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Veröffentlicht am 31.01.2021

Detailreiche interessant aufgebaute Liebesgeschichte

Dein erster Blick für immer
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„Dein erster Blick für immer“ überzeugt nicht nur durch ein wunderschönes Cover, sondern auch durch seinen Inhalt. Es handelt von Maya und James, die sich eigentlich gar nicht kennen und nur wenige Gemeinsamkeiten ...

„Dein erster Blick für immer“ überzeugt nicht nur durch ein wunderschönes Cover, sondern auch durch seinen Inhalt. Es handelt von Maya und James, die sich eigentlich gar nicht kennen und nur wenige Gemeinsamkeiten haben. Eine Gemeinsamkeit ist, dass sie jeden Morgen den 8:21 Uhr Zug nehmen. Gleich bei ihrer ersten Begegnung in diesem Zug wusste Maya, dass dies der Mann ist, mit dem sie alt werden möchte. Blöd nur, dass James sie gar nicht zu bemerken scheint.

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wodurch die Leser Einblicke in die Leben von Maya und James und in die einiger Nebenprotagonisten bekommen. Dies sorgt beim Lesen für Abwechslung und verdeutlicht, wie unterschiedlich die Leben von Maya und James sind – und wie viele Berührungspunkte sie dennoch haben. Egal ob die Beiden, ohne es zu bemerken an Silvester in derselben Bar sind oder zum selben Zeitpunkt in London wieder in den Zug steigen: Immer wieder bemerkt der Leser, dass ihre scheinbar so unterschiedlichen Leben doch ihre Berührungspunkte haben. Auch fällt auf wie aufmerksam Maya ist und wie sehr ihr auch kleine Details an James auffallen.

Der Autorin gelingt es durch einen sehr detailreichen Schreibstil den Leser in eine andere Welt zu schicken. Zu Beginn viel es mir schwer, aus den viele Infos und kleinen Details das Wesentliche herauszufiltern – das wurde aber immer einfacher, je mehr ich gelesen habe. Je weiter ich im Buch gekommen bin, umso mehr habe ich angefangen genau diesen detailreichen Schreibstil zu lieben. Der Schreibstil sorgt nicht nur dafür, dass wir als Leser ein genaues Bild vor Augen haben – er spiegelt auch Mayas Persönlichkeit wider. Die junge Frau ist stets aufgeweckt und hat für jeden ein liebes Wort parat. Außerdem merkt der Leser schnell, dass Maya auch die kleinen Dinge zu schätzen weiß und in alles was sie macht 100% ihrer Energie und ihrer Lebensfreude steckt – so wie sie beispielsweise seit Jahren versucht die perfekten Macarons zu backen. Ob eine seitenlange Beschreibung dieser wirklich notwendig war bleibt jedoch fraglich - wie bereits erwähnt, die Autorin liebt nun einmal Details.. Während Maya außerdem sehr romantisch veranlagt ist und die Leser in eben diese Stimmung zu versetzen weiß, habe ich James eher pragmatisch erlebt. Durch ihn hat das Buch die Notwendige Ernsthaftigkeit und Tiefe bekommen. Sein Leben hat den Lesern gezeigt, dass eben nicht alles so Friede, Freude, Eierkuchen-mäßig ist, wie Maya es einen zu Beginn glauben lassen möchte. Wichtig ist jedoch, dass Maya keineswegs oberflächlich ist – auch sie entwickelt im Laufe des Buches die notwendige Tiefe und entwickelt sich dementsprechend weiter.

Das Buch enthält neben den Einblicken in die Leben der Protagonisten auch wirklich lustige Stellen und Anekdoten. An vielen Stellen musste ich aufgrund der Beschreibungen schmunzeln, an anderen sogar laut lachen. Außerdem ist es faszinierend zu sehen, wie die Autorin jeden einzelnen der vielen Handlungsstränge zu einem schlüssigen Ende zusammenbringt. Gleichzeitig lässt sie jedoch auch Aspekte offen, die die Leser zur eigenen Fantasie anregen.

