Anders als erwartet!
Blind WalkDie Geschichte ist anfangs auch ein „Blind Walk“ für den Leser denn, wer hier einen reinen Thriller erwartet, wird entweder enttäuscht oder positiv überrascht. Bei mir war letzteres der Fall. Auch wenn ...
Die Geschichte ist anfangs auch ein „Blind Walk“ für den Leser denn, wer hier einen reinen Thriller erwartet, wird entweder enttäuscht oder positiv überrascht. Bei mir war letzteres der Fall. Auch wenn ich am Anfang etwas irritiert war, haben mich die „mystischen“ Anteile, die in dieser Geschichte dann eine große Rolle spielen, sehr gut unterhalten.
Nur so viel: Es geht um Komapatienten und deren „Zwischenwelt“.
Wer sich also darauf einlassen kann, dass in einem Thriller auch „Geister“ (möchte mich hier nicht auf den Begriff „Geist“ festnageln, da es Komapatienten sind, die in einer joaa „Zwischenwelt“ umherlaufen - also entscheidet lieber selbst wie ihr sie nennt :D) vorhanden sind, wird mit „Blind Walk“ richtig gut unterhalten.
Die Geschichte an sich ist ein absoluter Page-Turner. Der leichte Schreibstil und die spannende Thematik tragen dazu bei, dass man nur so durch die Seiten fliegt - immer auf der Flucht vor dem Mörder! Dabei gibt es zwei Handlungsstränge: Einmal Lida die uns in der Ich-Perspektive durch die Geschichte und den „Blind Walk“ führt und einmal Sten, ein Komapatient, dessen Rolle in der Geschichte erst nach und nach klar wird.
Lida als Hauptcharakter war mir zwar sympathisch, ich konnte mich aber nur bedingt mit ihr identifizieren. Teilweise waren ihre Handlungen für mich nicht nachvollziehbar und manchmal war sie mir zu naiv. Dies ändert sich aber ab der Mitte stetig und sie gefiel mir immer besser. Die anderen „Blind Walk“ Teilnehmer sind ein richtig bunter Haufen, jeder ist für sich sehr gut ausgearbeitet und hat andere positive sowie negative Eigenschaften. Das hat mir sehr gut gefallen, da sie so sehr leicht zu unterscheiden waren. Denn wer kennt das nicht? Man liest eine Geschichte, in der mehr als 6 Charaktere eine tragende Rolle spielen und kann sie nur mit Mühe und Not auseinander halten. Das war hier überhaupt nicht der Fall!
Auch Sten hat mir sehr gut gefallen und mir gefiel vor allem die Rolle sehr gut, die er im Laufe der Geschichte bekommen hat.
Das Ende war dann ein gelungener Abschluss und es blieben (für mich) auch keinerlei Fragen offen. Allerdings hätte ich mir doch ein bisschen mehr Thriller gewünscht. Denn teilweise war mir die Geschichte für einen Thriller dann doch zu „lasch“.
Fazit:
Ein Thriller der etwas anderen Art! Den ich so zwar absolut nicht erwartet habe, mich aber dann (genau deswegen?) wunderbar unterhalten hat. Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung. ► 4/5 Sterne.