Nicht ganz überzeugend...
SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)„SOMERSET. Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter ist am 1. Februar 2022 im Penguin Verlag erschienen. Es handelt von Isabella, die nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier schnellstmöglich ...
„SOMERSET. Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter ist am 1. Februar 2022 im Penguin Verlag erschienen. Es handelt von Isabella, die nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier schnellstmöglich einen Ehemann finden muss. Hierfür kommt sie bei ihrer Tante in Bath unter, um dort an der Ballsaison teilzunehmen. Obwohl sich schon mal ein passender Anwärter findet verdreht ihr der unnahbare Händler Alexander den Kopf. Als sie dann noch vom Offizier erpresst wird, muss sie sich zwischen Liebe und Ruf entscheiden.
Ich habe sehr gut in das Buch hineingefunden und finde den Schreibstil sehr angenehm. Dementsprechend liest es sich auch recht schnell. Sprachlich ist mir aufgefallen, dass es nicht sehr anspruchsvoll geschrieben ist. Aber das passt vermutlich zum ganzen Setting, da ja auch die Handlung relativ vorhersehbar ist. Ich denke, jedem, der sich für das Buch entscheidet, ist dies vorher bewusst.
Mir ist der ein oder andere Schreibfehler aufgefallen. Allerdings nichts "Schwerwiegendes", deswegen ist das für mich auch in Ordnung. Es gab jedoch einige Stellen, an denen mir der Zusammenhang bzw. einige Informationen gefehlt haben. Das stört mich schon mehr und stört den Lesefluss, weil ich nochmal zurückblättere, weil ich befürchte etwas überlesen zu haben.
Nach ca. der Hälfte oder eher 2/3 wird es doch noch spannend und geht ziemlich heiß her. Mein Interesse war nun tatsächlich auch geweckt und ich war gespannt, wie es weiter geht. Doch war es auch weiterhin alles in allem zu vorhersehbar.
Die Protagonisten waren mir zu Beginn recht sympathisch. Bzw. entsprechen sie alle ihrer Rolle. Das gefiel mir gut, dennoch hatte ich die Hoffnung auf das ein oder andere Geheimnis. Im Verlauf wurden mir jedoch vor allem die beiden Hauptprotagonisten nur noch unsympathisch. Vor allem Isabella benimmt sich vollkommen kindisch. Und dass Alexander sich so gebieterisch verhält finde ich auch einfach zu krass. Das extreme Hin und Her ist für mich nicht sehr realistisch! Meiner Meinung nach gehört es schon dazu, dass sich die Protagonisten streiten, aber hier gingen mir die Ansichten und Handlung viel zu weit auseinander.
Auch war mir das Ende zu schnell abgehandelt. Die Nebengeschichte war für mich auch einfach nicht wirklich logisch. Um hier nicht zu spoilern, werde ich nicht näher darauf eingehen. Für mich wurde sie jedoch etwas stiefmütterlich behandelt. Das gilt leider ebenso für einige der anderen Protagonisten.
Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Einige Handlugen waren für mich teilweise nicht nachvollziehbar bzw. unlogisch. Außerdem habe ich das Gefühl, dass einige Handlungsstränge offengelassen wurden und besonders diese extremen Gegensätze der Protagonisten haben mir nicht gefallen. Der Schreibstil ist recht angenehm und bei diesem Genre sollten die Ansprüche auch nicht zu hoch sein. Doch mir war die Geschichte einfach zu flach. An sich finde ich sie nicht schlecht, aber so richtig gecatched hat sie mich eben auch nicht.