Verwirrt hat mich zu Beginn neben den vielen Details auch die Zeitform. Die Autorin schickt die Leser immer wieder in die Vergangenheit, um sie dann zurück in die Gegenwart zu holen. Dabei viel es mir teilweise etwas schwer dem Inhalt zu folgen und diesen in eine schlüssige Reihenfolge zu bringen.

Zusammengefasst ist dies ein super Buch, wenn man dem eigenen Leben für einige Stunden entkommen und in eine lebensfrohe andere Welt eintauchen möchte. Ich kann das Buch wirklich weiterempfehlen und muss sagen, dass sich das Durchhalten der vielen Details zu Beginn lohnt – ihr werdet sie am Ende zu schätzen wissen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2021

Angenehm zum Lesen

Lynnwood Falls – Und dann kamst du
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In dem zweiten Band der Lynnwood Falls Reihe geht es um Annabella und Will. Die beiden haben eine mehr oder weniger gemeinsame Vergangenheit, an die Annabella jedoch nur ungern zurückdenkt – hat Will sie ...

In dem zweiten Band der Lynnwood Falls Reihe geht es um Annabella und Will. Die beiden haben eine mehr oder weniger gemeinsame Vergangenheit, an die Annabella jedoch nur ungern zurückdenkt – hat Will sie doch am Abend des Abschlussballs versetzt und sich nie dafür entschuldigt, geschweige denn, es ihr erklärt. Doch wie das Schicksal es so will steht Annabella vor einem Problem – und nur Will, der inzwischen ein angesehener Anwalt ist, kann ihr helfen.

Das Buch ist in der 3. Person geschrieben. Dadurch bekommt der Leser einen guten Überblick über die verschiedenen Personen und kann sich an verschiedenen Orten aufhalten. Gleichzeitig gehen jedoch teilweise tiefe Emotionen verloren und Gedanken können nur in abgeschwächter Form vermittelt werden. Trotzdem ist der Schreibstil der Autorin sehr angenehm. Sie versteht es den Leser durch jede Menge Details und einen ausdrucksstarken Schreibstil in eine andere Welt zu versetzen. Die Wintertage, die man als Leser in Annabellas Café und dem verschneiten Ort Lynnwood Falls verbringt, sind vor Allem durch eins gekennzeichnet: Wärme und Geborgenheit. Jeder in diesem Ort hält zusammen und Annabella ist es durch ihr Café gelungen einen tollen Treffpunkt zu erschaffen.

Mit Annabella hat die Autorin eine sehr sympathische Protagonistin erschaffen – ganz im Gegensatz zu Will. Zumindest in den ersten Kapiteln konnte ich mit ihm leider nicht so richtig warm werden, das hat sich erst nach einiger Zeit geändert. Ich war jedoch beim Lesen begeistert, was für eine Entwicklung Will durchmacht – gegen Ende ist er ein so toller Mensch. Auch die Aspekte, die sein Bruder Jack mit in die Geschichte gebracht hat, waren großartig zum Lesen. Durch ihn wurde ein weiterer super sympathischer Protagonist eingeführt, der inhaltlich zu spannenden Wendungen beigetragen hat.

Inhaltlich hatte ich jedoch das Gefühl, dass das ein oder andere Problem etwas zu schnell gelöst wurde – im realen Leben verläuft ja doch eher selten etwas nach Plan, das hat mich jedoch nur immer sehr kurz stutzen lassen. Insgesamt handelt es sich aber trotzdem um einen interessanten Roman, der einen mit den Protagonisten mitfühlen lässt – egal ob Freude, Trauer, Angst oder Glück, jede Emotion habe ich beim Lesen gelebt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Buch toll für zwischendurch ist. Wenn man nach einem anstrengenden Tag noch ein paar Stunden abschalten und in eine nette Dorfgemeinschaft aufgenommen werden möchte ist man hier an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Ein Buch zum Wohlfühlen

Alles, was ich für dich fühle
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„Alles, was ich für dich fühle“ von N. Welling handelt von Damian und Linda. Damian hat erst vor kurzem erfahren, dass er einen 18-jährigen Sohn hat, doch das Schicksal meint es nicht gut mit dem Spanier. ...

