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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2022

Interessante Geschichte im historischen Edinburgh

Anatomy
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Im Buch geht es um Hazel, welche große Träume davon hegt, eines Tages Chirurgin zu werden. Leider ist das im Edinburgh des 19. Jahrhunderts eine Neuheit und ihre Chancen stehen verhältnismäßig schlecht. ...

Im Buch geht es um Hazel, welche große Träume davon hegt, eines Tages Chirurgin zu werden. Leider ist das im Edinburgh des 19. Jahrhunderts eine Neuheit und ihre Chancen stehen verhältnismäßig schlecht. Deshalb lässt sie sich auf einen Deal mit dem berühmten Chirurgen Dr. Beecham ein. Wenn sie das Arztexam ohne die nötigen Unterrichtsstunden schafft, stellt er sie an. Um jedoch die nötigen Fähigkeiten durch das Sezieren von Leichen zu erlangen, arbeitet sie mit dem Auferstehungsmann Jack zusammen, welcher Leichen vom Friedhof stiehlt. Das ist jedoch nicht ganz ungefährlich, da immer mehr Auferstehungsmänner unter mysteriösen Umständen verschwinden.

Das Edinburgh der Zeit kann man sich sehr gut vorstellen. Es ist sehr atmosphärisch, unsere Hauptcharakterin dort zu begleiten. Ich mochte Hazel sehr gerne. Sie ist sehr zielstrebig und wissbegierig und außerdem ist sie sehr gutmütig und idealistisch. Der Aspekt, den Menschen tatsächlich zu helfen, ist ihr sehr wichtig. Ich fand es sehr cool zu sehen, wie sie die anderen Typen in die Tasche steckt.
Hazel und Jack sind sehr charmant zusammen. Sie plänkeln ein bisschen, sind aber sehr eindeutig voneinander fasziniert. Ihre Liebesgeschichte nimmt keinen riesigen Raum ein und den Raum, den sie einnimmt, kann sie auch gut ausfüllen.
Das Buch behandelt Sexismus und Klassismus. Der Zeitgeist bezüglich dessen ist sehr gut dargestellt, vor allem wenn es um den Vergleich mit der Aristokratie geht. Auch der Aufbau der Problematik einer Epidemie war sehr spannend und es wurde gut aufgezeigt, wie unterschiedlich das verschiedene Bevölkerungsgruppen treffen würde.
Die Auflösung am Ende ging mir etwas zu schnell. Es ging plötzlich alles Schlag auf Schlag. Die Geschichte ist insgesamt eher ruhiger und das Ende wirkt da im Vergleich etwas überstürzt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war toll und Hazel hat es mir sehr angetan, sodass ich das Buch guten Gewissens weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Sehr cooles Prinzip mit einigen Schwächen

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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Im Buch geht es darum, zum neunten Planeten zu reisen. Dabei verfolgen wir jeweils die Perspektive von Cim oder Prosper und begleiten die Crew der Galathea, wie sie verschiedene Herausforderungen meistern.

Das ...

Im Buch geht es darum, zum neunten Planeten zu reisen. Dabei verfolgen wir jeweils die Perspektive von Cim oder Prosper und begleiten die Crew der Galathea, wie sie verschiedene Herausforderungen meistern.

Das Spielkonzept ist wahnsinnig interessant. Ich finde es echt toll, die Geschichte mit einer zweiten Person zusammen erleben zu können und einander dann vorlesen zu können.
Ich hatte dennoch das Gefühl, das Prinzip sei noch nicht ganz ausgereift. Der Aufbau ist manchmal verwirrend und es gibt Momente, wo nicht nachvollziehbar ist, wer nun als Erstes lesen soll, was frustrierend und unintuitiv sein kann.
Die Story selber hat mir gefallen. Sie war spannend und sehr gut nachvollziehbar, sodass man die Galathea in den Weiten des Alls gut vor Augen haben konnte. Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Es ist schön zu sehen, wie sie Beziehungen zueinander aufbauen und auch miteinander herumalbern.
Leider muss ich auch sagen, dass sich die Storyline manchmal sehr nach Railroading angefühlt hat. Es wurde also auf eine bestimmte Story hingearbeitet und es hat sich angefühlt, als würden abweichende Entscheidungen die Geschichte nur bedingt beeinflussen und eher ein kleines Extra sein, als eine gravierende Entscheidung.
Wir haben wirklich mehrere Stunden gelesen, was natürlich zum einen cool ist, weil man eine wirklich ansprechende langfristige Story bekommt. Zum anderen hätte ich es natürlich cooler gefunden, wenn die Story lieber ein bisschen kürzer gewesen wäre und man dann wirklich einflussreiche Entscheidungen hätte treffen können.
Wir haben die Bücher gemeinsam über Skype gelesen, was nicht schlecht war, aber es hätte persönlich wahrscheinlich noch mehr Spaß gemacht. Dann muss man natürlich die entsprechende Zeit haben oder nah aneinander wohnen, um sich so regelmäßig zu treffen.

