Profilbild von Zeilenliebe

Zeilenliebe

Lesejury Star
offline

Zeilenliebe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zeilenliebe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Frau Roth, würden Sie die Reihe bitte fortsetzen?

Rat der Neun - Gegen das Schicksal
0

Allgemeines:

Rat der Neun – Gegen das Schicksal ist der zweite Band in der Reihe um den Rat der Neun. Geschrieben hat es die Bestsellerautorin Veronica Roth, die viele von euch vermutlich durch ihre Divergent-Reihe ...

Allgemeines:

Rat der Neun – Gegen das Schicksal ist der zweite Band in der Reihe um den Rat der Neun. Geschrieben hat es die Bestsellerautorin Veronica Roth, die viele von euch vermutlich durch ihre Divergent-Reihe (Die Bestimmung) kennen. Die vorliegende Reihe ist als Dilogie angelegt, ist also mit diesem zweiten Band beendet.

Der abschließende Band hat 544 Seiten und ist am 28.01.2019 als gebundenes Buch bei cbt in der Verlagsgruppe Random House erschienen. Rein optisch ist er ganz ähnlich gestaltet wie der erste Band. Und wenn man den Inhalt des zweiten Bandes kennt, dann verbirgt sich sowohl hinter dem Cover als auch hinter dem Titel jeweils eine wichtige Information.. Aber die möchte ich euch natürlich nicht verraten.

Inhalt:
„Er würde für sie sterben. Sie würde für ihn töten.

Das Leben von Cyra und Akos ist vom unausweichlichen Schicksal bestimmt, das die Orakel bei ihrer Geburt geweissagt haben. Demnach wird Akos im Dienst der Familie Noavek sterben. Trotzdem liebt er Cyra. Als Cyras totgeglaubter Vater Lazmet den Thron wieder für sich beansprucht, sieht Akos sein Ende näher denn je. Lazmet beginnt einen brutalen Krieg, und Cyra und Akos sind zu allem bereit, um ihn zu stoppen. Für Cyra könnte das bedeuten, dass sie ihren eigenen Vater töten muss. Für Akos steht das eigene Leben auf dem Spiel. Doch schließlich bestimmt das Schicksal beide Leben auf vollkommen unerwartete Weise …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Ich bin schon lange ein Fan von Veronica Roth. Sie ist eine Autorin, die mich in der Divergent-Reihe mehrfach überrascht hat. Sie hat in dieser Reihe etwas getan, was sich kaum ein Autor traut. Ich möchte es hier nicht schreiben, da einige von euch vielleicht noch nicht ihre Erstlingsreihe gelesen haben. Aber macht euch darauf gefasst, dass Roth eben gerne so arbeitet. Sie tut im abschließenden Band der vorliegenden Dilogie mitnichten das gleiche wie in Divergent. Aber auch in diesem Band bricht sie mit der ein oder anderen Erwartungen, die ihre Leser mit Sicherheit an die Handlung hatten. Genau das macht ihre Bücher für mich lesenswert.

Rat der Neun – Gezeichnet habe ich lediglich als Hörbuch gehört (Rezi hier). Ich war mir nicht sicher, wie ich den ersten Band der Reihe eigentlich finden sollte. Das Hörbuch ist schlicht und ergreifend nicht gut gelesen und ich konnte den Ereignissen schwer folgen. Zudem hatte ich eine ganz andere Vorstellung von den Namen und Orten der Geschichte, weil sie ganz anders ausgesprochen wurden als gedacht. Obwohl ich mit einem solchen Eindruck in die Lektüre des zweiten Bandes gestartet bin, hatte ich keine Schwierigkeiten in die Handlung zurück zu finden.

Roth hat mich schon nach wenigen Seiten eingefangen und ich war wieder bei Cyra und Akos. Und obwohl das so war, war ich für einige 100 Seiten ein wenig gelangweilt. Ich hatte mehr erwartet und bekam wenig. So ist das eben oft mit Erwartungen. Nachdem ich diese Durststrecke überwunden hatte, war ich jedoch begeistert. Die Handlung nimmt rasant an Fahrt auf und es verbirgt sich so viel mehr hinter der Geschichte als man denken könnte. Jeder der Charaktere hat viel Potential und einige übertreffen sich selbst in ihren Entwicklungen. Hier möchte ich vor allem Cisi Kereseth als positives Beispiel anführen. Ich hätte niemals gedacht, dass so viel in ihr steckt und dass sie mich so sehr überraschen könnte.

