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Veröffentlicht am 13.02.2020

Folge der Melodie

Die Dunkelheit der Drachen
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Klappentext:
Ein Schwarm Drachen greift das berüchtigte Gefängnis Tiviscan an, um den Rattenfänger von Hameln zu vernichten. Skrupellos hatte er Menschenkinder und Drachenkinder mithilfe einer magischen ...

Klappentext:
Ein Schwarm Drachen greift das berüchtigte Gefängnis Tiviscan an, um den Rattenfänger von Hameln zu vernichten. Skrupellos hatte er Menschenkinder und Drachenkinder mithilfe einer magischen Melodie entführt. Der gerade erst verurteilte Flötenschüler Flick nutzt den Tumult bei dem Angriff und flieht. Mit sich trägt er ein dunkles Geheimnis: Nur er weiß, dass die erzürnten Drachen den Falschen getötet haben und der Rattenfänger weiter sein Unwesen treibt. Unterstützt von einer sprechenden Ratte und einem abgestürzten Drachengreif macht sich Flick auf eine gefährliche Reise, um dem Rattenfänger für immer das Handwerk zu legen.

Protagonisten:
Flick ist sehr klug für sein alter und ich frage mich, was ihn so besonders macht. Vielleicht erfährt man im nächsten Band mehr von seiner Vergangenheit, denn er hat mehr als Talent fürs Flöten. Rena ist ein freches Mädchen und man hofft als Leser auf ihre Befreiung vom Fluch. Obgleich sie als Ratte sehr sympathisch erscheint. Braver ist ebenfalls ein interessanter Charakter, der eine schwere Bürde zu tragen bekommt und man hofft darauf, dass es ihm gelingt.

Sprache und Schreibstil:
Die Sprache ist sehr Kindgerecht, allerdings ist der Inhalt an manchen Stellen fast schon grausam, auch wenn sie gut ausgehen. Es werden Begriffe aus der Zeit verwändet, was die Szenerie noch authentischer macht. Der Leser wird mitgerissen, da die Sprache wie eine Melodie sich aufbaut und die Spannung unterstützt.

Fazit:
Mich hat der erste Teil sehr gefesselt. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, da es so spannend war. Es ist definitiv eher für Kinder ab 12, denn ich habe mich als Erwachsener an manchen Stellen echt gegruselt. Die mittelalterliche und historische Atmosphäre war packend und es gab einige emotionale Momente. Der Waisenjunge Flick, das Rattenmädchen und der Drachengreif sind fantastische Protagonisten und ihre Freundschaft ist sehr berührend. Sogleich ist die Vermischung von Märchen und Fantasygeschichte sehr authentisch gelungen. Ich bin gespannt auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Das Geheimnis aus der Tiefe

Das Evangelium der Aale
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Ein zuteil biographischer Roman, mit philosophischen und biologischen Aspekten über den Aal. Patrik Svensson erzählt von seiner Kindheit, wie er mit seinem Vater Zeit beim Aalangeln verbrachte. Dabei werden ...

Ein zuteil biographischer Roman, mit philosophischen und biologischen Aspekten über den Aal. Patrik Svensson erzählt von seiner Kindheit, wie er mit seinem Vater Zeit beim Aalangeln verbrachte. Dabei werden seine Kindheitserinnerungen mit Informationen vom Aal verknüpft.
In den Kapiteln wird von Aristoteles über Siegmund Freud, bis hin zum Christentum und dem Klimawandel berichtet. Der poetische Schreibstil führt den Leser durch die Jahrhunderte und erstellen ein Bild von wissenschaftlichen und sachlichen Daten über den Aal und der Umgang des Menschen mit der Natur und seiner Gesellschaft.
Man erfährt nicht nur etwas über das Leben an der schwedischen Aalküste, sondern auch über den Menschen, die Psychologie und wird zum Denken angeregt.
Mir haben die Gedanken und philosophischen und psychologischen Anregungen gefallen und der Schreibstil führte flüssig durch die Kapitel.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Familie

Die Bagage
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Klappentext:
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee ...

