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Veröffentlicht am 20.11.2022

Etwas mehr erhofft, aber trotzdem gut

Die neue Wildnis
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"Die neue Wildnis" hat mich sehr neugierig gemacht, wegen des Hintergrunds der Geschichte. Die Menschheit hat es zu weit getrieben, die Städte sind kaum noch ein Ort zum Leben und ansonsten gibt es nichts ...

"Die neue Wildnis" hat mich sehr neugierig gemacht, wegen des Hintergrunds der Geschichte. Die Menschheit hat es zu weit getrieben, die Städte sind kaum noch ein Ort zum Leben und ansonsten gibt es nichts mehr, wohin man sich zurückziehen könnte. Nur noch einen Ort: Die letzte Wildnis. Der Wildnisstaat.

Um ehrlich zu sein dachte ich, das Buch beginnt VOR der Wildnis, also dass die Handlung sich darum dreht, wie die Menschen mit der Wildnis konfrontiert werden und lernen, damit zurechtzukommen. Stattdessen spielt das Buch schon IN der Wildnis, genauer gesagt sogar mehrere Jahre nachdem die Gruppe dort angekommen ist.
Die erste Szene war wirklich ein super Einstieg. Mit so einer Handlung rechnet man nicht am Anfang eines Buchs, es war etwas Erschreckendes, das sehr nüchtern beschrieben wurde, wodurch das Ganze noch Erschreckender wurde. Ich dachte mir: Wow, das könnte ein krasses Buch werden.
Naja, ganz so toll wie erhofft war es dann leider nicht, aber auch nicht schlecht.

Sehr gut gefallen haben mir die Charaktere, das ist für mich auch einer der größten Pluspunkte. Sie waren alle individuell gestaltet (jedenfalls die, die eine größere Rolle gespielt haben). Teilweise hat mich ihr Verhalten erschreckt oder mich wütend gemacht, ich fand es schlimm, dass man so etwas tun kann. Aber es hat einfach gepasst. Wenn man mehrere Jahre in der Wildnis verbringt, mit all ihren Gefahren, dann ist es, denke ich, nur realistisch, wenn man sich verändert.
Besonders spannend fand ich Agnes, denn sie ist sehr jung in die Wildnis gekommen und quasi dort aufgewachsen. Teilweise hat sie sich fast verhalten wie ein Tier und sich auch immer an diesen orientiert. Sie konnte die anderen Menschen nicht immer verstehen (also ihre Gefühle und Entscheidungen), weil sie es einfach aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet hat.

Die Beschreibung der Umwelt, der Natur und der Tiere kam mir sehr realistisch vor und als wüsste die Autorin, wovon sie redet. Auch wie die Gruppe ohne technische Geräte oder auch nur alltägliche Hilfsmittel trotzdem zurechtkommt, war sehr interessant. Dadurch hat die Handlung für mich sehr authentisch gewirkt.

Der Rest war eher ... okay. Die Handlung konnte mich größtenteils nicht besonders packen. Das lag, glaube ich, ein bisschen an den großen Zeitsprüngen. Innerhalb eines Kapitels ist einfach mal ein halbes Jahr vergangen. Irgendwann hat sich die Handlung ein wenig verloren, ich wusste nicht, wohin das Ganze laufen sollte und war dadurch teilweise gelangweilt und demotiviert. Im Nachhinein betrachtet macht es Sinn (Es ist eben nicht besonders spannend und abwechslungsreich, wenn man den ganzen Tag durch die Gegend läuft) und vielleicht war es auch beabsichtigt. Durch den Stil fällt man ein bisschen in den gleichen Trott wie die Charaktere, ob das jetzt aber für ein Buch gut ist, darüber lässt sich streiten.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich mir ein bisschen mehr von dem Buch erhofft habe (ein bisschen mehr Science-Fiction, Drama, Parallelen zu unserer aktuellen Situation), aber dass es trotz recht langer Lesezeit kein schlechtes Buch war. Ich würde sagen, es ist besonders und man muss den Stil mögen, aber die Idee und vor allem die Charaktere sind gut ausgearbeitet.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Ein Jahreshighlight!

In unserem Universum sind wir unendlich
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Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ...

Ich wusste nur, dass Sarah Sprinz NA schreibt, was mich meistens nicht soo sehr anspricht, aber sie hat offensichtlich auch andere Seiten. Und von diesen ...

Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ...

Ich wusste nur, dass Sarah Sprinz NA schreibt, was mich meistens nicht soo sehr anspricht, aber sie hat offensichtlich auch andere Seiten. Und von diesen Seiten will ich noch soooo viel mehr sehen! Denn „In unserem Universum sind wir unendlich“ (Ich nenne es mal IuUswu, das ist kürzer) war einfach perfekt!

