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Veröffentlicht am 27.06.2020

Gerade gelesen und für gut befunden :)

Was kostet die Liebe?
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England, 1815 - die Regency-Epoche, in der Frauen kaum mehr Bedeutung zukam, als den Haushalt ordentlich zu führen und Kinder zu gebären.

In dieser Zeit lebt die Protagonistin Bess Berwin, die nach dem ...

England, 1815 - die Regency-Epoche, in der Frauen kaum mehr Bedeutung zukam, als den Haushalt ordentlich zu führen und Kinder zu gebären.

In dieser Zeit lebt die Protagonistin Bess Berwin, die nach dem Tod ihres Vaters am Rande der Gesellschaft die Führung des Handelsunternehmen übernimmt. Es war damals geradezu verpönt, dass eine Frau arbeitete und erst recht nicht alleine u.a. männliche Arbeiter beaufsichtigte - mit diesen Vorurteilen hat die liebe Bess stark zu kämpfen und sie muss nach London, um geeignete Verkäufer ihrer Ware zu finden, um das Unternehmen und ihr Vermögen zu retten.

Ihrer Schwester zuliebe nimmt sie an der Saison teil und begegnet immer wieder einem charmanten Kerl, der ihr anfangs zwar ebenfalls bedeutsame Vorurteile und Abschätzung entgegen bringt, sich später jedoch nicht mehr von ihr fernhalten kann.

Doch Bess glaubt nicht an die Liebe für sich und versucht stattdessen, all ihre Probleme allein und ohne Hilfe zu lösen - mit krtischem Ausgang.

Felicity D'Or hat mich komplett überzeugt mit dieser wunderbaren Geschichte, die mit ganz viel Leidenschaft, Verantwortung, Selbstbewusstsein & -bestimmtheit, Humor und natürlich Liebe, gewürzt mit einer Prise Krimi ein großartiges Buch ergibt.

Die Figuren

Elizabeth (Bess): Bess ist eine großartige junge intelligente Frau, die wenig auf die Konventionen und gesellschaftlichen Zwänge gibt - was man immer wieder merkt - und was sie absolut sympathisch macht. Sie ist selbstbewusst, schlagfertig und hat keine Scheu, ihre Stärke auch zu zeigen. Ich liebe ihren Sarkasmus und die Art wie sie Damien so manches Mal hervorragend kontert. Die Protagonistin trägt viel Verantwortung, doch sie nutzt sie gut und außerdem liebt sie ihre kleine Schwester so sehr, dass sie Berge für sie versetzen würde. - Auch wenn Bess ziemlich engstirnig ist und glaubt, sie müsste die ganze Welt alleine retten.
Kurzum: Ich hätte auch gerne ihre Art von Kraft und Stärke, die alle Mitmenschen beeindruckt.

Damien: Er ist Bess Gegenspieler, ein Gesellschaftsmensch durch und durch - ein typischer Macho, der sich seinen Privilegien zu sehr bewusst ist und seine Stellung durchaus ausnutzt. Dennoch ist auch er unglaublich liebevoll im Umgang mit seiner Familie. Er hat zunächst starke Vorurteile und doch kann er sich Bess' Bann nicht mehr entziehen - seine Leidenschaft ist berauschend. Auch er trägt viel Verantwortung und ich finde es wunderschön, wie aufmerksam er ist und sich um Elizabeth kümmern möchte.

Der Schreibstil

Man merkt, dass sich die Autorin intensiv mit der Zeit auseinander gesetzt hat und die damaligen (seltsamen) Gepflogenheiten gut darstellen kann. Man bekommt einen umfassenden Einblick in das gesellschaftliche Leben englischer Aristokraten im 19. Jahrhundert und insbesondere das Problem der niederen Stellung der Frau wird beleuchtet. Das finde ich großartig und auch wichtig, um das Kriterium des Historischen Romans zu erfüllen.

Prinzipiell mag ich eher den Ich-Erzähler, weil man so als Leser direkt in die Geschichte mit einbezogen wird, der hier durch einen Er-Sie-Erzähler ersetzt wird. Dies hat zur Folge, dass man eher als Zuschauer am Rande des Geschehens fungiert.