Klappentext:
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rand eines Bergdorfes. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Es ist die Zeit des ersten Weltkriegs und Josef wird zur Armee eingezogen. Die Zeit, in der Maria und die Kinder allein zurückbleiben und abhängig werden vom Schutz des Bürgermeisters. Die Zeit, in der Georg aus Hannover in die Gegend kommt, der nicht nur hochdeutsch spricht und wunderschön ist, sondern eines Tages auch an die Tür der Bagage klopft. Und es ist die Zeit, in der Maria schwanger wird mit Grete, dem Kind der Familie, mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird: der Mutter der Autorin. Mit großer Wucht erzählt Monika Helfer die Geschichte ihrer eigenen Herkunft.

Protagonisten:
Da es ein biographischer Roman ist, ist es schwer über die Erzählerin und die Hauptperson Maria zu schreiben. Es steht mir nicht zu, über einen anderen Menschen zu richten, daher werde ich nur meine Eindrücke wiedergeben: Ich glaube, dass Maria eine starke Frau war. Es wurde oft betont, wie hübsch sie war, weswegen ihre anderen Charakterzüge ein wenig untergingen. Für ihre Verhältnisse schien sie sehr gebildet zu sein. Gerne hätte ich noch mehr Facetten von ihr kennengelernt, als dass sie „nur“ schön war. Es erscheint mir immer ein wenig seltsam, wenn gefühlt alle Männer auf eine Frau stehen und keinen Respekt vor einer verheirateten Frau und ihrem Ehemann haben. Man könnte Maria Schwäche unterstellen, aber ich kann nicht beurteilen, wie es für sie in den Zeiten des Krieges ihren Mann war.

Sprache und Schreibstil:
Der schlichte Schreibstil hat den Leser mit auf das Land in die Welt der Bagage mitgenommen und bildlich das ärmliche Leben wiedergespiegelt. Die Beschreibungen der Menschen waren ein wenig zu seicht und ließen diese farblos und zumeist belanglos erscheinen. Daher konnte kaum eine emotionale Tiefe entstehen.

Fazit:
Mich hat dieser biographische Roman in eine andere Zeit entführt. Die Probleme der Menschen damals, sind vergleichbar mit Erlebnissen von vielen Kindern in den Generationen später. Maria erschien mir manchmal als zu äußerlich perfekt. Es war für mich nicht immer verständlich, warum sie in gewissen Situationen so gehandelt hat, wie sie es tat. Es ist zudem eine echt tragische Generationengeschichte, in der kaum jemand zufrieden war oder überhaupt überlebt hat. Alle schienen Schwierigkeiten mit Beziehungen gehabt zu haben und erschienen mir zutiefst unglücklich. Es ist durchaus ein Werk, das man lesen sollte.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Ein Junge auf der Suche nach sich selbst

Internat der bösen Tiere, Band 1: Die Prüfung (Bestseller-Tier-Fantasy ab 10 Jahre)
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Klappentext:
Noëls Vergangenheit: ein einziges Rätsel. Seine Gegenwart: eine absolute Katastrophe. Seine Zukunft: ein Abenteuer, das ihn das Leben kosten könnte. Als Noël auch noch von der Schule fliegen ...

Klappentext:
Noëls Vergangenheit: ein einziges Rätsel. Seine Gegenwart: eine absolute Katastrophe. Seine Zukunft: ein Abenteuer, das ihn das Leben kosten könnte. Als Noël auch noch von der Schule fliegen soll, scheint sein Pech perfekt zu sein. Doch dann kreuzen ein paar böse Tiere seinen Weg, um ihn zu einem sagenhaften Internat zu bringen …

Sprache und Schreibstil:
Die Sprache ist einfach und für Kinder ab 12 Jahren gut verständlich. Die Tiere sind verständlich und es ist klar, wer was spricht. Es ist leicht zu lesen.

