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Veröffentlicht am 03.12.2019

Jetzt bin ich endgültig ins Harry Potter Universum hineingezogen worden!

Harry Potter und die Kammer des Schreckens (Harry Potter 2)
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Inhaltsangabe

Das zweite Schuljahr fängt für Harry nicht wirklich optimal an. Erst wird er von seiner Tante und seinem Onkel eingesperrt und darf sich nicht einmal ausreichend um Hedwig kümmern, dann ...

Inhaltsangabe

Das zweite Schuljahr fängt für Harry nicht wirklich optimal an. Erst wird er von seiner Tante und seinem Onkel eingesperrt und darf sich nicht einmal ausreichend um Hedwig kümmern, dann bekommt er Besuch von dem merkwürdigen Hauselfen Dobby, der ihn vor etwas warnen will, jedoch nicht aussprechen darf, vor was. Dann bekommt er eine Abmahnung, weil bei ihm im Garten Zauberei entdeckt wurde, und schließlich muss er von Ron, Fred und George Weasley mithilfe eines fliegenden Autos gerettet werden. Doch als er gemeinsam mit Ron zum Hogwarts-Express will, ist dieser bei ihrer Ankunft schon abgefahren.
Als die Freunde schließlich mit einigen Kratzern in Hogwarts ankommen, beginnt für sie sofort der Albtraum - denn der neue Lehrer für Zauberei gegen die dunklen Mächte ist kein anderer als Gilderoy Lockhart, der aus irgendeinem Grund davon ausgeht, dass Harry gerne genauso ein Star sein würde wie er selbst einer ist (zumindest behauptet er das). Harrys neuer Fan Colin macht es ihm auch nicht leichter, da dieser bei jeder Gelegenheit Autogramme haben will und auch Rons Schwester Ginny liebt ihn, jedoch nicht ganz so aufdringlich.
Bald schon geschehen außerdem merkwürdige Dinge in Hogwarts: Irgendein Wesen scheint sich aus der berüchtigten Kammer des Schreckens befreit haben und versteinert nun die Schüler. Als auch Hermine in tödliche Gefahr gerät, setzt Harry auf alles und entschließt sich, gemeinsam mit Ron dem Untier auf die Schliche zu kommen. Doch als er erkennt, wer tatsächlich hinter der Kammer des Schreckens steckt, ist es schon beinahe zu spät ...


Der Schreibstil

In diesem Band fand ich es wesentlich einfacher, der Geschichte zu folgen, einfach aus dem Grund, dass ich bereits wusste, was mich in etwa vom Schreibstil her erwarten würde. Ich fand es nicht mehr störend, sondern besser, dass es einen auktorialen Er-/Sie-Erzähler mit ein paar personalen Eigenschaften gab, da somit ganz andere Blickwinkel ermöglicht wurden als es bei einem Ich-Erzähler möglich ist. Es war sehr flüssig zu lesen und konnte mich sofort in das Harry-Potter-Universum mitreißen, obwohl ich vom ersten Band noch nicht ganz so überzeugt war. Dieser Band hat es aber tatsächlich geschafft, mich im positiven Sinne zu überraschen!


Idee und Umsetzung

Die Idee mit der Kammer des Schreckens und insgesamt die ganze Idee hinter dem Harry-Potter-Universum ist einfach fantastisch. Ich selbst schreibe ja auch hobbymäßig, aber ich bin trotzdem nicht so kreativ, dass ich eine so umfangreiche und detailreiche Welt erschaffen könnte, die noch dazu so einzigartig und spannend ist, dass man sie unter millionen anderer Welten wiedererkennen würde. Auch die Charaktere und die Kreaturen, die in diesem Harry Potter Roman eine Rolle gespielt haben, waren mehr als nur sehr gut durchdacht, also um es anders auszudrücken: unverbesserlich. Leider bin ich aber nicht so ein Fan von großartigen Übertreibungen, von denen ja besonders bei Familie Dursley eine Menge enthalten sind. Das bedeutet, dass ich die Dursleys immer noch ein bisschen sehr überzogen dargestellt finde, dafür, dass sie in der normalen Menschenwelt leben und auch keine Zauberer sind. Besonders Petunia kommt mir dabei oft unmenschlich vor, was ich persönlich auch ein wenig schade finde.
Die Struktur des Buches konnte mich allerdings wieder richtig überzeugen. Es wurde nie langweilig, es hat sich an keiner einzigen Stelle unnötig in die Länge gezogen und die Spannung hatte einen klaren Roten Faden, an den sie sich gehalten hat. So hatch die gesamte Situation nach und nach immer mehr zugespitzt und der Höhepunkt war wirklich großartig.
Ebenfalls besser hat mir gefallen, dass sich Harry und seine Freunde endlich mal wie normale Menschen in seinem Alter verhalten haben. So wurde besonders am Ende deutlich, dass auch der großartige Harry Potter mal Hilfe von erfahreneren Zauberern benötigt, wenn er Voldemort tatsächlich besiegen will.
Insgesamt war das Buch viel authentischer und nachvollziehbarer und vor Allem spannender als der erste Teil, weshalb ich nun ebenfalls großer Harry-Potter-Fan bin!