„Alles, was ich für dich fühle“ von N. Welling handelt von Damian und Linda. Damian hat erst vor kurzem erfahren, dass er einen 18-jährigen Sohn hat, doch das Schicksal meint es nicht gut mit dem Spanier. Bevor er seinen, in Deutschland lebenden, Sohn kennenlernen kann, begeht sein Sohn (Louis) Suizid. Damian gibt sich, beziehungsweise der Tatsache, dass er nicht sofort nach Deutschland gefahren ist, als er von seinem Sohn erfahren hat, die Schuld daran. Linda war die Psychiaterin von Damians Sohn und auch sie sucht die Schuld für den Suizid bei sich. Um den letzten Wunsch ihres ehemaligen Patienten zu erfüllen, reist sie nach Spanien, um Damian einen letzten Brief seines Sohnes zu überbringen.

Mit ihrem angenehmen Schreibstil hat mich Nora Welling sofort abgeholt. Man erkennt in jedem Satz ihre Liebe zum Detail. Die Natur und die Menschen, ja sogar die Atmosphäre, sind so ausführlich, bildhaft und detailreich beschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat selbst in Spanien zu sein. Gerade in den Anfangsszenen konnte ich mit Linda die neue Umgebung erkunden und die Bewohner der Hacienda kennenlernen. Dabei hat es mir besonders Nuria angetan. Die lebensfrohe und aufgeweckte junge Frau hat sich sofort in mein Herz geschlichen. Ich finde die Art und Weise, wie sie Linda eine Freundin sein und zeitgleich Damian schützen möchte super schön dargestellt. Auch Damian erscheint beim Lesen ein echter Goldschatz zu sein. Zwar verhält er sich Linda gegenüber kalt und distanziert, dies ist jedoch aufgrund der Vorgeschichte seines Sohnes irgendwie verständlich. In seinem Umgang mit den Pferden erkennt man jedoch sein wahres Ich. Der Autorin gelingt es hierbei super den Übergang des kalten Verhältnisses von Damian und Linda bis zu ihrer Annäherung zu gestalten. Hierbei kommt einem beim Lesen nichts unrealistisch oder übertrieben vor. Man hat dagegen das Gefühl die Beweggründe und gemischten Gefühle von Linda und Damian gut nachvollziehen zu können.

Inhaltlich geht es bei diesem Buch nicht lange, bis die Story so richtig Fahrt aufnimmt. Dabei hatte ich allerdings an der ein oder anderen Stelle das Gefühl, dass es die Autorin etwas zu gut gemeint hat. Mir persönlich wären weniger Handlungsstränge, die ausführlicher beleuchtet werden, lieber gewesen. Durch die vielen verschiedenen Vorkommnisse wurde die Geschichte auf der einen Seite realistisch – denn wann verläuft das Leben schonmal wie geplant – auf der anderen Seite ist so viel passiert, dass man gar nicht mehr wusste, wo man eigentlich steht. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass der Fokus mehr auf dem, im Klappentext erwähnten, Brief und der Vergangenheit von Damians Sohn liegt. Die einzelnen Vorkommnisse sind in meinen Augen durch die Vielzahl der Handlungen und Entwicklungen einfach untergegangen. Das fand ich beim Lesen sehr schade, da ich jeden einzelnen Handlungsstrang spannend und gut gewählt fand. Leider kann so ein Buch ja aber nur begrenzt Seiten haben, daher hätte ich mir hier weniger verschiedene Aspekte und einen strenger gewählten Fokus gewünscht.

Trotzdem hat mir das Lesen eine unglaubliche Freude bereitet. Trotz des schwierigen Themas ist es der Autorin gelungen einen Wohlfühlort zu erschaffen. Ich werde mich immer wieder gerne an die Momente mit Damian, Linda und den übrigen Bewohnern der Hacienda zurückerinnern, da Nora Welling es geschafft hat, dass ich mich beim Lesen selbst wie eine weitere Bewohnerin dieses wundervollen Ortes gefühlt habe.

