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Veröffentlicht am 31.01.2023

Das Thema hätte viel Potenzial gehabt, aber für mich wurde es leider nicht erfüllt.

Zweistimmig
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Der Klappentext versprach ein interessantes Buch und es hätte auch wirklich großes Potenzial gehabt. Allerdings konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Recht schnell fielen mir viele Schreibfehler ...

Der Klappentext versprach ein interessantes Buch und es hätte auch wirklich großes Potenzial gehabt. Allerdings konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Recht schnell fielen mir viele Schreibfehler auf. Ich mache selber genug und wenn mir so viele auffallen ist das kein gutes Zeichen. Allerdings bin ich jemand, der diese auch gut mal für den Inhalt ausblenden kann. Andere sind da etwas kritischer.
Andere Dinge sind mir da mehr aufgefallen. Am Anfang trennt sich Alena von ihrem Freund um zu ihrer Oma zu ziehen und sich um diese zu kümmern. Schwupp – Freund vergessen. Wenn es wirklich so ist, bewundernswert, aber irgendwie fehlen mir so ein paar kleine Gedanken, um sie nicht als Maschine wahrzunehmen. Und dann verschwindet ihre Oma. Die Beschreibung dazu finde ich sehr dürftig, vor allem weil es von solch einer Wichtigkeit ist. Und schwupp – Todesursache abgehakt. Weshalb verschwand sie? Was ist passiert? Keine nähere Aufklärung. Natürlich erst vorerst, aber wo sind die Fragen von Alena? Dies fehlt mir ein wenig. Auch der Hinweis am Anfang oder recht weit am Anfang, worum sich dieses Buch handelt. Das hätte super in den Prolog eingearbeitet werden können, da wir da noch aus der Sicht der Großmutter lesen. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Ist es eine Demenz, die die Familie heimsucht, eine Schizophrenie, eine Krankheit oder etwas ganz anderes. Alles interessante Themen, die man super behandeln kann. Und natürlich wird es nach und nach aufgeklärt, da auch Alena keine Ahnung hat, was nun genau Sache ist. Schließlich fängt sie auch noch an Stimmen zu hören und allmählich merkt sie, dass das nicht normal sein kann und forscht nach. Allerdings kam mir das ganze Buch eher wie eine halbherzigen Erzählung vor. Kein brennen für die eigene Geschichte, keine Spannung, kein Herzblut.
Auch die Logik fehlt mir hier an einigen Stellen. Die Protagonisten wissen, wie wichtig manche Geschehnisse sind, denken nicht nach und handeln unüberlegt, obwohl sie andere darum bitten aufmerksam zu sein. Oder es passiert etwas unerklärliches und alle tun so, als ob es das normalste der Welt ist. Reicht ja wenn man am nächsten Tag nachfragt, weshalb die ganze Welt verschlungen wird (ich übertreibe hier natürlich). Das Buch hält sich viel mit unwichtigem auf, anstatt das Thema mehr zu behandeln um das es geht. Später wird es dann kurz vertieft und es kommt etwas Pep rein, aber dann überschlägt sich alles und schwupp – Ende.
Ich mag jetzt auch nicht alles schlecht machen. Es gab, wie gesagt, Potenzial und wenn man das Buch noch mal überarbeitet, ein paar Sachen ausarbeiten und in den Fokus stellt, ein paar Seiten mehr einbringt, dann kann es echt was werden.

Veröffentlicht am 15.01.2023

Ein wunderbares Kartendeck das Anreiz gibt achtsamer, aber auch im Vertrauen zu sein. Man kann sie einzeln oder zu einer größeren Legung als Impulskarte ziehen. Aber auch in der Therapeutischen Arbeit kann ich sie mir sehr gut vorstellen.

Füttere den weißen Wolf
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Ich liebe Kartendecks. Jeder, der öfter von mir liest, weiß das. Hin und wieder nutze ich sie als Anleitung, Bestätigung oder sogar als Hoffnungsschimmer. Bei diesen Impulskarten ist mir sofort das kleine, ...

Ich liebe Kartendecks. Jeder, der öfter von mir liest, weiß das. Hin und wieder nutze ich sie als Anleitung, Bestätigung oder sogar als Hoffnungsschimmer. Bei diesen Impulskarten ist mir sofort das kleine, ausklappbare Heft mit einer Kurzanleitung aufgefallen. Natürlich braucht es keine große Erklärung, jedoch finde ich es immer besser eine Richtlinie zu haben, die man dann für sich ausbauen kann. Gerade für jemanden, der solche Karten vielleicht zum ersten Mal nutzt, kann es sehr hilfreich sein. Nicht jeder kennt sich in der Welt der Karten gut aus.

