Ich bin ein Fan von Bardugo!
Grischa 3: Lodernde SchwingenFangen wir erst einmal mit den guten Aspekten an:
Ruin and Rising war durchaus ein gelungener Abschluss zur Grisha Trilogy. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass Trilogien nie genau so enden, ...
Fangen wir erst einmal mit den guten Aspekten an:
Ruin and Rising war durchaus ein gelungener Abschluss zur Grisha Trilogy. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass Trilogien nie genau so enden, wie ich mir das gewünscht und vorgestellt hätte und es manchmal durchaus kleine Enttäuschungen gibt -- und die gab es hier zwar auch, aber dennoch war es spannend, gefühlserregend; solide.
Ich finde ja den Schreibstil von Leigh Bardugo klasse und auch hier war das durchaus wieder der Fall. Obwohl ich finde, dass sie noch viel mehr in die Tiefe gehen und Alina's Welt hätte ausbauen können und auch die Grishas als "Spezies", hat sie mich auch so fasziniert. Dieser Band hat mich gefesselt und ich war ziemlich rasch durch - es war fesselnd und fließend.
Alinas Figur war in den letzten beiden Bänden meiner Meinung nach ein halbleerer Behälter, der von anderen beeinflusst und somit 'gefüllt' wurde. Im ersten Band war es der Darkling, der ihr Gedanken in den Kopf gepflanzt hat und im zweiten Band wurde sie von Mal geleitet. In diesem Band finde ich, hat Alina eine Entwicklung durchgemacht. Sie war nicht mehr so einfach zu manipulieren und ihr Charakter und ihre Selbstsicherheit wurden stärker, sodass sie sich endlich selbst 'ausgefüllt' hat.
Neben dem Erlebtem und das daraus gelernte, lag das vermutlich u.A. daran, dass sie in diesem Band Freundschaften geknüpft hat, die sie nicht nur auf Mal isolieren und stärken. Ihre Freundschaft mit den anderen Mädchen fand ich wirklich super und ich hätte sogar gern noch mehr darüber gelesen.
Nun zu dem eigentlichen Ende:
So bitter es auch klingt, mir hat es durchaus gefallen, dass im Grunde jede Figur in diesem Band etwas verloren hat, geschmerzt hat, Narben trägt und vielleicht nie mehr der oder die Selbe sein wird. Denn sie waren nun mal in einem 'Krieg' und ich kann es gar nicht ab, wenn solche Sachen immer in Friede, Freude, Eierkuchen enden.
Der Darkling hat es mir nie so angetan wie so manch anderen. Ich finde er war kein Antiheld, der einem in Erinnerung bleibt. Er hat weder übertrieben positive noch negative Gefühle bei mir ausgelöst. Im Grunde war er absolut vergessbar und ehrlich gesagt versteh ich nicht, was so viele an ihm finden. Ich finde seine Backstory fiel eigentlich ziemlich lasch aus. Und was so viele ja oft als Grund für ihr Mögen vom Darkling nennen, ist das er sich in einer moralischen Grauzone befindet, und da stimme ich gern zu, aber eigentlich habe ich bessere Figuren der Art gelesen. Deshalb fand ich es letztendlich ganz gut wie es mit ihm geendet hat.
Mit Alinas Ende sieht es da bei mir leider bisschen anders aus. Ich mochte die Tatsache, dass Alina am Ende des Buches nicht in der Öffentlichkeit stehen und das Ganze hinter sich lassen wollte. Ich finde, dass war durchaus nachvollziehbar und Alina ist durchaus eine Person, die eher in die Schatten als in das Rampenlicht einer Gesellschaft gehört.
Jedoch mochte ich nicht die Tatsache, dass Alina ihre Kräfte verloren hat. Ich finde es gab keinen triftigen Grund dahinter, wieso das geschehen musste, außer das Leigh Bardugo Alina passender für Mal machen wollte. Allgemein finde ich, dass mit Alina ziemlich viel am Ende geschehen ist, was nicht wirklich ihrer Figur Recht tut, sondern sie einfach nur mehr auf Mal runter reduziert.
So mag ich, wie gesagt, dass Alina sich zurückgezogen hat, allerdings mag ich es gar nicht, dass sie fortan ein Leben gelebt hat, welches Mal für sie beide erträumt hat, aber vielleicht nicht ganz zu ihr passt.
Es wurde komplett ignoriert, dass Alina sich im ersten Buch mit ihrer Kraft zum ersten mal Wohl in ihrer Haut gefühlt hat und welche Entwicklung sie durchgemacht hat und das Mal vielleicht gar nicht mehr der Richtige für sie ist. Ich finde Mal ist eine sehr weinerliche und manipulative Person, die Alina nur bremst.
Ich finde nicht, dass Alina mit Mal hätte enden sollen.
Abgesehen davon, ist mir eigentlich nichts besonders missfallen. Ich finde nur, dass Alina ein klein wenig Unrecht mit ihrem Ende angetan wurde.
Letztendlich war aber die einzige Figur, die vollkommen mein Herz erobert hat, Nikolai Lantsov. Und ich bin nur froh, das er lebt und da gelandet ist, wo er hingehört. Ehrlich gesagt würde ich sogar super gerne eine Novella nur über ihn lesen, oder ein ganzes Buch oder gar eine ganze Reihe... Ich mein ja nur.
Alles in allem, ein gutes Ende und ich bin nur froh, dass rechtzeitig zu meinem Beenden dieser Reihe der erste Band zu Leigh Bardugos neuer Reihe erschienen ist, die ich mir bald holen werde. Ich bin ein Fan von ihr.