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Veröffentlicht am 13.10.2016

Winterlich, voller Kälte, zerbrechlicher Liebe und Magie

Die silberne Königin
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Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Morgen erscheint bei Bastei Lübbe Die silberne Königin, ein Roman der jungen Autorin Katharina Seck. Das Paperback ...

Diese Rezension erscheint auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com.

Allgemeines:

Morgen erscheint bei Bastei Lübbe Die silberne Königin, ein Roman der jungen Autorin Katharina Seck. Das Paperback hat 366 dicht beschriebene Seiten und ein wundervolles Cover. Wenn man das Cover anschaut, wird man direkt in die von Seck beschriebene Welt voller Eis und Schnee mitgenommen. Sehr passend zum Inhalt des Buches ausgewählt und definitiv nicht 0-8-15.

Die silberne Königin ist ein Einzelband. Katharina Seck kündigte jedoch an, dass ihr nächstes Buch in dieselbe Stilrichtung gehen wird.

Inhalt:

„Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit – über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst …“ (Quelle: Bastei Lübbe)

Meine Meinung:

Genre: Die silberne Königin vereint magische Elemente, Fantastisches und Märchenhaftes. Zudem könnte man es meiner Meinung nach als All-Age-Roman einstufen.

Schreibstil: Bezaubernd, märchenhaft und sehr kunstvoll. Seck gelingt es, die Handlung der Geschichte innerhalb eines zauberhaften und imposanten Märchens einzubetten. Dadurch kreiert sie sozusagen ein Märchen im Märchen. Einmal das innerhalb der Handlung erzählte und zum anderen die Geschichte an sich. Sehr gut gemacht und niemals langweilig. Der Autorin gelingt es weiterhin, den Zauber der Geschichte während der fortschreitenden Handlung aufrecht zu erhalten. Ich fühlte mich beinahe in ihre Welt voller Eis und Schnee hineinversetzt und war stets gespannt, ob Parallelen des in der Geschichte erzählten Märchens ebenfalls in der äußeren Rahmenhandlung vorkommen werden.

Es war für mich ein eindeutiger Bonuspunkt, dass die Geschichte ähnlich beendet und begonnen worden ist. Solche gestalterischen Merkmale werden oft versucht, aber es hapert an der Ausführung. Und hier war es eine wirklich tolle Ausführung. Beeindruckend!

Handlung: Mir ist der Einstieg in die Geschichte sehr leicht gefallen. Katharina Seck ist es sofort gelungen, mich in ihre Welt voller Eis und Schnee mitzunehmen. Das Buch mit einer Tasse Tee zu genießen, bietet sich förmlich an. Eigentlich konnte ich Die silberne Königin gar nicht aus der Hand legen und wollte immer sofort weiterlesen, um zu erfahren, wie die Handlung weiter voranschreiten wird. Ich empfand die Entwicklungen des Romans (natürlich unter dem Gesichtspunkt Märchen) als sehr realistisch.

Charaktere: Madame Weltfremd, Emma, Ophelia und Casper stehen als Protagonisten im Vordergrund der Geschichte. Charaktere, die sehr detailliert ausgearbeitet sind, und sich im Laufe der Handlung facettenreich entwickeln. Vor allem die mutige Emma und der unsympathische Casper machen Veränderungen durch.

Atmosphäre: Winterlich, voller Kälte, zerbrechlicher Liebe und Magie. Das Märchen im Märchen ist definitiv sehr gut bei mir angekommen. Und ich würde es gerne nochmal lesen. Und meinen Freunden und der Familie empfehlen. Hut ab, Frau Seck!

Fazit:

Ich lese stets viel, aber meistens weniges, das so besonders und einzigartig ist wie dieser Roman.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 15.09.2016

Grandios

Die unsichtbare Bibliothek
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Allgemeines:

Die unsichtbare Bibliothek ist ein Roman der Autorin Genevieve Cogman, der im Bereich Fantasy anzusiedeln ist. Im Dezember 2015 ist das Buch als erster Teil einer Reihe bei Bastei Lübbe erschienen. ...