Es gibt viele Möglichkeiten, diese Karten zu legen oder zu nutzen. Wenn ihr (euch) regelmäßig die Karten legt, mit einem anderen Kartendeck ( Tarot, Skart, Lenormand) zum Beispiel, könntet ihr noch eine Impulskarte von füttere den weißen Wolf ziehen. Somit bekommt ihr noch eine weitere Hilfestellung für euer Vorhaben oder eurer Zukunft generell. Ich habe zum Beispiel beim ersten Mal eine Frage gestellt und so lange gemischt, bis eine Karte fällt. Es fielen aber zwei und wenn das passiert, sollte man sie auch lassen. Beim zweiten Mal habe ich mich für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftslegung entschieden. Und auch dort fiel für die Zukunft eine weitere Karte heraus. Zusätzlich habe ich sogar noch Kopfebene, Herzebene, Handlungsebene je drei gelegt. Dies funktioniert mit diesen Karten auch sehr gut. Man kann reflektieren, sich bewusst machen und das ganze als Hilfe nutzen, wie man damit umgehen kann.
Natürlich sind hier keine Grenzen gesetzt. Man kann die Karten rein Intuitiv nutzen. Dies ist manchmal sogar am besten. Und sobald man eine Karte liest, wird man auch intuitiv wissen/spüren, was deine persönliche Botschaft dahinter ist.

Die Karten sind sehr schön und schlicht gestaltet. Man wird von den Farben nicht erschlagen. Jede Art von Karten hat ihre eigene Farbe, so kann man sofort erkennen, wo man vielleicht noch aufpassen muss. Der weiße Wolf hat die grünen Farben. Worauf solltest du dich konzentrieren?
Der schwarze Wolf hat die roten Karten. Wovor solltest du dich hüten? Worauf solltest du deine Gedanken eher lenken?
Die Handlungskarten sind gelb. Manchmal fragt man sich „Was soll ich machen? Soll ich handeln, soll ich nicht handeln oder soll ich es auf mich zukommen lassen?“ Ziehe einer dieser Karten. Sie können dir die Antwort geben. Bei einer anderen Legung wirst du spüren, was die Karte dir damit sagen will.
Und die Meisterkarten sind blau. Was ist jetzt/heute für mich wichtig? Worauf sollte ich zur Zeit meinen Fokus lenken?

Diese Impulskarten eignen sich wunderbar für sich selber und zum Verschenken. Dafür muss man gar nicht spirituell sein, denn als Achtsamkeitskarten sind sie auch wunderbar einzusetzen. Jeder sollte achtsamer sein, um sich nicht zu verlieren. Ich könnte mir die Karten auch sehr gut für Therapeuten vorstellen, die ihren Klienten eine Aufgabe geben. Und wenn es nur darum geht, über das Gefühl zu sprechen, dass die jeweilige Tageskarte gerade in dem Klienten auslöst.

Veröffentlicht am 02.01.2023

Paula Lambert schreibt tiefgründig und ehrlich. Sie beschönigt nichts und bleibt doch positiv.

Geh schon mal in dich, das Glück kommt dann nach
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Paula Lambert ist für mich eine klasse Frau. Ich lese, höre und sehe gerne von ihr in Büchern, Fernsehen oder in den sozialen Median. Den Podcast habe ich tatsächlich noch gar nicht gehört, aber diese ...

Paula Lambert ist für mich eine klasse Frau. Ich lese, höre und sehe gerne von ihr in Büchern, Fernsehen oder in den sozialen Median. Den Podcast habe ich tatsächlich noch gar nicht gehört, aber diese Frau hat eine wunderbare Ausstrahlung und ich bin bei den meisten ihrer Aussagen ganz bei ihr.
In diesem Buch gewährt sie uns auch einen Einblick in ihr Leben. Sie hat Dinge, die negativ in ihrem Leben verlaufen sind, ins positive umgewandelt und viel daraus gelernt/mitgenommen. Sie zeigt und einen Weg, wie unser inneres Chaos uns nicht mehr gänzlich in den Abgrund ziehen kann. Falls ihr nur ein bestimmtes Thema angehen mögt, gibt es ja die Inhaltsangabe. Ich empfehle aber einmal das ganze Buch durchzugehen. Paula Lambert hat hier ein Buch geschrieben mit dem man an sich arbeiten und Aufgaben für sich umsetzen kann. Am besten ist es, wenn man diese Aufgaben schriftlich festhält. Dies kann das Unterbewusstsein besser verarbeiten. Jeder kann hier etwas für sich mitnehmen. Wir wissen vielleicht alles, was hier drin steht, müssen aber immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden. Auch ich muss in einigen Punkten noch an mir arbeiten und hier werden mir wieder die Augen geöffnet. Auch ich vergesse mich immer wieder selber.

