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Veröffentlicht am 04.08.2020

Potenzial für ein Special Adventure

Warrior Cats - Short Adventure - Tigerkralles Zorn
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Die Gestaltung

Obwohl ich „Tigerclaw’s Fury“ in der Gesamtausgabe „Tales from the Clans“ habe, werde ich hier mal das Cover des E-Books bewerten. Ich finde tatsächlich, die deutschen Warrior Cats Ausgaben ...

Die Gestaltung

Obwohl ich „Tigerclaw’s Fury“ in der Gesamtausgabe „Tales from the Clans“ habe, werde ich hier mal das Cover des E-Books bewerten. Ich finde tatsächlich, die deutschen Warrior Cats Ausgaben sind schöner als die englischen. Denn mal ganz ehrlich: Wen spricht dieses Cover bitte an?

Mir ist das Cover insgesamt einfach zu nichtssagend. Das Grün hat keinen Bezug zur Geschichte, aber wenigstens ist das Gesicht von Tigerkralle abgebildet. Was auch schon das einzige Interessante am ganzen Cover ist.

Im Inneren ist die Gestaltung in Ordnung. Die Hierarchie ist natürlich wie immer ein Highlight in den Warriors-Büchern für mich. Keine Ahnung, aber irgendwie faszinieren mich die Hierarchien immer. Die Seiten sind leider sehr dünn und reißen schnell und man sieht den Text auf der anderen Seite durchscheinen.


Der Erzählstil

Vielleicht kennt einer von euch ja noch meinen alten Blog, auf dem ich mehrere Warrior Cats Bücher rezensiert habe. Dieser existiert zwar nicht mehr, aber ich versuche mal ungefähr, erneut in Worte zu fassen, was ich an dem Schreibstil von den Erins so großartig finde.

Zum einen finde ich es sehr altersgerecht geschrieben. Klar, es gibt einige schon sehr brutale Szenen, aber trotzdem würde ich nicht zögern, das Buch ab 10 Jahren zu empfehlen. Es kommt aber natürlich auch immer auf die Person an, wie zartbesaited sie ist. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Bücher nicht nur etwas für Kinder und Jugendliche sind, denn es macht einfach Spaß, gemeinsam mit den Clans Abenteuer zu erleben.

Der Schreibstil ist auch im Englischen sehr einfach zu lesen. Die Geschehnisse und Gefühle der Katzen werden sehr bildlich beschrieben und an das Leben bei den Clans angepasst. So gibt es zum Beispiel ganz andere Redewendungen als bei uns Menschen.


Die Handlung

Ich war sehr gespannt auf das Buch, weil es ja aus der Sicht DES Bösewichts schlechthin geschrieben wird und ganz ehrlich gesagt? Ich will mehr davon! Die Geschichte von Tigerkralle hat so viel Potenzial, und in dieser Novelle wurde noch lange nicht alles ausgeschöpft. Das ganze Leben von Tigerkralle hätte sehr gut zu einem Special Adventure gepasst.

Das Buch beginnt direkt bei Tigerkralles Verbannung aus dem DonnerClan. Ab dann erlebt man als Leser mit, wie er es innerhalb eines Mondes geschafft hat, zum Anführer des gefürchteten SchattenClans zu werden. Die kleinen Details, die eingebaut wurden, haben mir gut gefallen, beispielsweise einige Anspielungen und Gedanken von Tigerkralle. Wenn er nur damals schon gewusst hätte, wie richtig er teilweise mit ihnen lag …

Leider gab es aber auch ein paar Logikfehler, die hätten vermieden werden können. So gab Erin Hunter bekannt, dass die SchattenClan-Katzen Rankenklette, Narbengesicht und Rehfuß im Wald der Finsternis landen, obwohl in dieser Novelle ganz klar deutlich wurde, dass all diese Katzen ihrem Clan treu ergeben waren. Der einzige, der treuer an Tigerkralles Seite war, war Schwarzfuß, aber der landet hinterher im SternenClan. Da stellt sich mir die Frage, weshalb? Denn besonders Rehfuß hatte nie etwas mit Tigerkralle zu tun, zumindest nicht in der Novelle, und er war einer seiner größten Gegner. Diese Kleinigkeiten hätten in einem Special Adventure noch besser erklärt werden können, genauso wie Tigerkralles späteres Verbündnis mit dem FlussClan.