Leider war das Buch dann wirklich schnell vorbei. Ich habe es sehr gern gelesen, ja beinahe verschlungen. Trotzdem werde ich ihm durch die bereits erwähnten Längen im Einstieg keine fünf Herzen geben. Des Weiteren empfinde ich das Buch auch als noch nicht beendet. Mir fällt es immer schwer, wenn eine Reihe zu Ende sein soll, die noch unendlich viel Erklärungspotential hat. Ich fühle mich dann stets mit meinen Gedanken alleingelassen. Vor allem in dem Wissen, dass eben kein nächster Band kommen wird, der das vorhandene Potential aufgreift und die Geschichte weiterspinnt. Genau das hätte ich mir gewünscht. Zu viele Details sind ungeklärt und zu viele Geschichten unerzählt. Und ich habe Akos und Cyra so ins Herz geschlossen, ich würde gerne noch viel mehr über die beiden hören. Wer weiß, vielleicht wird dieser Wunsch ja irgendwann erfüllt?

Fazit:

Ein spannender und überraschender zweiter Band, der noch viel Potential für weitere Geschichten bietet. Frau Roth, würden Sie die Reihe bitte fortsetzen?

Veröffentlicht am 08.02.2019

Das große Finale

Sündengräber
0

Allgemeines:

Kristina Ohlsson ist 1979 in Schweden geboren und arbeitete viele Jahre für das schwedische Außen- und Verteidigungsministerium. Sie ist einer breiten nationalen und internationalen Leserschaft ...

Allgemeines:

Kristina Ohlsson ist 1979 in Schweden geboren und arbeitete viele Jahre für das schwedische Außen- und Verteidigungsministerium. Sie ist einer breiten nationalen und internationalen Leserschaft bekannt. Ihre Bücher um die Ermittlerin Fredrika Bergmann und ihren Kollegen Alex Recht begeistern alle, die einen gut gemachten Thriller lieben. Es gibt bereits eine andere Thrillerreihe von Ohlsson, die ebenso packend ist. Mit Sündengräber schließt Ohlsson die Bergmann-Recht-Reihe ab. Sündengräber ist am 14. Januar 2019 bei Limes als Hardcover erschienen und umfasst 480 Seiten.

Inhalt:

„Das große Finale für Alex Recht und Fredrika Bergman!

Ein Mann wird in seinem Sessel erschossen aufgefunden – mit dem Ehering seiner Tochter am Finger. Ein Bestatter sucht verzweifelt nach seinem verschwundenen Bruder. Eine Frau kämpft darum, die Kontrolle über ihr Leben zu behalten, während ihr Mann von Tag zu Tag gefährlicher wird … Fredrika Bergman und Alex Recht erkennen einen Zusammenhang zwischen diesen Fällen. Sie begeben sich auf eine Spurensuche, die in die Vergangenheit führt – zu Sünden, die längst begraben schienen, und doch tödlicher denn je sind.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Sündengräber beginnt wieder wie ein typischer Ohlsson: Es gibt verschiedene Todesfälle oder Unglücke, die scheinbar überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Der Leser muss und sollte sich darauf einlassen, wenn er teilhaben möchte an dem Plot, der dann folgt. Ohlsson schreibt einfach packend und nimmt einen sofort mit in die Welt der Verbrechen und deren schrägen Beweggründen. Auch in Sündengräber hat man wie bereits in Aschenputtel oder Sterntaler erst einmal gewisse Sympathien für die Protagonisten, die Dreck am Stecken haben, denn sie denken mit Grauen, Reue, voller Selbstzweifel an die Dinge, durch die sie in ihrer Vergangenheit anderen Menschen geschadet haben. Ich war sofort drin in diesem Buch.

Die beiden Ermittler Bergmann und Recht lassen in jedem Band der Reihe neue Facetten ihrer Persönlichkeit erkennen, das gibt dem Leser das Gefühl, sie immer besser zu kennen. In diesem Buch allerdings ist Fredrika mehr im Zentrum des Geschehens als man sich denken kann und möchte. Und sie gibt sich zugeknöpfter als gewohnt, was natürlich einen Grund hat. Jemand mietet ein Haus am Waldesrand, um angeblich eine Familie in Sicherheit zu bringen, ein Bestatter vermisst seinen Bruder samt Familie und ein Unternehmer ist tot.