Fazit

Mit der großartigen Idee und der noch besseren Umsetzung dieses Bandes bin ich endgültig ins Harry-Potter-Universum hineingezogen worden und habe nicht vor, so bald wieder daraus aufzutauchen!

Veröffentlicht am 03.12.2019

Eine fantastische Fortsetzung!

Golden Dynasty - Brennender als Sehnsucht
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Inhaltsangabe

Vier Jahre voller Reue sind verstrichen. Jetzt steht Gabriel nach all der Zeit Nikki gegenüber. Der Frau, die ihn ohne ein einziges Wort aus ihrem Leben verbannt hat. Obwohl Gabriel alles ...

Inhaltsangabe

Vier Jahre voller Reue sind verstrichen. Jetzt steht Gabriel nach all der Zeit Nikki gegenüber. Der Frau, die ihn ohne ein einziges Wort aus ihrem Leben verbannt hat. Obwohl Gabriel alles andere als stolz auf sein Verhalten in der Vergangenheit ist, kann er sich nicht dagegen wehren: Sie weckt diese brennende Sehnsucht in ihm. Doch Gabriel hat bereits den Familienfluch am eigenen Leib erfahren - und seine wahre Liebe verloren. Und wenn er seinem Verlangen nachgibt, könnte dies nicht nur ihn, sondern auch Nikki zerstören.


Der Schreibstil

Da Jennifer L. Armentrout meine Lieblingsautorin ist und ich alle ihre Bücher einfach liebe, muss ich wahrscheinlich gar nicht so viel dazu sagen, wie mir der Schreibstil gefallen hat. Ich mag es, dass sie in dieser Reihe nicht aus der Ich-Perspektive schreibt, was sie bei ihren anderen Büchern oft macht, da der Leser so eine ganz andere Sicht auf die Handlungen und die einzelnen Charaktere bekommt.
Alles war sehr einfach geschrieben und nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht zu detailreich, was ja bei vielen Autoren dieses Genres ein großes Problem darstellt.
Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass zwischendurch "die" statt "du" geschrieben wurde, aber das ist nicht zu dramatisch und eigentlich will ich da auch nicht zu streng sein, aber leider hat es mich schon ein bisschen gestört, weshalb ich diesen Punkt mit in die Bewertung einbeziehen werde.


Idee und Umsetzung

Als ich den ersten Band beendet hatte, war mir gar nicht klar, dass ein zweiter folgen sollte, aber als ich erfahren habe, dass es sowohl einen Band aus Gabes Sicht, als auch einen aus Devs Sicht zusätzlich geben soll, musste ich einfach zugreifen. Und das Buch hat mich wirklich nicht enttäuscht.
Nikki ist eine sehr sympathische Protagonisten, deren Verhalten ich hundertprozentig nachvollziehen konnte. Ich mochte es, dass ihre Vergangenheit mit Gabe eine viel größere Rolle im Buch gespielt hat, als ich es angenommen hatte, und ebenfalls gefallen hat mir, dass Gabe sich so sehr von seinem Bruder Lucian unterscheidet, aus wessen Sicht ja der erste Band geschrieben wurde.
Die Geschichte war einfach großartig, alle Handlungen sind auf das letztliche Ende hinausgelaufen und es gab zwischendurch viele unerwartete Wendungen, die mich manchmal an den Rand des Wahnsinns getrieben haben, weil ich schon so tief in der Welt der de Vincents drinsteckte. Es war so spannend, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen, und gleichzeitig wurde das Wort "Liebe" viel größer geschrieben als im ersten Band, was ebenfalls ein Pluspunkt ist. Mein Herz ist einige Male gebrochen, wurde aber dann wieder zusammengeflickt, nur um erneut zum Zersplittern gebracht zu werden. Das sind die Gefühle, die Bücher in mir hervorrufen sollten, damit ich sie wirklich perfekt finde.


