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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

Ein Wohlfühlbuch mit wenig Tiefgang

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Bislang war ich noch nicht oft mit japanischer Literatur in Kontakt gekommen. So reizte mich der Titel „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ zwar, aber so recht vorstellen konnte ich mir darunter nichts. ...



Bislang war ich noch nicht oft mit japanischer Literatur in Kontakt gekommen. So reizte mich der Titel „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ zwar, aber so recht vorstellen konnte ich mir darunter nichts. Es war eher der Klappentext, der mich sofort ansprach. Zum Glück gewann ich dieses schöne Buch von Satoshi Yagisawa.

Das Cover ist sehr schön und ansprechend gestaltet. Als Hardcover macht es im Buchregal was her.

Die Geschichte ist einfach und zugleich wunderschön zu lesen. Bei näherer Betrachtung bleibt die Story eher oberflächlich, was im ersten Moment nicht so gut wirkt. Der Schreibstil reißt es aber wieder raus.

Es geht um die 25 jährige Takako, die in einer festen Beziehung lebt, wie sie glaubt. Eines Tages eröffnet ihr „Freund“, dass er heiraten wird. Das Takako nicht die auserwählte ist, lässt sie in ein tiefes Loch stürzen. Mit Hilfe ihres Onkels, der sie in seinem Antiquariat aushelfen lässt, erlebt Takako wunderbare Abenteuer.

Bücher sind vieler Menschen Freunde, so ergeht es auch Takako. Die heilende Karaft der Bücher ist ein oft verwendetes Thema, aber hier aus der Sicht einer Japanerin entsteht ein neuer Roman. Takako wird von vielen Dingen inspiriert und sie bekommt Hilfe von Kunden, zieht ihre Kraft aus Büchern und Gesprächen mit dem Onkel, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Letztendlich muss sich aber Takako ihren Problemen allein stellen.

Der Roman „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ hat mehrer Handlungsstränge. Es geht auch um die Lebensgeschichte der Tante und des Onkels. Da meine Erfahrungen auf dem Gebiet japanischer Literatur noch neu sind, habe ich mir sagen lassen, dass der wenig verschnörkelte Stil normal ist. Aber eben diesen finde ich so faszinierend. Die Geschichte wirkt aus meiner Sicht authentisch, wenn auch oberflächlich beschrieben.

Trotz allem kann ich das Buch von Satoshi Yagisawa empfehlen, wenn man sich für japanische Literatur interessiert oder diese kennen lernen möchte.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Nimm das Leben einfach

Das Leben schwer nehmen ist einfach zu anstrengend - Vorwort von Lars Amend
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Der Name Susan Sideropoulos war mir bisher nur aus diversen Serien und neuerdings auch von Let’s Dance bekannt. Das sie auch eine Coaching Ausbildung gemacht hat, war mir nicht bewusst. Hätte ich das ...



Der Name Susan Sideropoulos war mir bisher nur aus diversen Serien und neuerdings auch von Let’s Dance bekannt. Das sie auch eine Coaching Ausbildung gemacht hat, war mir nicht bewusst. Hätte ich das Buch in einer Buchhandlung gesehen, hätte es mich wahrscheinlich nicht angesprochen, obwohl das Cover nicht langweilig ist.
Aber schon bei der Leseprobe wusste ich, dass das Thema interessant ist.

Das Motto lautet einfach: Das Leben zu schwer zu nehmen, ist einfach zu anstrengend!

Und genauso ist es. Nun ist es einfach zu sagen, dann nimm das Leben leichter. Viele Situationen in meinem Leben waren schwer und schmerzhaft. Da hätte mir so ein Ratgeber sicher wertvolle Dienste liefern können. Allerdings ist es besser, man „arbeitet“ sich vor einer Krise durch das Buch, da man es nicht einfach lesen kann. Es ist in Kapitel unterteilt und die sollte man auch nach und nach in sich aufnehmen. An sich sind es keine Kapitel, sondern Tage, die dort beschrieben werden. Man kann zwei Tage auf einmal lesen, aber dann ist es schwierig allem zu folgen. Es ist aber auch wirklich gut geschrieben, dass es mir schwer fiel aufzuhören. Der Schreibstil ist locker und leicht und super verständlich. Die Umsetzung der Aufgaben hängt natürlich von jedem einzelnen und vom Gemütszustand ab. Ich konnte vieles für mich mitnehmen und einiges Umsetzen. Immer gelingt mir das aber trotzdem nicht.

Für mich ist das Buch von Susan Sideropoulos eine echte Bereicherung und man sollte sich auf jeden Fall damit beschäftigen.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Ein magisches Debut

Die Geschichtenwandler − Magische Tinte
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Das Buch „Die Geschichtenwandler - Magische Tinte“ hat mich sofort fasziniert, obwohl ich aus dem Alter der Kinderbücher längst raus bin. Natürlich handelt es sich um ein Kinder- oder Jugendbuch und der ...

Das Buch „Die Geschichtenwandler - Magische Tinte“ hat mich sofort fasziniert, obwohl ich aus dem Alter der Kinderbücher längst raus bin. Natürlich handelt es sich um ein Kinder- oder Jugendbuch und der Schreibstil ist dementsprechend leicht zu lesen. Für eine magische Geschichte ist das genau richtig so.

