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Veröffentlicht am 19.09.2023

Leider anders als erwartet

Das kleine Waldcafé der Träume
1

Vorab muss ich leider sagen, dass das Buch meinen persönlichen Geschmack nicht treffen konnte. Das kann bei anderen Leser*innen natürlich ganz anders aussehen.
Der Klappentext klang sehr vielversprechend. ...

Vorab muss ich leider sagen, dass das Buch meinen persönlichen Geschmack nicht treffen konnte. Das kann bei anderen Leser*innen natürlich ganz anders aussehen.
Der Klappentext klang sehr vielversprechend. Ich habe mir ruhige Momente im Wald, ein gemütliches Café und eine süße Liebesgeschichte ausgemalt. Was ich mir aber nicht ausgemalt habe, war eine Story, die zu 80% aus Klimaaktivismus besteht und davon dominiert wird. Meiner Meinung nach ist das ein wichtiges (!), aber eben auch sehr spezielles und eigenes Thema und für mich wäre es wichtig gewesen, dass es explizit auf dem Klappentext steht. Denn dann hätte ich das Buch vermutlich nicht gelesen, weil ich mich eigentlich nach einem gemütlichen Wohlfühlbuch gesehnt habe. Durch die Thematik vom Klimaaktivismus war das Buch allerdings sehr dramatisch und die Wohlfühlatmosphäre war nur ganz kurz am Anfang präsent.
Johanna war an sich eine gute Protagonistin. Da ihr Café von der bevorstehenden Waldrodung betroffen war, ist sie in die Aktivismus-Szene hineingerutscht. Ich fand es gut, dass sie offen für die Szene war und dennoch Dinge hinterfragt hat und auch nicht alles vertreten hat. Sie hat sich ihre eigene Meinung gebildet. Das fand ich authentisch. Am Anfang war sie für mich als Protagonistin noch greifbarer als am Ende. Sie ist mit der Zeit nämlich ziemlich euphorisch geworden und hat sich in eine Art und Weise verändert, die mir nicht mehr so gefallen hat.
Den Architekten Charles fand ich auch relativ greifbar. Ich konnte aber leider bis zum Ende, die Beziehung der beiden nicht so wirklich fühlen. Es ging alles sehr schnell und war teilweise unrealistisch. Allgemein fand ich das Buch an einigen Stellen zu überspitzt und eben sehr eigen.
Was mich leider auch sehr gestört hat, waren die vielen Rechtschreibfehler, vor allem was Kommata angeht. Das ist mir sehr stark aufgefallen und hier bedarf es unbedingt Verbesserung.
Ich hätte das Buch wirklich gerne geliebt. Es war nur absolut nicht die Art von Lektüre, die ich mir vorgestellt habe und die Thematik hat mir leider nicht so zugesagt. Wer allerdings Lust hat, einen Roman über Klimaaktivismus zu lesen, ist hier richtig, da das Thema dominiert und es viele Einblicke in die Szene gab.

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Veröffentlicht am 19.09.2023

Beeindruckende, berührende Geschichte einer Zeitzeugin

Ich war das Mädchen aus Auschwitz
0

Die Geschichte von Tova Friedman hatte mich von der ersten Seite an in ihrem Bann.
Ihre Biografie ist einfach beeindruckend und es war so interessant und erschreckend zugleich, welche Zufälle und welches ...