Fazit

Ich habe dieses Buch verschlungen und hatte selbst nach dem Beenden noch Lust, weiterzulesen.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Genauso überzeugend wie der erste Band - verschlungen und geliebt!

Erebos 2
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Inhaltsangabe

Gut 10-15 Jahre sind vergangen, seit Nick Dunmore zusammen mit einigen anderen Jugendlichen das Computerspiel "Erebos" besiegt und "mundtot" gemacht hatte. Nick ist nun Student und verdient ...

Inhaltsangabe

Gut 10-15 Jahre sind vergangen, seit Nick Dunmore zusammen mit einigen anderen Jugendlichen das Computerspiel "Erebos" besiegt und "mundtot" gemacht hatte. Nick ist nun Student und verdient sein Geld mit einem Aushilfsjob als Fotograf. Als er auf dem Weg zu einem Termin ein vertrautes Icon mit einem roten E darauf auf seinem Handy entdeckt, kommen lang verdrängte Erinnerungen wieder hervor. Um dem Spiel gar keine Möglichkeit zu geben, ihn wieder kontrollieren zu können, deinstalliert er die App sofort. Soweit so gut. Doch als er am Abend wieder in seine Wohnung zurückkehrt, wird er bereits erwartet ... Denn Erebos hat sich auch auf seinem Computer installiert und gibt ihm nur eine einzige Möglichkeit: bis zum Ende mitzuspielen.
Auch der sechzehnjährige Derek findet die Erebos-App auf seinem Handy, hält dies jedoch zuerst für einen Streich seiner kleinen Schwester. Ohne große Erwartungen öffnet er das Spiel und gerät sofort in ihren Bann. So eine faszinierende Anwendung hat er noch nie gesehen und er ist geehrt, dass er anscheinend einer der wenigen Auserwählten ist, die das Spiel testen dürfen, bevor es auf dem Markt veröffentlicht wird. Das sind zumindest seine eigenen Schlussfolgerungen.
Bald schon wird klar, dass Erebos mit seinen Spielern mal wieder etwas Gefährliches vorhat. Während Nick versucht, herauszufinden, wer das Spiel wieder zum Leben erweckt hat und was dieses Mal das große Finale sein sollte, wird Derek erst langsam bewusst, dass er von Erebos benutzt wird. Doch wenn das mal nicht zu spät ist ...


Der Schreibstil

Wie immer kann ich von Ursula Poznanskis Schreibstil nur schwärmen. Ihre Bücher haben mich bisher bis auf eine Ausnahme alle mitgerissen, unbarmherzig und unwiderruflich, und so war es auch hier. Obwohl es schon knapp 11 Jahre her ist, seit ich den ersten Teil gelesen habe, und meine Erinnerungen demnach nicht mehr auf dem besten Stand waren, war der Schreibstil so einfach und feinfühlig, dass ich nie das Gefühl hatte, irgendwann nicht mehr mitzukommen. Eher im Gegenteil: Ich war von vornherein drin in der Welt von Erebos und konnte ihr nicht mehr entkommen.
Besonders raffiniert finde ich außerdem, dass mal wieder nicht nur aus der Sicht von den Protagonisten geschrieben wurde, sondern auch aus der Sicht der jeweiligen Spielfiguren, sodass ich direkt wieder Erinnerungen an Sarius und Co. hatte. Gut war es deshalb auch, dass immer im Präsens erzählt wurde, wenn man sich gerade in der digitalen Welt von Erebos befand.


Idee und Umsetzung

Die Idee, dass Erebos im neuen Zeitalter noch mal zurückgekehrt ist, finde ich wirklich gut und auch einfallsreich. So ist Erebos gleich viel aktueller und irgendwie nachvollziehbarer. Die Umsetzung dieser Idee ist ebenso gelungen. Wie immer ist auch dieses Buch von Ursula Poznanski spannend und mitreißend, und vielleicht sind die beiden Erebos-Bände sogar die besten der Autorin. Denn einfallsreich und fantastisch ausgearbeitet sind sie auf jeden Fall. Meiner Meinung nach hinkt der zweite Band dem ersten auch in keinster Weise hinterher. Beide sind gleich spannend, beide haben einige sehr schockierende Wendungen und beide haben ein Ende, das ich selbst mir niemals in dieser Tragweite hätte denken können.
Zwischenzeitlich wurde ich so überrascht von einigen Wendungen, dass ich irgendwelche Geräusche gemacht habe, womit ich auch einige merkwürdige Blicke kassiert habe, besonders, wenn ich in der Schulmediothek o.Ä. war.
Die Charaktere sind alle einzigartig und ich fand das Wiedersehen mit einigen ehemaligen Spielern wirklich großartig, da ich ein paar von ihnen wirklich gern mal im echten Leben hätte kennenlernen wollen. Beispielsweise Emily, die ja hinterher Nicks Verbindung zu Derek darstellt, obwohl die beiden ehemaligen Spieler durch einen Streit schon ziemlich wenig Kontakt miteinander haben.