Die Charaktere

Ich finde es toll, wie die Erins es geschafft haben, Tigerkralle einerseits wie den größten Bösewicht aller Zeiten aussehen zu lassen, andererseits aber auch wie eine Katze, die dem DonnerClan und dem SternenClan eigentlich treu ergeben war, letztendlich aber den ausschlaggebenden Schritt in die falsche Richtung gemacht hat.

Außerdem fand ich es toll, dass man auch mal ein bisschen mehr über die SchattenClan-Katzen aus der ersten Staffel erfahren hat. Rankenklette und Narbengesicht sind für mich jetzt nicht mehr die bösen, die an Braunsterns Seite gekämpft haben, sondern auch nur treue Krieger, die einen Fehler begangen haben, den sie bereuen.


Fazit

„Tigerclaw’s Fury“ oder im Deutschen „Tigerkralles Zorn“ ist ein tolles Short Adventure, das sehr viel Potenzial für ein Special Adventure gehabt hätte. So hat man als Leser nur einen kleinen Eindruck bekommen, wie es hinter den bösen Taten von Tigerkralle aussieht.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Schön für Zwischendurch

Follow Me Back
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Die Gestaltung

Wie fast jedes Cover aus dem LYX-Verlag ist auch das von „Follow me back“ ein echter Hingucker. Die Farben harmonieren wunderschön zusammen und sind ein richtiger Blickfang. Als ich mir ...

Die Gestaltung

Wie fast jedes Cover aus dem LYX-Verlag ist auch das von „Follow me back“ ein echter Hingucker. Die Farben harmonieren wunderschön zusammen und sind ein richtiger Blickfang. Als ich mir das Buch bestellt habe, hätte ich anhand der ganzen Bilder im Internet allerdings damit gerechnet, dass es glitzert, wie beispielsweise auch „Bring down the stars“ aus dem LYX-Verlag. Stattdessen ist das Cover glatt mit Folie gestaltet, was zwar auch schon aussieht, aber meiner Meinung nach trotzdem nicht so ganz passt – mit Glitzer hätte es noch besser ausgesehen!

Im Inneren ist das Buch sehr schlicht gehalten. Die Kapitel sind durchnummeriert, haben aber jeweils noch eine eigene Überschrift, wie beispielsweise „Projektion“ im ersten Kapitel. Zudem sind die Vernehmungsprotokolle, die den ganzen Text immer ein bisschen auflockern, in einer anderen Schriftart geschrieben.


Der Erzählstil

Mit ihrem Erzählstil hat mich A. V. Geiger sofort überzeugt. Sie hat nämlich einen locker leichten Schreibstil, den man flüssig weglesen kann, ohne groß über unbekannte Wörter oder Metaphern nachdenken zu müssen. Zwischendurch tauchen allerdings auch die typischen Tippfehler auf, wobei mir da auch nur 3-5 im ganzen Buch aufgefallen sind.

Das Buch ist außerdem in der dritten Person geschrieben, also aus der personalen Erzählperspektive (meine bisherigen Deutschlehrer wären stolz auf mich). Das hat mich doch eher verwundert, weil ich es bei New Adult immer ganz gerne habe, aus der Ich-Perspektive zu lesen. Durch den personalen Erzähler fiel es mir nicht ganz einfach, mich auf Tessa und Eric als Protagonisten einzulassen und ich habe einige ihrer Gedanken und Handlungen nicht ganz nachvollziehen können.

