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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders als erwartet!

Blind Walk
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Die Geschichte ist anfangs auch ein „Blind Walk“ für den Leser denn, wer hier einen reinen Thriller erwartet, wird entweder enttäuscht oder positiv überrascht. Bei mir war letzteres der Fall. Auch wenn ...

Die Geschichte ist anfangs auch ein „Blind Walk“ für den Leser denn, wer hier einen reinen Thriller erwartet, wird entweder enttäuscht oder positiv überrascht. Bei mir war letzteres der Fall. Auch wenn ich am Anfang etwas irritiert war, haben mich die „mystischen“ Anteile, die in dieser Geschichte dann eine große Rolle spielen, sehr gut unterhalten.

Nur so viel: Es geht um Komapatienten und deren „Zwischenwelt“.

Wer sich also darauf einlassen kann, dass in einem Thriller auch „Geister“ (möchte mich hier nicht auf den Begriff „Geist“ festnageln, da es Komapatienten sind, die in einer joaa „Zwischenwelt“ umherlaufen - also entscheidet lieber selbst wie ihr sie nennt :D) vorhanden sind, wird mit „Blind Walk“ richtig gut unterhalten.

Die Geschichte an sich ist ein absoluter Page-Turner. Der leichte Schreibstil und die spannende Thematik tragen dazu bei, dass man nur so durch die Seiten fliegt - immer auf der Flucht vor dem Mörder! Dabei gibt es zwei Handlungsstränge: Einmal Lida die uns in der Ich-Perspektive durch die Geschichte und den „Blind Walk“ führt und einmal Sten, ein Komapatient, dessen Rolle in der Geschichte erst nach und nach klar wird.

Lida als Hauptcharakter war mir zwar sympathisch, ich konnte mich aber nur bedingt mit ihr identifizieren. Teilweise waren ihre Handlungen für mich nicht nachvollziehbar und manchmal war sie mir zu naiv. Dies ändert sich aber ab der Mitte stetig und sie gefiel mir immer besser. Die anderen „Blind Walk“ Teilnehmer sind ein richtig bunter Haufen, jeder ist für sich sehr gut ausgearbeitet und hat andere positive sowie negative Eigenschaften. Das hat mir sehr gut gefallen, da sie so sehr leicht zu unterscheiden waren. Denn wer kennt das nicht? Man liest eine Geschichte, in der mehr als 6 Charaktere eine tragende Rolle spielen und kann sie nur mit Mühe und Not auseinander halten. Das war hier überhaupt nicht der Fall!

Auch Sten hat mir sehr gut gefallen und mir gefiel vor allem die Rolle sehr gut, die er im Laufe der Geschichte bekommen hat.

Das Ende war dann ein gelungener Abschluss und es blieben (für mich) auch keinerlei Fragen offen. Allerdings hätte ich mir doch ein bisschen mehr Thriller gewünscht. Denn teilweise war mir die Geschichte für einen Thriller dann doch zu „lasch“.

Fazit:

Ein Thriller der etwas anderen Art! Den ich so zwar absolut nicht erwartet habe, mich aber dann (genau deswegen?) wunderbar unterhalten hat. Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung. ► 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Da war sie nun. Meine erste Märchenadaption von Gabriella Engelmann.

Küss den Wolf
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Ich war richtig gespannt auf das Buch und wurde auch wirklich gut unterhalten, trotzdem muss ich zugeben, dass ich mir mehr erhofft hatte.

Aber von vorne…

Der Schreibstil ist sehr leicht und jugendlich ...

Ich war richtig gespannt auf das Buch und wurde auch wirklich gut unterhalten, trotzdem muss ich zugeben, dass ich mir mehr erhofft hatte.

Aber von vorne…

Der Schreibstil ist sehr leicht und jugendlich und hat mir sehr gut gefallen. Ich kam ohne Probleme durch die Geschichte und wusste sogar nach 3 Wochen Lesepause noch, was alles passiert war.