Gut fand ich den Wechsel der Perspektive, sodass man sowohl Bess als auch Damiens Sichtweise erleben konnte, schwierig war es für mich aber zum Teil durchzusehen, wer jetzt denkt, weil es nicht explizit oben drüber stand. Ich hatte bei manchen Abschnitten auch den Verdacht, dass es die Zofe war, die gerade ihre Bedenken ausspricht, aber da bin ich mir unsicher.

Die Geschichte
Prinzipiell ist es fast wie die meisten Bücher aus dem Genre, eher eine leichte Geschichte statt harter Towak, eher was für einen lauen Sommerabend oder für den Strand. Aber um intellektuell gefordert zu werden kann man ja auch gleich ein Sachbuch lesen. ^^

Ich für meinen Teil konnte mich in der Handlung verlieren, Spannung war bis zuletzt vorhanden und ich finde es immer wieder großartig, die Entwicklung einer Liebe auf dem Papier mitverfolgen zu können. Toll fand ich im Übrigen auch, dass Bess keine 08/15 Heldin ist, die gleich beim ersten Verehrer in Ohnmacht gefallen, sondern sich ihrer selbst bewusst ist und es dem netten Herrn gar nicht mal so leicht macht.

Die Zuspitzung der Lage am Ende war tatsächlich eine der ganz anderen Sorte, als man sonst vermuten würde und erfrischend lebendig und sehr überraschend, selbst für eine Leserin wie mich, die bereits zahlreiche historische Liebesromane verschlungen hat.

Das Cover

Zum Schluss noch ein kurzes Wort zum Cover, dass ich bisweilen sehr hübsch und ansprechend finde, mir jedoch ein bisschen in meine eigene Vorstellung von Bess hineingegrätscht ist - gerade weil Bess eher als zurückhaltende Schönheit im dunkelblauen Gewand ohne viel Make-Up beschrieben wird. Aber das muss jeder selbst entscheiden. Insgesamt unterstützt es das Thema des Buches aber gut.

Insgesamt meiner Meinung nach absolut empfehlenswert für alle, die sich im Genre des historischen Liebesromans verlieren können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2019

Grandioser Auftakt einer grandiosen Autorin

Save Me
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Ich liebe dieses Buch!
Es war das erste, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich schon in der kurzen Leseprobe gecatcht. Die Begin-Again-Reihe hat mir noch besser gefallen, aber trotzdem hat ...

Ich liebe dieses Buch!
Es war das erste, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich schon in der kurzen Leseprobe gecatcht. Die Begin-Again-Reihe hat mir noch besser gefallen, aber trotzdem hat auch dieses Buch hier 5 Sterne verdient.

Kurz zum Inhalt:
Der Beginn der Maxton-Hall-Triologie: Ruby kommt aus etwas ärmeren Verhältnissen , hat aber dank eines Stipendiums die Möglichkeit an der teuren Privatschule Maxton Hall zu lernen. Dort ist sie am liebsten unauffällig und will einfach nur ihren Abschluss machen und als großen Traum nach Oxford zu gehen.
James Beaufort ist ihr komplettes Gegenteil: steinreich, beliebt und macht gern Party. Als Ruby seine Schwester Lydia bei einer Affäre mit einem Lehrer erwischt, prallen diese zwei Welten auf einander, den James will um jeden Preis verhindern, dass seine Schwester Probleme bekommt. Doch Ruby lässt sich nicht so leicht von ihm abfrühstücken und so verbringen die beiden, ob ungewollt oder gewollt, viel Zeit miteinander - langsam baut sich Spannung zwischen den beiden auf, doch James' familiärer Hintergrund stellt sich dazwischen...