Mut zur Ehrlichkeit ist zum Beispiel einer dieser wichtigen Lernaufgaben. Für sich und seine Bedürfnisse einstehen, egal wie andere das finden. Denn entweder eine Person in deinem Umfeld akzeptiert dich so, wie du bist oder hat es nicht verdient, Teil deines Lebens zu sein. Achtsamkeit ist genau so wichtig. Lebe in der Gegenwart. Auch ich ertappe mich oft dabei „Was wäre gewesen, wenn...?“ oder dabei, wie schön manches war. Und ich erwische mich bei Tagträumen. Was wünsche ich mir für meine Zukunft? Natürlich darf man noch träumen, das ist sogar ganz wichtig, aber das hier und jetzt darf man nicht vergessen. Die Realität. Die Gegenwart ist das, was die Vergangenheit aus mir gemacht hat. Was ich in der Vergangenheit erlebt, durchgemacht und gefühlt habe. Was mich geformt hat. Und in der Gegenwart stelle ich die Weichen für meine Zukunft. Also ist die Gegenwart das Wichtigste und wir sollten so oft wie möglich Achtsam sein. Das klappt natürlich nicht immer. Stell dir selber ein paar Fragen. Bin ich gerade glücklich oder was würde mich glücklich(er) machen? Was kann ich dafür tun?

Paula Lambert animiert dazu seine Komfortzone zu verlassen, um glücklicher zu werden. Die Komfortzone ist nicht unbedingt ein Wellnesshotel, sondern kann auch eine toxische Beziehung sein. Es gibt Menschen, die geraten immer wieder in die gleichen Beziehungsmuster. Ich kenne zwei davon. Sie haben noch Lernaufgaben. Müssen sich mehr wert sein. Ihnen wird aufgezeigt, dass sie sich mehr um Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge kümmern sollten. Sie schaffen sich Partner an, die sie so schlecht behandeln, wie sie sich selber sehen. Wenn diese Person die Wahrheit noch nicht anschauen mag, wird derjenige immer Ausreden finden wie „Das ist gar nicht so.“; Das bildet ihr euch ein.“ oder „Wenn wir alleine sind ist alles toll.“. Das ist sehr unglaubwürdig für Menschen, die einen kennen. Allerdings dienen diese Aussagen sicher auch nur der Selbstlüge.
Klasse finde ich auch die Erklärungen, warum manche Menschen in genau dieser Beziehung sind. „Ich bin da so rein gerutscht“. Kann sicher mal passieren, aber macht das einen glücklich, oder schützt man sich nur selber, weil diese Person einen nicht verletzen kann, wenn man diesen verliert? Solltet ihr in einer toxischen Beziehung sein, dann kann ich euch Paulas Satz ans Herz legen

„Menschen ändern sich nicht“ (S.226).

Viele, die sich in Narzisstischen Partnerschaften bewegen denken, dass sich das Verhalten vielleicht noch ändert, oder der Mensch. Doch das sind meist leere Versprechungen. Man kann miteinander arbeiten und Kompromisse eingehen, aber die Menschen ändern sich nicht grundlegend. Wenn ein Mensch dich schon früh schlecht behandelt, kleinmacht etc. lass dir eines von mir sagen – Es wird nicht besser, nur schlimmer.
Aber das Gute ist – Jeder kann sich aus diesem Mustern befreien und an dieser Erfahrung wachsen. - Auch du!
Es braucht nur den ersten Schritt in die richtige Richtung.

Um nach vorne zu Blicken ist es auch wichtig zu vergeben. Ein genialer Spruch dazu aus dem Buch:

„Wenn du nicht heilst, was dich verletzt, dann blutest du auf Menschen, die dich nicht verwundet haben“ (S.140).

