergamentrolle in Sicherheit bringen. Gerät das Schriftstück in die falschen Hände, könnte ein einziger böser Wunsch das ganze Reich für immer in die Finsternis stürzen. In dem wortkargen Samurai Tatsumi hat sie einen starken Begleiter gefunden, der ihr Freund und Vertrauter wurde – und sogar ein wenig mehr. Doch Yumeko hat auch einen unberechenbaren Feind: den Dämon Hakaimono, der Jahrhunderte lang in das Samuraischwert Tatsumis gebannt war. Jetzt ist Hakaimono frei und hat sich Tatsumis Körpers und Geistes bemächtigt. Der Dämon setzt alles daran, Yumeko die Rolle zu entreißen. Wenn sie ihr Ziel erreichen will, darf sie vor nichts zurückschrecken. Selbst dann, wenn Tatsumi dabei umkommen sollte …

Meine Meinung: Das Cover wurde passend zum ersten Teil gestaltet. Zwei gekreuzte Katana-Schwerter und Blütenblätter im japanischen Stil. Sehr hübsch, aber vielleicht etwas zu kindlich für den blutrünstigen Inhalt. Es hätte ruhig etwas düsterer sein können. Das englische Cover finde ich da passender.
Die illustrierte Karte im Inneren des Buches kennen wir bereits aus Band 1 und war wieder eine Hilfe zur Orientierung. Auch das Glossar am Ende des Buches kann durchaus hilfreich sein, wenn man sich in der japanischen Kultur und Mythologie nicht so gut auskennt. Ich musste kein einziges Mal Begriffe nachschlagen. Mein Otaku-Herz jubilierte bei den japanischen Ausdrücken und Dämonen jedes Mal laut drauf los

Ich liebe, liebe, liebe Julie Kagawas Schreibstil. Bildgewaltig, ausführlich und einzigartig bringt sie die Leser in eine sehr detailliert ausgearbeitete Welt voller Zauber und Magie. Auch der asiatische Flair konnte mich begeistern, man bemerkt sofort, dass sich die Autorin mit der japanischen Mythologie sehr gut auskennt. Sämtliche vorkommende Charaktere wurden wunderbar vorstellbar beschrieben und jedem wurde eine Seele eingehaucht, sowohl unseren Protagonisten als auch den dutzenden Nebencharakteren und sogar jedem einzelnen Dämon.

Die Charaktere haben sich zum Großteil positiv weiterentwickelt. Vor allem unsere Protagonistin Yumeko stellt sich endlich ihrer Fuchs-Seite und entwickelt sich zu einer wahren Heldin. Einzig die Schreinmaid Reika hat noch eine Charaktersteigerung verdient, zur Zeit erinnert sie mich stark an Rei von Sailor-Moon.

Die Story hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Autorin hat erneut ein paar wunderbare Ideen in die Geschichte eingebaut. Die schwarze Neko in der Hauptstadt des Schattenclans hat es mir besonders angetan. Ich hoffe auf ein Wiedersehen Und das Buch beinhaltet gleich zwei wundervolle Liebesgeschichten. Die Halb-Dämonin und der Dämonenjäger, der Hund und der Pfau?! SHIP, SHIP, SHIP.

Ich muss aber leider sagen, dass sich der Beginn etwas gezogen hat. Die ersten 200 Seiten waren etwas zäh, obwohl ich vor allem die Erzählstränge aus der Sicht des Dämons Hakaimono sehr interessant fand. Sein böser Charakter und seine blutrünstigen Gedanken sind mal etwas ganz anderes. Trotzdem war der Start etwas langweilig. Aber dann dieses Ende ... Hach, mein armes Herz. Nervenaufreibend spannend und von der Autorin perfekt gelöst. Da hat ein neuer Book-Boyfriend mein Herz erobert Auch der geheimnisvolle Seigetsu hat es mir angetan, der scheinbar überall seine Finger im Spiel hat.

Trotz anfänglicher Schwächen eine sehr gelungene Fortsetzung. Eine unglaublich spannende Einleitung ins Finale mit unvorhergesehenen Wendungen und starken Charakteren. Für Anime-Liebhaber ein MUSS!

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ein japanisches Abenteuer à la Inu Yasha ...

