Verlasse mich nicht ...
GötterFunke 3. Verlasse mich nicht"GötterFunke - Verlasse mich nicht" ist der dritte und finale Teil der "GötterFunke"-Reihe von der deutschen Autorin Marah Woolf. Normalerweise bin ich ein großer Fan von Marah Woolf, mit diesem Reihenabschluss ...
"GötterFunke - Verlasse mich nicht" ist der dritte und finale Teil der "GötterFunke"-Reihe von der deutschen Autorin Marah Woolf. Normalerweise bin ich ein großer Fan von Marah Woolf, mit diesem Reihenabschluss konnte sie mich aber leider nicht überzeugen. Ich war gelangweilt von den Charakteren und der Handlung und war froh als es schließlich vorbei war.
Inhalt: Caydens größter Wunsch, auf den er so lange hingearbeitet und für den er alles geopfert hat, hat sich endlich erfüllt und Zeus hat ihn in einen Menschen verwandelt. Doch schnell muss er erfahren, dass das sterbliche Leben vergänglich ist und er sich das Leben als Mensch viel leichter vorgestellt hat. Jess kann Caydens Verrat nicht verzeihen und will endlich mit ihm abschließen. Doch nur gemeinsam können Jess und Cayden Zeus und die olympischen Götter vor dem Thronsturz bewahren und den Untergang der Menschheit verhindern.
Cover: Zum Cover des dritten Teils der Reihe werde ich nicht mehr viel sagen. Es hat sich zu seinen Vorgängern nämlich lediglich in der Farbe geändert. Mir gefällt das Blau des Hintergrunds dieses Covers sehr viel besser als seine Vorgänger, weil die goldenen und weißen Verschnörkelungs-Ornamente dadurch viel besser zur Geltung kommen.
Am Beginn des Buches findet sich ein Gedicht über "Prometheus" von Johann Wolfgang von Goethe. Ich lese zwar nicht viele Gedichte, aber als Einstieg in einen Roman hat mir das Gedicht sehr gut gefallen und war auch gut gewählt.
Am Ende des Buches findet sich wieder ein Stammbaum der Götter und das Glossar, wo alle wichtigen Begriffe und Gottheiten aus der griechischen Mythologie in Marahs eigenen Worten sehr verständlich erklärt werden. Auch ein Rezept zum Nachbacken findet sich auf den letzten Seiten. Dieses zusätzliche "Zuckerl" gefällt mir immer ganz besonders gut. Schade nur, dass Hera das Rezept für ihren berühmten Zitronenkuchen nicht bekannt gegeben hat. 😉
Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin ist toll und bleibt auch so flüssig und bildhaft zu lesen, wie alle ihre vorherigen Bücher. Ich muss aber leider sagen, dass ich dem Finale dieser Romantasy-Reihe rund um die griechische Götterwelt nichts abgewinnen konnte. Der Verlauf der Story hat mich gelangweilt, die Charaktere haben mich genervt und das Ende war mir zu rosarot. Ich war von Beginn an nicht der größte Fan der Reihe, aber da mir der zweite Band eigentlich recht gut gefallen hat, habe ich auf einen fulminanten Abschluss gehofft. Leider wurde ich sehr enttäuscht.
Es beginnt eigentlich relativ spannend. Nach dem gemeinen Cliffhänger von Teil 2 starten wir direkt im Geschehen und Caydens Wunsch hat sich endlich erfüllt und er ist sterblich. Die Sterblichkeit muss er aber sehr schnell auf schmerzlichste Weise erfahren, denn im Kampf zwischen den olympischen Göttern und Agrios wurde er sehr schwer verwundet und kämpft um sein Leben. Mit einem Bein bereits in der Unterwelt, handelt Jess einen Deal mit Hades aus und dieser verschont Cayden. Warum genau Hades seinen Job nicht gemacht hat, habe ich nicht ganz verstanden, denn seien wir uns mal ehrlich, Cayden hat nicht wirklich viel im Kampf gegen Agrios beigetragen. Genau so wie der Rest der Götter, denn alles bleibt an Jess hängen und sie muss ständig die Arbeit der Götter erledigen. Die griechischen Götter sind zwar uralt und angeblich sehr mächtig, aber sie bekommen rein gar nichts auf die Reihe, sondern müssen ständig Jess um Hilfe bitten. Vor allem die Darstellung von Zeus hat mir in diesem Band extrem gestört. Er war komplett unnütz und hilflos, obwohl er der mächtigste Gott im Olymp sein sollte. Sicher, er wurde von seinem Sohn gestürzt, aber vielleicht sollte er seinen A... in die Hand nehmen und etwas TUN, anstatt nur rumzuheulen und ein minderjähriges Teenager-Mädchen um Hilfe anzuflehen. Ich fand die Darstellung des Göttervaters lächerlich und unglaubwürdig.
Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, war, dass endlich auch die anderen Gottheiten einen Platz in der Geschichte bekommen haben. Wir lernen nicht nur endlich Hermes persönlich kennen, sondern auch Aphrodite, Artemis, Hades uvm. Diese Götter haben mir sehr gut gefallen, vor allem Hades und Aphrodite, die wurden für meinen Geschmack genau richtig charakterisiert. Grundsätzlich hat es mich aber gestört, dass die Götter so menschlich dargestellt wurden. Es hat ja einen Grund warum sie als Götter gelten, von deren unsterblicher Macht hat man aber leider nicht viel mitgekriegt. Wie gesagt, die ganze Arbeit musste Jess im Alleingang erledigen.
Die Spannung vom Anfang hat leider sehr schnell nachgelassen und bis zum Schluss fand ich das Geschehen und den Fortgang der Geschichte unnötig und total langweilig. Kurz war ich am überlegen, ob ich das Buch sogar abbrechen sollte, aber ich war dann doch zu neugierig auf das Ende. 400 Seiten lang war Jess am Überlegen ob sie Zeus nun den Götterstab überreichen soll oder nicht, bevor sie es am Schluss schließlich tat und das eingetreten ist, was bereits am Anfang des Buches getan hätte werden können. Also war der gesamte Inhalt des Buches ziemlich unnötig. Es diente einzig dem Zweck Cayden und Jess wieder zusammenzuführen. Ein bisschen mehr Story hätte aber schon sein dürfen.
Was jedoch positiv erwähnt werden muss, ist Jess Charakterentwicklung. Sie zeigt nämlich endlich mehr Rückgrat und scheint plötzlich vernünftiger als die gesamte Götterwelt. Ich konnte mich mit ihrem Charakter hier sehr viel besser identifizieren und es hat mir sehr gut gefallen, dass sie Cayden mal ein bisschen hat zappeln lassen. Der hat es nämlich echt nicht verdient, dass man ihm verliebt hinterherrennt und alles verzeiht. Ich weiß nicht ... Cayden war für mich von Anfang an kein Traummann, aber nach diesem Abschluss der Reihe finde ich ihn wirklich zum Davonrennen. Er ist überhaupt nicht liebenswürdig, sondern besitzergreifend und schrecklich eifersüchtig. Jess hätte es verdient von Cayden auf Händen getragen zu werden, bei allem was sie für ihn getan hat. Zum Glück ist Jess nicht so anspruchsvoll wie ich, denn sonst wäre das niemals was geworden zwischen den Beiden. Zum Schluss wurde es dann doch ein bisschen romantisch und emotional, das konnte die Lovestory für mich aber auch nicht mehr retten.
Am Ende der Geschichte wurde es zwar doch noch richtig spannend, das epische Finale wurde bei dem ganzen langatmigen Davor aber zu schnell abgehandelt und mit dem rosaroten Ende war ich nicht einverstanden. Hades hat anscheinend noch weniger Lust seine Arbeit zu erledigen als alle Anderen. Die olympischen Gottheiten haben schon sehr viele Kriege miterlebt, haben den Untergang Trojas, die Liebesgeschichte von Helena und Paris, Romeo und Julia gesehen und viele andere dramatische Momente erlebt, aber Jess Schicksal hat sie so sehr bewegt, dass sie alle Prinzipien auf den Kopf gestellt haben. Ich fand das einfach nicht richtig und ich hätte mir definitiv ein anderes Ende gewünscht.
Langweilig, nervtötend, unnötig - Leider konnte mich der Abschluss der Reihe nicht überzeugen. Ohne Marahs tollen Schreibstil hätte ich das Buch vermutlich sogar abgebrochen. Insgesamt hat mich diese Reihe und vor allem das Finale wirklich enttäuscht - ich bin sehr viel Besseres von Marah Woolf gewohnt, immerhin zählt sie zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Diese Reihe ist definitiv für sehr viel jüngere LeserInnen gedacht, die noch nicht so viele Ansprüche an die Liebe und die Story haben. Ich kann die Reihe nicht empfehlen, da gibt es sehr viel bessere Romantasy-Lektüren mit griechischer Mythologie.