Profilbild von abenteuerpiratin

abenteuerpiratin

Lesejury Profi
offline

abenteuerpiratin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit abenteuerpiratin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Humor meets Abenteuer

Big Game - Die Jagd beginnt
0

Oskari verbringt die Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag in der Wildnis, so wie es Brauch ist in seinem Dorf. Er hat sich monatelang vorbereitet, hat Fährtenlesen, Bogenschießen und Tarnung geübt. ...

Oskari verbringt die Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag in der Wildnis, so wie es Brauch ist in seinem Dorf. Er hat sich monatelang vorbereitet, hat Fährtenlesen, Bogenschießen und Tarnung geübt. Nun soll er mit Pfeil und Bogen ein Tier erlegen und sich als Mann beweisen. Als in seinem Wald auf einmal Helikopter, schwarzgekleidete Männer und eine mysteriöse Alienkapsel auftauchen, ist er sich sicher, dass diese Nacht so noch kein Mann aus seinem Dorf überstanden hat. Und dann steht plötzlich der Präsident der Vereinigten Staaten vor ihm und Oskari sieht eine Chance, sich endlich zu beweisen! Doch das Abenteuer spitzt sich zu als die schwarzgekleideten Männer ihr Spur aufnehmen.


Eine lustig-leichte Geschichte mit einem sympathischen Protagonisten, der sich behaupten will und versucht, sich selbst dabei zu finden. Eine Reise zu sich selbst, zu Akzeptanz des Andersseins und der Suche nach der Lücke für sich selbst. Oskari wird als bemühter, kluger und auch gewitzter Junge beschrieben, der das Offensichtliche ausspricht, sich aber sehr unsicher zeigt, mit anderen mithalten zu können. Auch in einem kleinen Dorf in Finnlands Bergen ist der soziale Druck groß, „dazu“ zu gehören (was auch immer das heißen mag), Leistungen zu erbringen, stark zu sein, ein Mann zu sein.

Ich finde es klasse, dass das Thema Männlichkeit hier aus einer spielerisch-kindlichen Perspektive aufgegriffen wird. Pubertät und Sexualität spielen in dem Buch gar keine Rolle und trotzdem wird der innere Wandlungsprozess deutlich und die Herausforderungen und Fragen, denen sich Oskari stellen muss.

Die Geschichte ist sicher übertrieben und gerade die actionreichen Szenen sind wirklich filmreif (es gibt auch einen Film, wenn ich mich nicht irre), aber die Dialoge sind lustig! Es zeigt sich, dass man immer gegenseitig voneinander lernen kann. Obwohl der Präsident seinen jungen Helfer zu Beginn nicht ernst nimmt und ich mich häufig an seinen Kommentaren gestört habe, sich über ihn zu mokieren, wächst sein Verständnis mit der Zeit und es entsteht ein Gespräch und Miteinander auf Augenhöhe.

Ein humorvoller und spannender Abenteuerroman für jüngere Leser:innen ab 12 Jahren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein orientalisches Märchen!

Zorn und Morgenröte
0

Shahrzad hat sich in eine schwierige Lage gebracht: Sie hat sich freiwillig gemeldet, um den König zu heiraten. Einen König, der all seine Ehefrauen im Morgengrauen ermorden lässt. Doch Sharzi ist auf ...

Shahrzad hat sich in eine schwierige Lage gebracht: Sie hat sich freiwillig gemeldet, um den König zu heiraten. Einen König, der all seine Ehefrauen im Morgengrauen ermorden lässt. Doch Sharzi ist auf Rache aus: Der junge König hat auch ihre beste Freundin auf dem Gewissen und sie ist hier, um ihm und seinem Töten ein Ende zu bereiten.

Doch der Königsmörder scheint unnahbar: seine dunkle Aura ist nicht zu durchdringen und Sharzi fürchtet, dass sie ihre Rache nicht vor dem Morgengrauen ausführen kann. Ihr rennt die Zeit davon und als der König ihr gegenübersteht, muss sie auf Zeit spielen und beginnt zu erzählen…


Eine Geschichte zum Träumen und fürs Fernweh: Das Buch kann vor allem mit seinem besonders Setting überzeugen. Man fühlt sich in ein 1001-Nacht-Märchenn versetzt, die orientalische Stimmung kam gut zur Geltung und hat mich persönlich sehr angesprochen, weil es eben mal „was anderes“ war. Besonders die Beschreibung des Essens haben bei mir echt den Appetit angeregt!