Fazit:
Der erste Teil war schon sehr vielversprechend. Es bleibt offen, wie es mit Noëls Vergangenheit weiter geht und was ihn auf der Insel der Jäger noch alles erwartet. Mir haben die sprechenden Tiere gefallen. Das Zusammenspiel zwischen dem Jungen und den wilden Tieren ist wunderschön beschrieben. Es ist für mich nur nicht ganz schlüssig geworden, warum die Reihe „Das Internat der bösen Tiere“ heißt, denn böse wirkt da kein Tier. Viele Fragen und ich hoffe auf Erklärungen im zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 31.01.2020

Starkes Mädchen, starke Geschichte

Das Mädchen, das den Sturm ruft
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Klappentext:
Was heute unmöglich scheint, kann morgen schon wahr sein.
Reds Gefühle fangen den Wind ein. Ist sie wütend, zieht Sturm auf. Das ist der Grund, warum sie nie lange in einer ihrer Pflegefamilien ...

Klappentext:
Was heute unmöglich scheint, kann morgen schon wahr sein.
Reds Gefühle fangen den Wind ein. Ist sie wütend, zieht Sturm auf. Das ist der Grund, warum sie nie lange in einer ihrer Pflegefamilien bleiben darf, wo sie untergebracht ist, bis ihre Mutter aus dem Gefängnis kommt. Erst bei Celine und Jackson, die einen Streichelzoo betreiben und schon so manchen Streunern aufgenommen haben, fühlt Red sich zum ersten Mal zu Hause. Zwischen kletternden Ziegen, einer bücherliebenden Riesenschildkröte und jeder Menge Hunden fasst sie endlich Fuß. Doch dann taucht Reds Mutter auf, und mit ihr kommt auch der Sturm zurück. Diese Geschichte ist mitreißend und zugleich sensibel erzählt, eine literarische Perle mit ergreifendem sozialpolitischem Hintergrund.

Protagonisten/Charaktere:
Red ist ein starkes Mädchen. Wie sie immer den Sturm in sich bezwingt. Ich konnte sehr mit ihr fühlen. Sie ist gemein um sich zu schützen und doch empfänglich für die Zuneigung anderer. Sie zeigt, was Kinder brauchen und ich fand es sehr authentisch. Ihre Mutter handelt nachvollziehbar und doch so unverständlich. Red hängt mehr an ihr, als sie an ihrem eigenen Kind. Ich wollte beim Lesen manchmal explodieren und die Frau schütteln. Ihre Probleme sind menschlich, aber auch traurig. Celine und Jackson sind für mich die Helden der Geschichte. Sie wollen Red retten und ihr ein Zuhause geben. Ich fand es faszinierend, wie Celine meinte, dass sie Red nicht die Mutter ersetzen möchte. Ich stelle es mir schwierig vor, Reds Mutter zu akzeptieren und das Mädchen nicht als sein eigenes zu betrachten. Zuletzt ist da noch Marvin. Ich mochte den frechen Jungen, der für Red ein Freund sein möchte und mit ihrer Art erst lernen muss umzugehen.

Schreibstil und Sprache:
Ich konnte durch die bildliche und einfühlsame Sprache mit Red sehr gut mitfühlen. Es wirkte sehr real und ich wurde selbst beim Lesen emotional mitgerissen.

Fazit:
Eine einfühlsame Geschichte. Ich sehe sie auch als eine Art Erziehungsratgeber. Denn es werden die Bedürfnisse von Kindern hervorgehoben und durch die Symbolik des Sturmbeschwörens gut verdeutlicht. Ich kann diese Geschichte nur empfehlen. Es war für mich als Erwachsene sehr emotional und ich glaube, es ist eine bereichernde Geschichte für Kinder.

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