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Veröffentlicht am 25.07.2018

Lesenswert

Spinster Girls – Was ist schon normal?
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Als ich hörte, dass es in diesem Buch um Zwangs- und Angststörungen geht, wusste ich, dass ich "Was ist schon normal?" auf jeden Fall lesen muss. Mit der Thematik habe ich noch kein Buch gelesen und war ...

Als ich hörte, dass es in diesem Buch um Zwangs- und Angststörungen geht, wusste ich, dass ich "Was ist schon normal?" auf jeden Fall lesen muss. Mit der Thematik habe ich noch kein Buch gelesen und war wirklich gespannt auf die Umsetzung.
Evies komplettes Leben wird von ihrer Krankheit bestimmt. Sie denkt immer darüber nach, dass niemand erfahren darf, dass sie krank ist. Ihre ganze Gedankenwelt dreht sich darum, wie sie sich verhalten muss, um "normal" rüber zu kommen. Sie möchte gerne ein normales Leben führen, doch ihre Krankheit bleibt immer präsent. Ich habe zwar ehrlicherweise sehr wenig Ahnung von Zwangs- und Angststörungen und möchte hier nichts falsches sagen, aber in meinen Augen war die Umsetzung gelungen und nachvollziehbar.

"Jeder wandelt ständig am Abgrund des Normalseins. Jeder empfindet manchmal sein Leben als den totalen Albtraum, und es gibt keinen >normalen< Weg, damit umzugehen. (Seite 394)

Überrascht war ich dann beim Lesen, dass dieses psychologische Thema zwar schon im Vordergrund steht, da die Erkrankung Evies Leben komplett beeinflusst, dass aber auch einige andere Themen aufgegriffen wurden.
Mit Evies beiden Freundinnen gemeinsam entstehen immer wieder Gespräche über Feminismus, Frauenrechte, die Bedeutung der Frau und wie man in der Gesellschaft als Frau wahrgenommen wird.

"Wenn Jungs älter werden, nennt man sie >Junggesellen< und findet das sexy.Wer nennt und schon >JunggesellinKatzenlady< oder >alte Jungfer<. Ein männliches Pendant dazu gibt's nicht. Genau wie es kein Wort für Kerle gibt, die mit jeder ins Bett gehen - während es tonnenweise dafür für Mädchen gibt. Die Sprache selbst ist sexistisch - sie zementiert doch nur diese total verallgemeinernden, völlig kranken Vorstellungen darüber, wie Jungs und Mädchen zu sein haben..." (Seite 182)

Ich fand es wirklich spannend die Gedankengänge der jungen Frauen zu verfolgen und hier sind auch einige wichtige Punkte zur Sprache gekommen, die sich jede Frau mal durch den Kopf gehen lassen sollte. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzungen in denen die beiden die Hauptrolle spielen werden.

Natürlich werden auch übliche Themen für Jugendbücher wie Liebe, Freundschaft und Familie ausgegriffen. Dabei fand ich es besonders interessant, wie Evie ihren ganzen Alltag meistert und wie sie immer wieder von ihrer Erkrankung beeinflusst und eingeschränkt wird.

Holly Bourne schafft es durch einen lockeren Schreibstil und Evies Sarkasmus, dass selbst diese ernsten Themen humorvoll erzählt werden und dass man dennoch großen Spaß beim Lesen hat. Erzählt wird dabei ausschließlich aus Evies Sicht, wodurch man einen perfekten Einblick in ihre Psyche erhält und ihre Entwicklung gut mitverfolgen kann. Und ich verrate mal so viel: hier läuft nicht alles glatt und das Buch ist definitiv keine rosa-rote Geschichte sondern entspricht vielmehr der Realität voller Höhen und Tiefen.

Ich mochte Evie als Protagonistin sehr auch wenn sie durchaus schwierig ist. Sie wird beherrscht durch ihre Krankheit und ihr ganzes Wesen ist danach ausgerichtet, wie andere auf sie reagieren. Dabei hat sie viele Ecken und Kanten und handelt nicht immer richtig und macht Fehler - große und kleine.

Die Nebencharaktere fand ich auch toll. Man erfährt wie das ganze Familienleben sich auf Evies Krankheit ausgerichtet hat. Die Eltern packen sie mehr oder weniger mit Samthandschuhen an und beobachten mit Argusaugen, wie es ihr geht und ob sie einen Rückfall erleidet. Die jüngere Schwester soll nach Möglichkeit von alldem nichts mitbekommen und wird auch etwas vernachlässigt.

