Überaus spannend
Eisige WellenDas Buch startet mit einem Prolog und endet passend dazu mit einem Epilog. Diese sind aus der dritten Person geschildert, während der Rest der Handlung in der Ich-Form aus Alinas Sicht erzählt wird. So ...
Das Buch startet mit einem Prolog und endet passend dazu mit einem Epilog. Diese sind aus der dritten Person geschildert, während der Rest der Handlung in der Ich-Form aus Alinas Sicht erzählt wird. So ist eine klare Abgrenzung zwischen Pro- bzw. Epilog und eigentlicher Storyline möglich.
Anfangs war ich noch etwas verwirrt von den vielen Bezeichnungen der Grisha, Orte, etc. Doch nach den ersten paar Kapiteln war ich dann wieder richtig in der Handlung drin, was wohl auch am Schreibstil gelegen haben könnte. Dieser ist nämlich sehr angenehm zu lesen und nicht zu kompliziert (das Komplizierte kommt automatisch durch die neuen Begrifflichkeiten dazu, an die man sich aber auch schnell gewöhnt). Zudem wurde genau das richtige Maß an Humor, Ernsthaftigkeit, Dialogen und inneren Monologen getroffen.
Alina ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sowohl Stärken als auch Schwächen aufweist. Außerdem lernt sie im Laufe der Handlung immer mehr, sich selbst und ihre Taten zu reflektieren und versucht, aus ihren Fehlern zu lernen. Was logischerweise mal mehr und mal weniger gut klappt. Nur an ein paar Stellen konnte ich Alinas Entscheidungen nicht ganz nachvollziehen, vor allem in Bezug auf ihre Beziehung zu Mal.
Mal selbst fand ich ebenfalls sympathisch. Er ist ein Freigeist und hat ganz andere Ansprüche an das Leben als Alina, was die Beziehung der beiden ziemlich auf die Probe stellt. Es lässt sich wohl sagen, dass weder er noch Alina immer die besten Entscheidungen getroffen haben, doch trotzdem konnte ich Mal in dieser Hinsicht etwas besser verstehen als Alina.
Nun ja, und dann ist da natürlich noch Sturmhond. Da man als Lesende*r erst später erfährt, wer er tatsächlich ist, werde ich seinen eigentlichen Namen nicht nennen. Sturmhond hat sich in diesem Teil doch tatsächlich zu einem Lieblingscharakter und möglicherweise sogar zu einem Bookboyfriend entpuppt. Aber nur möglicherweise, denn auch wenn ich ein gutes Gefühl habe, bin ich mir trotzdem nicht hundertprozentig sicher, was seine wahren Absichten sind.
Die Handlung hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Zwar gab es ein-zwei Stellen, die sich ein bisschen gezogen haben, im Großen und Ganzen war es aber sehr spannend. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, das Buch abbrechen zu wollen oder mich während des Lesens zu quälen, weil es immer so viel Spaß gemacht hat, mit den Figuren zurück nach Ravka zu reisen und neue Dinge zu erleben. Die Wendungen und Plottwists waren größtenteils nicht vorhersehbar, auch wenn manche schon relativ offensichtlich waren. Aber an das Offensichtliche denkt ja niemand bei einer so komplex ausgearbeiteten Welt, oder?
Fazit
Insgesamt fand ich »Eisige Wellen« nicht so nervenaufreibend und fesselnd wie »Goldene Flammen«, aber trotzdem überaus spannend. Ich bin schon sehr gespannt auf den finalen Band der Grisha-Trilogie und hoffe, er wird mich richtig von den Socken hauen!