Wer ein Buch lesen will, dass einen in der Seele berührt, einen an einen anderen Ort katapultiert und dabei das Fernweh nach Sonne, Strand und Meer weckt, ist hier an der richtigen Adresse.

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  • Gefühle
Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein tolles Buch mit überzeugenden Protagonisten und einer spannenden Handlung

Breakaway
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Lia will einfach nur weg und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Das ist alles woran sie denken kann, als sie in einen Bus steigt, um nach Berlin zu fahren. Ihr Ziel: In der Anonyme der Großstadt unterzutauchen. ...

Lia will einfach nur weg und ihre Vergangenheit hinter sich lassen. Das ist alles woran sie denken kann, als sie in einen Bus steigt, um nach Berlin zu fahren. Ihr Ziel: In der Anonyme der Großstadt unterzutauchen. Womit sie jedoch nicht gerechnet hat ist, dass sie dort echte Freunde finden und sich verlieben würde.

In ihrem Buch Breakaway hat Anabelle Stehl Berlin in einen Wohlfühlort verwandelt. Bisher habe ich unsere Hauptstadt sowohl aus Filmen, als auch aus eigenen Besuchen immer als eher kalten, anonymen Ort gesehen – also genauso, wie Lia sich das Ganze bei ihrer Flucht vielleicht auch vorgestellt hat – doch das Buch hat mich und wohl auch Lia eines besseren belehrt:
Die Autorin hat einen Ort geschaffen, an den ich immer wieder gerne zurückgekehrt bin. Das Café in dem Phuong arbeitet wurde so detailreich beschrieben, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte den frischen Kaffee zu riechen und den Blaubeermuffin zu schmecken und die Beschreibungen der Graffity-Tour, die Lia gemacht hat, waren so anschaulich, dass ich das Gefühl hatte die Bilder zu sehen. Die Autorin hat definitiv ein Talent darin hat, die Leser mit in eine andere Welt zu nehmen. Sie arbeitet dabei mit detailreichen Beschreibungen, die es einem ermöglichen das Geschehen exakt vor dem inneren Auge zu sehen.

Neben dem tollen Schreibstil hat mich aber auch die Ausarbeitung der Handlung überzeugt. Die Handlung war in sich stimmig und alle zu Beginn aufgeworfenen Handlungsstränge wurden zu einem guten Abschluss gebracht. Gleichzeitig wurde trotzdem die Spannung auf Band 2, in welchem es um Kyra gehen wird, aufgebaut. Die ganze Geschichte hat immer wieder so viele Emotionen in mir ausgelöst. Ich bin teilweise innerhalb eines Kapitels zwischen unbändiger Freude und totaler Verzweiflung hin und her gesprungen. Die Handlung nimmt zwischendurch so eine Fahrt auf, dass mein Herz richtig gelitten hat. Anabelle Stehl hat es definitiv geschafft, mein Herz mehr als einmal zu brechen, nur um es am Ende wieder zusammenzusetzen.

Auch die Protagonisten haben mich begeistert und in ihren Bann gezogen:
Mit Lia konnte ich mich bereits nach wenigen Sätzen komplett identifizieren. Auch wenn wir als Leser lange nicht wissen, vor was Lia wegrennt, beschäftigen sie Ängste und Sorgen, die vermutlich jeder nachvollziehen kann. Das hat mir die Protagonistin sofort sympathisch gemacht.
Mit Noah hatte ich zu Beginn meine Schwierigkeiten, da ich seine Handlungen nicht immer komplett nachvollziehen konnte. Die Art und Weise wie er Lia begegnet ist, war jedoch so süß, dass ich mich fast selbst in ihn verliebt hätte.
Besonders sympathisch war mir auch Kyra, die kleine Schwester von Noah. Sie hat dem Buch das gewisse Etwas gegeben und das Lesevergnügen zu etwas ganz Besonderem gemacht. Sie ist es definitiv wert, dass ihr Band zwei gewidmet ist.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Autorin eine tolle Geschichte über Liebe, Freundschaft und auch schwierige, gesellschaftsrelevante Themen geschaffen hat. Wer eine super emotionale Geschichte lesen möchte, ist hier an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein Thriller der extra Klasse

Blutasche
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Ein Brand in einem alten Cottage, ein Brand in einer Villa und ein Brand im Anbau eines Wohnhauses. Drei Brände, in denen Frauen gestorben sind - an drei verschiedenen Orten. Scheinbar haben die als „Unfall“ ...