Natürlich spielt auch der ein oder andere Junge eine Rolle in diesem Buch und ich fand es gelungen, welche unterschiedlichen Charaktere die Autorin hier geschaffen hat. Es gibt den Bad Boy, den Schüchternen, den Idioten und viele mehr und alle haben Platz in der Geschichte, ohne dass es überladen wirkt.


Fazit:
"Spinster Girls - Was ist schon normal?" beschäftigt sich nicht nur authentisch und dennoch unterhaltsam mit dem Thema Angst- und Zwangsstörungen, sondern gibt eine tolle Message zum Thema Feminismus ab und bringt den Leser zum Nachdenken. Wirklich gelungen!

Veröffentlicht am 23.07.2018

Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt

Dream Maker - Sehnsucht (The Dream Maker 1)
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Parker hat mit seinen beiden besten Freunden die Firma International Guy gegründet, die sich damit beschäftigt Frauen in jeder Lebenslage zu helfen. Dabei kann es um finanzielle Dinge, ein Umstyling, Liebesangelegenheiten ...

Parker hat mit seinen beiden besten Freunden die Firma International Guy gegründet, die sich damit beschäftigt Frauen in jeder Lebenslage zu helfen. Dabei kann es um finanzielle Dinge, ein Umstyling, Liebesangelegenheiten oder alles mögliche gehen. Die Problemlösung ist dabei immer individuell auf die Kundin angepasst und Parker und seine Freunde sind mittlerweile sehr erfolgreich im Geschäft.

Aufgeteilt wird die Geschichte gewissermaßen in drei kleinere Teile, wobei der erste in Paris, der zweite in New York und der dritte in Kopenhagen spielt.
In Paris soll Parker Sophie helfen, deren Vater ein großes Imperium geleitet hat. Als er plötzlich verstarb, musste die noch zu junge und unerfahrene Sophie in seine Fußstapfen treten. Da sie sich mit dieser Aufgabe überfordert fühlt, engagiert sie International Guy um sich helfen zu lassen.
Ich mochte die bodenständige Sophie recht gerne, da sie mehr Facetten gezeigt hat, als ich ursprünglich erwartet hatte. Außerdem hatte ich Spaß daran mitzuerleben, wie sie immer stärker und selbstbewusster wird und sich langsam in ihrer Rolle als Firmenboss zurecht findet.

Im zweiten Teil des Buches wird Parker von der Managerin einer sehr berühmten und erfolgreichen Schauspielerin engagiert. Skyler hat ihre Muse verloren und kann nicht mehr schauspielern. Schnell stellt Parker fest dass Skyler in einer Identitätskrise steckt und versucht ihr zu helfen. Das Problem hier ist, dass Parker schon immer für Skyler geschwärmt hat und sein Herz bei diesem Job droht Schaden zu nehmen.
Mit Skyler hatte ich schon mehr Schwierigkeiten. Sie versucht es jedem Recht zu machen und hat dabei ihren eigenen Charakter aufgegeben. Dass sie unter ständiger Beobachtung der Presse steht, macht die Sache auch nicht unbedingt einfacher für die junge Frau. Hier fand ich es spannend, welche Einblicke man in das Leben von Skyler bekommen hat und unter welchen Zwängen sie leidet. Aber dennoch kam ich an sie nicht richtig heran und mir hat auch etwas die Entwicklung gefehlt. Aber ich vermute stark, dass Skyler auch in den Folgebänden noch eine Rolle spielen wird und deshalb Luft nach oben gelassen wurde.

