Schöne Message in vorhersehbarer Handlung
Dare to TrustZu Schulzeiten war der Außenseiter Hayden in Tori verliebt, sie war allerdings eine von den beliebten Kids und für ihn unerreichbar. Zudem war Tori maßgeblich daran beteiligt, dass Haydens Schulzeit für ...
Zu Schulzeiten war der Außenseiter Hayden in Tori verliebt, sie war allerdings eine von den beliebten Kids und für ihn unerreichbar. Zudem war Tori maßgeblich daran beteiligt, dass Haydens Schulzeit für ihn die Hölle war. Als sie sich Jahre später in einem Café wieder treffen, erkennt sie ihn nicht wieder - kein Wunder, denn er hat sich stark verändert und leitet inzwischen ein erfolgreiches Unternehmen. Hayden sieht die Chance sich für seine Demütigungen zu rächen und bietet Tori einen Job an. Als sie die Stelle antritt kommt Haydens Racheplan jedoch schnell ins Wanken.
Die Geschichte hatte Potenzial, das für mich allerdings nicht ausgeschöpft wurde. Relativ schnell war klar, wie die Handlung weitergehen wird. Spannung gab es ab da nur noch bezüglich weniger Themen. Die spannendsten Teile dieses Buches haben dann für mich zu wenig Raum eingenommen. Ich hätte sehr gerne mehr über die Schulzeit der beiden Protagonisten erfahren und auch über Toris Schwestern, die eine zentrale Rolle in ihrer Veränderung spielen. Im Endeffekt wurden so viele interessante Handlungsstränge angeschnitten, aber nicht erzählt (bspw. Lyric, Kyle).
Es fehlte die Tiefe in der Handlung, aber auch bei den Charaktern.
Hayden ist ein sehr netter, hilfsbereiter Mensch, den jeder in seinem Umfeld mag. Seine Vergangenheit hat ihn und seine Werte geprägt. Er und seine Geschwister haben eine tiefe Verbundenheit, sodass seine Familie eine Art Anker für ihn bildet. Er wird als perfekter Mann geschildert, der attraktiv, emotional, erfolgreich und emphatisch ist.
Tori war früher ein reiches Mädchen, die alles haben konnte. Trotzdem musste sie durch die Erkrankung ihres Vaters lernen, dass Geld nicht alle Probleme lösen kann. Nach dessen Tod hat sie sich von anderen Menschen zurückgezogen. Dieser Wandel ist ein interessanter Ansatz, der aus meiner Sicht nur oberflächlich beschrieben wurde. Ihre introvertierte Art konnte ich nicht ganz nachvollziehen.
Beide Hauptcharaktere sind aus meiner Sicht geradlinig geschildert, was mir nicht gut gefallen hat. Alles was ihnen mehr Persönlichkeit hätte geben können wurde nur oberflächlich beleuchtet (Mobbing, Toris Familie, etc.). Die Nebencharaktere, wie z.B. Donna und Jamie haben mir hingegen wirklich gut gefallen. Sie waren glaubwürdiger und haben zentrale Rollen in der Handlung eingenommen.
Die Handlung wird abwechselnd von Tori und Hayden erzählt. Der Schreibstil ist beschreibend, sodass Gefühle und Gedanken der Protagonisten direkt erklärt werden ohne dem Leser die Möglichkeit zu geben, sie in deren Handlung zu interpretieren. Das hat mir persönlich nicht sehr zugesagt - die Emotionen kamen nicht an. Abgesehen davon, war der Schreibstil einfach und flüssig zu lesen.
„Dare to Trust“ war das erste Buch, das ich von April Dawson gelesen habe. Durch den Klappentext konnte ich schon erahnen, in welche Richtung die Handlung gehen wird. Allerdings hatte ich auch mit Überraschungen gerechnet, die diese vorhersehbare Story von der Masse abhebt. Leider wurde ich enttäuscht und die spannendsten Stellen blieben lediglich angedeutete Nebenhandlungen. Auch die Charakter und der Schreibstil waren einfach gehalten.
Aber das Buch versucht eine schöne Message zu vermitteln: Hayden und Tori vermitteln auf eine sehr weiche Art, dass Menschen sich ändern können und von außen nicht gesehen werden kann, was ein Mensch durchmachen musste. Es ist ein Buch, dass für einen schnellen, einfachen Read gemacht ist, aber für mich leider nicht mehr.