Ein Brand in einem alten Cottage, ein Brand in einer Villa und ein Brand im Anbau eines Wohnhauses. Drei Brände, in denen Frauen gestorben sind - an drei verschiedenen Orten. Scheinbar haben die als „Unfall“ deklarierten Brände nichts miteinander zu tun und auch die Frauen kannten sich nicht. Doch ein junger Ermittler glaubt nicht an einen Unfall und schickt die Bilder des einen Brandes und der dort gefundenen Leiche einer alten Freundin beim MID. Den erfahrenen Ermittlern ist schnell klar: Hier handelt es sich nicht um einen Unfall. Als die Bilder der weiteren Brände auftauchen ist klar: Hier ist ein Serienmörder am Werk.

Sage Dawkins hat einen ausgezeichneten Schreibstil. Er schafft es einen perfekten Lesefluss zu erzeugen und die Leser innerhalb von Sekunden in die Welt der Protagonisten zu beamen. Durch verschiedene Perspektiven (unteranderem der des Mörders) bekommen die Leser unterschiedliche Blickwinkel auf das Geschehen und sind den Ermittlern an der ein oder anderen Stelle einen Schritt voraus. Dies erzeugt eine ungemeine Spannung und fesselt den Leser an das Geschehen.

Durch die gesamte Geschichte zieht sich, trotz der unterschiedlichen Handlungsorte, ein schlüssiger roter Faden und die Puzzleteile, die der Leser zu Beginn hingeworfen bekommt, fügen sich Stück für Stück in das Gesamtbild. Was sich ergibt sind Angst und Schrecken. Die bildhaften Beschreibungen der grausamen Taten des Mörders und das Miterleben der Morde aus seiner Perspektive, haben mir die ein oder andere Gänsehaut und schlaflose Nacht beschert. Der Autor zeigt hier wieder einmal Taten, die sich am Rande dessen bewegen, was sich ein normaler Mensch vorstellen kann und will. Es handelt sich bei „Blutasche“ um einen Thriller der ersten Klasse.

Die grausamen Taten wurden von Sage Dawkins in eine spannende Ermittlung des Teams des bekannten MID Ermittlers Stephen Lang eingebettet. Durch die sympathischen Ermittler hat das Buch für mich, trotz den grausigen Szenen aus Sicht des Mörders, einen Ort erschaffen, an den ich immer wieder gerne zurückgekehrt bin. Die scheinbar so unterschiedlichen Ermittler verbindet die ein oder andere Freundschaft. Vor allem Danica Hunter hat es mir angetan. Die Einblicke in ihre Arbeit haben mich stets fasziniert und auch sonst ist sie mir sehr sympathisch.

Durch den erneuten Auftritt von Jules fügt sich auch dieser Band perfekt in die Reihe rund um den Ermittler Stephen Lang. Trotzdem kann das Buch auch für sich stehend gelesen werden. Lediglich einzelne Szenen, die mit Gabriel sind und in Australien spielen, fügen sich auch am Ende nicht in die eigentliche Handlung ein. Hier fehlt neuen Lesern das Hintergrundwissen um die Rivalität von Stephen und Gabriel. Da dies jedoch wirklich nur einzelne Seiten sind, stört es weder den Lesefluss, noch das Verständnis eines neuen Lesers.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass ich dieses Buch geliebt habe. Die Kombination aus Hintergrundinfos, spannenden Ermittlungen und Einblicken in die grausamen Taten haben mich gefesselt und fasziniert. Ich empfehle dieses Buch jedem Thrillerfan. Ich kannte die ersten beiden Bände der Reihen beim Lesen selbst nicht, werde diese jetzt im Anschluss jedoch noch lesen. Sage Dawkins hat ein Meisterwerk geschaffen und mich damit für seinen Schreibstil, seine Ideen und das Team um Stephen Lang begeistert.

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