Im Schatten des Fuchses
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"Die Spinne webt ihr Netz nicht in Sekundenschnelle, ebenso wenig wie der Albatros mit nur wenigen Flügelschlägen über Ozeane fliegt. Viele erachten das, was sie tun müssen, als unmöglich, und dennoch ...

"Die Spinne webt ihr Netz nicht in Sekundenschnelle, ebenso wenig wie der Albatros mit nur wenigen Flügelschlägen über Ozeane fliegt. Viele erachten das, was sie tun müssen, als unmöglich, und dennoch bewältigen sie ihre Aufgaben meisterlich, denn sie fangen einfach an ... Ein Schritt nach dem anderen, kleiner Fuchs."

"Im Schatten des Fuchses" ist der erste Teil der "Schatten"-Trilogie von Julie Kagawa mit japanischen Mittelalter-Fantasy-Setting. Ich habe bisher noch nichts von der Autorin gelesen und frage mich warum, denn hiermit konnte sie mich absolut verzaubern!

Inhalt: Die junge Yumeko ist eine Gestaltwandlerin – halb Mensch, halb Füchsin. Im Kloster der Stillen Winde lernt sie unter der liebevollen Anleitung von Mönchen, ihre Gabe zu kontrollieren. Doch eines Nachts greifen mörderische Dämonen die Tempelanlage an und setzen sie in Brand. Yumeko gelingt es als Einziger zu fliehen, mit einem letzten Vermächtnis der Mönche in der Tasche: einer geheimnisvollen Pergamentrolle, die sie in einem Tempel in Sicherheit bringen soll. Darauf befindet sich der Teil einer uralten Beschwörung, die so gefährlich ist, dass sie einst in drei Teile zerrissen und an verschiedenen Orten aufbewahrt wurde. Unterwegs trifft Yumeko den Samurai Tatsumi, der auf der Suche nach eben jener Pergamentrolle ist. Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort. Tatsumi weiß nicht, dass Yumeko hat, wonach er sucht. Yumeko weiß nicht, dass Tatsumi ein Geheimnis hütet, das sie beide umbringen könnte. Und beide ahnen nicht, dass sie sich niemals ineinander verlieben dürfen.

Meine Meinung: Das Cover des Buches ist einfach toll. Asiatisch angehaucht, erkennt man sofort das Setting des Buches, auch wenn es etwas kindlich wirkt. Ich habe bereits ein Auge auf das Buch geworfen, als es im Englischen erschienen ist. Das englische Cover wirkt gefährlicher und düsterer. Ich kann gar nicht sagen, welches mir mehr gefällt. Ich finde beide auf ihre Weise toll. Und im Inneren finden wir eine schön illustrierte Karte dieser wundervollen Welt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Alles ist sehr detailliert und bildhaft beschrieben, man könnte beinahe sagen etwas ausschweifend. Ich finde diese "Ausschweifungen" aber echt toll. Sie machen die Geschichte lebendig. In meinem Kopf hat sich beim Lesen ein Anime abgespielt - und zwar ein richtig toller Anime. Es wurde kein einziges Mal langweilig. Eine magische Welt, einzigartige Charaktere, spannende Kämpfe und ein Hauch von Liebe - die ganze Geschichte ist so magisch und farbenprächtig gestaltet, ich habe mich direkt verliebt.

Wenn man keine Ahnung von der japanischen Mythologie und der Kultur hat, dann könnte das Lesen zu Beginn etwas mühsam sein, denn es kommen sehr viele japanische Sagengestalten und auch Ausdrücke vor, welche zwar erklärt werden, aber nur oberflächlich. Am Ende des Buches gibt es aber ein Glossar, wo alle Begriffe, die im Buch vorkommen, erklärt werden. Dieses sollte man sich vielleicht schon zu Beginn anschauen, um gewisse Ausdrücke zu verstehen. Da ich schon etliche Animes, auch auf japanisch, gesehen habe, kann ich sagen, dass im Buch wirklich nur die am häufigsten gebrauchten Ausdrücke und Grußformeln auf japanisch geschrieben wurden. Jeder Manga- und Anime-Liebhaber kennt diese Ausdrücke und muss deren Bedeutung nicht extra nachschlagen. Mir hat das sehr gut gefallen, es macht die Geschichte und den asiatischen Flair noch authentischer.