Ich will gar nicht viel zum Schreibstil etc. sagen, weil das für mich ehrlich gesagt nicht wirklich wichtig war. Wichtig waren die wunderschönen messages, die im ganzen Buch verteilt sind. Über den Tod, aber auch über Freundschaft und Familie. Ich musste so oft lächeln, auch wenn es gleichzeitig so schrecklich traurig war. Man kann echt viel davon mitnehmen und ja, es mag am Anfang wie gezwungenes philosophisches Gerede klingen, aber es steckt viel Wahrheit darin.

Was ich an dem Buch besonders mag? Es ist realistisch. Es beschönigt nichts und auch wenn die Wahrheit in diesem Fall hässlich ist, bin ich dankbar dafür. Es führt einem einfach mal wieder vor Augen, wie schnell das Leben vorbei sein kann und dass man jeden Tag genießen sollte, als wäre es der letzte. Ich mag es überhaupt nicht, wenn in Büchern schwere Krankheiten vorkommen, aber die dann nur für die Tragik ausgenutzt werden, weil "Das den Leser ja dann abholt". Zum Glück, soweit ich das mit meinen begrenzten medizinischen Wissen einschätzen kann, war das hier aber nicht so und es wurde nicht ausgenutzt.

Als ich das Buch circa zur Hälfte gelesen hatte, konnte ich nachts nicht einschlafen. Ich musste einfach die ganze Zeit daran denken und wie schlimm das Ganze einfach ist, aber wie schön gleichzeitig auch. Das zeichnet für mich besonders gute Bücher aus: Dass man sie noch mehrere Tage oder Wochen mit sich herumträgt, selbst wenn man schon wieder ein anderes angefangen hat.

Danke Sarah Sprinz für dieses wunderschöne Buch! Traurige und bittersüße Bücher werden immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Was war das?

Promised
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Mir fehlen die Worte ...

Es ist schon ein paar Monate her, dass ich das Buch gelesen habe, aber an eines kann ich mich noch perfekt erinnern: Wie fassungslos ich war.
Selection von Kiera Cass war zwar ...

Mir fehlen die Worte ...

Es ist schon ein paar Monate her, dass ich das Buch gelesen habe, aber an eines kann ich mich noch perfekt erinnern: Wie fassungslos ich war.
Selection von Kiera Cass war zwar kein Highlight für mich, aber das lag einfach daran, dass ich das Genre nicht so sehr mochte. Rein objektiv betrachtet, also Schreibstil, Handlung etc., war es aber gut. Promised war ... lasst es mich erklären:

Ich war noch nie ein Fan von schnellen Liebesgeschichten und mag viel lieber Slow burn, aber das? Also Promised hat wirklich den Rahmen gesprengt. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass Hollis Silas einmal in die Augen geschaut hat und sofort verliebt war. So kam es mir jedenfalls vor. Sie haben vielleicht ... zweimal? miteinander geredet und waren unsterblich ineinander verliebt. Natürlich war es vom Klappentext her klar, dass die beiden zusammenkommen, aber doch nicht so! Es hätte eine wirklich romantische und tragische Liebesgeschichte sein können, eine Liebe, die nicht sein darf, eine Liebe über Standesgrenzen hinaus. Aber nein, dieses Potenzial wurde komplett links liegen gelassen. Es hat mich wirklich wütend gemacht.

Aber das ist ja noch nicht alles.
Was am Ende passiert ist, konnte ich genauso wenig nachvollziehen. Ich will nicht genauer darauf eingehen, sondern einfach nur so viel sagen: Es hat für mich so gewirkt, als wäre der Autorin für das Ende nichts eingefallen, also hat sie einfach irgendwas an den Haaren herbeigezogen und schnell aufgeschrieben. Versteht mich nicht falsch, ich will Kiera Cass nichts dergleichen unterstellen, aber so kam es mir einfach vor.

Das ganze Buch über habe ich mich gefühlt, als würde ich gerade eine Parodie lesen. Ich habe mich wirklich - das ist kein Witz! - gefragt, ob das Buch ein Scherz von Kiera Cass ist, um zu sehen wie ihre Leser darauf reagieren. Aber nein, inzwischen glaube ich, das ist es leider nicht. Zum Glück war das Buch recht kurz und trotzdem habe ich gegen Ende viel nur noch überflogen.

Abschließend kann ich nur sagen: Eine wirklich große Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Nicht ganz ein Highlight, aber trotzdem ein tolles Buch!

Sie
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Die älteren Bücher von Stephen King haben mir bis jetzt immer gut gefallen, deswegen war ich sehr gespannt auf "Sie".

Der Schreibstil von Stephen King ist wie immer recht besonders und ich denke, man ...

Die älteren Bücher von Stephen King haben mir bis jetzt immer gut gefallen, deswegen war ich sehr gespannt auf "Sie".