Es geht um Männerfreundschaften, tote Kinder, ein Verbrechen in der Vergangenheit und somit sehr viele Fragezeichen. Ohlsson schafft es perfekt, die Fäden zusammenzuhalten. Die Spannung bleibt auf einem hohen Level. Man muss solcherart geschriebener Thriller mögen, denn aufmerksames Lesen ist ein Muss. Durch diese Art zu schreiben hebt Ohlsson sich wohltuend von der Masse ab. Es gibt unglaublich viele Spuren und genauso viele potentielle Täter. Es geht um Misstrauen, Solidarität, alte Freundschaften, falsch verstandene Rücksichtnahme und … .

Als Leser ist man hin und hergerissen, denn Gut und Böse sind nicht eindeutig identifizierbar, sondern in fast jedem Protagonisten vereint. Wie sich dieses Konstrukt auflöst, weiß man überhaupt nicht. So bleibt man fast atemlos dabei. Die Übersicht über die Handlung behält man durch die Kapitelüberschriften und Unterbrechungen durch Vernehmungsprotokolle.

Am Schluss gibt es Hoffnung für alle Liebhaber dieser Reihe. Ohlsson schließt nicht ganz aus, doch noch weitere Bände zu schreiben.

Fazit:

Man kann Sündengräber für sich lesen. Kennt man aber alle Bände dieser Reihe, hat man einfach mehr von diesem Buch. Ich bedauere es sehr, dass Ohlsson diese Reihe vorerst nicht fortsetzt. Aber man kann sicherlich mit Spannung auf Neues warten. Denn auch ihre Bücher wie der Papierjunge sind großartig.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein Muss für jeden Fantasyliebhaber!

Fauler Zauber
0

Allgemeines:

Fauler Zauber ist am 11.01.2019 als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur hat 420 Seiten und stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Autorin Diana Wynne Jones. 2007 ...

Allgemeines:

Fauler Zauber ist am 11.01.2019 als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur hat 420 Seiten und stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Autorin Diana Wynne Jones. 2007 erhielt Jones den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Sie verstarb im Jahr 2011 in hohem Alter.

Die englischsprachige Ausgabe von Fauler Zauber erschien bereits im Jahr 1998. Jones lieferte mit Sophie im Schloss des Zauberers die Vorlage für den berühmten Film Das wandelnde Schloss. Das Buch muss ich unbedingt bald lesen. Kennt ihr es?

Inhalt:

„Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.“ (Quelle: Knaur Taschenbuch)

Meine Meinung:

Was wäre, wenn die Charaktere all der fantastischen Welten, die wir regelmäßig besuchen, seit 40 Jahren in andere Rollen schlüpften – und das nur, weil die Menschen sie besuchen? Was wäre, wenn es tatsächliche organisierte Pilgerfahrten in fantastische Welten geben würde? Fahrten, auf denen gewöhnliche Menschen Abenteuer erleben wollen, die nur fantastische Gestalten, durch einen Knebelvertrag dazu gezwungen, ihnen bieten können? Und was wäre, wenn die Zauberer, Hexen, Werwölfe und Greife keine Lust mehr dazu hätten? Schließlich zerstören die Touristen regelmäßig große Teile ihrer Welt und sie verdienen daran nicht einmal genug Geld! Es gibt bei jeder Pilgerfahrt mehrere 100 Tote, von den Verlusten bei den Pferden ganz zu schweigen. Die Arbeitsbedingungen sind nicht länger auszuhalten, jeder möchte endlich wieder seinem richtigen Beruf nachgehen und sein Leben nicht länger nach faulem Zauber inszenieren. Das könnte niemand länger erdulden. Oder?

Diese Rezension einleitend, habe ich versucht die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, die zu Beginn der Lektüre geschildert worden sind. Als Leser fühlt man sich sogleich wie ein Teil ihrer Welt. Man regt sich mit ihnen zusammen über die Touristen auf, die regelmäßig ihre Welt besuchen. Und das liegt zu einem sehr großen Teil an den besonderen Protagonisten dieses Buches. Bevor die eigentlichen Abenteuer des Buches beginnen, wird ein ernüchterndes und erschütterndes Bld gezeichnet. Die Welt ist in großen Teilen zerstört, schafft es kaum, sich von Jahr zu Jahr zu erholen. Man beginnt, mit den Menschen zu fühlen und sich über die herrschenden Ungerechtigkeiten zu empören.

