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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2023

Ein letztes Mal in Belmont Bay ...

With you I heal
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Nach Belmont Bay zurückzukehren und es gleichzeitig durch die Augen von Sophia neu kennenzulernen war schön und schmerzlich zugleich. So viele Erinnerungen hängen in Sophia nach, so viele verpasste Chancen, ...

Nach Belmont Bay zurückzukehren und es gleichzeitig durch die Augen von Sophia neu kennenzulernen war schön und schmerzlich zugleich. So viele Erinnerungen hängen in Sophia nach, so viele verpasste Chancen, so viele alte Gefühle kleben sich an ihrem Inneren fest.

Durch die Perspektivwechsel habe ich die quälendsten Gedanken von Sophia und Arin durchlebt. Durch die Zeitsprünge in die Vergangenheit konnte ich so viele emotionale Momente und Fehlentscheidungen verstehen. Ihre Geschichte ging mir unter die Haut. Die eingebundenen Themen wurden sanft und respektvoll aufgearbeitet, ohne sie zu beschönigen oder ihre Beziehung zu romantisieren.

Auf Seite 288 hatte mich Justine Pust dann schließlich. Nur drei Worte, eine so große Bedeutung, gesagt mit einer Endgültigkeit und unterlegt von einem Schmerz, der mich eiskalt erwischt hat. Fühlte ich mich anfangs kribbelig aufgrund all der verpassten Chancen, der Ungerechtigkeit mancher Lebenssituationen und der unterschwelligen Melancholie, ging ab diesem Punkt das Ziehen in meinem Inneren nicht mehr weg. Auch wenn viele Szenen, meinem Geschmack nach, einen Hang zur Dramatik hatten.

Es fühlte sich manchmal absurd an, wie wohl ich mich inzwischen in Belmont Bay fühlte und wie viel Schmerz ich doch gleichzeitig mit auszuhalten hatte.

Fazit: »With you I heal« hat mir so vieles über Zerbrochenheit, zweite Chancen und Vorurteile gezeigt. Justine Pust hat einfühlsam und respektvoll die Themen Krankheit und Sucht aufgearbeitet. Ich habe in Sophia und Arin zwei Persönlichkeiten gefunden, die mein Herz erwärmt und gleichzeitig zerbrochen haben.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 08.03.2023

Schade, das war wohl keine Geschichte für mich ...

Frau Holles Labyrinth
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Stefanie Lasthaus hat eine fesselnde Handlung aufgebaut, deren Hintergründe mich fasziniert haben. Genauso wie die Geschichte rund um Frau Holle und ihrem Labyrinth. Die Stimmung ging mir unter die Haut, ...

Stefanie Lasthaus hat eine fesselnde Handlung aufgebaut, deren Hintergründe mich fasziniert haben. Genauso wie die Geschichte rund um Frau Holle und ihrem Labyrinth. Die Stimmung ging mir unter die Haut, die Dunkelheit drückte mir aufs Gemüt und die Verzweiflung schlug mir auf den Magen.

Leider waren beide Protagonistinnen keine Sympathieträgerinnern. Die jüngere Schwester Moira ist verwöhnt, ichbezogen und schert sich einen Dreck um die Angelegenheiten anderer. Ich musste tief durchatmen, sobald sie die Bühne betrat.

Jetzt sollte man meinen, dass ich jedenfalls mit der älteren Schwester mitfühlen konnte. Und anfangs war es auch wirklich so. Aber im weiteren Verlauf zeigt sie Seiten an sich, dass mir fast die Kinnlade runtergefallen ist. Sie ist permanent abwertend gegenüber den Menschen aus Frau Holles Reich. Bezeichnet sie als zurückgeblieben und hinterwäldlerisch. Sie ist regelrecht pikiert über die Lebensumstände und macht sich darüber lustig.

Ich hätte mir wirklich nur einen Funken Anstand gewünscht. Respekt. Dankbarkeit. Empathie. Irgendwas!

Auch ihr plötzliches Bedürfnis ihre Schwester zu beschützen, obwohl sie sie vorher schon unausstehlich fand, kam gar nicht bei mir an.

Es ist so traurig. Eigentlich mochte ich niemanden im Buch. Schade, das war wohl keine Geschichte für mich.

Fazit: »Frau Holles Labyrinth« von Stefanie Lasthaus hat eine faszinierende Grundgeschichte, die voller Düsternis und Verzweiflung steckt. Leider konnten mich die Protagonistinnen nicht catchen, viel mehr habe ich Anstand, Respekt und Empathie vermisst. Auch die Handlung plätscherte vor sich hin und endete ohne große Überraschungen.

Veröffentlicht am 08.03.2023

Zwischen Highschool-Dramen, Familienzwists und Fehlentscheidungen!

Skandal & Vorurteil
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Georgiana hat schädliche Denkmuster und Verhaltensweisen, die ihr zum Teil selbst bewusst sind. Trotz aller Bemühungen schafft sie es kaum die Fesseln zu lösen und verfällt immer wieder in alte Muster. ...

Georgiana hat schädliche Denkmuster und Verhaltensweisen, die ihr zum Teil selbst bewusst sind. Trotz aller Bemühungen schafft sie es kaum die Fesseln zu lösen und verfällt immer wieder in alte Muster. Das hat die Autorin absolut verständlich dargestellt. Sie strengt sich so an, den anderen zu gefallen, ohne einmal auf ihr eigenes Herz zu hören. Es hat mich echt gewurmt, dass sie den Männern, die ihr nicht ein Fünkchen Anstand und Respekt entgegenbringen, beweisen möchte, dass sie wertvoll genug ist, um geliebt zu werden.