Der Schreibstil von Stephen King ist wie immer recht besonders und ich denke, man muss ihn wirklich mögen. Ich mag ihn zum Glück sehr gerne, diese Ausschweifungen in die Vergangenheit, die Metaphern und teilweise auch der wirre Satzbau. Es ist nun mal ein Psychothriller und ich finde es sehr spannend, wie mit dem Schreibstil gespielt wird, um diesen wachsenden Wahnsinn für den Leser deutlich zu machen.

Obwohl es zwischendurch immer wieder ruhigere Passagen gab, war da trotzdem die ständige Anspannung, dass bald wieder etwas passieren wird. Und gerade wenn man sich etwas entspannt hat - Zack! - passiert auch wieder etwas. Ich habe mit Paul mitgefiebert und war bei jeder Niederlage frustriert und gleichzeitig war ich mir bis zum Ende nicht sicher, wie das Ganze für ihn ausgehen wird.
Das Ende finde ich auch gelungen. Ich wusste bis zur letzten Seite nicht, wie es aussehen würde. Überlebt Paul? Tötet er Annie? Ist er am Ende selbst verrückt? Und 100 % sicher bin ich mir bei einigen Fragen tatsächlich immer noch nicht, aber ich mag solche leicht offenen Enden sehr gerne!

Die Charaktere waren natürlich auch besonders. Annie ist eine tickende Zeitbombe und dadurch ging die Spannung nie verloren. Sie hat mich immer wieder überrascht und mir Angst gemacht. Paul ist auch nicht unbedingt ein Engel, aber das macht es für mich nur realistischer.

Für die 5 Sterne hat es aber leider nicht gereicht. Unter anderem auch, weil ich die Ausschnitte aus Pauls Buch, die es zwischendurch immer mal wieder gab, etwas langweilig fand. Sie hätten meiner Meinung nach etwas kürzer sein und dafür häufiger vorkommen können, statt so viele Seiten auf einmal. Trotzdem war es auch hier wieder interessant zu sehen, wie der Wahnsinn sich langsam immer weiter gesteigert hat, bis ich am Ende überhaupt nichts mehr verstanden habe.

Ein Highlight wird das Buch zwar nicht, aber Fans von Psychothrillern würde ich es auf jeden Fall empfehlen! :D

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Eine solide Fortsetzung der Reihe

Midnight Chronicles - Blutmagie
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"Midnight Chronicles - Blutmagie" ist der zweite Teil der Reihe rund um die Hunter. Diesmal geht es aber nicht um Roxy und Shaw, sondern um Cain und Warden, die seit einem Ereignis in ihrer gemeinsamen ...

"Midnight Chronicles - Blutmagie" ist der zweite Teil der Reihe rund um die Hunter. Diesmal geht es aber nicht um Roxy und Shaw, sondern um Cain und Warden, die seit einem Ereignis in ihrer gemeinsamen Vergangenheit zerstritten sind.

Ich wurde durch den plötzlichen Perspektivwechsel etwas aus der Handlung der Reihe gerissen, aber ich habe mich zum Glück schnell daran gewöhnt. Mir wurde gesagt, der zweite Teil sei besser als der erste, um ehrlich zu sein finde ich aber, dass sie sich nichts geben. Ich finde keinen besonders schlecht, noch extrem gut.

Die Handlung wurde gut weitergeführt, es geht um den Vampirkönig Isaac, der im ersten Band ja schon Erwähnung fand. Somit wurde gut an die Handlung angeknüpft.
Der Umstand, der Cain und Warden dazu bringt, sich wieder miteinander abzugeben, finde ich gut gewählt, es ist nicht so an den Haaren herbeigezogen und nur so konzipiert, um die beiden einander wieder näherzubringen, sondern macht auch im Rahmen der Handlung Sinn.
Allerdings mochte ich nicht so sehr, wie es dann mit den beiden weiterging. Ihre Beziehung hat sich zu schnell entwickelt, als dass es glaubhaft war. Wenn man sich wirklich so sehr hasst, dass man kaum ein Wort miteinander wechseln kann, dann wird man das auch so schnell nicht wieder los. Also da hat es mir leider an Authentizität gefehlt.

Gut gefallen hat mir das Ende, denn die Autorinnen haben sich wirklich nicht gescheut. Ich will nicht so viel dazu sagen, um nicht zu spoilern, aber endlich gab es mal kein Friede-Freude-Eierkuchen Ende, wie es letztendlich zumindest zu Großteil ja leider ist, sondern die Charaktere wurden schon ziemlich gebeutelt.
Und auch die Handlung am Ende hat mich überrascht. Ich hätte nicht damit gerechnet, was passiert - ich dachte eben eher, dass es jetzt ein tolles Happy End mit einer kleinen bittersüßen Note gibt, aber so toll war es letztendlich dann nicht.

Ich werde den dritten Teil auf jeden Fall auch noch lesen und als Hörbuch für zwischendurch gefällt mir die Reihe bisher ganz gut :)

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