Wie bereits erwähnt, wird also aus der Sicht von Tessa und Eric geschrieben, was auch im Klappentext schon angedeutet wird. An sich eine gute Idee, weil der Leser so die Möglichkeit bekommt, alles noch mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, aber es hat mich auch oft zum Verzweifeln gebracht. Zudem wäre es ganz nett gewesen, wenn die Sichtwechsel irgendwie gekennzeichnet gewesen wären, weil so im einen Absatz noch aus Erics Sicht erzählt wurde, und im nächsten dann schon aus Tessas.


Die Handlung

Leider konnte mich die Handlung und ihr Verlauf nicht so ganz überzeugen. Wer mich kennt, weiß, dass ich wirklich gerne New Adult lese, und deshalb weiß ich auch, dass es ein paar Klischees in diesem Genre gibt, die sich manchmal einfach nicht vermeiden lassen. In „Follow me back“ war es mir dann aber doch ein bisschen zu viel des Guten, zumal ich mich nur für dieses Buch entschieden habe, weil mir gesagt wurde, es sei anders als andere New Adult Bücher. Dem kann ich so leider nicht zustimmen.

Die Geschichte fängt allerdings sofort spannend mit einem Vernehmungsprotokoll an, in dem die Polizei Eric vernimmt. Man weiß also sofort, dass am Ende irgendwas Schlimmes passieren wird, aber es wird auch in den Vernehmungsprotokollen immer ein bisschen um den heißen Brei herumgeredet. Solche Protokolle tauchen immer wieder zwischen einzelnen Kapiteln auf und steigern die Spannung.

Der Mittelteil zieht sich jedoch trotzdem sehr in die Länge. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass nichts passiert, denn erst ganz am Ende kommt es zu der Auflösung, auf die ich hingefiebert hatte und von der ich gehofft hatte, sie würde mich noch mal positiv überraschen. Na ja, leider waren meine Hoffnungen diesbezüglich unberechtigt, denn ich habe das Ende in etwa genau so schon vorhergesehen. Die ganzen Klischees, die aufgegriffen werden, haben es mir sehr einfach gemacht, die ganze Geschichte in meinem Kopf zu Ende zu stricken.

Zwischendurch gab es für mich auch ein paar Unstimmigkeiten. Beispielsweise kann ich immer noch nicht so ganz verstehen, warum Tessa und Eric überhaupt miteinander in Kontakt getreten sind – okay, Erics Perspektive kann ich da schon verstehen, aber warum chattet Tessa als offensichtliches Fangirl mit einer Person, die sich hinter dem Account @EricThornIstScheisse versteckt?

Für New Adult gibt es auch sehr wenig Romantik in dem Buch. Große Zeitsprünge haben dafür gesorgt, dass ich die Entwicklung von Tessas und Erics Beziehung nicht ganz nachvollziehen konnte. Am Ende gibt es im ganzen Buch nur eine einzige romantische Szene, und die ist ganz am Ende und esteht aus zwei Küssen. Wow.

Am Ende besticht das Buch aber dann noch mal mit einem fiesen Cliffhanger, der mich dazu antreibt, auch den zweiten Teil noch lesen zu wollen. In der Hoffnung, dass der mir etwas besser gefällt.


Die Charaktere

Mit Tessa und Eric hat A. V. Geiger zwei interessante, aber auch klischeebeladene Charaktere geschaffen. Tessas Agoraphobie wurde gut beschrieben, genau wie ihre Verdrängungstaktiken und ihre Therapiestunden. Manchmal kam es mir aber doch ein bisschen sehr übertrieben vor, wenn sie ihre Zähltechnik angewandt hat. Aber ich will nicht zu viel verraten.

Leider kratzt man bei Eric und Tessa aber trotz ihrer Ängste und Leidenschaften nur an der Oberfläche. Die beiden sind nicht sehr tiefgründig ausgearbeitet, da man als Leser nichts über ihr früheres Leben erfährt.


Fazit

„Follow me back“ ist ein schönes Buch für Zwischendurch, aber kein besonderer New Adult Roman. Es wird mit ein paar ernsten Themen gespielt, ansonsten ist die Story aber sehr klischeebeladen und vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Nicht der beste Fitzek, aber auch nicht der schlechteste

Der Insasse
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Die Gestaltung

Ein großer Pluspunkt geht hier erst einmal an die Aufmachung. Das Buch hat nämlich die Optik einer Gummizelle, was an sich schon irgendwie neugierig macht. Auch die rote und schwarze Schrift, ...