Jones ist es gelungen, eine so skurrile wie sympathische Familie zu erschaffen, die im Mittelpunkt der Geschehnisse stet. Und das nur, weil der Vater der Familie in diesem Jahr an der Reihe ist, den Dunklen Fürsten der Pilgerreisen zu spielen. Alle Familienmitglieder werden in die Planung der Reisen involviert. Seine Frau, seine menschlichen Kinder und seine Greifenkinder. Denn Derks Leidenschaft als Hexenmeister ist das Experimentieren mit verschiedenen genetischen Veränderungen. Somit kreierte er nicht nur denkende und sprechende Greifen, die als Familienmitglieder in seiner Familie leben. Nein, er hat auch fliegende Schweine, unsichtbare Katzen, ein ungestümes fliegendes Pferd namens Niedlich (und natürlich seine Mutter – Schönste) erschaffen. Gehässige Gänse, die mit Vorliebe Menschen angreifen und genau wissen, wie sie sie am besten ärgern können und so einige andere intelligente Gestalten sind ebenfalls mit von der Partie. Insgesamt bildet diese ganz besondere Familie den Ausgangspunkt für die Organisation vieler wichtiger Ereignisse der Pilgerreisen. Und die haben es in sich. Sie haben beinahe eine Art Drehbuch und sind sehr eng getaktet. Ihr könnt euch mit Sicherheit vorstellen, dass das Ganze ziemlich chaotisch wird, oder?

Selbstredend bleibt es nicht dabei, dass nur Hexenmeister eine Rolle spielen. Ein fürstlicher Drache, fleischfressende Schafe, eine Menge Zwerge und einige ruhmreiche Elfen werden ebenfalls auftauchen. Eben all die Gestalten, die in so einer Fantasywelt leben. Und all diese Gestalten versuchen, sich gegen Mr. Chesney, den Organisator der Pilgerreisen, zur Wehr zu setzen. Werden sie es schaffen, dem Knebelvertrag zu entkommen?

Fazit:

Jones ist es gelungen, eine zugleich humorvolle und düstere Geschichte zu schreiben, die ich so noch nie gelesen habe. Ich habe sie genossen, ich bin in ihr verschollen und wäre am liebsten gar nicht mehr herausgekommen. Die Autorin hat mich an vielen Stellen der Handlung überrascht. Aber auch Fauler Zauber war leider irgendwann zu Ende. Ich freue mich, dass dieses Buch für uns übersetzt worden ist und möchte es jedem Fantasyliebhaber ans Herz legen.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Eine fantastische Heimkehr

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Allgemeines:

Am 21.01.2019 hat ein historisches Ereignis stattgefunden: Paolinis neues Buch ist erschienen! Eragon-Fans werden wissen, von wem ich spreche. Für alle anderen: Im Jahr 2004 ist der erste ...

Allgemeines:

Am 21.01.2019 hat ein historisches Ereignis stattgefunden: Paolinis neues Buch ist erschienen! Eragon-Fans werden wissen, von wem ich spreche. Für alle anderen: Im Jahr 2004 ist der erste Band von Christopher Paolinis epischer Fantasyreihe um den jungen Drachenreiter Eragon veröffentlicht worden. Wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, habt ihr einiges aufzuholen und solltet schnellstmöglich die alten, wunderschönen und gebundenen Ausgaben ergattern!

Aber nun zum Wesentlichen… Der neue Roman trägt den etwas sperrigen Titel: Die Gabel, die Hexe und der Wurm – Geschichten aus Alagaësia, Band 1: Eragon.

Wie mein Ausflug an die Grenze Alagaësias genau war und wem ich dabei begegnet bin, werde ich euch in meiner Rezension verraten. Eins ist aber sicher: Es lohnt sich. Wenn euch einige Dinge nicht mehr im Gedächtnis sind, findet ihr hier eine großartige Übersicht über die Begriffe und Ausdrücke, deren Verständnis in Eragons Welt eine entscheidende Rolle spielt.

Inhalt:

„Ein Wanderer und ein verfluchtes Kind. Zaubersprüche und Magie. Und natürlich Drachen. Willkommen zurück in Eragons Welt!