Die Idee ist wahnsinnig cool, die Umsetzung zeigt aber einige klare Probleme. Trotzdem hat es jede Menge Spaß gemacht. Ich hoffe natürlich, dass beim nächsten Abenteuer schon etwas mehr Expertise drinsteckt, weil mich grundsätzlich weitere Bücher dieser Art sehr reizen würden.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Wirklich interessant

Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)
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Das Buch behandelt den ersten Tag, an dem der Todesbote eingesetzt werden soll. Durch diesen Dienst erfahren die Leute an ihrem Todestag, dass sie sterben werden und können diesen noch einmal auskosten ...

Das Buch behandelt den ersten Tag, an dem der Todesbote eingesetzt werden soll. Durch diesen Dienst erfahren die Leute an ihrem Todestag, dass sie sterben werden und können diesen noch einmal auskosten oder zumindest ihre Angelegenheiten regeln.
Zur Einführung des Dienstes gibt es viele Feiern; unter anderem in New York, die Stadt, in die Valentino vor kurzem gezogen ist. Dort begegnet er Orion, einem bezaubernden jungen Mann, der leider einen Herzfehler hat. Als der Todesbote den allerersten Todgeweihten anruft, müssen sie leider feststellen, dass dieser Anruf einem von ihnen gilt.

Die Geschichte ist, wie man sich denken kann, sehr bittersüß. Es ist tragisch zu wissen, dass einer der Jungs das Ende des Tages nicht mehr erleben wird. Zum anderen ist es wunderschön zu sehen, wie sie diesen letzten Tag zu etwas ganz Besonderem machen und einander immer näher kommen.
Was ich auch super spannend fand, ist, dass sich der Roman auch Gedanken macht, wenn es darum geht, wie der Todesbote die Welt konkret verändern würde. Bezogen auf Medizin, Sicherheit und andere Aspekte. Auch wenn das nicht der Hauptfokus war, hat das doch sehr mein Interesse geweckt.
Mir haben auch die vielen Nebencharaktere gefallen, die alle Verbindungen zu den Hauptcharakteren und zueinander haben. Es hat den Schauplatz New York und diesen einzigartigen Tag noch einmal greifbarer gemacht.

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es stellenweise doch ziemlich bedrückend war. Ich kann es auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Sehr schön geschrieben

Labyrinth der Freiheit
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Im Buch geht es um die drei Protagonisten Carl, Isi und Artur. Sie leben in Berlin in den Zwanzigern und müssen sich gegen rechte Verschwörer zur Wehr setzen und dabei verschiedenste Schikanen durchmachen.

Das ...

Im Buch geht es um die drei Protagonisten Carl, Isi und Artur. Sie leben in Berlin in den Zwanzigern und müssen sich gegen rechte Verschwörer zur Wehr setzen und dabei verschiedenste Schikanen durchmachen.