Die Gestaltung

Ein großer Pluspunkt geht hier erst einmal an die Aufmachung. Das Buch hat nämlich die Optik einer Gummizelle, was an sich schon irgendwie neugierig macht. Auch die rote und schwarze Schrift, die wie hingekritzelt aussieht, macht etwas her.

Während in der Hardcover-Ausgabe der Buchschnitt rot gefärbt ist, gibt es in der Paperback-Ausgabe eine weitere Klappe, die sich so falten lässt, dass damit der Buchschnitt sozusagen zugeklappt werden kann. Dort drauf steht in weißen Lettern ebenfalls wie hingekrakelt „Holt mich raus!“. Demnach verspricht schon die Gestaltung ein sehr interessantes und eventuell psychopathisches Leseerlebnis (keine Ahnung, ob es so was gibt. Aber „psychopathisch“ passt so gut zu dem, was ich ausdrücken will).


Der Erzählstil

Für Fitzek typisch ist der abwechslungsreiche, flotte Schreibstil. Auch wenn er in „Der Insasse“ zugegebenermaßen öfter mal den ein oder anderen Ausdruck wiederholt hat, was ich ein bisschen störend fand und mich im Lesefluss abgelenkt hat. Aber was meckere ich hier rum, ich selbst hab es in meinem Buch ja auch nicht besser gemacht.

Besonders gut gefallen haben mir mal wieder die Perspektivwechsel. Fitzeks Thriller haben fast alle sehr kurze Kapitel und die aufeinanderfolgenden werden meist aus der Sicht von unterschiedlichen Charakteren erzählt. Demnach endet das eine Kapitel mit einem Cliffhanger und man will schnell im nächsten weiterlesen, was passiert, aber dieses ist dann wieder aus der Sicht einer anderen Person geschrieben, und am Ende gibt es wieder einen Cliffhanger. Das ist ein Teufelskreis, aus dem man erst herauskommt, wenn man das Buch beendet hat.

Na ja, was ich eigentlich sagen wollte, war, dass ich besonders die Perspektive des psychopathischen Kindermörders Guido T. (ich weiß jetzt auch, weshalb im Klappentext der Nachname nicht genannt wird, weshalb ich das auch nicht tun werde, um nicht zu spoilern) mochte. Das heißt, natürlich mochte ich nicht, was der Psychopath für Gedanken hat, aber ich fand es irgendwie faszinierend, wie Fitzek es geschafft hat, auch dessen Empfindungen authentisch einfließen zu lassen. Das muss man erst mal schaffen, sich in den Kopf eines Kindermörders hineinversetzen zu können.

Bis ich die Hälfte gelesen hatte, kam es immer mal wieder zu ein paar Längen in der Handlung, die es mir dann auch mal gestattet haben, das Buch aus er Hand zu legen. Nicht schlimm, weil ich so wenigstens die Möglichkeit hatte, ruhig schlafen zu gehen, aber ihr wisst, was ich meine.


Die Handlung

Vielleicht habt ihr ja schon gehört, dass „Der Insasse“ nicht der beste von Fitzeks Psychothrillern sein soll. Diesen Aussagen kann ich zustimmen, auch wenn ich ihn wirklich nicht schlecht fand – auf jeden Fall hat er mir besser gefallen als „Das Geschenk“ (hier geht’s zur Rezension).

Aber ich bin mir sicher, ihr alle kennt es: Alle sagen immer, der erste Eindruck zählt, auch bei Büchern, und das ist auch so, denn wenn der erste Eindruck nicht stimmt, dann würde man das Buch vermutlich gar nicht erst in die Hand nehmen. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass das Ende letztlich den bleibenden Eindruck hinterlässt, den man in Erinnerung behält. Wenn einem also das Ende eines Buches nicht gefällt, dann denkt man im Nachhinein meist negativer an die Geschichte zurück, als wenn der Start ein bisschen holpriger war.