Ich liebe die Charaktere. Sowohl das naive Fuchsmädchen Yumeko, als auch den gefühlskalten Schatten-Shinobi Tatsumi. Im Laufe der Geschichte treffen wir auch noch auf weitere Charaktere, die eine große Rolle einnehmen. Alle Charaktere wurden sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Für jede Charaktereigenschaft gibt es einen Grund, jede Person hat seine Geschichte und jeder Charakter ist auf seine Weise einzigartig.

Auch die Handlung selbst ist sehr detailreich gestaltet und gut überlegt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Protagonisten Yumeko und Tatsumi erzählt. In seltenen Momenten schlüpfen wir aber auch in andere Rollen, darüber will ich aber nicht zu viel verraten. Nichts wirkt an den Haaren herbei gezogen oder unverständlich. Bei manchen Fantasy-Geschichten wird gerne mal übertrieben. Julie Kagawa hat sich aber wirklich an die japanische Mythologie mit deren Dämonen, Geistern und Fabelwesen gehalten, ohne surreal zu wirken. Gleich beim ersten Kapitel konnte mich die Autorin fesseln und dies hat bis zum Epilog nicht nachgelassen. (Dieser Epilog hat mich echt fertig gemacht, mein Herz klopft noch immer wie wahnsinnig )

Japanische Mythologie, Spannung und Liebe - hier stimmt einfach alles. Ich könnte mich echt in den A... beißen, dass ich die Fortsetzungen noch nicht zu Hause habe. Es macht mich fast wahnsinnig, dass ich nicht gleich weiterlesen kann.
Eine absolute Leseempfehlung für alle Anime-Fans und ein Jahres-Highlight für mich.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Wie wurde der Prinz zu dem Biest?

Disney Villains 2: Das Biest in ihm
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"Das Biest in ihm" ist die Vorgeschichte zu Disney's "Das Schöne und das Biest" und Teil 2 der "Villains"-Reihe von der Autorin Serena Valentino. Bei der "Villains"-Reihe werden ja die Vorgeschichten der ...

"Das Biest in ihm" ist die Vorgeschichte zu Disney's "Das Schöne und das Biest" und Teil 2 der "Villains"-Reihe von der Autorin Serena Valentino. Bei der "Villains"-Reihe werden ja die Vorgeschichten der typischen Disney-Bösewichte erzählt, denn nichts und niemand wird als Böse geboren, sondern dazu gemacht. "Das Biest in ihm" sticht da ein bisschen aus der Reihe raus, weil ich hätte das Biest nicht wirklich als Bösewicht gesehen. "Die Schöne und das Biest" gehört zu meinen absoluten Lieblingsmärchen und somit hatte ich anscheinend zu viele Erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden. Trotzdem war es eine nette Geschichte, aber halt auch nichts Besonderes.

Inhalt: Wie wurde aus dem schönen Prinzen das furchterregende Monster? Das Märchen von der Schönen und dem Biest kennen alle. Warum jedoch verändert sich der von seinem Volk einst so geliebte Prinz zu einem verbitterten, zurückgezogen lebenden Biest? Sein königlich vergoldetes Leben in Prunk und Schönheit zerfällt und er wird zutiefst böse – zu seinem eigenen Leid. In dieser Geschichte wird das Märchen erstmals aus Sicht des Prinzen erzählt. In einem spannenden, psychologisch einfühlsamen Fantasy-Roman.

Meine Meinung: Das Cover des Buches muss auf jeden Fall extra erwähnt werden, weil es einfach so toll ist. Auf der Vorderseite sehen wir die eine Gesichtshälfte des Biestes, auf der Rückseite die des Prinzen. Ich finde die Idee total genial, weil es genau die Message der "Villains"-Reihe vermittelt. Auch die Schrift ist mal anders illustriert und gefällt mir sehr gut. Ein TOP-Cover.