Der Handlungsverlauf hatte leider noch einige Schwächen. Teilweise habe ich die Geschichte als wenig ausgearbeitet und flach empfunden. Man hat kapitelweise nur wenig von anderen Perspektiven mitbekommen und die Beziehung von Chalid und Sharzi stand im Vordergrund, wodurch aber andere spannende Handlungsstränge etwas „eingeschlafen“ sind.

Gerade die magischen Elemente, die an manchen Stellen eingeflossen sind und für die Geschichte eigentlich auch relevant waren, wurden nur sehr beiläufig erwähnt und gar nicht erklärt. Einiges blieb bis zum Ende sehr nebensächlich und wurde leider nicht wieder thematisiert. Ich hoffe auf ein paar mehr Erklärungen im zweiten Band.

Das Ende empfand ich dann auch als verwirrend und ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, wie alle Charaktere die Ereignisse interpretiert haben. Vieles blieb der eigenen Interpretation überlassen, ein bisschen Offenheit gab es auch, was auf den zweiten Band neugierig gemacht hat.

Die Charaktere und vor allem die Dynamik zwischen Shahrzad und Chalid empfand ich aber als sehr spannend und vielschichtig. Natürlich wurde das Romantikherz angesprochen, was aber bei der Ausgangssituation nicht überraschen sollte.

Insgesamt kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen für alle, die offen sind für eine märchenhafte Geschichte mit orientalischem Setting!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Einfach ungewöhnlich!

Wen der Rabe ruft
0

Blue kann die Toten zwar nicht sehen oder hören, aber ihre Mutter und Tanten können es und Blue wirkt als ihr „Verstärker“. Daher ist es umso überraschender als der Junge auf dem Friedhof ohne Gesicht ...

Blue kann die Toten zwar nicht sehen oder hören, aber ihre Mutter und Tanten können es und Blue wirkt als ihr „Verstärker“. Daher ist es umso überraschender als der Junge auf dem Friedhof ohne Gesicht ihr so deutlich gegenübersteht. „Nur Gansey“, sagt er und geht ihr nach dieser Nacht nicht mehr aus dem Kopf. Wer ist der unbekannte Junge, der bald sterben wird? Als sie dann auf ein paar Raven-Jungen, Schüler der nahen Privatschule, trifft, ist ihr sofort klar, dass das der Beginn eines Abenteuers sein wird. Und obwohl sie die arroganten reichen Kids eigentlich gar nicht ausstehen kann, fängt sie an, die Jungen ins Herz zu schließen. Und schon bald findet sie sich mitten in einer unglaublichen Jagd nach mysteriösen Kraftlinien und verschollenen Königsgräbern wieder. Doch was wir passieren, wenn die Zeit von Gansey abläuft?


Zu diesem Buch fällt mir nur ein Wort ein, um es zu beschreiben: Es ist absolut ungewöhnlich.

Eine ungewöhnliche Geschichte, mit ungewöhnlichen Personen, ungewöhnlichen Handlungswendungen, ungewöhnlichen Beziehungen und ungewöhnlichem Schreibstil!

Die Charaktere sind skurril, einzigartig und liebenswert. Ihre Beziehungen waren zum Teil etwas befremdlich (oder auch einfach nur ungewöhnlich!), sie wirkten oft auch viel reifer als bei ihrem Alter zu erwarten wäre.

Die Geschichte beinhaltet mystische und rätselhafte Elemente und viele überraschende Szenen! Der Handlungsverlauf ist etwas langsamer als ich es sonst lese und teilweise stehen die Personen und ihre Entwicklungen und Beziehungen im Fokus und dann passiert sehr viel schlagartig. Vieles blieb mir auch bis zum Ende unklar.