Fazit

Ich habe an diesem Buch wirklich überhaupt nichts auszusetzen. Es ist genauso gut wie der erste Band, und den habe ich damals verschlungen und geliebt!

Veröffentlicht am 03.12.2019

Ein sehr emotionales, mitreißendes Buch, das mich bis ins Herz berührt hat

Drei Schritte zu dir
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Inhaltsangabe

Stella ist ein Kontrollfreak: überall to-do-Listen, genaue Pläne und ein strikter Tagesablauf. Sie geht eben gern auf Nummer sicher. Denn nach dem schockierenden Tod ihrer Schwester Abby ...

Inhaltsangabe

Stella ist ein Kontrollfreak: überall to-do-Listen, genaue Pläne und ein strikter Tagesablauf. Sie geht eben gern auf Nummer sicher. Denn nach dem schockierenden Tod ihrer Schwester Abby haben sich ihre Eltern getrennt und könnten es nicht verkraften, auch noch Stella zu verlieren.
Umso frustrierender ist für Stella, dass sie an Mukoviszidose leidet und deshalb ihre Zeit im Krankenhaus verbringen muss, anstatt mit ihren Freundinnen auf Abschlussfahrt zu fahren. Um auch anderen Mukos das Leben (oder vielmehr Sterben) mit ihrer Krankheit zu erleichtern, bloggt sie auf Youtube und stellt ihr eigenes Leben als Muko vor.
Doch als Stella den gutaussehenden und rebellischen Will kennenlernt, gerät ihr strukturiertes Leben völlig außer Kontrolle. Will leidet an B cepacia, einer besonders schlimmen bakteriellen Erkrankung, die für Mukos den Tod bedeutet - denn B cepacia Patienten werden ohne langes Drumherumreden von allen Spenderlisten für eine neue Liste gestrichen. Kein Wunder also, dass Will es satt hat, ständig neue Experimente über sich ergehen zu lassen, wenn wieder mal ein Arzt glaubt, ein Medikament gegen B cepacia gefunden zu haben.
Die Mukoviszidose verlangt von den beiden, dass sie mindestens drei Schritte Abstand voneinander halten - denn eine Ansteckung könnte für den jeweils anderen den Tod bedeuten. Blöd nur, dass Stella sich dafür verantwortlich fühlt, dass Will seine Behandlung durchzieht - denn sie hält überhaupt nichts vom Aufgeben. Dafür weiß sie nur zu gut, wie wichtig es ist, zu kämpfen.
Dabei kommen die beiden sich immer näher und es ist selbst für die Pflegerin Barb zu erkennen, dass die Beziehung zwischen Stella und Will in einer Katastrophe enden wird - denn irgendwann wird einer von ihnen nachgeben und den Schritt machen, der für sie beide tödlich wäre ...


Der Schreibstil

Ich muss ehrlich sagen, dass der Schreibstil mich direkt in das Leben von Stella und Will entführt und erst wieder herausgelassen hat, als das Buch zu Ende war. Das Buch ist so unglaublich einfach und schnell zu lesen, aber gleichzeitig so herzzerreißend traurig und dramatisch, dass ich einige Male schon dachte, ich müsse eine Pause einlegen - die ich aber vor lauter Neugierde wie es weitergeht mit Sicherheit nicht überlebt hätte.
Die Autorin hat mit ihrem Schreibstil Stellas und Wills Gefühle so echt rübergebracht, dass ich sogar an einigen Stellen stille Tränen vergießen musste - erst das zweite Mal dieses Jahr beim Lesen. Deshalb ist das Buch auf jeden Fall ein Highlight und etwas ganz Besonderes.