Die Geschichte von Tova Friedman hatte mich von der ersten Seite an in ihrem Bann.
Ihre Biografie ist einfach beeindruckend und es war so interessant und erschreckend zugleich, welche Zufälle und welches Glück dazu beigetragen haben, dass Tova Auschwitz überlebt hat.
Tova war noch ein kleines Kind als sie nach Auschwitz gekommen ist. Über den Holocaust aus Kinderperspektive zu lesen, war sehr emotional und erschütternd. Ich hatte sehr oft Gänsehaut und solch ein Mitgefühl für Tova und ihre Gedanken.
Es wird aber nicht nur Tovas Zeit in Auschwitz beschrieben, sondern unter anderem auch ihr Leben davor im Ghetto Tomaszów Mazowiecki. Es war interessant über diesen Lebensabschnitt mehr zu erfahren.
Die größte Heldin in Tovas Biografie war meiner Meinung nach ihre Mutter. Sie ist der Inbegriff von Mutterliebe und hat alles stehen und liegen gelassen, um ihre Tochter zu schützen. Ich habe so viel Respekt vor ihr. Sie ist schon verstorben, aber auch sie überlebte Auschwitz, genau wie Tovas Vater. Die Kernfamilie hat zwar überlebt, aber dennoch hinterlassen die anderen verlorenen Familienmitglieder große Lücken in den Herzen der Familie.
Der weitere Lebensverlauf der Familie nach Auschwitz hat einen weiteren großen Teil des Buchs eingenommen. Anfänglich war ich etwas skeptisch, da der Titel darauf schließen lässt, dass es sich um eine reine Auschwitz-Erzählung handelt, aber auch das Danach hat eine wichtige Rolle eingenommen.Die Familie ist oft umgezogen, hatte mit Antisemitismus zu kämpfen und war stets auf der Suche nach ihrer Identität, weil ihnen ihre geraubt wurde. Ihr Weg nach der Zeit in Auschwitz war nicht leicht und die Suche nach einem wirklichen Zuhause war schwer. Letztendlich zogen sie nach Israel.
Die Biografie von Tova Friedman war sehr lehrreich und informativ. Sie konnte meinen Horizont definitiv erweitern und mein Wissen über den Holocaust vergrößern.
Tova vermittelt eine extrem wichtige Botschaft und ich finde es toll, dass sie Tiktok und Co als Plattformen nutzt und so auch an jüngeres Publikum herantritt.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Schöner Einstieg, tolles Setting, Plot etwas vorhersehbar

Brynmor University – Geheimnisse
0

Der Einstieg in die Welt der Brynmor University hat mir echt gut gefallen. Ich fand die Charaktere interessant und das Setting wirklich schön. Es gab Dark Academia Vibes und eine schöne alte Universität, ...

Der Einstieg in die Welt der Brynmor University hat mir echt gut gefallen. Ich fand die Charaktere interessant und das Setting wirklich schön. Es gab Dark Academia Vibes und eine schöne alte Universität, direkt an den Klippen Cornwalls. Atmosphärisch fand ich das Buch wirklich gut gelungen. Auch der mystische Klosterwald und die versteckte Grotte haben viel dazu beigetragen.
Den Schreibstil von Dominik Gaida fand ich durchweg sehr angenehm und ich kam sehr gut durch das Buch. Was ich besonders mochte, waren die kleinen Details im Text oder auch allein schon das Schullogo als Kapitelüberschrift. Sowas liebe ich total.
Samuel und Connor waren spannende Protagonisten und ich fand sie wirklich süß. Zu Beginn dachte ich, dass das Buch eher in eine Slow Burn Richtung geht, allerdings haben die zwei sich dann recht zügig angenähert. Ich fand es auch wirklich gut, dass sie am Anfang ganz offen kommuniziert haben. So konnten sie diesbezüglich unnötiges Drama vermeiden.
Besonders toll fand ich, dass die einzelnen Freundschaften ebenfalls eine große Rolle eingenommen haben. Es war schön zu sehen, wie stark das Band ist.
Im Fokus der Geschichte stand natürlich das Geheimnis darum, wie Samuels Bruder damals in Brynmor verunglückt ist. Die geheime Studentenverbindung fand ich an sich geschickt eingestrickt, hier wäre aber noch mehr Potenzial gewesen, um die Geschichte weiterzuspannen. Vielleicht dann in den nächsten Bänden.
Die Auflösung des Geheimnisses hat mich nicht wirklich überrascht, weil es relativ schnell offensichtlich war, wer involviert war und wieso.
Insgesamt war das Buch ein gelungener erster Band, der mich neugierig auf die Folgebände gemacht hat. Ich hoffe, dass es dort ein paar mehr unerwartete Twists gibt. Das Buch hat mich gut unterhalten, das ist die Hauptsache!

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Wunderschön, emotional und humorvoll

Unser Lied für immer
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"Unser Lied für immer" war für mich wirklich eine Achterbahn der Gefühle. Mal habe ich herzhaft gelacht, mal sind die Tränen geflossen und in manchen Momenten musste ich mich zudecken, weil ich so Gänsehaut ...