Aus diesem Grund will ich in der Rezension mit dem Ende anfangen und mich dann zu den Punkten vorarbeiten, die mir besser gefallen haben. So ist der bleibende Eindruck dieser Rezension nicht ganz so negativ 😉

Also, ja, die Auflösung war überraschend, wie man es von Fitzek gewohnt ist. Allerdings nicht wirklich eine neue Idee, weshalb ich irgendwie mehr erwartet hatte. Letztlich wurde alles sehr raffiniert zusammengefügt (auch wenn es für mich immer noch ein paar Unklarheiten gibt), aber das Ende war eben auch sehr typisch für einen Thriller dieser Art. Wirklich, ich bin mir sicher, jeder dritte Thriller-Autor hat bereits ein Buch mit diesem Ende geschrieben, einfach weil sie denken, es sei eine super-originelle Idee.

Okay, dann kommen wir jetzt zum Rest der Handlung. Die war nämlich spannend und grauenvoll zugleich. Ich fand einige Szenen wirklich zutiefst verstörend und habe mich beim Lesen regelrecht geekelt – da war nichts mit freudigen Gefühlen oder so. Ich war entsetzt, aufgewühlt und geschockt, und das aus gutem Grund, denn Fitzek ist die ganze Zeit über gnadenlos ehrlich – da läuft nichts mit „schonend beibringen“. Nein, die Handlung geht an die Psyche des Lesers, was nicht zuletzt mit dem Thema Kindermord und Folter zu tun hat.

Auch hat das Setting nicht wirklich Wohlfühlcharakter – eine einfache Bettlektüre ist „Der Insasse“ daher nicht. Mittlerweile gibt es viele Krimis und Thriller, die in psychiatrischen Einrichtungen, teilweise eben auch in der Geschlossenen, spielen – nicht nur in Büchern, auch im Fernsehen bekommt man diese Art von Handlung immer wieder mit, denn irgendwie hat dieses Setting schon etwas Faszinierendes an sich. Vermutlich, weil nicht allzu viele Menschen jemals eine Geschlossene von innen zu Gesicht bekommen.

Manchmal gibt es Rückblicke in die Kindheit einiger Personen – auch in die von dem Psychopathen Guido T. Damit sollten wahrscheinlich seine Fantasien und seine Entwicklung nachvollziehbarer gemacht werden, und das wurde teilweise auch geschafft. Aber eben nur teilweise, denn Fragen bleiben trotzdem noch, die sicherlich noch hätten beantwortet werden können.

Natürlich gab es auch wieder unerwartete Wendungen und vor Allem unvorhersehbare Plottwists, die mir manchmal eine Gänsehaut verschafft haben. Dann fing auch mein Herz an, schneller zu klopfen und ich konnte meine Augen gar nicht mehr vom Text lösen.

Bereits der Anfang ist sehr dramatisch und macht neugierig auf mehr; damit wäre also auch die Sache mit dem ersten Eindruck geklärt. Das größte Highlight am ganzen Buch war für mich allerdings die Danksagung. Wenn ihr euch fragt, weshalb mir gerade eine Danksagung so gut gefallen hat: Lest das Buch selbst. Mehr will ich hier nicht darüber erzählen.


Die Charaktere

Das ganze Buch über hat man geglaubt, Till immer besser kennenzulernen und sein Wesen zu verstehen. Bis die Auflösung konnt und man sich vor die Stirn klopft und sich fragt, was man jetzt von dem Protagonisten des Buches halten soll.

Ansonsten waren die Charaktere aber nicht sehr tiefgründig, sondern eher oberflächlich gestaltet. Die Rückblicke sollten zwar vermutlich ein paar Erklärungen für das Verhalten einiger Charaktere geben, aber so ganz geklappt hat das meiner Meinung nach nicht. Da ist also auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf.


