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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2021

Leider nicht überzeugt

Eifersucht
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Nie hab ich mich so schwer getan ein Buch zu rezensieren.
Wenn es heißt, Jo Nesbø, dann schreit eigentlich alles in mir auf "muss ich haben/lesen". So natürlich auch beim neusten Werk, "Eifersucht". Ein ...

Nie hab ich mich so schwer getan ein Buch zu rezensieren.
Wenn es heißt, Jo Nesbø, dann schreit eigentlich alles in mir auf "muss ich haben/lesen". So natürlich auch beim neusten Werk, "Eifersucht". Ein so komplexes und überaus spannendes Motiv, wie das der Eifersucht, kann man es doch aus so vielen Blickwinkeln betrachten, thematisieren und oftmals selbst nachvollziehen. Kein Wunder also, dass Nesbø in seinem neusten Werk auf mehrere verschieden langer Kurzgeschichten setzte, um das Facettenreichtum auszuschöpfen.
Schon das Buchcover zog mich in seinen Bann - schlicht aber mitreißend.
Nesbø versteht es, mit seinem Schreibstil zu überzeugen. Jedoch muss ich für mich festhalten, dass er mich mit diesem Werk leider nicht komplett überzeugt hat. Die erste Kurzgeschichte war gigantisch - ganz Nesbø, die Darauffolgende war auch noch echt gut aber alle Weiteren waren leider mehr und mehr vorhersehbar, manche Kurzgeschichten sogar eintönig. An die erste kam keine mehr heran. So ließ auch das Lesevergnügen von Seite zu Seite nach. Und eo groß wie meine Vorfreude auf dieses Werk war, so war leider auch die Enttäuschung. Vor allem bei dem stolzen Preis von 23€.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Pip rettet den Wald

Pip rettet den Wald
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Pip gilt als der beste Springer unter allen und ist zudem das mutigste Eichhörnchen im Wald.
Als der uralte Hüterbaum, eine große starke Eiche, zu sterben beginnt ist es an Pip, tief in der Nacht die letzte ...

Pip gilt als der beste Springer unter allen und ist zudem das mutigste Eichhörnchen im Wald.
Als der uralte Hüterbaum, eine große starke Eiche, zu sterben beginnt ist es an Pip, tief in der Nacht die letzte Eichel des Hüterbaumes zu sichern, um seinen bedrohten Lebensraum zu retten. Dabei muss Pip viele bedrohliche Situationen meistern und begegnet gefährlichen und böswilligen Tieren, die ebenfalls die letzte Eichel für sich allein wollen, um durch sie zum Herrscher des Waldes zu werden. Hierbei muss Pip auch lernen, wer wirklich Freund und wer Feind ist.
Pip rettet den Wald, von Rebecca Reed, ist der erste Band der Reihe um das tapfere Eichhörnchen Pip. Die Schriftgröße ist perfekt für Kinder ab 8 Jahren. Auch die Einteilung in kurze Kapitel ist sehr gut gewählt. Diese werden durch fast poetische Prologe eingeleitet, die durch schwarz- weiß Illustrationen unterlegt sind. Die Illustrationen sind schön aber fast ein wenig düster. Die Geschichte an sich ist wohl äußert spannend geschrieben und wird aus der Sicht der Tiere erzählt, welche ähnliche wie die Tiere in Fabeln, besondere Charaktereigenschaften tragen, die den Menschen ähnlich sind. Ich persönlich finde die Wortwahl jedoch nicht altersentsprechend und schon fast brutal an manchen Stellen (für das angegebene Alter). Es wird schon im einleitenden Prolog des Hüterbaums von Tod gesprochen, auch gibt es Äußerungen wie, "Tod den Eichhörnchen", "dreckiger Verräter" oder "blödes Vogelfieh", die ich unangebracht für so junge Leser finde, wenngleich sie die Ernsthaftigkeit und Dramatik des Themas unterstützen. Auch die Charaktere finde ich sehr aufgeregt, sie tragen in sich sehr viel Unruhe, manchmal blanke Wut oder auch Hass, was die Geschichte sehr geladen wirken lässt.
Schön wiederum sind das ergänzende Sachwissen über Eichhörnchen und eine kurze Leseprobe des zweiten Bandes, auf den letzten Seiten. Wer es etwas forscher und direkter mag, ist hier mit einer abenteuerlichen Geschichte um ein ehrliches und furchtloses Eichhörnchen, gut bedient.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Griech. Mythologie neu erzählt

Der Sohn des Odysseus
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"Der Sohn des Odysseus" - das ist ein Klassiker der griech. Mythologie, der hier weitestgehend kindgerecht und auf fantastische, fesselnde und faszinierende Weise, ganz neu erzählt wird. Ein spannendes ...