Besonders hervorzuheben ist aber der Humor! Er hat mich ein bisschen an Kerstin Gier erinnert und so hatte Frau Engelmann mich schnell auf ihrer Seite. Die ganze Geschichte über, hatte ich immer wieder ein schmunzeln auf dem Gesicht. Herrlich! :)

Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Pippa (dieser Name!) ist so ein liebes Mädchen und herrlich witzig, es hat richtig Spaß gemacht sie zu begleiten. Leo und Marc sind beide sehr mysteriös, man weiß nie genau, was man von ihnen halten soll. Sind sie wirklich die, für die sie sich ausgeben? Und was haben die ganzen Katastrophen mit den Beiden zu tun? Es hat mir richtig Spaß gemacht, mit Pippa zu rätseln und zu fühlen und ihre Großmutter war mein persönlicher Schatz der Geschichte - eine ganz tolle Frau! Auch wenn die Liebesgeschichte zugegebenermaßen schon ziemlich kitschig war... aber da es eine Märchenadaption ist, konnte ich darüber hinwegsehen. ;)

Märchenelemente gab es aber natürlich auch, die, meiner Meinung nach, zwar nicht unbedingt rein gemusst hätten, mich aber auch nicht gestört haben. Es war nur etwas "seltsam", da die Geschichte erst so realistisch beginnt und plötzlich hat man das Gefühl man steht im Wald – Holla (Insider)!

Zum Schluss wurde es mir dann allerdings doch ein bisschen zu albern. War die Auflösung noch spannend und realistisch überschlugen sich die Ereignisse auf den letzten Seiten und ließen mich mit einem ungläubigen Gefühl zurück. Da hat Frau Engelmann doch ein bisschen zu dick aufgetragen.

Fazit:

Wer Lust auf eine süße Mädchengeschichte hat und Märchenadaptionen mag bzw. gerne mal eine lesen möchte, macht mit „Küss den Wolf“ mit Sicherheit nichts falsch. Ich bin mir jedenfalls sicher, dass dies nicht mein letztes Buch der Autorin war. Von mir bekommt die Geschichte lieb gemeinte 3.5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Message – mit Schwächen!

Adorkable
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Jeane und Michael – Zwei, die sich hassen und lieben. Um mehr geht es auch gar nicht… oder doch?

Adorkable ist eines dieser Bücher, welches nach 0815 klingt, dann aber doch mit einer unerwarteten Story ...

Jeane und Michael – Zwei, die sich hassen und lieben. Um mehr geht es auch gar nicht… oder doch?

Adorkable ist eines dieser Bücher, welches nach 0815 klingt, dann aber doch mit einer unerwarteten Story überrascht und etwas zu sagen hat. Hatte ich am Anfang noch gedacht, mich erwartet nur eine leichte Teenie-Drama-Liebesgeschichte, merkte ich schnell, dass es um noch viel mehr geht.

Die Geschichte erleben wir abwechselnd aus Jeane‘s und Michael’s Sicht, was mir sehr zugesagt hat, da man so immer über alle Gefühle und Gedanken Bescheid wusste und nicht im Dunkeln tappte.

Jeane ist eigentlich eine sehr liebenswerte Protagonistin, wenn sie nicht so dramatisch und übertrieben nervig wäre! Zwischendurch hätte ich sie echt gerne einfach mal an die Wand geklatscht… aber naja.. lassen wir das. :D

Sie ist eine Außenseiterin, ein sog. Dork und tut alles dafür um bloß nicht Mainstream zu sein. Also wechselt sie zB dauernd ihre Haarfarbe von Grau zu Pfirsich zu Rosa zu Weiß, trägt unmögliche (Oma-)Klamotten vom Flohmarkt und legt auch sonst oft ein abwertendes Verhalten an den Tag. Dazu hat sie immer einen bissigen Spruch gegenüber ihren Mitmenschen auf Lager.

Da wundert es einen doch wirklich kaum, dass sie von ihren Mitschülern nur schief angeguckt und ausgeschlossen wird, so dass Jeane sich in die Welt des Internets flüchtet und Bestätigung bei ihren unzähligen Followern auf Twitter sucht. Denn dort versteht man sie und mit ihrem Blog „Adorkable“ feiert sie auch einige Erfolge.