Menschen, die selbst tief verletzt wurden, verletzen häufig auch andere. Vielleicht sehen sie irgendwann, woran es lag. Sie sind keine schlechten Menschen, sondern haben nur den richtigen Weg für einen Augenblick verloren. Nicht falsch verstehen. Es gibt auch einfach schlechte Menschen, die dich belügen oder dich beleidigen, um sich besser zu fühlen und weil sie Freude daran haben. Von denen ist hier nicht die Rede. Diese Menschen sollten schnell zu deiner Vergangenheit gehören, um dich selber zu schützen.
Aber vergebe anderen, aber auch dir selber. Wann waren andere nicht fair zu dir oder wann warst du selber nicht fair zu dir? Du musst es nicht gutheißen, aber vergebe, um keinen Groll zu hegen. Ich mache hier gerne den Anfang:

Dies geht an meinen Herzensmensch

Ich vergebe dir!
Ich vergebe dir, dass du mich geghostet hast. Ich akzeptiere es, weil du sicher einen Grund hattest, den ich nicht kenne und weil es Teil unserer Geschichte ist. Ich heiße es nicht gut, weil ich denke, dass ich das nicht verdient habe.
Und ich vergebe mir, dass ich mich so habe behandeln lassen. Ich habe Ehrlichkeit verdient. Es tut mir leid, dass du mir nicht genug vertrauen konntest um ehrlich zu mir zu sein. Ich war verletzt, dass ich dir so unwichtig war/bin.
Ich vergebe dir, ehrlich und aus tiefstem Herzen, weil ich dich liebe und nd ich vergebe mir, weil ich mich liebe. Ich vergebe uns, weil wir das für unsere Zukunft brauchen.

Es gibt in diesem Buch noch viel mehr Lesenswertes. Unter anderem den Mut „Nein“ zu sagen, die fünf Sprachen der Liebe und noch vieles mehr. Paula Lambert schreibt tiefgründig und ehrlich. Sie beschönigt nichts und bleibt doch positiv. Natürlich liegt es am Ende immer noch an einem selber, ob man wachsen möchte oder nicht. Traut euch.

Veröffentlicht am 24.11.2022

Ein relativ ruhiger Thriller bei dem die Spannung für mich leider erst sehr spät eintritt.

Wenn der Nebel schweigt
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Jana war 16 Jahre alt, als ihre Mutter ermordet wurde. Sie hat an diesem Tag nicht nur ein Elternteil verloren, da alle ihren Vater für den Mörder ihrer Mutter hielten. Jana hingegen ist sich da nicht ...

Jana war 16 Jahre alt, als ihre Mutter ermordet wurde. Sie hat an diesem Tag nicht nur ein Elternteil verloren, da alle ihren Vater für den Mörder ihrer Mutter hielten. Jana hingegen ist sich da nicht so sicher. Ihre Eltern haben oft gestritten, aber wäre er dazu fähig? Anstatt ihm diese eine Frage zu stellen, flüchtete Jana direkt als sie volljährig wurde aus dem Tal und kehrte nie zurück. Bis jetzt. 13 Jahre später wird sie von dem letzten verbleibenden Freund der Familie zurückgerufen. Um ihren Vater soll es schlimm stehen, doch in inwiefern, ist dieser Freund nicht bereit zu erzählen. Dies müsse Jana sich selber anschauen. Also kommt sie zurück ins Tal und der Nebel schweigt. Anstatt in das Haus ihrer Familie zurückzukehren, in dem sie sich bis zum Tod ihrer Mutter so wohl gefühlt hat, bekommt sie die Haustür nicht mal mehr auf. Ihr Vater hortet alles. Nicht nur brauchbares, sondern auch Müll. Sie ist fassungslos über den Zustand des Hauses und ihres Vaters. Dieser will sie nicht bei sich haben und auch der Rest ihrer Familie scheint sie nicht mit offenen Armen zu empfangen.
Es ist nicht so das sie lange bleiben mag. Sie will sogar so schnell wie möglich wieder aus diesem Tal verschwinden, aber nach einem unbedachten Satz ihres Onkels scheint in ihr neue Hoffnung aufzukeimen endlich die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter zu erfahren. Doch sie bringt sich dabei selber in Gefahr.

