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Veröffentlicht am 25.05.2022

Nicht ganz überzeugend...

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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„SOMERSET. Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter ist am 1. Februar 2022 im Penguin Verlag erschienen. Es handelt von Isabella, die nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier schnellstmöglich ...

„SOMERSET. Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter ist am 1. Februar 2022 im Penguin Verlag erschienen. Es handelt von Isabella, die nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier schnellstmöglich einen Ehemann finden muss. Hierfür kommt sie bei ihrer Tante in Bath unter, um dort an der Ballsaison teilzunehmen. Obwohl sich schon mal ein passender Anwärter findet verdreht ihr der unnahbare Händler Alexander den Kopf. Als sie dann noch vom Offizier erpresst wird, muss sie sich zwischen Liebe und Ruf entscheiden.
Ich habe sehr gut in das Buch hineingefunden und finde den Schreibstil sehr angenehm. Dementsprechend liest es sich auch recht schnell. Sprachlich ist mir aufgefallen, dass es nicht sehr anspruchsvoll geschrieben ist. Aber das passt vermutlich zum ganzen Setting, da ja auch die Handlung relativ vorhersehbar ist. Ich denke, jedem, der sich für das Buch entscheidet, ist dies vorher bewusst.
Mir ist der ein oder andere Schreibfehler aufgefallen. Allerdings nichts "Schwerwiegendes", deswegen ist das für mich auch in Ordnung. Es gab jedoch einige Stellen, an denen mir der Zusammenhang bzw. einige Informationen gefehlt haben. Das stört mich schon mehr und stört den Lesefluss, weil ich nochmal zurückblättere, weil ich befürchte etwas überlesen zu haben.
Nach ca. der Hälfte oder eher 2/3 wird es doch noch spannend und geht ziemlich heiß her. Mein Interesse war nun tatsächlich auch geweckt und ich war gespannt, wie es weiter geht. Doch war es auch weiterhin alles in allem zu vorhersehbar.
Die Protagonisten waren mir zu Beginn recht sympathisch. Bzw. entsprechen sie alle ihrer Rolle. Das gefiel mir gut, dennoch hatte ich die Hoffnung auf das ein oder andere Geheimnis. Im Verlauf wurden mir jedoch vor allem die beiden Hauptprotagonisten nur noch unsympathisch. Vor allem Isabella benimmt sich vollkommen kindisch. Und dass Alexander sich so gebieterisch verhält finde ich auch einfach zu krass. Das extreme Hin und Her ist für mich nicht sehr realistisch! Meiner Meinung nach gehört es schon dazu, dass sich die Protagonisten streiten, aber hier gingen mir die Ansichten und Handlung viel zu weit auseinander.
Auch war mir das Ende zu schnell abgehandelt. Die Nebengeschichte war für mich auch einfach nicht wirklich logisch. Um hier nicht zu spoilern, werde ich nicht näher darauf eingehen. Für mich wurde sie jedoch etwas stiefmütterlich behandelt. Das gilt leider ebenso für einige der anderen Protagonisten.
Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Einige Handlugen waren für mich teilweise nicht nachvollziehbar bzw. unlogisch. Außerdem habe ich das Gefühl, dass einige Handlungsstränge offengelassen wurden und besonders diese extremen Gegensätze der Protagonisten haben mir nicht gefallen. Der Schreibstil ist recht angenehm und bei diesem Genre sollten die Ansprüche auch nicht zu hoch sein. Doch mir war die Geschichte einfach zu flach. An sich finde ich sie nicht schlecht, aber so richtig gecatched hat sie mich eben auch nicht.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Wohlfühlroman an Schwedens Küste

Der vergessene Geschmack von Glück
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„Der vergessene Geschmack von Glück“ von Lars Simon erschien am 13. April 2022 bei dtv. Es handelt zum einen von Anna-Geta Olsson, einer talentierten Köchin, die sich vor 100 Jahren das Leben nahm. Und ...