Das Buch hat einen wunderschönen Schreibstil. Das war eines der ersten Dinge, das mir aufgefallen ist. Es gibt viele charmante und amüsante Situationen, die einen zum Schmunzeln bringen. Zum anderen gibt es aber auch höchst brutale und aufreibende Situationen, sodass das hier wirklich kein gemütliches Buch ist. Und, auch wenn es die Einstellung zu der Zeit widerspiegelt, war es doch manchmal schwer zu lesen, wie über Homosexuelle und Frauen gesprochen wurde, vor allem weil die Hauptcharaktere trotz progressiver Ideen auch viele Ansichten teilten. Das passt natürlich geschichtlich, hat mir persönlich trotzdem etwas die Freude am Buch genommen.
Mir war nicht klar, dass es sich bei dem Buch um eine Fortsetzung handelt. Ich habe die vorherigen Bücher folglich nicht gelesen und mir hat gelegentlich etwas Kontext gefehlt, was anfangs störend war, sich aber mit Fortgang der Geschichte gegeben hat.
Der Autor macht die Zwanziger und auch Berlin zu der Zeit sehr lebendig. Man hat die Stadt bildlich vor Augen und es wirkt gut recherchiert.
Carl mochte ich sehr gerne. Er ist sensibel, aber auch stark, wenn es um seine Freunde geht. Mit ihm hatten wir einen, meiner Meinung nach, sehr interessanten Charakter, aus dessen Sicht wir die Story erleben konnten. Er bildet auch den klaren Ruhepol zu den anderen beiden Hauptcharakteren, welche teilweise sehr fieberhaft sind. An Artur und Isi kam ich nicht so heran. Vielleicht lag das daran, dass wir ihr Innenleben weniger gut wahrnehmen konnten. Aber ich fand Isi zu draufgängerisch und jähzornig, während ich Artur uninteressant fand. Er war der überlegene und brutale Typ, der eigentlich immer alles kann und immer die Leitung übernimmt und das war mir einfach zu glatt.
Generell kann die Geschichte anfangs sehr gut Spannung aufbauen, sodass es Teile gab, in denen ich das Buch gar nicht weglegen konnte. Im Laufe der Geschichte gibt es meiner Meinung nach aber ein bisschen zu viel langatmiges Drama, welches mich dann nicht mehr so begeistern konnte.

Ich dachte, ich hätte mit Andreas Izquierdo einen neuen Autor gefunden, den ich mir merken sollte, aber ich werde mich wohl doch eher vorsichtig an seine Bücher herantrauen. Das Buch kann ich trotz meiner Kritikpunkte empfehlen. Es ist wirklich toll geschrieben und ich werde die weiteren Bücher des Autors definitiv im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Das Ende war echt nicht meins

Das Gesetz der Natur
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Das Buch spielt in der Zukunft. Dort sind unklare Ereignisse an Jenem Tag aufgetreten, die die Welt ins Chaos gestürzt haben. Aufgrund dieses Durcheinanders haben die Menschen “Die Gesetze der Natur” niedergeschrieben, ...

Das Buch spielt in der Zukunft. Dort sind unklare Ereignisse an Jenem Tag aufgetreten, die die Welt ins Chaos gestürzt haben. Aufgrund dieses Durcheinanders haben die Menschen “Die Gesetze der Natur” niedergeschrieben, um wieder Ordnung in diese Welt zu bringen. Was aber auch in diesen Gesetzen steht, ist, dass nur ausgewählte Menschen lesen dürfen.
Eine Person, die es zum Beispiel nicht darf, ist die Mutantin Gaia. Sie sollte laut den Gesetzen der Natur nicht einmal am Leben sein.
Und trotzdem hat sie zwei Lehrmeister, von denen einer ihr das Lesen lehrt und der andere das Überleben. Mit diesen Fähigkeiten muss sie sich auf den Weg machen, um die letzten Bücher der Erde zu finden.

Das Buch hat einen eigenartigen Schreibstil, der sehr gewöhnungsbedürftig ist. Ich persönlich konnte mich aber gut einfinden und fand es dann eigentlich recht flüssig.
Die Welt hat mich sehr interessiert. Auf die Umstände, die zu dieser dystopischen Welt geführt haben, wird immer wieder angespielt, was ich gut gemacht fand, weil es mysteriös war und nicht zu einem Informationsüberschuss geführt hat.
Die Charaktere sind eigentlich das ganze Buch über distanziert, aber ich fand sie trotzdem spannend. Vor allem unsere Hauptcharakterin entwickelt sich weiter und ich mochte die Beziehungen, welche sie zu anderen Charakteren aufgebaut hat.
Als es auf das Ende zuging, hat sich die Geschichte für mich persönlich dann doch ganz schön gezogen und ich habe gemerkt, dass ich mich langsam aber sicher darauf gefreut habe, das Ende zu erreichen.
Meine Freude war aber vollkommen unangebracht, weil ich das Ende nämlich furchtbar fand. Das ist mir in dem Ausmaß bisher tatsächlich noch nicht passiert, aber mir persönlich hat es das Buch versaut. Es war einfach super seltsam und die Implikationen haben für mich einfach überhaupt keinen Sinn gemacht. Vielleicht war ich aber auch einfach das falsche Publikum.

Ich kann das Buch trotz dessen, dass ich es anfangs ganz gerne gelesen habe, nicht weiterempfehlen. Wie gesagt, wahrscheinlich bin ich das falsche Publikum, aber ich kann es dem richtigen Publikum auch leider nicht empfehlen, ohne möglicherweise zu spoilern.

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