Fazit

„Der Insasse“ ist nicht der beste Fitzek, den ich je gelesen habe, aber auch nicht der schlechteste. Er ist so ein Mittelding, von meinem Gefühl her liegt er so zwischen „Das Geschenk“ und „Das Paket“. Ersteres hat mir von Fitzek bisher am wenigsten gefallen, Letzteres am meisten.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

Mal etwas ganz Anderes

Splitterherz
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Die Gestaltung

Schon das Cover ist außergewöhnlich und hat mich sofort angesprochen. Ich kann gar nicht richtig beschreiben, we es mit der Geschichte zusammenhängt, ohne zu viel zu verraten, weshalb ich ...

Die Gestaltung

Schon das Cover ist außergewöhnlich und hat mich sofort angesprochen. Ich kann gar nicht richtig beschreiben, we es mit der Geschichte zusammenhängt, ohne zu viel zu verraten, weshalb ich das einfach mal lasse – lest die Geschichte, dann wisst ihr, was ich meine.

Auch die Innengestaltung hat mich positiv überrascht. Das Buch ist insgesamt in vier Abschnitte gegliedert: Frühling, Frühsommer, Sommer und Altweibersommer. Die Trennseiten sind schön verziert und sorgen außerdem dafür, dass man als Leser immer den Überblick behält, wie viel Zeit vergeht. Auch die Kapitelanfänge sind schön ausgearbeitet – ohne Nummern, sondern mit individuellen Überschriften.


Der Erzählstil

Bettina Belitz hat mich mit ihrem Schreibstil sofort überzeugt. Er ist irgendwie … anders. Nicht im negativen Sinne, versteht sich. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Ellie geschrieben, wodurch viel von ihrer Persönlichkeit in den Schreibstil mit eingeflossen ist. Somit ist die Stimmung im Buch auch ganz genau an Ellies Stimmung orientiert – ist sie pessimistisch, ist die Stimmung auch pessimistisch, ist sie fröhlich, ist die Stimmung fröhlich.

Die Ortsbeschreibungen waren ebenfalls perfekt. Ich hatte die ganze Zeit ein Bild vor Augen, und die Autorin hat mich so vielen kleinen Details gearbeitet, dass ich beinahe das Gefühl hatte, selbst im Westerwald bei Köln zu sein. Durch die ständigen Wetterumschwünge dort hat das Buch zudem irgendwie eine wechselhafte Atmosphäre, größtenteils jedoch düster und mystisch und irgendwie mysteriös.

Nur die Dialoge wirkten auf mich manchmal irgendwie unrealistisch. Ich meine, auch, wenn ich von einem Geschehnis der Vergangenheit erzähle, spreche ich nicht so, als würde ich aus einem Buch vorlesen.


Die Handlung

Leider hat sich die Geschichte die ersten 120 Seiten sehr gezogen. Es ging nur schleppend voran und es gab keine Erklärungen für Ellies merkwürdiges Verhalten. Beispielsweise ist sie bis zur Hälfte des Buches ständig an den komischsten Orten einfach eingeschlafen – und das hat sie nicht einmal hinterfragt und einfach auf ihre Übermüdung geschoben. Meistens ist sie auch immer dann eingeschlafen, als es langsam spannend wurden, wodurch meine Erwartungen ein ums andere Mal enttäuscht wurden.

Trotzdem gibt es immer wieder Andeutungen und kleine Seitenhiebe, die die Spannung erhöhen und die mich trotzdem dazu gebracht haben, immer wieder weiterzulesen. Ich wollte endlich wissen, was es denn nun mit Colin auf sich hat und wie Ellie mit der ganzen Sache zusammenhängt.

Denn ich habe wirklich kein einziges Mal eine Vermutung gehabt, worum es geht. Götter, Dämonen, Vampire, vielleicht sogar andere Wesen? Ich kann euch nur sagen, dass die Auflösung mich wirklich kalt erwischt hat und ich nie im Leben mit so etwas gerechnet hätte. Die Wahrheit hat mich verblüfft und erstaunt, aber auch begeistert.