„Der vergessene Geschmack von Glück“ von Lars Simon erschien am 13. April 2022 bei dtv. Es handelt zum einen von Anna-Geta Olsson, einer talentierten Köchin, die sich vor 100 Jahren das Leben nahm. Und Leif Söderberg, der seine Leidenschaft zum Kochen verloren hat. Er wird Küchenchef in dem alten Hotel, welches von Anna-Greta hat erbauen lassen und in dem es jetzt zu unerklärlichen Vorkommnissen kommt.
Ich habe zu Beginn ein wenig gebraucht, um mich an den Schreibstil des Autors zu gewöhnen. Die Sätze sind recht lang und der Satzbau ab und zu etwas umständlich. Nach wenigen Kapiteln ist mir dies jedoch nicht mehr aufgefallen. Mehr noch habe ich die detaillierten Beschreibungen liebgewonnen. Mir hat es außerdem gut gefallen, dass die schwedischen Ortsnamen und Ausdrücke beibehalten wurden. Auch wenn ich vor allem mit deren Aussprache so meine Schwierigkeiten hatte. Manchmal wäre eine Übersetzung oder ein Glossar hilfreich gewesen. Dies gilt auch für spezielle „Kochbegriffe“ wie z.B. „zur Rose ziehen“. Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder Leser weiß, was damit gemeint ist.
Die Nummerierung der Kapitel hat mich zunächst etwas verwirrt. Nachdem ich das System jedoch verstanden hatte, fand ich es eine großartige Idee. An diesem Punkt möchte ich auch auf die äußerst gelungene Kombination von Gegenwart und Vergangenheit hinweisen. Zusätzlich gibt es eine Art Überschrift zu Beginn jedes Kapitels. Etwa die erste Hälfte des Buches handelt es sich hierbei meist nur um wenige Worte, maximal ein Satz. Mit Fortschreiten der Geschichte werden diese Überschriften jedoch immer länger und geben oft einen Absatz des Kapitels exakt wieder. Hier wird für meinen Geschmack zu viel vorweggenommen.
Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. An manchen Stellen womöglich etwas vorhersehbar. Und eigentlich weiß man schon zu Beginn, wie das Buch enden wird. Dennoch handelt es sich für mich um einen schönen Wohlfühlroman mit einem tollen Setting!

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Wo ist hier die "große Liebe"?

Geschichte einer großen Liebe
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Am 22. März 2022 erschien „Geschichte einer großen Liebe“ bei HarperCollins. Der Roman der italienischen Bestsellerautorin Susanna Tamaro erzählt die Geschichte von Edith und Andrea. Die beiden begegnen ...

Am 22. März 2022 erschien „Geschichte einer großen Liebe“ bei HarperCollins. Der Roman der italienischen Bestsellerautorin Susanna Tamaro erzählt die Geschichte von Edith und Andrea. Die beiden begegnen sich auf einer Überfahrt von Venedig nach Piräus. Er als Kapitän des Schiffs, sie als frisch gebackene Abiturientin. Andrea verliebt sich Hals über Kopf, löst seine Verlobung und macht Edith einen Antrag. Diesen weist sie jedoch zurück und verschwindet zunächst aus seinem Leben. Doch das Leben führt sie immer wieder zusammen. Jahre später entwickelt sich aus Freundschaft Liebe, die über den Tod hinaus reicht.
Der Einstieg ins Buch war überraschend und anders als erwartet. Die Autorin schreibt aus Andrea´s Sicht. Er spricht Edith direkt an, als würde er ihr einen Brief schreiben. Hierdurch wird der Leser stark mit einbezogen, man fühlt sich beinahe persönlich angesprochen. Der Schreibstil an sich ist sehr poetisch. Dadurch jedoch zuweilen recht anspruchsvoll, was bei mir dazu geführt hat, dass ich einige Stellen zum Verständnis mehrfach lesen musste.
Man begleitet Andrea ab einem Tag X in der Gegenwart. Er springt in seinen Erinnerungen jedoch immer wieder zwischen den verschiedensten Zeitpunkten hin und her. Dies war vor allem zu Beginn äußert verwirrend. Mit der Zeit hatte ich mich jedoch daran gewöhnt. Ich muss jedoch gestehen, dass ich nicht immer zuordnen konnte, wann sich manche Erlebnisse in chronologisch richtiger Reihenfolge ereignet haben.
Edith war mir von Beginn an eher unsympathisch. Besonders ihre schroffe Art und wie sie mit Andrea umgeht. Andrea tut mir hingegen fast etwas leid. Er ist derart von Edith eingenommen, löst seine Verlobung, obwohl die beiden so gut wie keine Gemeinsamkeiten haben. Die Beziehung der beiden ist meiner Meinung nach sehr unausgeglichen. Edith macht quasi was sie will und Andrea fügt sich. Daher konnte ich sein Verhalten leider die meiste Zeit der Geschichte nicht nachvollziehen. Die beiden müssen mit dem ein oder anderen Verlust umgehen. Dies hat Tamaro soweit recht angemessen beschrieben.
Das Buch war sprachlich sehr poetisch und anspruchsvoll geschrieben. Auch die Wahl aus der männlichen Perspektive zu erzählen war zwar ungewohnt, jedoch sehr interessant. Ich habe bis zum Schluss auf "die große Liebesgeschichte" gewartet. Vor allem zu Beginn ihrer Beziehung war diese mehr als unausgeglichen. Das Ende war ganz nett, aber insgesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Ich gehe fest davon aus, dass die Autorin sich zu vielen Einzelheiten tiefgründige Gedanken gemacht hat. Dass diese im Hintergrund das Große Ganze ergeben. Diese Zusammenhänge haben sich mir jedoch nicht erschlossen.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Ein seichter, humorvoller Roman