Meine Meinung: Einfach toll! Ich liebe Ruby als starkes, unabhängiges und schlaues Mädchen, das sich nicht von den Erpressungen der Reichen einschüchtern lässt, sondern an ihren Werten festhält.
Mit James musste ich erstmal warm werden, denn er steht schon krass für die "heutige Jugend" mit der ich mich nicht wirklich identifizieren kann, trotz des selben Alters. Aber man merkt schon, dass er eigentlich ein lieber Kerl ist und sehr durch sein Umfeld so beeinflusst wurde.
Den Komplott finde ich gut - für Hardcore-Liebesromane-Fans ist er das Größte, denn Mona Kasten versteht es einfach, die Gefühle so packend auszudrücken, dass man immer weiter lesen möchte.
Natürlich ist klar, wie es am Ende des dritten Bands ausgehen wird, doch vorher hat man in Band 1 und 2 krasse Cliffhanger drin, die mich - zugegeben - ein bisschen gestört haben, weil sie mir zu dramatisch waren.

Alles in allem ist die Geschichte packend, der Schreibstil leicht, die Geschichte romantisch. Das perfekte Buch für alle, die sich gerne in Liebesromanen verlieren.

Veröffentlicht am 02.12.2018

Mal wieder ein ganz schönes Buch von Lori Nelson Spielmann

Heute schon für morgen träumen
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In dem Buch "Heute schon für morgen träumen" geht es um die 30-Jährige NewYorkerin Emilia, die ein bequemes Single-Leben führt. Sie arbeitet im Familienbetrieb, wo sie insbesondere von ihrer Großmutter ...

In dem Buch "Heute schon für morgen träumen" geht es um die 30-Jährige NewYorkerin Emilia, die ein bequemes Single-Leben führt. Sie arbeitet im Familienbetrieb, wo sie insbesondere von ihrer Großmutter unterdrückt und als verfluchte Zweitgeborene angesehen wird, die laut eben dieses Familienfluchs niemals heiraten wird. Nun bekommt sie einen Brief von ihrer Großtante Poppy, die sie auf eine Reise nach Italien einlädt, die Emilia's Leben für immer verändern wird.

Ich finde, es ist wieder ein ganz nettes Buch für zwischen durch geworden, auch wenn ich zugegeben etwas enttäuscht war und mir etwas anderes unter der Leseprobe vorgestellt hatte.
Das beste Werk Spielmanns bleibt für mich immer noch "Morgen kommt ein neuer Himmel" und nach diesem grandiosen Auftakt war ich auch etwas enttäuscht von den folgenden Büchern, ebenso wie bei diesem hier.

Das Cover ist allerdings wie immer wunderschön und passt auch gut zum Inhalt und schon allein deswegen ist das Buch "schrankwürdig"

Zu den Charakteren: Emilia ist zwar eine liebenswürdige Person, und der Wandel den sie vollzieht ist wirklich erfreulich beim Lesen, aber ich konnte insbesondere anfangs kaum mit ansehen, wie sie als 30-Jährige immer noch ihr Leben durch ihre Großmutter bestimmen lässt. Da konnte ich mich nur schwer mit ihr anfreunden. Im Laufe des Buches aber wurde sie mir sympathischer, auch wenn sie nie ganz aus ihrer Haut kommt, was ich einerseits realistisch, andererseits aber auch wieder schade fand.

Poppy dagegen ist meine Heldin, sie ist immer so stark, lebensfroh und man kann wahnsinnig viel von ihren Aussagen lernen; trotz ihrer eigenen Probleme.
Kurzum: Sie ist einfach ein wunderbarer Charakter, den die Autorin dort entwickelt hat, trotz des traurigen Endes für sie, auf welches man sogar schon auf den ersten Seiten hingewiesen wird.

Was mir außerdem etwas missfallen ist, waren die langen Rückblenden. Natürlich ist das auch der Sinn der Reise, zumindest in Emilias Ansicht, etwas über ihre Mutter zu erfahren, dennoch wird erst quasi im Abspann die ganze Sache aufgelöst, was es für mich einfach etwas langgezogen gemacht hat.

Alles in allem geht es wie immer um die Liebe, doch wer hier die romantische Sonnenuntergangsliebe sucht, wird lange warten und sich schließlich mit ein paar kurzen Passagen begnügen müssen.
Dennoch ist es ein lebendiger, lebensbejahender und empathischer Roman, der es verdient hat, gelesen zu werden. Für Lori Nelson Spielmann Fans ein absolutes Muss