Als letzten Auftrag in diesem Buch soll Parker Christina, Prinzessin von Dänemark, helfen ihre Rolle als Partygirl abzulegen und sich ihrer Rolle als zukünftige Königin zu stellen. Schnell findet Parker heraus, dass hinter der ganzen Sache viel mehr steckt, als seine Auftraggeberin Christinas Mutter ihr erzählt hat...
In Christina konnte ich mich gut hineinversetzen. Sie hat Angst vor ihrer Rolle und glaubt keine gute Königin zu sein. In diesem Teil des Buches wurde recht viel Drama eingebaut, was ich teilweise schon übertrieben fand.
"Ich liebe Frauen. Junge. Alte. Große und kleine. Ob nerdiger Bücherwurm oder Sexbombe - ich bin da nicht wählerisch." (Seite 9)
Die Handlung des Buches fand ich eigentlich ganz nett für zwischendurch. Aber ich hatte ein großes Problem mit Parker. Er tut zwar so, als wolle er nur das Beste für seine Kundinnen, handelt aber doch immer wieder hormongesteuert. Besonders dämlich fand ich wie er mit Skyler umgegangen ist und dass er sich hier nicht mit seinen wirklichen Gefühlen auseinander gesetzt hat. Er mag sie sehr, möchte aber auch nichts Festes. Ich denke zwar auch hier, dass da noch eine Wandlung kommen wird in den folgenden Bänden, aber hier war ich einfach nur genervt. Insgesamt war mir Parker auch einfach zu flach und zu wenig facettenreich. Da fand ich seine beiden Freunde, mit denen er gemeinsam International Guy leitet, deutlich spannender und hätte gerne mehr über sie gelesen.
Ein weiteres kleines Highlight in dem Buch war für mich eine neue Mitarbeiterin von Parker und seinem Team. Über sie würde ich verdammt gerne mehr erfahren, da sie eine richtig coole und spannende Person zu sein scheint, die komplett aus dem Raster fällt.

Den Schreibstil fand ich angenehm und flüssig zu lesen. Der erste und dritte Abschnitt werden aus Parkers Sicht erzählt, im zweiten Abschnitt bekommt man auch Einblicke in Skylers Denken, was ich als sehr passend empfand. Man konnte zwar immer gut nachvollziehen, warum derjenige gerade so handelt, fühlt oder denkt, aber dennoch war es mir teilweise etwas zu oberflächlich und tiefere Gefühle kamen bei mir nicht an.

Fazit:
"Dream Maker- - Sehnsucht" war mein erstes Buch von Audrey Carlan und konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Die Handlung war vorhersehbar, die Charaktere nicht richtig ausgearbeitet und Parker hat mich genervt.
Kann man lesen, muss man aber nicht. Wahrscheinlich werde ich dem zweiten Teil dennoch noch eine Chance geben, da hier noch viel Entwicklungsspielraum ist und hier noch einiges an Potential vorhanden ist.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Schneewittchen als Mörderin und Monster?

Die Grimm-Chroniken (Band 2)
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Nachdem mir der erste Teil der Reihe schon so gut gefallen hat, war ich wahnsinnig gespannt darauf, wie es mit Will und seinen Freunden und Mary, der Apfelprinzessin, weiter geht.

"Asche, Schnee und Blut" ...

Nachdem mir der erste Teil der Reihe schon so gut gefallen hat, war ich wahnsinnig gespannt darauf, wie es mit Will und seinen Freunden und Mary, der Apfelprinzessin, weiter geht.

"Asche, Schnee und Blut" setzt direkt nach dem Ende des ersten Bandes an und hat es bereits auf den ersten Seiten geschafft, mich wieder zu fesseln. Will, Maggy und Joe übernachten im Hexenhaus und wollen anschließend die Drachenburg erkunden. Auf dem Weg begegnen sie einem sterbenden Mann, der behauptet von Schneewittchen angegriffen worden zu sein...

Mary hingegen hat sich komplett in Dorian verliebt und träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?

Ich fand es auch hier wieder toll, wie geschickt Maya Shepherd die Vergangenheit (den Handlungsstrang mir Mary) mit der Gegenwart (Will und seine Freunde) verknüpft hat. Immer wieder offenbaren sich neue Details und Hinweise. Teilweise werden Fragen beantwortet, aber es entstehen auch immer wieder neue Ungereimtheiten. Besonders das gefällt mir an der Reihe so gut. Man rätselt die ganze Zeit mit, wie denn alles zusammen hängt, wer "gut" ist und wer "böse" und was als nächstes passieren konnte. Ich persönlich bin besonders neugierig darauf, wie Will und Maggy in die ganze Geschichte hinein passen, denn dass sie das tun, da bin ich mir ziemlich sicher.

In diesem zweiten Teil der Grimm Chroniken wird die Spannung kontinuierlich recht hoch gehalten und es passiert immer wieder etwas Neues, teils auch sehr überraschendes oder erschreckendes. Außerdem lernt man die Protagonisten besser kennen und bekommt ein besseres Gefühl für deren Charakterzüge und was sie ausmacht. Auch Schneewittchen rückt in den Fokus und gibt einiges an Rätseln auf.