Allgemeines:



Die unsichtbare Bibliothek ist ein Roman der Autorin Genevieve Cogman, der im Bereich Fantasy anzusiedeln ist. Im Dezember 2015 ist das Buch als erster Teil einer Reihe bei Bastei Lübbe erschienen. Es hat 429 dicht beschriebenen Seiten, die als Paperback gebunden sind. Das Buch ist recht schwer, was den Lesegenuss jedoch nicht schmälern muss. Auf dem Cover, das in Brauntönen gehalten ist, ist die Karte einer Stadt abgebildet. Es wirkt einerseits ansprechend, andererseits fehlt ihm etwas Besonderes, das gewisse Etwas. Das originale Cover finde ich weitaus gelungener.

Im August 2016 wird der zweite Teil Die maskierte Stadt erscheinen.

Inhalt:



„ALLES BEGINNT MIT EINEM BUCH … Die unsichtbare Bibliothek – ein Ort jenseits von Raum und Zeit und ein Tor zu den unterschiedlichsten Welten. Hier werden einzigartige Bücher gesammelt und erforscht, nachdem Bibliothekare im Außendienst sie beschafft haben. Irene Winters ist eine von ihnen. Ihr aktueller Auftrag führt sie in ein viktorianisches London, wo eine seltene Version der Grimm’schen Märchen aufgetaucht ist. Doch was als einfacher Einsatz beginnt, wird nur allzu schnell ein tödliches Abenteuer, denn Irene ist nicht die Einzige, die hinter dem Buch her ist. Und die anderen Interessenten gehen über Leichen, um zu bekommen, was sie wollen …“ (Bastei Lübbe)

Meine Meinung:



Ist das nicht eine traumhafte Beschreibung des Inhalts? Ein Buch über Bücher, ein Märchenbuch der Gebrüder Grimm, eine Welt im viktorianischen London…hach. Für die Beschreibung gibt es ein eindeutiges JA, ich will!

Auch der Inhalt des Buches kann in allen Punkten überzeugen. Die unsichtbare Bibliothek ist ein besonderer Roman. Cogman schafft es, dass man ihn gar nicht aus der Hand legen will. Aber wie macht sie das? Um diese Frage zu beantworten, muss ich ein wenig ausholen…

Cogman hat mich mit ihrem Stil schlichtweg in ihren Bann gezogen. Gekonnt setzt sie des Öfteren humoristische Elemente ein – ich musste häufig schmunzeln. Dieses Buch hat eindeutig einen hohen Unterhaltungswert. Cogmans Welt ist zudem detailliert ausgebaut – erfrischend anders, überraschend und vielfältig. Sie entwirft keine völlig neue Elemente der Fantasy. Tolkien und andere große Namen haben in dieser Richtung natürlich vorgelegt. Wir kennen beispielsweise Vampire, Elfen oder berühmte Detektive als Handlungselemente. Aber durch ihre Idee der verschiedenen Parallelwelten und dem Mittelpunkt, den die Bibliothek den Welten gibt, bekommt alles eine ganz andere und eigene Richtung.

Die bücherliebende Protagonistin Irene wirkt von der ersten Seite an sympathisch. Und das nicht nur durch ihre Vorliebe für Detektivgeschichten oder ihre Art, Probleme selbstständig zu lösen. Sie ist ein Charakter, mit dem man gerne Abenteuer erleben möchte – ich konnte sie mir während des Lesens nahezu bildhaft vorstellen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist für mich, dass dieser Roman ohne eine im Fokus der Ereignisse stehende Liebesgeschichte auskommt. Das kommt so selten vor, dass ich es als sehr angenehm empfunden habe.

Ich kann es eigentlich kaum abwarten, dass der zweite Band erscheint. Durch die Konzeption des Buches sind unendlich viele Möglichkeiten offen, wie es weitergehen könnte. Wohin wird Irene als nächstes reisen, welche Parallelwelt wird sie betreten? Was wird im Fokus der Handlung stehen? Ich wünsche mir, dass Cogman ihr Potential nutzt und im zweiten Teil mindestens genauso gut schreibt wie in ihrem Debütroman!