Idee und Umsetzung

Die Idee des Buches ist erst einmal super kreativ. Gut, das Medikament, das Will ausprobieren sollte, um sein B cepacia in den Griff zu kriegen, war natürlich erfunden, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Aktuell sitzen noch viele Wissenschaftler an einem wirksamen Medikament gegen Mukoviszidose und es ist wirklich zu hoffen, dass bald eins gefunden wird, da es so vielen Menschen das Leben retten würde.
Auch die Umsetzung hat mir unheimlich gut gefallen. Das Thema ist sehr ernst und doch hat Rachael Lippincott es geschafft, mit so viel Leichtigkeit daranzugehen, dass es einem fast schon vorkommt, man wäre selbst Stella und somit von dieser Krankheit betroffen. Man merkt deutlich, dass dieses Leben mit tragbarem Sauerstoffgerät für Stella und Will ganz normal ist, genau wie die vielen sehr ausgedehnten Krankenhausbesuche. Der Tod ist quasi ein präsentes Thema in ihrem Leben, obwohl sie noch so jung sind und so viele Dinge erleben wollen.
Auch die Problematik, die beide Protagonisten mit ihren Eltern haben, wurde im Nachhinein wirklich toll gelöst. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Wills Mutter ihn tatsächlich so sieht, wie er ist, sondern habe immer das Gefühl gehabt (genau wie Will), sie sehe nur die Krankheit statt ihren Sohn. Letztlich war es dann ja doch ganz anders als ich die ganze Zeit über gedacht hatte, und so konnte ich auch wieder einige Tränen vergießen.
Auch die Sache mit Stellas Eltern hat mich sehr berührt. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie es im Inneren der Eltern zuging, nachdem ihre älteste Tochter gestorben war, denn der Partner hat den anderen natürlich immer wieder an Abby erinnert - womit es eigentlich schon fast beschlossene Sache war, dass sie eine Auszeit brauchen. Besonders bemerkenswert fand ich, dass sie sich dann doch für Stella zusammengerissen haben.
Auch bei der Sache mit Poe musste ich weinen - sowohl im Film als auch im Buch. So eine Dramatik war zwar eigentlich bei diesem schweren Thema des Buchs vorauszusehen, aber damit gerechnet habe ich zunächst trotzdem nicht damit.


Fazit

"Drei Schritte zu dir" ist ein sehr emotionales, mitreißendes Buch, bei dem es sich wirklich lohnt, sich ein bisschen Zeit zu lassen, um das Geschehene zu verarbeiten. Ich musste noch nie bei einem Buch so viel heulen wie bei diesem.

Veröffentlicht am 03.12.2019

Spannend und super interessant

Die Lieferung
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Inhaltsangabe

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fällt es mir bei diesem Buch sehr schwer, eine richtige Inhaltsangabe zu schreiben. Es ist so viel passiert, das ich darin unterbringen müsste, dass ...

Inhaltsangabe

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fällt es mir bei diesem Buch sehr schwer, eine richtige Inhaltsangabe zu schreiben. Es ist so viel passiert, das ich darin unterbringen müsste, dass wahrscheinlich alles nur verwirrender wird, wenn ihr meine eigene Version lest, weshalb ich jetzt ausnahmsweise einfach mal die Inhaltsangabe übernehme, die sich im Buch auf der zweiten Seite findet. Klar lässt diese auch noch Spielraum und ist eher kurz und knapp, aber sie klingt weitaus weniger wirr, als meine Gedanken gerade.

Seit Wochen hat Viola das Gefühl, verfolgt zu werden. Es ist, als klebte ein Schatten an ihr - und immer, wenn sie sich umdreht, ist er verschwunden. Viola bleibt jetzt abends lieber zu Hause. Zum Glück gibt es ja Netflix und den Lieferdienst.
Doch die Pizza, die er bringt, wird für immer unangetastet bleiben ...
Eine bleiche, verstörte und vollkommen unterernährte Frau wurde in den Hamburger Bergen aufgegriffen. Als der Hamburger Polizeikommissar Jens Kerner sie verhören will, stirbt sie. Gemeinsam mit seiner Kollegin Rebecca kommt er einem Täter auf die Spur, der so perfide ist, dass es alle Vorstellungen übersteigt. Als die beiden begreifen, mit wem sie es da zu tun haben, ist es schon fast zu spät ...


