Reicht leider nicht an die Vorgänger-Reihe ran!
Ein Mörder zieht die Fäden"Higher Barton", das fiktive alte Herrenhaus in Cornwall und das dazugehörige Dörfchen Lower Barton, ist der Schauplatz zahlreicher "Cosy Krimis" der Autorin Rebecca Michéle. Die Higher-Barton-Romane mit ...
"Higher Barton", das fiktive alte Herrenhaus in Cornwall und das dazugehörige Dörfchen Lower Barton, ist der Schauplatz zahlreicher "Cosy Krimis" der Autorin Rebecca Michéle. Die Higher-Barton-Romane mit der "Ermittlerin" Mabel Clarence, einer pensionierten Londoner Krankenschwester, die auf Higher Barton eigentlich nur ihre Cousine Lady Tremaine besuchen wollte, habe ich alle gelesen. Auch "Das Flüstern der Wände", der historische Spin-off-Roman über die Vergangenheit Higher Bartons, war eine gute Ergänzung der Krimireihe.
"Ein Mörder zieht die Fäden" ist nun bereits der dritte Band mit der neuen "Higher Barton-Ermittlerin" Sandra Flemming, allerdings für mich der erste. Anders als Mabel Clarence ist Sandra noch jünger (34) und aus Schottland. Sie hat das Herrenhaus, das nunmehr ein Romantikhotel ist, als Chefin übernommen und mittlerweile auch käuflich erworben. Zwei Morde, die auf Higher Barton stattgefunden haben, konnten durch ihre Mithilfe bereits aufgeklärt werden.
Jetzt also der dritte Band, der in der Vorweihnachtszeit spielt. Doch von Beschaulichkeit kann Sandra nur träumen. Obwohl ihre Beziehung mit DCI Christopher Bourke langsam Fahrt aufnimmt, gibt es im Hotel wieder mehr als genug zu tun. Zu allem Überfluss verschwindet ihre Mitarbeiterin Eliza mir nichts dir nichts und auch das ein oder andere Lebensmittel aus der Küche. Ein Doppelmörder, dessen Familie eine Keksfabrik besitzt, bricht aus dem Gefängnis aus und auf einen bekannten Richter sowie Sandras Freund Alan wird ein Anschlag begangen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und Sandra muss mal wieder ermitteln...
Das Buch ist auf der Erzählebene sehr aktuell. Es geht immer wieder um den Brexit - vielleicht etwas zu oft. Theresa May wird allerdings noch als Premierministerin erwähnt.
Die Handlung ist für meinen Geschmack etwas zu unglaubwürdig - selbst für einen "Cosy Krimi", wo es ja nicht in erster Linie darum geht, dass alles "realistisch" ist. Trotzdem erwarte ich auch von einem "gemütlichen" Krimi eine spannende Handlung mit überraschender Auflösung. Letzteres war dann trotz der geringen Anzahl an Verdächtigen doch noch gegeben, deswegen gibt es auch knapp 3 Sterne.
Die Ermittlerin Sandra Flemming kommt leider nicht an Mabel Clarence heran, die über einen verschmitzten Miss-Marple-Charme verfügte. Auch ihr Sidekick, der Tierarzt Victor, hat mir besser gefallen als die Figuren aus dem Umfeld von Sandra. Mir fehlt das gewisse Etwas, das die Reihe vorher durchaus für mich hatte - leider!