Zudem war die Handlung unvorhersehbar. Ich hatte anfangs mit einem typischen Jugendbuch gerechnet, das eben Fantasy-Elemente aufweist, aber nicht mit so etwas.

Und am Ende hat auch alles einen Sinn ergeben, von Ellies plötzlichen Schlafschüben bis hin zu Colins geheimnisumwitterten Wesen. Und im Nachhinein bin ich auch unglaublich froh, dass die Geschichte anfangs nur so langsam in Gang kam, denn sonst hätte einfach etwas gefehlt und es hätte das Buch nicht zu dem gemacht, was es ist. Natürlich hätte die Autorin noch ein bisschen etwas werkeln können, um dem Leser durchgängig ein spannendes Leseerlebnis zu liefern, aber im Endeffekt war der schleppende Anfang gar nicht so schlecht.


Die Charaktere

Ellie war mir schon nach der ersten Seite unendlich sympathisch, obwohl manch ein Leser sie vermutlich als Zicke, Nervensäge und spätpubertierendes Mädchen bezeichnen würden. Mich hat Ellie mit ihrem Verhalten, ihrer Denkweise und vielen anderen Dingen mehr an mich selbst erinnert. Und ich dachte immer, ich bin die einzige, die so tickt.

Ellies Zynismus, ihr Sarkasmus und ihr Humor sind genau mein Fall. Ich schmeiße auch gerne mal mit ironischen Bemerkungen um mich, die vielleicht etwas sehr schwarz sind, aber so ist eben jeder anders. Außerdem habe auch ich Angst vor Spinnen – vor den großen, dicken zumindest, vor den anderen ekel ich mich nur.

Auch alle anderen Charaktere sind sehr facettenreich und tiefgründig ausgearbeitet. Okay, vielleicht füllen Jenny, Nicole und Maikes Clique ein bisschen die Klischees, aber das hat mich nicht gestört, weil ich weiß, dass es solche Mädchen wirklich gibt. Auch Tillmann war ein sehr cooler Charakter, der mich vom Aussehen und Namen her an einen meiner Mitschüler erinnert hat. Nur der Charakter war ein ganz anderer.


Fazit

„Splitterherz“ ist ein ganz anderes Buch, als ich erwartet hätte, aber im positiven Sinne. Ich habe zwar die ersten 120 Seiten vergeblich auf ein bisschen Action gewartet, aber von da an konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Schade, dass es den Verlag nicht mehr gibt und das Buch nicht mehr neu aufgelegt wird.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Vorhersehbar, aber spannend

Percy Jackson 1: Diebe im Olymp
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Die Gestaltung

Das Cover der Schuber-Ausgabe ist zwar sehr schlicht gehalten, gefällt mir deshalb aber noch besser als die ursprüngliche Auflage. Auch die Farben harmonieren meiner Meinung nach besser ...

Die Gestaltung

Das Cover der Schuber-Ausgabe ist zwar sehr schlicht gehalten, gefällt mir deshalb aber noch besser als die ursprüngliche Auflage. Auch die Farben harmonieren meiner Meinung nach besser miteinander.

Die Innengestaltung ist auch nach meinem Geschmack. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Besonders gut finde ich die Kapitelüberschriften, die dort statt Zahlen stehen. Am Anfang fragt man sich noch, was es damit auf sich haben könnte, und hinterher erkennt man, dass sie ziemlich genau den Inhalt des jeweiligen Kapitels wiedergeben.


Der Erzählstil

Nach diesem Buch weiß ich endlich, weshalb so viele von Rick Riordans Schreibstil schwärmen. Zugegeben, das erste Kapitel wirkte auf mich noch ein bisschen holprig, aber danach war ich voll und ganz begeistert.

Denn Rick Rioradns Schreibstil ist sehr humorvoll und vor allem auch flüssig zu lesen. Besonders in Dialogen musste ich oft schmunzeln, weil einige Dialoge zwischen Percy und Annabeth auch Dialoge zwischen mir und meiner jüngeren Schwester hätten sein können. Nichts für ungut, Mila.