Michael (Mr. Perfect) Lee ist da das genaue Gegenteil. Er liebt Markenklamotten, verhält sich stets so, wie andere es von ihm erwarten und ist der Star der Schule. Und NATÜRLICH ist jedes Mädchen verliebt in ihn.

Das ausgerechnet diese Beiden nicht die Finger voneinander lassen können, ist nicht nur ihnen selbst ein Rätsel.

Und hier kommen wir auch schon an den Punkt, wo ich erwähnen muss, dass ich die Message des Buches richtig gefeiert habe - die im Großen und Ganzen besagt: "Es ist nicht schlimm, anders als die anderen zu sein. Hauptsache du bleibst dir selber treu und fühlst dich wohl in deiner Haut. Denn nur wer sich selbst liebt, kann auch von anderen geliebt werden."

Klingt toll, oder?

Wären da nicht die immer wieder auftretenden ekelhaft oberflächlichen Bemerkungen, die mich irgendwann nur noch mit den Augen rollen ließen. Wie kann man denn, solch wichtige Aussagen in ein Jugendbuch packen, um dann gleichzeitig ein Klischee nach dem anderen zu reißen?

Kleines Beispiel: Michael und Jeane mögen sich. Immerhin küssen sie sich. Küsse ich jemanden den ich ekelhaft finde? Nein, eigentlich nicht! Warum aber betont Michael dann immer wieder, wie hässlich er Jeane und ihre Klamotten doch eigentlich findet? Und pummelig ist sie ja auch noch. Und peinlich. Uff. Ich mein, muss das sein? Einerseits wird Jeane’s Andersartigkeit betont und für gut beschrieben, andererseits wird sie ganz Klischee vom Mainstream vernichtet. Da ist meiner Meinung nach irgendwie was nicht ganz richtig gelaufen.

Das Ende haut dann aber fast alles Schlechte wieder raus und ich habe das Buch nun doch sehr zufrieden zuklappen können.

Fazit:
Es ist kein Meisterwerk, aber trotzdem sehr lesenswert. Mir hat das Buch jedenfalls wieder mal klar gemacht, wie oberflächlich wir doch alle manchmal sind (auch wenn uns das oft gar nicht bewusst ist). Es ist nicht schlimm anders zu sein. Hauptsache man ist, wie man ist. :) ► 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend tiefgründig und emotional. Ein Roman über Trauer, Betrug, Liebe und das Leben. Geht unter die Haut!

Frostgras
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Ich muss sagen, Frostgras hat mich richtig überrascht. Ursprünglich hatte ich das Buch gewählt, weil ich Lust auf eine nette kurze Geschichte für zwischendurch hatte und dachte es ginge halt um ein Rätsel ...

Ich muss sagen, Frostgras hat mich richtig überrascht. Ursprünglich hatte ich das Buch gewählt, weil ich Lust auf eine nette kurze Geschichte für zwischendurch hatte und dachte es ginge halt um ein Rätsel / ein Familiengeheimnis und eine typische Dreiecksbeziehung. Doch, weit gefehlt! Die Geschichte nahm ab der Mitte eine starke Wendung und wurde so emotional und tiefgründig, dass ich öfter mal schlucken musste. Und das bei gerade mal 240 Seiten!

Julia ist ein liebenswerter Charakter, auch wenn ich mich nicht ganz mit ihr identifizieren konnte. Das Verhältnis mit ihrer Mutter ging mir auch oft total gegen den Strich und als Julia dann dieses Tagebuch findet, waren ihre Handlungen für mich nicht nachvollziehbar. Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Menschen, nicht miteinander reden? Dann wäre einiges so viel einfacher… aber warum einfach - wenn es auch schwer geht? Getreu diesem Motto, macht Julia sich auf die Suche nach Mr. Tagebuchführer, was sich als gar nicht so leicht herausstellt. Aber je tiefer sie gräbt, desto deutlicher wird ihr klar, dass hinter diesem Tagebuch mehr steckt, als es den Anschein hat.