Fazit:



Ich liebe Bücher über Bücher und lese viel im Genre Fantasy. Lange Zeit habe ich jedoch keine so faszinierende Geschichte mehr gelesen. Cogman erschafft ein unglaubliches Buch. Absolute Leseempfehlung für Fans von fantastischen Geschichten!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zorn und Morgenröte

Zorn und Morgenröte
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Allgemeines:

Zorn und Morgenröte stammt von der jungen Autorin Renée Ahdieh und erscheint heute beim One Verlag. Der One Verlag ist sozusagen die Abteilung für junge Erwachsene bei Bastei Lübbe und hat ...

Allgemeines:



Zorn und Morgenröte stammt von der jungen Autorin Renée Ahdieh und erscheint heute beim One Verlag. Der One Verlag ist sozusagen die Abteilung für junge Erwachsene bei Bastei Lübbe und hat sich „All-Age“ auf die Fahnen geschrieben. Als gebundenes Buch hat Zorn und Morgenröte mit 397 Seiten eher ein schmaleres Format, liegt aber gut in der Hand. Auf dem Cover wird der in Richtung der orientalischen Welt gehende Inhalt bereits angedeutet. Stimmiger und geheimnisvoller wäre es, wenn der abgebildete Augenausschnitt etwas schärfer wäre oder kein Gesichtsausschnitt, sondern nur das Auge zu sehen wäre. Ich hätte mir einen etwas ausgefalleneren Titel gewünscht. Zorn und Morgenröte ist kein Titel, der mich im Laden sofort angesprochen hätte.

Inhalt:



„Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein … Und doch werden sie magisch voneinander angezogen …

Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.“ (One Verlag)

Meine Meinung:



Ich gebe euch ja immer den Inhalt wieder, der vom Verlag publiziert oder hinten auf dem jeweiligen Buch abgebildet ist. Bei Zorn und Morgenröte habe ich geschwankt und mich fast dafür entschieden, den Klappentext abzubilden. Dort wird inhaltlich weitaus mehr verraten, weshalb ich mich letztendlich dagegen entschieden habe. Aber es wird deutlich, dass dieses Buch sich inhaltlich eindeutig an der Geschichte von 1001 Nacht orientiert. Man könnte sogar sagen, dass sich die Rahmenhandlung aus 1001 Nacht zusammensetzt. Autorin Renée Ahdieh schreibt auf ihrer Seite, dass Zorn und Morgenröte von 1001 Nacht „inspired“ ist. Als Leser stellt sich für mich dann immer die Frage, inwiefern der Autor dann noch etwas wirklich Eigenes geschrieben und erschaffen hat.

Ahdieh hat einen schönen Schreibstil. Sie erzählt die Geschichte von Shahrzad mit viel Feingefühl und versetzt den Leser in eine orientalische Welt. Manchmal erinnert mich alles auch an Aladin, da sogar die Namen Aladin und Jasmin vorkommen. Der Autorin gelingt es gut, die Atmosphäre des Orients einzufangen. Die von ihr entworfenen Charaktere sind sympathisch, aber eigentlich ist nur Shahrzad richtig detalliert ausgebaut. Die anderen Charaktere wirken noch recht blass, ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Es wird nämlich einen zweiten Band geben, das merkt man (leider) auch deutlich während des Lesens. An einigen Stellen wünschte ich mir mehr Handlung. Es hätte vor allem gegen Ende etwas mehr passieren können. Ein großer Kritikpunkt ist für mich, dass ich das Geheimnis der ganzen Geschichte viel zu schnell geahnt bzw. gewusst habe. Daher kann ich für Zorn und Morgenröte keine 5 Herzen vergeben, bin aber gespannt, wie sich die Autorin und die Geschichte im Folgeband weiter entwickeln werden.

Fazit:



Schönes, ausbaufähiges Jugendbuch, das den Leser mit in den magischen Orient nimmt. Für die Fortsetzung wünsche ich mir etwas mehr Tiefgang, Potential dafür hat die Geschichte um Shahrzad nämlich.