Mein Lichtblick in diesen Momenten war Avery. Seine ruhige und unvoreingenommene Art hat jedes Mal mein Herz erwärmt.

Ihr Bruder Fitz blieb für mich völlig im Hintergrund, immer kritisch und ohne Zugang zu seinem Charakter oder seinen Gefühlen. Der seiner Schwester nicht zuhört, geschweige denn für sie einsteht. Bei jedem Treffen stößt er sie noch mehr von sich und gibt ihr das Gefühl, sie wäre seine Zeit nicht wert. Den Grund der Entfremdung der zwei habe ich nicht verstanden und blieb auch bis zum Ende nicht nachvollziehbar für mich.

Die Handlung drehte sich eine Zeit lang im Kreis und es stockte in der Weiterentwicklung. Trotz all der Fehlentscheidungen und über die Stränge schlagen, fasste Georgie sich ein Herz und fing an sich selbst und ihr Verhalten zu reflektieren. Ich fand es schön, dass sie den Mut fasst auf die Menschen zuzugehen und trotz aller Widrigkeiten nie ihre Entschlossenheit verliert.

Fazit: Amanda Quain erzählt in »Skandal & Vorurteil« von toxischen Verhaltensweisen, dem Zerbrechen von Beziehungen und dem Lösen von Denkmustern. Inmitten all der Dramen, fand ich die Entwicklung von Georgie verständlich gezeichnet.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

Veröffentlicht am 01.03.2023

Zwischen Freiheit, Selbstfindung und Musik!

Wenn die Sterne fallen
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Sophie Bichon hat einen poetischen, melancholischen und zarten Schreibstil, der mich an Sonnentage, bunte Farben und Blumenwiesen erinnert. Ihre Worte lösen eine Palette an Emotionen aus und klingen nach.

So ...

Sophie Bichon hat einen poetischen, melancholischen und zarten Schreibstil, der mich an Sonnentage, bunte Farben und Blumenwiesen erinnert. Ihre Worte lösen eine Palette an Emotionen aus und klingen nach.

So auch bei Kalliope und Kai. Die Autorin zeichnet einen starken Charakterverlauf und eine Entwicklung, die mich mit jeder Seite mehr mitgerissen hat. Vor allem die Kontraste der beiden haben mich angezogen.

Sie werden erwachsen, empfinden, sind frei und unabhängig, fliegen auseinander, finden wieder zusammen und erkennen, dass sie sich wandeln wollen. Und diese Wandlung fand ich so unglaublich fantastisch. So echt und authentisch. Mit all den verwirrenden Gefühlen, dem Ausprobieren, der Suche nach Erfüllung, Sexualität und einem Ziel. Ein Sommer voller neuer Erfahrungen, in dem sie zusammen über sich hinauswachsen.

Ich habe das Feeling der späten Sechzigerjahre, die Bewegung, den Flower-Power, die Musik, der mystisch angehauchten Familiengeschichte, den Weg der Selbstfindung, gemischt mit dem romantischen Schreibstil, geliebt.

Fazit: Sophie Bichon hat mich mit ihrem mystisch angehauchten, poetischen Auftakt überzeugt. In »Wenn die Sterne fallen« habe ich mit Kalliope Ängste durchlebt, ihren Wagemut bewundert, zu der Kraft ihrer Stimme aufgeblickt und mich mit ihr auf einen Weg voller Freiheit gemacht!

Veröffentlicht am 01.03.2023

Lustige und leichte Kriminalgeschichte!

Kafka und der Tote am Seil
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Jon Steinhagen hat eine Geschichte weitergesponnen, diese mit einer abstrusen Mordserie gewürzt, Wortwitz, Situationskomik und geheimnisvolle Rätsel beigemischt und einen ungewöhnlichen Ermittler hinzugefügt.
Die ...

Jon Steinhagen hat eine Geschichte weitergesponnen, diese mit einer abstrusen Mordserie gewürzt, Wortwitz, Situationskomik und geheimnisvolle Rätsel beigemischt und einen ungewöhnlichen Ermittler hinzugefügt.
Die mystisch angehauchten Vibes haben die Stimmung gedrückt und ließen die Schatten noch bedrohlicher wirken. Mir hat es ebenfalls gefallen, wie der Autor die Atmosphäre des damaligen Wiens einfängt und mit eingeflochten hat.

Mit Spannung habe ich den Fall verfolgt und wurde hin und wieder aufs Glatteis geführt. Es gibt gut platzierte Hinweise, ungewöhnliche Ermittlungsmethoden und ein abenteuerliches Unterfangen, das mich herrlich unterhalten hat. Einiges sprengt die Grenzen des Verstandes, aber was habe ich auch anderes erwartet?

In der Mitte gab es tatsächlich ein paar Längen, in denen mir vor allem die Weiterentwicklung gefehlt hat. Dafür kam die Auflösung des Falls sehr plötzlich, passte aber vom Grad der Seltsamkeit ins Bild.

Was halte ich nun von der Geschichte? Ich glaube dem Autor ist es gelungen tief in meine Gehirnwindungen zu kriechen, mich zu verwirren und immer wieder die Frage aufzuwerfen: ist das nun echt oder bilde ich mir alles ein?

Fazit: Jon Steinhagen hat sich mit »Kafka und der Tote am Seil« an Abstrusitäten kaum übertreffen können. Ich habe mich bei der ganzen Geschichte gut unterhalten gefühlt und jetzt total Lust auf weitere lustige und leichte Kriminalgeschichten!