"Der Sohn des Odysseus" - das ist ein Klassiker der griech. Mythologie, der hier weitestgehend kindgerecht und auf fantastische, fesselnde und faszinierende Weise, ganz neu erzählt wird. Ein spannendes Abenteuer für junge und junggebliebene Leseratten.
Der 11 jährige Telemachos, Sohn von Königin Penelope und König Odysseus, hat seinen Vater, der vor 10 Jahren in den trojanischen Krieg zog und auch nach dessen Ende nicht zu seiner Familie zurückgekehrt ist, nie wirklich kennengelernt. Eben jenen Odysseus, der bspw. den glorreichen Einfall mit dem Trojanischen Pferd hatte und zu dem alle Menschen weit und breit aufsahen. Sehnsucht macht sich bald in Telemachos breit. Und so begint er sich auf abenteuerliche Reise, um seinen Vater endlich wiederzufinden und die in ihm brennenden Fragen loszuwerden.
Schon das einzigartige Cover, mit der prunkvoll silberglänzenden Darstellung zweier Schiffe auf rauer See, von Ishtar Bäcklund Dakhil, machen es wert in dieses Buch reinzuschnuppern. Die kunstvollen Illustration lassen sich auch im Buch selbst auf vielen Seiten wiederfinden und ergänzen das geschichtsträchtige Werk und die eigene Fantasie.
Eingebettet in die griech. Mythologie erzählt die Autorin, Annika Thor, aus Sicht des jungen Telemachos, der anders als sein Vater, eher schüchtern und schwächlich wirkt und unter Gleichaltrigen kein hohes Ansehen genießt. Thor fokussiert sich in der Beschreibung des Hauptprotagonisten auf zwei entscheidende psychologische Thematiken - einerseits der Sehnsucht nach seinem Vater und ihm als Vorbildfunktion; auf der anderen Seite beleuchtet sie Telemachos Selbstzweifel, niemals mit seinen Vater mithalten und ihm geredet werden zu können. Gern hätte ich mehr über Telemachos selbst, außerhalb seiner Beziehung zu seinem Vater, erfahren. Für junge Menschen, die sich selbst in der (Persönlichkeits-) Entwicklung befinden, sicher spannend zu erlesen, wie sich Telemachos von Gesellschaft und Vater löst und emanzipiert und endlich seinen eigenen Weg geht. Wenn auch sehr spannend zu begleichen, aus meiner Sicht mit einer Altersangabe ab 14 Jahren weitaus besser bedient. Obwohl in einem lockeren Schreibstil und auf sehr poetische Weise erzählt, gehören Themen wie Beischlaf, Schwängern von Sklavinnen oder auch die blutigen Darstellungen von Krieg und Schlachtfeld, nicht in die Lebenswelt eines jungen Menschen. Wer sich für Mythologie interessiert oder etwas über die Odyssee lernen möchte, ist mit diesem Werk jedoch sehr gut bedient.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

3½ Stunden die alles verändern

Dreieinhalb Stunden
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13. August 1961 - alles läuft planmäßig, der Interzonenzug D-151 fährt pünktlich von München nach Ost- Berlin ab. Plötzlich macht ein Gerücht die Runde und die Passagiere, darunter auch eine Familie mit ...

13. August 1961 - alles läuft planmäßig, der Interzonenzug D-151 fährt pünktlich von München nach Ost- Berlin ab. Plötzlich macht ein Gerücht die Runde und die Passagiere, darunter auch eine Familie mit zwei Kindern, ein älteres Ehepaar, eine Band und eine Spitzensportlerin, werden von Station zu Station nervöser. Die DDR ist im Begriff eine Mauer zu errichten. Mit Stacheldraht und Polizeischutz, wird diese aus dem Nichts errichtet. Es bleibt nicht mehr viel Zeit. 3 ½ Stunden sich zu entscheiden. 3 ½ Stunden die das Leben für immer verändern könnten. 3 ½ Stunden und jeder Einzelne hat seine eigenen Gedanken, Sorgen, Ziele und Beweggründe - kurzum, seine eigene Geschichte, im Gepäck! 3 ½ Stunden für die Entscheidung ihres Lebens - weiterfahren oder aussteigen ?!
"Alle die jetzt gingen, verloren ihr Zuhause.
Alle die weiterfuhren, ihre Freiheit."