Der Schreibstil ließ sich leicht und flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was mir immer besonders gut gefällt. Leider steht bei den Kapiteln aber nicht dabei, in welcher Perspektive wir uns gerade befinden, so dass ich am Anfang leicht verwirrt war. Nach ein paar Kapiteln kam ich dann aber gut damit klar.


Fazit:

Frostgras hat mich überzeugt! Am Anfang zeigte die Geschichte zwar noch leichte Schwächen und eine Protagonistin, die nicht weiß was sie will, aber dann kam die Wendung und Auflösung des Rätsels und diese ließ mich begeistert und ein wenig traurig zurück.

Wer also Lust auf eine ruhige emotionale Geschichte über Trauer, Liebe, Betrug und Geheimnisse hat, der macht mit Frostgras absolut nichts falsch. Mich hat die Geschichte jedenfalls begeistert, allerdings hätten ein paar Seiten mehr auch nicht geschadet. 4,5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packender Jugendthriller - mit der richtigen Portion Romantik - aber kleinen Schwächen.

Krähenmann
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Krähenmann startet mit einem kurzen, aber spannenden Prolog, der mich direkt gepackt hat. Somit war ich von der ersten Seite an, an das Buch gefesselt. Es hat mir Spaß gemacht, mit der Protagonistin mitzurätseln, ...

Krähenmann startet mit einem kurzen, aber spannenden Prolog, der mich direkt gepackt hat. Somit war ich von der ersten Seite an, an das Buch gefesselt. Es hat mir Spaß gemacht, mit der Protagonistin mitzurätseln, zu verdächtigen und zu erforschen und ich tappte auch (fast) bis zum Schluss im Dunkeln (vor allem was das Motiv anging).

Der Schreibstil ist locker leicht mit kurzen Sätzen und gut zu lesen - typisch Jugendbuch eben. Die Charaktere sind allesamt liebevoll ausgearbeitet, aber sehr geheimnisvoll… um nicht zu sagen blass. Doch das ist ja irgendwie auch so gewollt, damit man zum Schluss jeden einmal verdächtigt hatte und überhaupt nicht mehr weiß was los ist.
Die Protagonistin Clara hat es mir aber besonders angetan (ok von ihr erfährt man auch am meisten). Sie war mir von Anfang an richtig sympathisch und bis auf ein paar unlogische Handlungen, konnte ich sehr gut mit ihr mitfühlen.

Was mir allerdings nicht so gefallen hat, war, dass im Laufe der Geschichte immer wieder gute Ansätze oder Beweise/Fährten auftauchten, dann später aber nicht mehr aufgegriffen wurden. So überkam mich beim Lesen hin und wieder dieses Gefühl, etwas überlesen oder vergessen zu haben. Es spuckte dann öfter mal ein „war da nicht noch was?“ in meinem Kopf herum. Das war sehr schade, weil wirklich gute Ansätze dabei waren. Die Auflösung ging mir dann auch irgendwie zu einfach. Was genau daran einfach war, kann ich jetzt natürlich nicht erklären, sonst würde ich total spoilern. Das Motiv fand ich aber wiederum sehr gelungen und gut durchdacht.

Nichtsdestotrotz hat das Buch natürlich nicht mit Grausamkeiten gespart, war aber trotzdem nicht zu übertrieben für einen Jugendthriller. Denn auch Romantiker kommen auf ihre Kosten - aber keine Panik, die Liebesgeschichte nimmt keine allzu große Rolle ein und wirkt auch nicht aufgesetzt oder übertrieben. Ich fand sie genau passend, vor allem wenn man mal die Umstände bedenkt!

Allerdings ist auch dieses Buch kein Einzelband. Zwar ist die Geschichte an sich schon abgeschlossen, nur gibt es da eine Kleinigkeit, die nicht aufgeklärt wird. Mimimi das fand ich blöd und werde die Fortsetzung wohl unbedingt lesen müssen! ;D


Fazit:

Krähenmann ist ein packender Jugendthriller mit einer spannenden und wichtigen Thematik, der einen, von der ersten Seiten an, zum miträtseln animiert. Ich wurde sehr gut unterhalten, deshalb auch eine klare Leseempfehlung an alle (Jugend)thriller- Fans. 4/5 Sterne.