Es ist ein Jahr her, dass Eragon aus Alagaësia aufgebrochen ist auf der Suche nach dem geeigneten Ort, um eine neue Generation Drachenreiter auszubilden. Jetzt kämpft er mit unendlich vielen Aufgaben: Er muss einen riesigen Drachenhorst bauen, Dracheneier bewachen und mit kriegerischen Urgals, stolzen Elfen und eigensinnigen Zwergen zurechtkommen. Doch da eröffnen ihm eine Vision der Eldunarí, unerwartete Besucher und eine spannende Legende der Urgals neue Perspektiven.

Dieser Band enthält drei neue Geschichten aus Alagaësia und führt Eragon an den Beginn eines neuen Abenteuers. Außerdem enthüllt das Buch Auszüge aus der Biografie der unvergesslichen Kräuterhexe und Weissagerin Angela … geschrieben von Angela Paolini, der Schwester des Autors, die ihn zu dieser Figur inspiriert hat. Illustriert mit vier neuen Originalzeichnungen des Autors!“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Manchmal braucht das Herz etwas zum Träumen. Eine Art Heimkehr zu altbekannten Protagonisten, in deren Herzen man wiederum bereits häufiger geblickt hat. Das eigene Herz kehrt zu Altbekanntem heim, freut sich aber auch darauf, neue Dinge zu erleben. Und verlässt die Welt nach einiger Zeit wieder. Schwer und kummervoll. Aber gleichzeitig so beglückt, wie es zu sein vermag. Dem Herzen fällt es schwer, für seine Gefühle die richtigen Worte zu finden. So ist es doch noch zu überwältigt von den Einblicken, die es erhaschen durfte. Einblicke, die ihm innerhalb von drei Kurzgeschichten einiges über verschiedene Charaktere verraten haben. Einblicke in eine Rahmenhandlung, die es zu Eragon selbst zurückgebracht hat.

Und wie schön es dort war! Wie viel es erfahren durfte über das Leben Eragons. Und wie wenig. Denn Eragons Passagen waren kurz, bildeten sie eben doch nur die Rahmenhandlung. Alle Kurzgeschichten waren jedoch so einzigartig, dass das Herz darüber hinwegsehen konnte. Also träumte es von einer Gabel, magisch verzaubert und von einem altbekannten Protagonisten verwendet, der bereits schmerzlich vermisst wurde. Von einer Hexe, die weiser und verrückter zugleich nicht sein könnte. Und von einer tapferen Urgalfrau, die sich gegen den Wurm Kulkaras zur Wehr setzte. Alle drei Geschichten nehmen innerhalb des Büchleins unterschiedlich viel Platz ein. Aber allen gelingt es, das Herz mit Bildern zu füllen. Vor allem die Geschichte über den Wurm hat es ihm angetan.

Nach acht langen Jahren endlich wieder einen Fuß in die Welt von Eragon setzen dürfen, das war gleichzeitig grandios und angsterfüllend. Würde Paolini an die hohen Erwartungen, die er sich selbst durch seine bisherigen Erscheinungen auferlegt hat, erfüllen? „Oh, ja! Danke!!! Er hat es geschafft“, jubelt das Herz. Es ist nachhaltig beeindruckend, wie Paoloni seine Leser mit wenigen Worten verzaubern kann.

Das Herz neigt dazu, sich vorzustellen, dass es noch mindestens zwei weitere Bände voller Kurzgeschichten geben wird. Möglicherweise über das, was Nasuada und Arya erleben? Ein fünfter „richtiger“ Eragonband ist ebenfalls angekündigt. Erscheinungsdaten sind jedoch noch nicht veröffentlich worden. Sind wir also weiterhin mit dem Herzen zusammen gespannt!

Fazit:

Die Gabel, die Hexe und der Wurm bringen euch das Gefühl und die Welt zurück, mit der Paoloni euch vor Jahren zurückgelassen hat.

Vielen Dank für die Möglichkeit, endlich wieder nach Alagaësia reisen zu dürfen. Es war viel zu schnell vorbei und mein Herz wartet sehnsuchtsvoll auf alles, was da noch kommen mag.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Kann man gut nebenbei lesen

Ich bringe dir die Nacht
0

Allgemeines:

Ich bringe dir die Nacht ist das zweite Buch der Autorin Catherine Ryan Howard. Es wird von der englischen und irischen Presse sehr positiv bewertet: „Meisterhaft geplottet und mit unerwarteten ...