Der Schreibstil ist an die Zielgruppe der LeserInnen angepasst und vor allem für jüngere Jugendliche gedacht. Das Buch ist recht dünn und die Schrift groß gehalten, zusammen mit dem leichten Schreibstil lässt sich das Buch innerhalb kürzester Zeit weglesen.
Im Klappentext wird erwähnt, dass die Geschichte aus der Sicht des Prinzen erzählt wird, aber tatsächlich gibt es ständige Sichtwechsel, die mich manchmal etwas nervten. Relativ viel des Buches wurde aus der Sicht von der ehemaligen Verlobten des Prinzen erzählt, die mir eigentlich komplett egal war. Ich wollte ja mehr darüber erfahren, wie der Prinz so tickt und denkt und nicht etwas über irgendein unwichtiges Mädchen lesen. Weil mich dieses Mädchen so wenig interessiert hat, wurde es zwischendurch trotz der wenigen Seiten etwas öde.

Die verdrehten Schwestern, die überall ihre Finger im Spiel haben, treffen wir auch hier wieder. Diese Schwestern haben es mir ja irgendwie angetan. Die sind so abgedreht, dass ich es schon wieder cool finde
Diesmal tritt sogar eine vierte Schwester in Erscheinung, die in dieser Geschichte eine sehr wichtige Rolle einnimmt. Beim Fluch, den wir ja alle aus "Die Schöne und das Biest" kennen, hat sich die Autorin zwar an die originale Disney-Geschichte angelehnt, diesen aber soweit verändert, dass ich etwas verwirrt war. Das Biest konnte seine Angestellten, die ja in Haushaltsgegenstände verwandelt wurden, nämlich nicht sehen, geschweige denn mit ihnen kommunizieren. In gewisser Weise leuchtet mir das ja ein, weil der Fluch das Biest ja in die Einsamkeit treiben soll. Logisch, dass man noch einsamer wird, wenn man sich komplett alleine in so einem riesigen Schloss fühlt. Im Disney-Film jedoch redet er mit seinen Angestellten, vor allem der Kerzenständer Lumiere (von dem ich übrigens ein riesiger Fan bin :D) nimmt da eine Große Rolle ein. Diese Veränderung der Geschichte hat mich etwas gestört.

Wie bereits erwähnt, ist für mich in "Die Schöne und das Biest" nicht das Biest der Bösewicht. In meinen Augen nimmt Gaston diese Rolle ein. Zum Glück hat die Autorin auch Gaston in das Buch eingewoben, sogar ziemlich cool, wie ich finde. Aber ich hätte gerne noch mehr von Gaston und Lefou gesehen.

Was ich etwas merkwürdig fand, war, dass der Prinz bzw. das Biest keinen Namen hatte. Das ist mir bisher noch nie aufgefallen. Ich habe gleich nachgeforscht und tatsächlich ... dieser Charakter ist namenlos. Er wird immer nur als Prinz, Biest oder "Tier" bezeichnet. So habe ich sogar noch etwas dazugelernt

Schlussendlich blieben bei mir mehr Fragen offen, als geklärt wurden. Wie lange war der Prinz denn ein Biest? Anscheinend nicht sehr lange, weil auch Belle einen kurzen Gastauftritt hat, und dabei bereits im heiratsfähigen Alter war. Das Biest kann hier also maximal ein paar Jahre das Monster sein, wie es auch im "Echt-Film" von "Der Schöne und das Biest" angedeutet wurde und alle Bewohner der näherliegenden Stadt die Existenz des Schlosses und des Prinzen vergessen haben. Ich nahm eigentlich immer an, dass das Biest etliche Jahre bzw. sogar Jahrzehnte in der Einsamkeit lebte. Für ein bis zwei Jahre Einsamkeit ging mir die "Bekehrung" des Prinzen viel zu schnell. Auch im Buch hat der Prinz innerhalb kürzester Zeit alle seine Fehler eingesehen, was mir einfach viel zu schnell gegangen ist. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob er seine Fehler überhaupt eingesehen hat, oder ob er sich einfach in Mitleid zu sich selbst ertrank. So eine richtig starke Charakterveränderung gab es eigentlich nicht.

Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, waren die Andeutungen und Hinweise zu anderen Disney-Märchen. Ursula aus Arielle wird erwähnt und die vierte Schwester trägt den Namen Circe. Ob das die selbe Circe ist, wie aus Herkules? Sie sind beides Hexen, die genug von Männern haben. Passen würde das ja irgendwie schon, weil wir nicht wissen, wie alt die Schwestern sind.