Robert Krause, dt. Drehbuchautor und Regisseur, schafft einen beeindruckenden Roman rund um eines der einschlägigsten Themen deutscher Geschichte. Spannend ist auch, dass seine Familie selbst vor 70 Jahren vor eben dieser schwerwiegenden Entscheidung stand. Krause bietet einen Einblick in die Gedankenwelt und die Beweggründe der einzelnen Protagonisten, wobei es nie nur um schwarz- weiß Denken geht. Jeder Charakter ist hin und her gerissen, muss abwägen und/oder ändert seine Meinung im Laufe der Erzählung. Dies macht es super spannend zu erlesen, was jeden Einzelnen schließlich zu seiner individuellen Entscheidung kommen lässt. Ein sehr bewegender und vor allem lebensnaher Gesellschaftsroman mit vielen politischen Zügen seiner Zeit und überaus authentischen Figuren. Nicht alle Charaktere fand ich persönlich gleich wichtig oder interessant. Viele spielten eher eine Nebenrolle, doch am Ende verstand ich, warum diese für sie Erzählung wichtig waren. Die Protagonisten hatten in der Geschichte untereinander mehrere für sie bewusste, als auch unbewusst Berührungspunkte, was den Spannungsbogen stets aufrecht erhielt und den ein oder anderen zum Umdenken oder Handeln anregte. Auch eine ausgeprägte Metaphorik und Symbolik lässt die Geschichte aus immer wieder neuen Sichtweisen betrachten und hinterfragen. Es gibt keine Kapitel sondern Ausschnitte/ Erzählstänge zu den einzelnen Persönlichkeiten, die nach und nach aufeinander aufbauen und so sie Geschichte erzählen und ein rundes Ganzes ergeben. Jeder Leser, der sich vor allem für die Zeit rund um den kalten Krieg interessiert, ist hier gut bedient und findet sich sicher in einem der Protagonisten wieder. Absolut empfehlenswert und ebenso als Film (Drehbuch, Robert Krause) wirklich sehenswert. Das Cover ist sehr ansprechend und vom Stil an die Zeit um 1960 angepasst. Der Schreibstil ist unaufgeregt. Ich hatte auf den ersten Seiten etwas Schwierigkeiten mich in die Geschichte zu finden aber habe sie nach und nach mitreißender gefunden und wollte das Buch am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Die Magie der Dinge

Arno und sein Pferd
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"Arno und sein Pferd" von Jane Godwin ist eines der schönsten und berührendsten Kinderbücher seit langem.
Auf poetische Weise wird kindgerecht die Geschichte von Arnos Pferd erzählt. Sein Verlust, die ...

"Arno und sein Pferd" von Jane Godwin ist eines der schönsten und berührendsten Kinderbücher seit langem.
Auf poetische Weise wird kindgerecht die Geschichte von Arnos Pferd erzählt. Sein Verlust, die damit einhergehende Trauer, die Verbundenheit zu ihm und schließlich sein Wiederauftauchen und die damit verbundene Wertschätzung. Dabei ist das hölzerne Gefährt stets Symbol für die Beziehung zwischen Arno und seinem geliebten Opa. Denn sein Pferd ist nicht nur Arnos liebstes Spielzeug, sondern sein größter Besitz. Es ist handgeschnitzt von seinem bereits verstorben Opa, mit dem Arno die schönsten Erinnerungen und Abenteuer teilt(e). Und alles was von ihm geblieben ist, war dieses Pferd. Liebevoll begleiten wir Arno gemeinsam mit seinen Freunden auf der Suche nach seinem verloren gegangen Holzpferd. Unterstrichen wird die kurze aber aussagekräftige und berührende Geschichte durch die liebevoll gestalteten Illustration von Felicita Sala. Das Buch hat von außen eine sehr tolle Haptik, die Erdtöne sind kraftvoll und aussagekräftig und die Illustrationen laden zum Erzählen und Verweilen ein.
Ein rundum gelungenes und bei uns von Herzen geliebtes Buch, das eine einzigartige und wunderbare Gelegenheit bietet, Kinder mit dem Thema Verlust und Trauer vertraut zu machen.

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