"Unser Lied für immer" war für mich wirklich eine Achterbahn der Gefühle. Mal habe ich herzhaft gelacht, mal sind die Tränen geflossen und in manchen Momenten musste ich mich zudecken, weil ich so Gänsehaut hatte. Das Buch hatte auf emotionaler Ebene eine starke Wirkung auf mich.
Der Schreibstil von Lia Louis ist sehr verschachtelt, verspielt, ausschweifend und detailreich. Da es mein 3. Buch von ihr war, war ich damit schon vertraut. Ich musste erst hineinfinden, habe den Schreibstil dann aber sehr genossen.
Ich liebe den Humor von Lia Louis so sehr, da er ernsten Situationen, die perfekte Prise Leichtigkeit verleiht.
Die Storyidee mit den Klaviernoten von einem Unbekannten fand ich extrem spannend und außergewöhnlich. (Zu viel verrate ich aufgrund von Spoilergefahr nicht.) Rundherum um den eigentlichen Plot hat Lia Louis viele andere wichtige Themen eingebracht. Mich konnten alle Themen berühren und einnehmen.
Ebenfalls konnte ich mit jedem Charakter mitfühlen, da Lia Louis sehr langsam und ausführlich, die persönlichen Geschichten der Protas erzählt hat. Ich konnte gut nachvollziehen, warum sie sich so verhalten. Gerade die Protagonistin Natalie hat es mir angetan, weil ich so mit ihr mitgefühlt habe.
Das Buch hatte sehr viele Elemente und Charaktere, doch für mich war es dadurch perfekt und rund. Ich habe den langsamen, detaillierten Erzählstil geliebt. Er hat die Geschichte so besonders und außergewöhnlich gemacht.
Und so lustig wie es teilweise war, so traurig war es auch. Die Themen Verlust und neue Liebe wurden extrem gut und sensibel aufgearbeitet und gingen tief ins Herz. Die Lovestory rund um Natalie und all die anderen Charaktere war super authentisch und konnte zu 100% meinen Geschmack treffen.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Anders als erwartet

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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"Meet me in Maple Creek" ist ein außergewöhnliches New Adult Buch. Das Cover hat mir zunächst eine süße, gemütliche und herbstliche Lovestory versprochen, doch es ist soo viel mehr passiert. Zu Beginn ...

"Meet me in Maple Creek" ist ein außergewöhnliches New Adult Buch. Das Cover hat mir zunächst eine süße, gemütliche und herbstliche Lovestory versprochen, doch es ist soo viel mehr passiert. Zu Beginn gab es noch klassische New Adult Vibes. Ein bisschen Uni, Kleinstadtfeeling, eine coole Freundesgruppe und Herbstvibes. Es gab auch ein herbstliches Festival (Fallington). Das kam mir leider echt zu kurz. Ich hätte mich da über mehr Eindrücke gefreut. Die Story rund um Mira, ihren Zwillingsbruder Lilac und Joshka war im Großen und Ganzen sehr dramatisch, geheimnisvoll und spannend.
Die Thematik vom New Yorker Untergrund war ganz gut umgesetzt und hat dem Buch seine Spannung verliehen. Dennoch war sie nicht immer realistisch. An ein paar Stellen war die Handlung vorhersehbar und wirkte gewollt, um noch mehr Drama erzeugen zu können. Es hat mich aber die meiste Zeit unterhalten.
Mira wusste nix von der Existenz Lilacs. Und ich als Leser weiß am Ende gefühlt immer noch nichts über ihn. Die Beziehung der Zwillinge kam mir viel zu kurz und ich hoffe, dass das in Band 2 noch ausgebaut wird. Das Buch ist zwar aus den 3 Perspektiven der Protas geschrieben, dennoch kam Lilac viel seltener vor. Das fand ich etwas schade.
Joshka fand ich ganz cool. Er hat wirklich jedes Klischee erfüllt, was mich persönlich aber unterhalten hat.
Mira ist süß aber naiv und ich hoffe, dass sie in Band 2 selbstbestimmter wird.
Die Lovestory der beiden kam plötzlich und ging sehr schnell. Sie hatten auch nicht wirklich Zeit, diese zu intensivieren. Dann kam nämlich schon das Ende von Band 1 mit ganz viel Drama und einem Cliffhanger.
Der Schreibstil war angenehm, dennoch hätte das Buch etwas kürzer sein können. Gerade am Anfang hat es sich eher gezogen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich zwiegespalten bin. Ich habe mir ein etwas anderes vom Buch erhofft. Dennoch hat mich die Richtung, die es eingeschlagen hat, unterhalten und die Herbstvibes vom Anfang haben mir auch gefallen.

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