Die Liebe tanzt barfuß am Strand
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Mit „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ ist Band 1 der „Zauberhaftes Lütteby“-Reihe am 01. März 2022 bei Knaur TB erschienen. Gabriella Engelmanns Geschichte spielt an der Nordsee in dem etwas aus der Zeit ...

Mit „Die Liebe tanzt barfuß am Strand“ ist Band 1 der „Zauberhaftes Lütteby“-Reihe am 01. März 2022 bei Knaur TB erschienen. Gabriella Engelmanns Geschichte spielt an der Nordsee in dem etwas aus der Zeit gefallenen Ort Lütteby. Hyggelige Giebelhäuschen, eine Spukvilla und ein neuer Chef von außerhalb – selbstverständlich darf eine historische Fehde mit dem Nachbarort in diesem Setting nicht fehlen. Lina lebt hier bei ihrer Großmutter. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sinje, der Pastorin des Ortes, stellt sie sich den großen und kleinen Herausforderungen, die das Leben für sie bereithält. Hierzu gehören unter anderem ihre Mutter, die als junge Frau verschwand, ihr Exfeund, der plötzlich wieder in ihrem Leben auftaucht und nicht zuletzt ihr neuer Chef.
Das Cover und die Gestaltung des Buches insgesamt sind mit unglaublich viel Liebe zum Detail erfolgt. Ein riesengroßer Pluspunkt für mich! Ich bin richtig gut in die Geschichte gekommen. Und ich liebe das Setting!!! Das Buch weckt das absolute Urlaubsfeeling bei mir. Ich habe mich gleich an den Strand geträumt.
Auch die Charaktere sind mir sehr sympathisch. Ich war lediglich zu Beginn etwas überfordert mit der Vielzahl der Ladenbesitzer. Hier hätte ich es angenehmer gefunden, hätte man sie nicht alle auf einmal kennengelernt. Mir gefallen auch die damit verbundenen vielen kleinen Nebengeschichten sehr. Man fiebert richtig mit und stellt Überlegungen an. Lina mag ich recht gerne, auch wenn ich ihre Entscheidungen/Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen kann.
Überrascht war ich vom zweiten Zeitstrang. Ich hoffe, ich spoilere hier nicht zu sehr. Dennoch bin ich der Meinung, dass es ganz gut ist, dies vor dem Lesen zu wissen. Da es nicht jedermanns Geschmack ist. Bis zum Ende des ersten Bands war dieser zweite Zeitstrang zwar ganz nett, hat mir jedoch auch noch keinen nennenswerten Mehrwert gebracht. Grundsätzlich mag ich das jedoch immer gerne.
Was für ein Cliffhanger... Ich hätte nicht gedacht, dass derart viele Fragen offenbleiben. Ich hätte eher vermutet, dass ein Großteil der Geschichte abgehandelt wäre und es in den weiteren Bänden einen anderen Fokus gibt oder z.B. ein weiteres Paar im Vordergrund steht. So wird die Spannung sehr hochgehalten. Ich kann mir gut vorstellen, dass das dem ein oder anderen Leser nicht so zusagt. Mir hat die Geschichte insgesamt gut gefallen. Eine seichte Liebeskomödie, die unterhaltsam ist und genau meinen Erwartungen eines nordischen, humorvollen Romanes entspricht. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Leider gar nicht mein Fall