Allgemeines:

Ich bringe dir die Nacht ist das zweite Buch der Autorin Catherine Ryan Howard. Es wird von der englischen und irischen Presse sehr positiv bewertet: „Meisterhaft geplottet und mit unerwarteten Twists“ (Daily Mail). Howard ist 1982 in Cork (Irland) geboren und hat bisher auch Reisegeschichten veröffentlicht. Ich bringe dir die Nacht ist am 22.01.2019 im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen und umfasst 441 Seiten.

Inhalt:

„Stell dich den Schatten der Vergangenheit. Oder das Morden in Dublin geht weiter.

Zehn Jahre sitzt der berüchtigte Kanal-Killer von Dublin bereits im Gefängnis, da wird erneut die Leiche einer jungen Frau aus dem Wasser geborgen. Ein Nachahmer? Die Ermittler wenden sich an den Häftling, doch Will Hurley will nur mit einem Menschen sprechen: seiner ersten Liebe Alison.

Mühsam hat sich Alison nach Wills Verurteilung ein neues Leben aufgebaut. Als die Polizei um ihre Hilfe bittet, lehnt sie ab. Wie soll sie diesem Serienkiller entgegentreten, der ihr Freund war? Aber es geht um Leben und Tod. Alison kann nicht weglaufen. Auch wenn die Vergangenheit weit schlimmere Geheimnisse birgt, als sie ahnt.“ (Quelle: Rowohlt Verlag)

Meine Meinung:

Schauplätze der Handlung sind Dublin in Irland und die Niederlande. Die Protagonistin Alison wird gebeten, der irischen Polizei bei der Lösung eines 10 Jahre zurückliegenden Verbrechens behilflich zu sein, da sie damals am Ort des Geschehens gelebt hat und ihr damaliger Freund wegen dieses Verbrechens in der Psychiatrie sitzt.

Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven: Ich-Perspektive (Alison) und der eines auktorialen Erzählers (Will und eine andere nicht näher definierte Person). Zudem gibt es zwei zeitliche Ebenen, die heutige und die vor 10 Jahren, als das Verbrechen geschah. Die Kapitel sind mit Namen und Zeiten überschrieben, sodass eine gute Leserführung entsteht. Jeder der Charaktere hat seine Geheimnisse und seine „schwarzen Löcher“. Howard versteht es gut, die Protagonisten in ihren verschiedenen Lebenssituationen aufzubauen, man möchte mehr wissen über ihre Gedanken, ihre Wahrheiten und Lügen und ihre Rolle in dieser Geschichte. Das ist die große Stärke dieses Buches.

Alison: „Ich hatte viele Geheimnisse. Es gab niemanden in meinem Leben, der alles über mich wusste. Ich hielt jeden mindestens eine Armlänge auf Distanz. So hatte ich mich eingerichtet, so gefiel es mir.“ (S. 64)

Die Rolle von Alison wird zunehmend unglaubwürdig, da sie gegenüber der der Polizei mehr als überlegen dargestellt wird.

Der Plot ist für mich – entgegen der Meinungen von Rundfunk und Presse – nicht originell. Ähnliche Plots gibt es zuhauf, somit unterscheidet sich Ich bringe dir die Nacht nicht sehr von anderen Thrillern, die Morde, die durch Psychopathen verübt wurden, thematisieren. An Thriller wie die von Lars Kepler kommt Howard nicht einmal annähernd ran. Zunächst war ich beim Lesen ganz angetan, denn Howard schreibt angenehm. Aber spätestens nach 100 Seiten wird die Handlung durchschaubar und zum Ende hin auch noch hektisch und für mich nicht immer nachvollziehbar entwickelt.

Für alle, die Thriller mögen, ist dieses Buch gut lesbar. Es wird durchaus Spannung erzeugt und man kann mitdenken und ist so an der Lösung des Falls innerlich beteiligt. Geübte Leser von Krimis und Thrillern werden bei diesem Buch aber auch milde lächeln, so vieles ist vorhersehbar!

Fazit:

Mich hat Howard mit Ich bringe dir die Nacht nicht überzeugen können. Ein Buch, das sich für Stunden auf der Couch oder im Strandkorb eignet, ist es aber durchaus – man kann es gut „nebenbei“ lesen.