Fazit: Insgesamt stellt "Asche, Schnee und Blut" eine gelungene Fortsetzung de Grimm Chroniken dar. Manche Fragen werden geklärt, Theorien belegt oder widerlegt und gleichzeitig entstehen neue Fragezeichen im Kopf des Lesers. Genau dies macht für mich den Reiz der Reihe aus und lässt mich gespannt auf den nächsten Teil zurück.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Hat die Liebe eine Chance?

Herzflüstern
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Der 17-jährige Julian hat zu seiner Mutter eigentlich ein recht gutes Verhältnis, doch mit dem Freund seiner Mutter Bernd kommt er nicht so gut aus. Als er dann auch noch erfährt, dass er mit seiner Mutter ...

Der 17-jährige Julian hat zu seiner Mutter eigentlich ein recht gutes Verhältnis, doch mit dem Freund seiner Mutter Bernd kommt er nicht so gut aus. Als er dann auch noch erfährt, dass er mit seiner Mutter zu Bernd nach Köln ziehen muss, ist er wenig begeistert darüber.
Dann trifft er im Park und später in der Schule auf den 23-jährigen Markus und seine Gefühle fahren Achterbahn. Kann es vielleicht sein, dass er sich zu Markus hingezogen fühlt? Und wie würde sein Umfeld darauf reagieren?

Julian blieb für mich bis zum Ende hin recht blass. Er hat keine wirklichen eigenen Hobbys und auch seine persönliche Meinung und Einstellung kristallisiert sich erst spät heraus. Er lässt sich vielmehr von der Meinung anderer beeinflussen anstatt sein eigenes Ding durch zuziehen. Insgesamt erschien er mir häufig sehr unreif, was aber mit seinem doch recht jungen Alter begründet werden kann.

Markus hingegen ist deutlich erwachsener, was ich auch in seiner Bevormundung gegenüber Julian immer wieder zeigt. Er achtet darauf, dass dieser nicht zu viel Alkohol trinkt, dass er für die Schule lernt und weigert sich vor Julians 18. Geburtstag intim mit ihm zu werden. Außerdem liebt Markus Motorräder, studiert Mathematik auf Lehramt und flüchtet gerne, wenn es ihm zu viel wird.

Als Nebencharaktere spielen vor Allem Tim (Julians bester Freund) und Phillipp (Markus' bester Freund) eine Rolle. Die beiden werden zwar regelmäßig erwähnt, haben aber in meinen Augen keine tragende Rolle für die Story. Auffällig ist nur, dass auch die beiden nicht heterosexuell sind.
Weiterhin gibt es noch Lukas, der gewissermaßen einen Antagonisten darstellt und Julian die ganze Zeit mobbt.
Irgendwie hatte ich teilweise Probleme die ganzen Namen auseinander zu halten, die es zwar einige Charaktere gibt, aber eben nur Julian und Markus im Vordergrund stehen. Die Nebencharaktere bleiben blass.

Julians "Eltern" mochte ich von Anfang an nicht. Ich mochte hier einfach nicht, wie die beiden mit Julian und seinen Gefühlen umgehen. Hier lief mir auch insgesamt zu viel nach Schema F ab und es gab wenige Überraschungen. Auf mich wirkte die ganze Reaktion der beiden auf Julians Homosexualität zu gestellt und so als solle hier nur Dramatik eingefügt werden in die ansonsten blasse Story.

Der Schreibstil war mir an manchen Stellen zu plump und wirkte nicht ganz ausgereift. Die Geschichte ließ sich dennoch flüssig lesen, obwohl es manchmal etwas sprunghaft war. Gut gewählt war die Erzählperspektive aus Julians Sicht, da man so sein Gefühlschaos hautnah mitbekommen hat und sogar schon vor ihm selbst wusste, was mit ihm los ist. Dennoch war mir der Schreibstil manchmal zu emotionslos, wenn man bedenkt, dass Julian mitten drin gesteckt hat in dieser Gefühlsachterbahn.

Lediglich etwa die letzten 100 Seiten des Buches konnten mich richtig fesseln. Ansonsten hat es mir leider an Spannung gefehlt. Die Handlung plätscherte so dahin und es ist recht wenig passiert. Die Liebesgeschichte hat sich zwar schön aufgebaut und war auch weitestgehend authentisch, bei mir ist der Funke aber leider nicht übergesprungen.
Ich denke, mein Hauptproblem mit dem Buch war einfach, dass ich keinen Zugang zu Julian gefunden habe und so nicht richtig mitfühlen konnte bei seiner Story.
Gut gefallen hat mir aber, der kleinere Handlungsstrang um Julians Freund Tim, der für meinen Geschmack gerne weiter hätte ausgebaut werden können.