Das Buch handelt von Enna, deren Mutter einen Buchladen betreibt. Enna hilft ihr oft aus und kümmert sich zusätzlich um die Großmutter, die mit der zeit wunderlicher wird. Sie spricht oft in Bücherzitaten, was aber von der Familie ignoriert wird. Eines Tages bemerkt Enna im hinteren Winkel des Buchladens etwas, das sich anschleicht. Sie versucht demjenigen zu folgen und findet auf ihrem Weg einen Zylinder auf dem eine Visitenkarte liegt. Von da an beginnen merkwürdige Dinge, bei der Enna den Flüchtigen aus den Augen oder gewissermaßen aus den Gefühlen verliert.

Enna erfährt nachfolgend, dass es sich bei ihrer Suche um einen Test handelt, zu dem sie eingeladen wurde.

„Die Geschichtenwandler - Magische Tinte“ ist im weiteren Verlauf manchmal sehr merkwürdig und verwirrend, aber gerade das macht die Faszination daran aus. Wer sich in die Figuren, allen voran Enna, hineinversetzen kann, der wird wunderbare Dinge erleben. Man benötigt aber schon eine große Portion Phantasie.

Das Ende der Geschichte, welches ich natürlich hier nicht verraten möchte, kam für mich sehr überraschend und das meine ich im positiven Sinne. Für mich ist „Die Geschichtenwandler - Magische Tinte“ schon jetzt einer der besten Erstveröffentlichungen. Der Folgeband soll im Herbst 2023 erscheinen. Ich bin schon sehr gespannt und vergebe hier alle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Lebendig geschrieben, spannend bis zum Schluss

30 Tage Dunkelheit
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Der Name Jenny Lund Madsen war mir bis dato unbekannt, aber ich liebe es, neue Autoren auf ihrer Reise zu begleiten. Skandinavische Bücher scheitern allerdings oft an der Übersetzung ins deutsche, wo Redewendungen ...

Der Name Jenny Lund Madsen war mir bis dato unbekannt, aber ich liebe es, neue Autoren auf ihrer Reise zu begleiten. Skandinavische Bücher scheitern allerdings oft an der Übersetzung ins deutsche, wo Redewendungen und Eindrücke falsch rüber kommen oder verloren gehen.

30 Tage Dunkelheit punktet in den ersten beiden Kategorien und nimmt die Hürden mit Bravour.
Zugegeben wirkt es etwas skurril, wenn die Protagonistin – eine Autorin - mit Krimis eigentlich nichts am Hut hat und sich dann in genau so einem wiederfindet. Aber Island war schon immer etwas anders als der Rest der Welt. Vor allem gefällt mir, dass hier nicht die gängigen Klischees bedient werden.

Wie schon gesagt ist die Sprache sehr lebendig und vor allem anschaulich. Die langsam aufbauenden Spannungsbögen machen einfach Lust, das Buch zu lesen. Die Spannung verliert auch zwischendurch wenig an fahrt.

Im Cover ist der nordische Touch eingearbeitet. Es passt zum Titel. Der Kontrast der schwarzen Berge zu den Nordlichtern, die sich auf dem Wasser spiegeln, treffen den Kern der Sache.

30 Tage Dunkelheit kann ich allen Freunden und Fans von skandinavischen Krimis nur empfehlen. Der Roman zeichnet ein gutes Bild von Island.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Zwei Leben eines Serben

Dschomba
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Ich war schon immer von Biografien fasziniert, aber erwartete bei „Dschomba“ eher einen Heimat-Roman.

Oberflächlich betrachtet ist es auch einer. Das Buch von Karin Peschka spielt in Eferding in Oberösterreich. ...



Ich war schon immer von Biografien fasziniert, aber erwartete bei „Dschomba“ eher einen Heimat-Roman.

Oberflächlich betrachtet ist es auch einer. Das Buch von Karin Peschka spielt in Eferding in Oberösterreich. Eine beschaulich, ländliche Gegend, wo ein halb nackter Mann im Regen auf dem Friedhof tanzt. Der fremde Serbe sucht nach Antworten, Erinnerungen und eine Heimat, die er innerlich verloren glaubt.

Freunde hat er nur wenige. Die meisten Leute haben Vorurteile und hören ihm nicht zu. Für sie ist er nur der Serbe. Zu den wenigen anderen gehört der Dechant von Eferding.

Besonders gefällt mir der Autobiografische Einschlag der Autorin, die wie eine ihrer Figuren in einem Wirthaus groß wurde und mit anpacken musste. Sie weiß also, worüber sie schreibt und man kann sich in Ihre Situation reindenken. Das alles verknüpft mit den grauenvollen Erinnerungen an den 1. Weltkrieg. In der Nähe von Eferding gab es ein großes Kriegsgefangenenlager mitmehr als 30.000 Menschen. Die unzähligen Toten werden nur durch einfache Kreuze symbolisiert.

Die Sprache im Roman ist einfach und schnörkellos. Kurze Sätze, denen es an Füllwörtern fehlt lassen die dörfliche Welt plastisch werden. So spricht man eben auf dem Land. Es dauert etwas, bis man sich in dieser Welt zurecht findet. Die Zeitsprünge zwischen 50er und 70er Jahre machen es nicht einfach der Geschichte zu folgen.

Hat man sich aber damit arrangiert, so ist es interessant zu lesen und man erfährt viel über den krieg, die Menschen auf dem Land und Auch über Dragan Dzomba, der sich in die Wirtstochter verguckt, was auf Gegenseitigkeit beruht.

Es ist wahrlich keine leichte Kost, aber ich kann nur Empfehlen diesen Biografischen Roman zu lesen. Jede Seite ist interessant und erschreckend zugleich, hat aber auch ab und zu komische Momente.

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