In meinen Augen hätte man aus der Vorgeschichte des Biests sehr viel mehr machen können, darum hat mich dieser Band der "Villains"-Reihe etwas enttäuscht. Die Idee dahinter, dass man den Villains eine Geschichte und Gründe für ihre Bosheit gibt, finde ich aber total genial und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen. Besonders auf Ursula, die Meerhexe, freue ich mich schon, weil sie mich schon immer fasziniert hat.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Eine Normannin mit dem Herzen einer Waliserin ...

Das Blut der Rebellin
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"Geschichten sind die Nahrung für unseren Geist, so wie das Brot für unseren Körper. Wir brauchen Geschichten, um die langen Abende des Winters zu überbrücken und der Eintönigkeit unseres Lebens zu entfliehen. ...

"Geschichten sind die Nahrung für unseren Geist, so wie das Brot für unseren Körper. Wir brauchen Geschichten, um die langen Abende des Winters zu überbrücken und der Eintönigkeit unseres Lebens zu entfliehen. Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?"

"Das Blut der Rebellin" ist der zweite Band der "Geraldines"-Romane von der österreichischen Autorin Sabrina Qunaj. Man muss den ersten Band "Die Tochter des letzten Königs" aber nicht notwendigerweise gelesen haben, weil jeder Band in sich abgeschlossen ist, auch wenn wir einige Persönlichkeiten aus Band 1, allen voran die große Heldin Nesta, widertreffen. Für das Verständnis ist es aber absolut kein Problem, wenn man mit Band 2 ins mittelalterliche Wales mit seinen Freiheitskämpfen einsteigt.
Seit dem ersten Geraldines-Roman zählt Sabrina Qunaj zu meinen Lieblingsautorinnen von historischen Romanen und auch hiermit konnte sie mich wieder völlig überzeugen.

Inhalt: Wir beginnen im Jahre 1146 in Wales, Britannien: Normannen und Waliser kämpfen unermüdlich für Land und Macht, während in England ein Bürgerkrieg tobt. Isabel ist die Enkelin der berühmtberüchtigten Nesta ferch Rhys und somit Erbe des Geraldine-Blutes. Sie wird dem grausamen Sheriff von Pembroke versprochen und eine Frau hat sich ihrem Vormund zu fügen, doch keiner hat ihr zu sagen, was ihr Herz fühlen soll. Dieses schlägt nämlich für die Waliser und somit für die Rebellion.

Meine Meinung: Das Cover des Buches schließt sich optisch an seinen Vorgänger an. Man kann sofort erkennen, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Anhand des keltischen Symbols am Cover des Buches weiß man auch sofort, dass Wales bzw. Britannien als Schauplatz dienen wird. Ich vermute das Symbol soll das Rad des Taranis darstellen, welches die Protagonistin im Buch als Talisman um ihren Hals trägt. Die Innenseiten der Broschur schmücken Fotos aus Wales was beim Öffnen des Buches gleich eine Fernweh-Stimmung und auch einen mittelalterlichen Flair verbreitet.
Zu Beginn finden wir einen Stammbaum des Geraldines-Geschlechts und ein ausführliches Personenregister mit markierten historischen Persönlichkeiten inklusiver Aussprachhilfe. Dies fand ich ganz besonders hilfreich, denn wer weiß schon wie walisische Namen und Orte ausgesprochen werden und manche Wörter scheinen anhand dem Geschriebenen wirklich unaussprechbar zu sein. So lernt man zu historischen Tatsachen auch noch die walisische Aussprache dazu.
Am Ende des Buches gibt es auch noch ein kleines Glossar, das aber meiner Meinung nach gar nicht nötig ist. Alle walisischen Begriffe werden direkt in der Geschichte genau erklärt, so dass man nicht fragend zurückbleibt.