Unser wirkliches Leben
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„Unser wirkliches Leben“ von Imogen Crimp ist am 14. Februar 2022 bei hanserblau erschienen. Das Buch handelt von Anna, angehende Opernsängerin, und Max, wohlhabender Bänker. Sie lernen sich nach einem ...

„Unser wirkliches Leben“ von Imogen Crimp ist am 14. Februar 2022 bei hanserblau erschienen. Das Buch handelt von Anna, angehende Opernsängerin, und Max, wohlhabender Bänker. Sie lernen sich nach einem von Anna´s Auftritten in einer Jazzbar kennen, die sie braucht, um ihre Miete zahlen zu können. Sowohl ihre Karriere als auch Max beanspruchen einen immer größeren Teil ihres Lebens.
Ich möchte direkt zu Beginn anmerken, dass ich das Buch ca. nach der Hälfte abgebrochen habe. Dennoch möchte ich meine Meinung gerne teilen und meine Beweggründe darlegen.
Ich muss leider sagen, dass mir der Einstieg in das Buch wirklich schwergefallen ist. Mir macht vor allem der Schreibstil zu schaffen. Die fehlenden Anführungszeichen, der meiner Meinung nach teilweise komplizierte Satzbau und auch die verwendeten Fachbegriffe sind für mich echt verwirrend. Ich bin auch einfach kein Fan davon, wenn Bücher in der Vergangenheitsform geschrieben sind. Aber das ist Geschmackssache.
Ich hatte mich bereits auf eine eher schwierige Geschichte eingestellt. Man weiß vom Klappentext, dass Anna sich in eine Abhängigkeit begibt. Trotzdem ist es nicht leicht darüber zu lesen. Hier spielen natürlich ihre ganzen Lebensumstände mit hinein. An sich ist sie mir dennoch recht sympathisch. Sie kämpft für ihren Traum, auch wenn sie nicht die gleichen Voraussetzungen hat, wie vielleicht manch anderer.
Max stehe ich recht neutral gegenüber. Kann gut sein, dass er mit seiner (Ex-)Frau noch nicht ganz abgeschlossen hat. Aber wer kann es ihm verübeln. Und Anna und er hatten nie eine Abmachung oder ähnliches. Er hat ihr nichts versprochen. Dafür, dass sie sich von ihm abhängig macht, ist er definitiv nicht (allein) Schuld.
Es gab insgesamt so viele Stellen, bei denen ich mit einem riesengroßen Stirnrunzeln vor dem Buch saß. Ich kann vieles so gar nicht nachvollziehen. Warum stört sie sich an dem Wort "neugierig"? Was stimmt nicht mit dem Armband? Ich finde es eine nette Geste, er hätte ihr auch nichts schenken müssen.
Wie bereits am Anfang angemerkt, habe ich das Buch nicht beendet. Ich treffe diese Entscheidung nicht leichtfertig und kämpfe mich tatsächlich auch oft durch Bücher, die mir nicht so gut gefallen. Allerdings konnte ich hier nicht weiterlesen. Mir hat die Geschichte leider nicht gefallen und ich musste mich eher durch die Seiten quälen. Daher auch meine Entscheidung vorzeitig abzubrechen. Hier waren für mich vor allem der Schreibstil und die für mich nicht nachvollziehbaren Handlungen ausschlaggebend.

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