Am Anfang schön, danach na ja
Kissing LessonsEindeutige Enttäuschung und oftmals wirre Definitionen von Liebe.
Achtung eventuell Spoiler
Das Cover ist richtig schön, es passt wirklich, obwohl ich die Blumen nicht richtig zur Geschichte passen, sondern ...
Eindeutige Enttäuschung und oftmals wirre Definitionen von Liebe.
Achtung eventuell Spoiler
Das Cover ist richtig schön, es passt wirklich, obwohl ich die Blumen nicht richtig zur Geschichte passen, sondern nur zum Genre.
Ja, was soll ich sagen, am Anfang war ich richtig fasziniert vom Klappentext, da ich noch kein Buch gelesen habe, in welchem Autismus thematisiert wird. Dass Michael ein Escort ist, fand ich, ehrlich gesagt, richtig faszinierend. ABER die Handlung zeigt richtig viele Schwächen auf. Zuallererst haben die Figuren eine wirre Vorstellung von Liebe. Liebe wird mit Besessenheit gleichgestellt. Niemand stört das, aber ich finde, das kann und sollte man nicht. Natürlich muss eine Besessenheit nicht negativ sein, da laut Definition her man auch erfüllt sein kann, wenn man besessen ist. Aber die Gesellschaft verbindet dieses Wort eben mit etwas Negativem, deswegen finde ich es nicht gut, dass die Autorin dies gleichsetzt. Ebenfalls wird ein materielles Geschenk ebenfalls mit Liebe gleichgesetzt, was ebenfalls, in meinen Augen, äußerst alarmierend ist. Denn man kann auch seine Liebe beweisen, ohne materielle Geschenke. Die Thematik rund um den Bereich Escort fand ich sehr interessant, ebenfalls der Handlungsaufbau war interessant und teilweise auch witzig. Der Schreibstil der Autorin ist vollkommen toll und super gut zu lesen.
Stella ist Autistin, was ich zuerst komplett toll fand, denn ich bin ehrlich bisher habe ich mich damit noch nicht wirklich auseinandergesetzt habe und diese Störung jetzt näher kennenlernen durfte, fand ich gut. Aber dadurch wird alles entschuldigt, was sie falsches tut. Sie verletzt Michaels Privatsphäre, gar kein Problem, sie ist ja schließlich Autistin. Sie interpretiert Worte hinein, die Michael nicht gesagt hat, ebenfalls kein Problem. Das nervt auf Dauer wirklich, denn obwohl sie Autistin ist, finde ich, dass dieses Verhalten nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden sollte. Natürlich ist sie eine starke Protagonistin und ich finde die Botschaft super, die die Autorin hier rüberbringen wollte. Egal, wer du bist, egal wie anders und dadurch besonders du bist, du bist gut so, wie du bist.
Michael fand ich wirklich toll, na ja zumindest 2/3 vom Buch. Er war aufmerksam, lieb zu Stella und sorgt sich dermaßen um seine Familie, hat seine Träume hinten angestellt, um seine Familie zu unterstützen. Zum Schluss musste ich wirklich sagen, dass er mir etwas seltsam vorkam. Er hat ebenfalls, wie Stella, die Wörter, die sie zu ihm gesagt hat, komplett umgedreht. Alles, was er dachte, hatte sie gar nicht gemeint. Deswegen finde ich das Drama hier auch zu übertrieben und ganz im Ernst, im echten Leben hätte man es vermeidet.
Das Buch hat gut angefangen, dann hat es mich aber von Seite zu Seite immer mehr enttäuscht.
2,8 - 3 *