Der Schreibstil von Sabrina Qunaj ist für einen historischen Roman flüssig und sehr leicht zu lesen. Obwohl sehr viele Fakten und historische Tatsachen in die Geschichte eingebaut werden, wird der Roman nie langatmig. Die Geschichte strotzt nur so vor historischen Persönlichkeiten und politischen Machenschaften. Immerhin spielt das Buch im 12. Jahrhundert Wales, eine der spannendsten und doch "endlosesten" Zeiten Britanniens. Einmal hatten die Normannen die Nase vorne, dann wieder die Waliser. Der kämpferische und mutige Geist der Waliser schlug die Eroberer immer wieder zurück, so dass Wales Kampf um Freiheit eine gefühlte Ewigkeit andauerte. Eine historisch sehr interessante Zeit und Stoff für unzählige heroische Geschichten. Gleichzeitig ist das Setting einfach atemberaubend. Die wilde, unberührte Landschaft von Wales, in der "grün" eine völlig neue Bedeutung bekommt, scheint den Märchen und Sagen entsprungen zu sein. Dies wird in der Geschichte auch eingebaut, so dass dem Lesen ein bisschen Fernweh begleitet.

Mit unserer Protagonistin Isabel begleiten wir eine unglaublich starke und mutige Frau mit einem Kämpferherz, das für 20 Männer ausreicht. Für diese Zeit zwar sehr unüblich, jedoch nicht unmöglich. Die Waliser brachten einige starke und unvergessliche Heldinnen zutage. An Isabels Persönlichkeit kann sich jeder ein Scheibchen abschneiden und es wurde nie langweilig ihre Geschichte zu verfolgen. Sie folgt ihrem Herzen, versucht aber gleichzeitig stets das Richtige zu tun. Als kleines Mädchen lernen wir sie kennen und begleiten sie bis in ihre 30iger. In diesen wankelmütigen Zeiten erlebt Isabel mehr als eine Frau je ertragen sollte. Krieg, Brutalität und der Kampf ums Überleben stehen an der Tagesordnung und ich habe jede Minute mit Isabel mitgefiebert. Ich litt mit ihr Herzensqualen, erlebte das Fieber der Rebellion und verspürte Rache für angetane Ungerechtigkeiten. Man konnte ihr beim Erwachsenwerden zusehen und auch beim Erstarken ihrer Persönlichkeit. Wer ein Faible für starke weibliche Hauptcharaktere in einer dafür völlig untypischen Zeit hat, ist mit diesem Buch also goldrichtig.

Gleichzeitig beinhaltet das Buch eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Eine Liebesgeschichte mit der man Tränen vergießen kann und die einen das Herz wärmt. Man wünscht sich für seine Lieblinge ein Happy-End auch wenn man genau weiß, dass dies in so einer Zeit praktisch unmöglich ist. Diese Geschichte zeigt, dass Zeit und Raum wahrer Liebe nichts anhaben kann und dass Beharrlichkeit am Ende belohnt wird.

Die 700 Seiten verflogen wie im Rausch, die Protagonistin ist mir mit ihrer mutigen und rebellischen Art ans Herz gewachsen und die Liebesgeschichte hat mich richtig berührt.
Dieses walisische Abenteuer hat mir unglaubliche Lesestunden beschert und auch ein bisschen Fernweh geschürt - sehr empfehlenswert für LiebhaberInnen von historischen Romanen, die im Mittelalter des heutigen Großbritanniens spielen und starke Persönlichkeiten in der Hauptrolle sehen wollen.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Netflix-Teenie-Verfilmung lässt rufen ...

Girl At Heart
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"Charlie Hastings, du hängst zwar nur mit Jungs ab, aber im Herzen bist du so viel mehr."

"Girl at Heart" ist eine einteilige Teenie-Romanze von der amerikanischen Autorin Kelly Oram. Die Inhaltsangabe ...

"Charlie Hastings, du hängst zwar nur mit Jungs ab, aber im Herzen bist du so viel mehr."

"Girl at Heart" ist eine einteilige Teenie-Romanze von der amerikanischen Autorin Kelly Oram. Die Inhaltsangabe des Buches hat mich sofort an die Teenie-Highschool-Filme meiner Jugendzeit erinnert und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Es würde mich nicht überraschen, wenn dazu bald eine Netflix-Verfilmung verkündet werden würde.

Inhalt: Charlie Hastings ist Star ihres Baseballteams - und der typische Kumpeltyp. Als ihr bester Freund, Teamkollege und Schwarm mit einem anderen Mädchen ausgeht, ist sie am Boden zerstört. Veränderung muss her, und Charlie will den Sport an den Nagel hängen. Aber die Meisterschaften sind nah, und die Roosevelt High Ravens ohne Charlie aufgeschmissen. Da macht Kapitän Jace ihr ein Angebot: Wenn sie bleibt, hilft er ihr, mehr als Mädchen wahrgenommen zu werden. Vielleicht gewinnt er ja so ihr Herz ...