Schnell wurde es spannend und besonders gut haben mir die detaillierten Action- und Kampfszenen gefallen, die mich haben mitfiebern lassen. Auch die Unterwelt wurde sehr anschaulich beschrieben – sowohl den Asphodeliengrund als auch die Felder der Bestrafung und den Palast des Hades konnte ich mir bildlich vorstellen.


Die Handlung

Ich kenne viele Bücher, in denen es um griechische Mythologie geht (bspw. Dämonentochter, Götterleuchten und die Götterfunke-Saga, aber auch der Selfpublisher Mythos – Klinge der Freiheit von Joachim Wältermann), und ich fand es ziemlich interessant zu sehen, wo die Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen. Besonders zur Götterfunke-Saga von Marah Woolf gibt es einige Parallelen, wobei sich Marah Woolf wohl eher an den Percy Jackson Büchern orientiert hat als andersherum. Aber ich weiche vom Thema ab.

Dadurch, dass ich bereits recht viel über die griechische Mythologie weiß, weil ich schon viel darüber gelesen und auch für ein eigenes Buch recherchiert habe, kenne ich viele der Götter und Sagengestalten und konnte auch schnell vorhersehen, wer sich bspw. hinter Mr D. versteckt und wer die Göttereltern welcher Kinder sind. Auch die Wendungen am Ende kamen für mich daher nicht ganz so überraschend, da ich sehr schnell eins und eins zusammengezählt habe. Sei es nun, wer der Dieb der Göttersymbole von Zeus und Hades ist oder wer überhaupt erst der Auftraggeber von Ares und dem Dieb ist – beide Plottwists habe ich vorhergesehen, wodurch sich die Spannung ein klein wenig abgeflacht hat.

Dennoch werden die Leser sehr gekonnt in die griechische Mythologie eingeführt, sodass selbst LeserInnen, die sich bisher nicht mit Göttersagen beschäftigt haben, kein Problem haben sollten, die Geschichte zu verstehen. An dieser Stelle fällt mir noch ein, dass der Latein-Unterricht ziemlich unrealistisch dargestellt wurde. Na gut, Mr Brunner ist kein normaler Latein-Lehrer, aber an meiner Schule werden Texte übersetzt und manchmal wird vielleicht auch kurz über die ein oder andere Heldensage gesprochen, aber das wars dann auch schon. Was bin ich froh, dass ich jetzt mein Latinum habe und dieses Kapitel abschließen kann.

Und schon wieder bin ich vom Thema abgewichen. Ich wollte noch sagen, dass viele Kritiker die Geschichte vermutlich albern finden (ich meine, wer denkt sich aus, dass der Olymp im 600. Stockwerk des Empire State Buildings ist?), aber ich finde, genau dieser Humor und diese teilweise schon recht übertrieben dargestellten Details machen das Buch aus.


Die Charaktere

Percy ist mir sofort sympathisch gewesen. Ich habe ihn mit seiner Legasthenie und seinem ADHD sofort in mein Herz geschlossen. Und er hat wirklich unglaubliche Charakterstärken, die er selbst noch nicht erkennt. Dennoch wirkt er nicht übertrieben perfekt, da auch er Schwächen hat, bei denen er noch lernen muss, sie sich einzugestehen.

Na ja, was soll ich noch groß zu Grover sagen? Er ist einfach der Beste! Ich fand es so rührend, wie er sich gemeinsam mit Percy verhalten hat und auch er hat einen Platz in meinem Herzen eingenommen. Auch Annabeth ist eine sehr coole Begleiterin für Percy und erinnert mich mit ihren sarkastischen Kommentaren oft an mich selbst.

Manchmal hatte ich zwar das Gefühl, dass Percy und Annabeth sich nicht wirklich wie 12-jährige Teenies verhalten, aber im Großen und Ganzen blieben auch sie ihrem Alter und Charakter gerecht.


Fazit

Ich bin positiv überrascht, wie gut mir „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ gefallen hat. Der Hype hat jetzt auch mich erwischt und ich kann es kaum erwarten, endlich weiterzulesen.

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