Für mich leider viel zu oberflächlich
A Winter to ResistAuf „A winter to resist“ habe ich mir sehr gefreut. Der erste Teil der Reihe hat mir wirklich gut gefallen, deshalb war für mich klar, dass ich den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Die Leseprobe fand ...
Auf „A winter to resist“ habe ich mir sehr gefreut. Der erste Teil der Reihe hat mir wirklich gut gefallen, deshalb war für mich klar, dass ich den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Die Leseprobe fand ich sehr vielversprechend. Ich habe absolut keine Ahnung vom Eislaufen, aber die Art und Weise, wie man auf den ersten ca 40 Seiten herangeführt wird, hat mir sehr gut gefallen. Am Ende der Leseprobe konnte ich viel spekulieren, wie es wohl weitergehen würde und welche Aspekte in den Mittelpunkt der Geschichte treten werden.
Jetzt, wo ich das Buch beendet habe, würde ich sagen, dass es sich einerseits ein bisschen so entwickelt hat, wie ich dachte, andererseits aber auch vollkommen anders. Dieses Gefühl ist schwierig zu beschreiben, vielleicht muss das Buch dafür aber auch selbst gelesen worden sein.
Zuallererst: Morganes Schreibstil hat mir wie immer sehr gut gefallen. Auch wenn ich inhaltlich so meine Schwierigkeiten hatte, war das Buch keinesfalls schlecht geschrieben. Ich habe bis zur letzten Seite gerne gelesen, habe auch gerne zu dem Buch gegriffen, und ich konnte gut längere Abschnitte am Stück lesen, ohne das Gefühl zu haben, dass es sich in die Länge zieht.
Kommen wir nun zu den Schwierigkeiten, die ich mit dem Buch hatte. Ich habe während der gesamten Geschichte keinen richtigen Zugang zu Lily und Orion gefunden. Auch wenn die Sichtweisen variiert wurden, habe ich mich damit sehr schwer getan. Es wurde zwar aus der Sicht einer bestimmten Person erzählt, aber ich hatte das Gefühl, dass es insgesamt sehr oberflächlich geblieben ist. Ich habe zwar einen Einblick in die Gedanken der Charaktere erhalten, aber eben auch nur teilweise. Es gab Momente und vor allem Entscheidungen, an die kein einziger Gedanke verschwendet wurde, und plötzlich war die Entscheidung - für mich aus heiterem Himmel - gefällt. Das war leider sehr häufig der Fall, was es für mich umso schwieriger gemacht hat, das Handeln der Personen nachzuvollziehen.
Das hat sich irgendwie so durch die ganze Geschichte gezogen. Ich kann nichtmal unbedingt sagen, dass es im Verlauf der Geschichte besser geworden ist, sondern würde eher sagen, dass ich mich mehr daran gewöhnt habe und es dadurch nicht mehr so schwer ins Gewicht gefallen ist. Leider habe ich dieses Empfinden nicht nur für die persönlichen Aspekte, sondern streckenweise auch für die Themen, die im Buch angesprochen werden. Aus meiner Perspektive werden die meisten Themen nur angekratzt und gar nicht tiefergehend behandelt - was ich sehr schade finde und aus früheren Büchern von Morgane Moncomble auch anders gewöhnt bin.
Insgesamt muss ich leider sagen, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat, wie ich es nach der Leseprobe gedacht hätte. So begeistert, wie ich nach den ersten 40 Seiten war, so enttäuschend war der Rest der Geschichte für mich. Ich finde es unglaublich schade, dass „A winter to resist“ und ich nicht so wirklich zueinanderfinden konnten. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf Band 3 der Reihe und bin gespannt, was genau uns da erwartet.