Fazit:
Leider konnte mich "Herzflüstern - Julian & Markus" von Katharina B. Gross nicht überzeugen. Die Story wirkte mir zu gestellt und konstruiert und ich habe leider keinen Zugang zum Protagonisten finden können. Dennoch war die Liebesgeschichte ganz süß.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Magie um jeden Preis?

Schatten der Magie
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Von der Handlung möchte ich nicht zu viel verraten, da für mich der besondere Reiz des Buches darin lag, dass ich komplett unvoreingenommen. Die Geschichte entfaltet sich langsam und immer mehr neue Details ...

Von der Handlung möchte ich nicht zu viel verraten, da für mich der besondere Reiz des Buches darin lag, dass ich komplett unvoreingenommen. Die Geschichte entfaltet sich langsam und immer mehr neue Details und Hintergründe kommen ans Licht.
Also nur so viel: In New York gibt es verschiedene magische Häuser. In regelmäßigen Abständen gibt es eine Art Turnier, in dem die Champions der Häuser gegeneinander antreten, um das mächtigste Haus zu bestimmen. Dabei bilden sich Allianzen aus, aber auch Intrigen werden gesponnen. Das am Ende gewinnende Haus wird gewissermaßen der Chef der magischen Welt und hat das Sagen.

Mir hat die abwechslungsreiche Handlung wahnsinnig gut gefallen. Die Spannung wird durchgehend sehr hoch gehalten. Es eröffnen sich immer mehr neue Facetten der Geschichte bis am Ende ein vollständiges Verständnis der magischen Welt entsteht. Besonders gut fand ich diese verschiedenen Puzzleteile und dass man selbst immer rätselt, wie denn alles zusammenhängt, wer "gut" und wer "böse" ist und wer im Hintergrund die Fäden spinnt.
Anfangs braucht man zwar etwas, um richtig in die Handlung zu kommen, da es viele Figuren und Erzählstränge gibt, wenn man aber konzentriert liest, stellt dies kein Problem dar.
Das Ende hat mich dann auch komplett überzeugt. Es hat mich zwar nicht in allen Punkten zufrieden gestellt, aber auf jeden Fall optimal zur Handlung gepasst.

Der Schreibstil dieses Buches ist etwas ganz besonderes. Er ist sehr bildgewaltig und schafft es, die Settings im Kopf des Lesers zu erschaffen. Es wird alles detailliert beschrieben: Farben, Gerüche, Geräusche. Aber dies schafft Kat Howard ohne dass die Handlung auf der Strecke bleibt und es langweilig wird. Kat Howard schafft so eine ganz besondere, magische Atmosphäre. Die Sprach ist insgesamt etwas anspruchsvoller, bleibt aber durchweg flüssig zu lesen.

Einen besonderen Flair der Geschichte machen die zahlreichen Handlungsstränge aus. Das Buch wird aus vielen verschiedenen Sichten erzählt, wodurch man immer wieder neue Blickwinkel auf das Geschehen erhält. Dabei erschließt sich nicht immer sofort, warum der aktuelle Erzähler eine Rolle für die Geschichte spielt, doch spätestens am Ende fügen sich alle Fäden schlüssig zusammen.
Ich hatte großen Spaß dabei die Charaktere kennen zu lernen und nach und nach ihre Beweggründe zu ergründen.
Die Charaktere selbst sind facettenreich ausgearbeitet und lassen sich nicht immer direkt durchschauen. Es gab sowohl Sympathieträger als als Charaktere, bei denen man direkt ein schlechtes Gefühl hatte. Doch insgesamt empfand ich jede einzelne Hauptfigur als interessant und auch das Zusammenspiel der Figuren als gelungen.

Fazit:
"Schatten der Magie" von Kat Howard ist ein ganz besonderes Buch voller Magie, Geheimnisse und Intrigen. Wenn man sich am Anfang nicht dadurch entmutigen lässt, dass man nicht alles sofort versteht, bekommt man hier eine grandiose und unterhaltsame Geschichte mit vielen Facetten geliefert. Top!