Der Schreibstil

Besonders bei Thrillern mag ich es, wenn es einen Er/Sie-Erzähler gibt, und so ist es auch hier wieder der Fall. Durch die Erzählweise wird die Geschichte klarer und sichtbarer in ihren Facetten, als wenn es einen Ich-Erzähler gäbe, der keinen Spielraum mehr für eigene Gedanken ließe.
Ebenfalls sehr gut finde ich, dass die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Mal begleitet man den Kommissar Jens Kerner, mal seine Kollegin Rebecca, oder aber Viola als Opfer. Auch aus der Sicht des Täters wird manchmal geschrieben, und zwar aus dessen Kindheit, die zumindest ein Stückweit seine Taten erklärt. Diese traumatischen Erlebnisse sind zwar in keinster Weise Entschuldigungen für das, was er seinen Opfern antut, aber trotzdem konnte ich ihn als Leserin nie wirklich hassen, weil ich zumindest teilweise Verständnis für seine Handlungen hatte.
Jetzt aber weiter mit dem Schreibstil an sich, den ich auch ziemlich gern mochte. Ein bisschen hat er mich an den von Sebastian Fitzek in dessen Thriller "Amokspiel" erinnert, nur leider gab es da doch auch ein paar Dinge, die mich gestört haben. Einige Sätze waren nämlich teilweise so kompliziert, dass ich sie beim besten Willen nicht verstanden habe. Glücklicherweise waren diese Sätze nicht sehr ausschlaggebend für das weitere Geschehen, aber schade fand ich es dennoch, weil für mich diese Textstücke einfach keinen Sinn gemacht haben, sosehr ich mich um ein Verständnis bemüht hab.
Mein zweiter und letzter Kritikpunkt ist die Verwirrung, die bei mir aufgetaucht ist, wenn der Autor mal statt eines Fragezeichens einen Punkt gesetzt hat. Meines Wissens nach müssen auch nach rhetorischen Fragen, bei denen ein "oder nicht" an den eigentlichen Satz drangehängt wird, nämlich auch Fragezeichen gesetzt werden. Das hat der Autor leider selten gemacht, wenn nicht sogar überhaupt nicht, und das hat mich extrem gestört, weil ich so einige Sätze noch mal lesen musste. Denn für mich sollten richtig gesetzte Fragezeichen einfach Voraussetzung für ein perfektes Buch sein. Somit ist "Die Lieferung" für mich auch nicht perfekt.


Idee und Umsetzung

Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Der Täter war mal anders, als in vielen anderen Thrillern, da ich mich als Leserin teilweise auch in ihn hineinversetzen konnte. Das ist bei einigen Büchern dieses Genres nicht der Fall, da der Täter immer automatisch der Böse ist. Hier wurde ich so hin- und hergerissen zwischen Mitgefühl zum Täter und gleichzeitig großem Hass auf ihn, weil er seinen Opfern diese schrecklichen Dinge antut (nein, ich werde nicht verraten, was er macht), dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, auf wessen Seite ich wirklich stand.
Der Anfang des Buches ist sehr geheimnisvoll, aber man versteht mit dem weiteren Verlauf der Geschichte immer mehr vom Beginn, was mir unglaublich gut gefallen hat.
Nervenkitzel war durch dieses ganze Herumgeschubse in alle möglichen Denkweisen auch oft da, und manchmal konnte ich einfach nicht anders, als das Buch kurz zur Seite zu legen und noch mal meine eigenen Gedanken zu ordnen, bevor ich weiterlesen konnte. Die große Spannung, die durch die Rückblicke und die Perspektivwechsel aufgekommen ist, darf man ebenfalls nicht vergessen, zu erwähnen, da sie einen Großteil der ganzen Story ausmacht.
Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jede Person war einzigartig, und besonders Jens fand ich sofort sympathisch mit seiner Cowboy-Art, die eigentlich überhaupt nicht zu seinem Namen passt. Der Täter war ebenfalls mehr als vielseitig, und insgesamt waren einfach alle Charaktere im Buch auf ihre Art komplett unterschiedlich und doch authentisch.
Was mich an der Umsetzung der Idee jedoch ein bisschen gestört hat, war die Aufteilung der einzelnen Kapitel. Denn ob ihr mir nun glaubt, oder nicht, das Buch hat insgesamt wirklich nur sechs Kapitel plus Epilog, obwohl es fast 400 Seiten hat. Das heißt jetzt nicht, dass die Kapitel alle super lang waren. Also, klar waren sie das, aber jedes Kapitel hatte noch mehr oder weniger als 10 Unterkapitel. Das fand ich sehr irritierend, weshalb ich es als Kritikpunkt erwähnen muss.


Fazit und Bewertung

Insgesamt fand ich diesen Thriller super spannend und wirklich interessant, da er mal ein anderes Gefühl auch zum Täter angesprochen hat.