Anwaltskrimi trifft auf Rosamunde Pilcher
Working LateWenn ich Working Late in einem Satz beschreiben müsste, würde er wohl möglich so lauten: Eine süße Anwaltsgeschichte, die zwischen einem Rechtsstreit und der Liebe steht ála Rosamunde Pilcher.
Ich glaube ...
Wenn ich Working Late in einem Satz beschreiben müsste, würde er wohl möglich so lauten: Eine süße Anwaltsgeschichte, die zwischen einem Rechtsstreit und der Liebe steht ála Rosamunde Pilcher.
Ich glaube ich habe zuvor noch kein Buch einer schwedischen Autorin gelesen. Umso mehr wollte ich dies ändern und bin dann bei der Bloggerjury auf dieses Buch gestoßen. Mit dieser Geschichte erleben wir eine Reise durch Stockholm. Wir lernen viele – wirklich viele Orte in und sogar um Stockholm kennen und begeben uns irgendwie auf eine kleine Sightseeing Tour ohne sein trautes Heim zu verlassen.
Das hat mir auf der einen Art gefallen und auf der anderen war es ziemlich viel. Einfach ziemlich viele schwedische Begriffe von Parks und Plätzen, die den Lesefluss etwas gestört haben.
Generell muss ich sagen, dass ich mich sehr schwer mit den ganzen schwedischen Wörtern, wenn man es so nenne kann, getan habe. Man muss ja noch nicht Mals wissen wie man die einzelnen Begriffe/Wörter/Orte ausspricht, aber der Lesefluss gerät irgendwie ins stocken. Jedenfalls war es bei mir so. Zu dem wurde bei der Übersetzung zB. der Begriff Oma nicht ins Deutsche übersetzt und ich musste mich erst einmal schlau machen was das Wort „Mormor“ bedeutet. Man hat zwar ein Wort mit dieser Geschichte dazugelernt, jedoch hat mich das etwas beim Lesen gestört.
Leider fallen meine weiteren Punkte auch nicht gerade positiv aus. Mir fiel es unglaublich schwer in die Geschichte rein zukommen, was vor allem an der Erzählperspektive lag. Wir begleiten in Working Late nämlich nicht nur unsere Hauptprotagonisten Ignacio und Charlotta, sondern auch die Nebencharaktere. Dies gefiel mir persönlich nicht.
Die Kapiteln werden dementsprechend auch sehr szenenhaft beschrieben und ich kam mir wirklich vor, als würde ich einen Rosamunde Pilcher Film schauen. In dem einen Moment erleben wir was Charlotta tut und im Nächsten was ihre Arbeitskollegin Dessie erlebt.
Zu dem hat mir die Tiefe der einzelnen Charaktere gefehlt und die Romanze blieb auch irgendwie auf der Strecke. Ich hatte das Gefühl diese typischen Punkte für eine Office-Romanze wurde einfach etwas abgearbeitet, doch mit wenig Gefühl. Generell ging es mir zu fiel um den Rechtsstreit. Auf der einen Seite finde ich es schön, dass sich der Fall von vorne bis hinten durch die Geschichte durchgezogen hat & auf der anderen Seite war es mir manchmal einfach zu viel Fachjargon.
Was ich jedoch der Autorin zu gute heißen muss, ist die wichtige Thematik des Rechtsstreit. Großunternehmen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen im Ausland billige Kleidung produzieren lassen und oft fahrlässig handeln was die Sicherheit ihrer Arbeiter angeht. Jedoch wurde diese Thematik so detailreich in den Roman eingebunden, dass ich mir manchmal vorkam als würde ich einen Anwaltskrimi lesen.
Fazit: Mich konnte Working Late leider nicht mitreißen und nicht überzeugen und ich weiß noch nicht ob ich die anderen Bücher der Reihe lesen werde. Für mich landet das Buch in die Kategorie Geschmackssache. Das Cover ist wunderschön aber mir fehlt in der Handlung einfach die Romanze, die Gefühle und der Tiefgang der Charaktere. Und das ist ja bekanntlich das Wichtigste an einem Buch – dass einem die Handlung zusagt. Von Romanze und Gefühlen hätte ich gerne mehr gehabt. Jeder der aber gerne mal eine schwedische Folge von Suits lesen möchte, sollte sich diesen Roman zulegen und sich vor allem selber ein Bild von der gesamten Handlung machen.
Zum Schluss muss ich noch darauf aufmerksam machen, dass ich nicht beurteilen kann, ob ich lediglich der Autorin den Schuh anziehen kann und mir einfach ihr Schreibstil und ihre Geschichte nicht zusagt oder ob es an der Übersetzung liegt.