Jana wirkt für mich nicht sonderlich sympathisch. Auch wie sie am Anfang mit ihrem Vater umgeht ist sehr befremdlich. Sicher hat sie viele Fragen und ist erst einmal geschockt, was aus ihrem alten Zuhause geworden ist. Aber hätte sie sich nicht bemühen können? Keiner weiß, wie behilflich ihm die Bewohner des Tals nach dem Vorwurf des Mordes an ihrer Mutter waren und nachdem Jana verschwand und dies wird auch nicht aufgeklärt. Hat ihn vielleicht sogar die Müllabfuhr gemieden, oder hatte er Angst? Auch anderen gegenüber ist sie nicht besonders feinfühlig. Auch wenn ich sie auf eine Weise verstehe, handelt sie nicht besonders schlau. Abends oder Nachts alleine durch die Gegend laufen und die Wahrheit herausfinden wollen geht selten gut aus. Macht das doch bitte Tagsüber, falls ihr das mal vorhabt. Da ist vielleicht so ein dunkel gekleideter Mensch, der auch herum läuft gar nicht mehr so gruselig. Denkt mal drüber nach.
Ich lese den Autor sehr gerne, denn er hat es wirklich drauf Spannung aufzubauen und diese zu halten. Wenn das Licht gefriert ist zum Beispiel eines, was ich verschlungen habe, da gab es kein durchatmen. In diesem Buch jedoch kommt die wirkliche Spannung erst sehr spät auf. Sie hält sich dann zwar bis zum Ende, aber so wirklich umhauen konnte der Thriller mich nicht.

Veröffentlicht am 31.10.2022

Eine Geschichte über eine Narzisstische Beziehung, die viele Generationen unglücklich macht, so lange keiner bereit ist etwas zu ändern

Verbrenn all meine Briefe
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Alexander will lernen seine Wut zu verstehen und sucht Antworten in der Vergangenheit seiner Familie. Anhand großer Recherche legt er das Leben seiner Großeltern und dessen Verhältnis zueinander offen. ...

Alexander will lernen seine Wut zu verstehen und sucht Antworten in der Vergangenheit seiner Familie. Anhand großer Recherche legt er das Leben seiner Großeltern und dessen Verhältnis zueinander offen. Anscheinend hat die Wut ihren Ursprung dort gefunden. Er selber hatte auch schon immer Angst vor seinem Großvater, doch zu was er alles fähig ist, wird er erst nach und nach erfahren und es wird ihn schockieren...


Tatsächlich möchte ich hier gar nicht mehr von dem Buch vorwegnehmen. Am Anfang fand ich es recht schleppend und weniger ansprechend. Dies änderte sich aber nach und nach. Ich tauchte in die Geschichte ein und sah parallelen. Man sieht das sich Geschichten wiederholen. Nicht nur in den Familien und was man von ihnen mitgegeben bekommt, sondern auch in jedem Jahrzehnt. Es ist nichts neues und doch geraten immer wieder Menschen in Narzisstische Beziehungen. Diese merken es erst gar nicht und dann ist es meist zu spät. Gefangen in einem unglücklichen Leben, haben sie Schwierigkeiten auszubrechen. Ich habe es mittlerweile mehrmals miterlebt und es schmerzt, Menschen dabei zu beobachten, wie sie immer wieder in das selber Muster hineingezogen werden. Nur sie allein können ausbrechen, wenn sie es wollen. Es wird erst einmal schwer sein, aber sie können so viel dazu gewinnen. In dieser Geschichte wird deutlich wie Opfer narzisstischer Menschen behandelt werden und wie die Opfer sich fügen. Auch, wenn es sich komisch anhört, aber manchmal fühlen Opfer sich wohl in ihrer Rolle. Dass ist das, was sie kennen. Neues macht ihnen Angst. Menschen, die sie gut behandeln machen ihnen Angst. Manchmal glauben sie nicht einmal das andere sie wirklich lieben können, weil sie die schlechte Sicht über sich vom Narzissten übernommen haben. Nur in diesem Fall geht es tatsächlich darum. Alexanders Großmutter wird aufrichtig geliebt, nur nicht von ihrem eigenen Mann. Und sie will ausbrechen. Sie will mit diesem Mann einen neuen, glücklichen Weg gehen, denn auch er ist derjenige, den sie liebt. Aber sie traut sich einfach nicht. Sie will den Mann, den sie liebt schützen. Aber was sie nicht sieht. Mit ihrer Entscheidung zerstört sie nicht nur ihr Herz, sondern auch das eines weiteren Menschen. Es muss einer ausbrechen, damit sich was ändern kann, auch für weitere Generationen. Denn wenn du nichts änderst, ändert sich nichts. Aber hast du den Mut dazu wird es sich lohnen...