Meine Meinung: Das Cover des Buches ist sehr ansprechend, auch wenn gerne mehr mädchenhaftere Elemente eingebaut hätten werden können. Der Stil wurde dem Sport Baseball gewidmet, der einen großen Bereich des Buches einnimmt. Aber keine Sorge, ich kenne mich mit Baseball (eigentlich generell mit Sport ) überhaupt nicht aus und hatte keinerlei Probleme. Es kommen zwar einige Fachbegriffe vor, der Hauptaugenmerk des Buches liegt aber ganz wo anders.
Wenn man das Cover des "One"-Verlages mit dem englischen Cover vergleicht, dann liegen Welten dazwischen. Das englische Cover hätte ich niemals in die Hand genommen, aber das Deutsche fand ich gleich interessant, auch wenn ich mich nicht für Sport interessiere.

Der Schreibstil von Kelly Oram ist perfekt für diesen Stil von Büchern. Lockerleicht, modern und mit ganz viel Humor lässt sich das Buch super schnell lesen. Wer Girly-Teenie-Romanzen a la "Cinderella Story" oder "The Duff" liebt, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.
Ich bin beim Lesen sofort im High-School-Leben der Protagonistin gelandet und konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Charlie hat genug von der Schublade, in die sie über die Jahre aus Eigen- und Fremdverschulden gesteckt wurde, und will endlich so sein, wie sie sich innerlich fühlt. Ein sehr wichtiges Thema, dem sich eigentlich alle Jugendliche oder auch Erwachsene mal stellen sollten. Charlie ist ein selbstbewusstes und starkes Mädchen, aber sogar mit diesen Charaktereigenschaften ist es für sie sehr schwer sich innerlich zu befreien. Mir hat es super gefallen, dass sie kein Mädchen war, dass viel auf die Meinung Anderer gegeben hat oder mit ihrer Veränderung nur um Anerkennung suchte, sondern sie hat einfach einen Schlussstrich gezogen und ihr Ding gemacht. Dabei war sie aber keine weltfremde Träumerin sondern hat sich immer realistische Ziele gesetzt. Wir sollten uns mal alle eine Scheibe von Charlie Hastings abschneiden.

Den Kritiken, dass das Buch oberflächliche Meinungen vertritt, kann ich überhaupt nicht zustimmen. Charlie will keine rosaroten Röcke tragen, weil sie einen Jungen beeindrucken möchte und Mädchen das nun mal so machen, sondern weil sie sich innerlich einfach als Mädchen fühlt und sowas eben gerne tragen möchte. Und wenn sie morgen einen Cupcake als Haarschmuck tragen möchte, dann darf sie das verdammt nochmal. Die Message sollte nicht sein, dass plötzlich alle aus der Menge herausstechen oder queer sein müssen, sondern dass man derjenige sein sollte, der man innerlich sein möchte. Wenn Charlie innerlich ein rosarotes Mädchen ist, dann ist das genau so anzuerkennen, als wäre ihr Herz eine Gothic-Braut oder ein muskelbepacktes Ringermädchen. Schönheit kommt immer aus dem Herzen.

Natürlich gibt es auch eine süße Liebesgeschichte. Jace konnte mich von Anfang an begeistern - gut aussehend, ein perfekter Gentleman, der süße Nachbar von nebenan. Leider war er für mich beinahe zu perfekt. Er war SO verständnisvoll, dass es auf mich schon wieder unrealistisch wirkte. Nicht mal ein Engel kann so viel Verständnis und Vergebung aufbringen, wie unser süßer Jace hier. Ein bisschen Drama wäre schon ok gewesen. Charlies Gefühle konnten mich aber 100%ig überzeugen. Sie hat mich an mein eigenes Teenager-Gefühlschaos erinnert

Die Tiefe hat mir ein bisschen gefehlt aber "Girl at Heart" ist eine super süße Teenie-High-School-Romanze zum Schwärmen und auch um sich wieder "jung" zu fühlen. Perfekt für Fans von "Cinderella Story", "Girls Club" oder "The Duff".

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