Auf eine gewisse Art hat der Schreibstil etwas Poetisches an sich. Er wirkt zuerst nicht weiter ungewöhnlich, aber dennoch musste ich beim Lesen sehr aufmerksam sein und konnte es nicht einfach Durchlesen. Es stellt keine leichte Lektüre dar, man muss schon am Ball bleiben, v.a. um bei den unerwarteten Handlungsverläufen nicht den Überblick zu verlieren. Einige der überraschenden Wendungen fand ich wirklich sehr irritierend!

Die ganze Geschichte und Idee der Kraftlinien und Wahrsagerei hatte etwas neuartiges und insgesamt war es ein Fantasybuch, das ich auch als Erwachsene noch gerne gelesen habe. Die Charaktere und Geschichte sprechen nicht nur jugendliche Leser:innen an! Ich kann es allen empfehlen, die offen für etwas ungewöhnliche Bücher sind und gerne über starke, aber skurrile Charaktere lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Ein Buch zum Herzenbrechen!

Wie die Ruhe vor dem Sturm
0

Eleanor liebt Bücher, ihre Cousine und beste Freundin Shay, Libellen und ihre Eltern. Statt auf Highschool-Partys zu gehen würde sie sich lieber mit dem neuen Harry-Potter-Band verkriechen, doch ihre Eltern ...

Eleanor liebt Bücher, ihre Cousine und beste Freundin Shay, Libellen und ihre Eltern. Statt auf Highschool-Partys zu gehen würde sie sich lieber mit dem neuen Harry-Potter-Band verkriechen, doch ihre Eltern überrede sie letztendlich doch, auszugehen. Dort trifft sie Greyson, ein Junge aus ihrem Jahrgang, den sie nie weiter beachtet hat. Als sie sich kurz darauf wiedersehen, entwickelt sich eine zarte Freundschaft zwischen ihnen. Eine tiefe Verbundenheit entsteht und als Ellie immer mehr mit der Krankheit ihrer Mutter zu kämpfen hat, fängt Grey sie auf und macht sie stark.

Jahr später trifft Ellie ihn wieder, als sie einen Nanny-Job annimmt. Doch der Mann, der ihr gegenübersteht, ist nicht mehr der Grey, ihr Grey, an den sie sich erinnert. Beide haben viel erlebt und durchmachen müssen und suchen andere Wege, mit ihrem Verlust und ihrer Trauer umzugehen.


Dieser Roman ist einfach wundervoll gefühlvoll, zum Verlieben und Herzenbrechen. Die ernste Thematik, der authentische Schreibstil und die intensive Geschichte lassen einen mitfühlen. Bis zum Ende fiebert man mit den beiden Protas.

Ellie war mir von Anfang an eine sehr sympathische Protagonistin: Das introvertierte Mauerblümchen, das nicht auf den Mund gefallen ist, ein Buch zu einer Party mitbringt und ihr Leben in Harry-Potter-Neuerscheinungen plant, deren Eltern sich unglaublich lieben und die den Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten muss.

Grey ist ein absoluter Charmeur und Traumprinz, wie ihn sich jeder Bücherwurm nur wünschen kann. Nicht nur, dass er auf das Bücher-Mädchen zugeht, er ist zuvorkommend, einfühlsam, romantisch und loyal. Jemanden, der für sie alle Harry-Potter-Bücher liest (omg, mein Herz!), der als perfektes Date einen Besuch im Buchladen plant und ihr die Welt zu Füßen legt, der gleichzeitig die Schulter zum Ausweinen bietet und einen lustigen Spruch zum Besten geben kann. Man muss ihn einfach gernhaben und ins Herz schließen.

Der zweite Teil des Buches war deutlich düsterer und schwierig zu lesen, nachdem man Grey und Ellie so sehr ins Herz geschlossen hatte. Ich fand es super schwierig, die Person aus der ersten Hälfte des Buches mit dem Grey im zweiten Teil in Verbindung zu setzen. Ich konnte nicht akzeptieren, wie stark er sich verändert hat und so viel seiner Persönlichkeit so stark geprägt worden war. Das hat mich leider auch bis zum Ende nicht losgelassen und mir hat das große Happy End wirklich gefehlt.

Dennoch überzeugt Bittainy C. Cherry in diesem Buch wieder mit ihrer unglaublichen Kunst, Menschen und ihre Schicksale hautnah zu beschreiben, dass man beim Lesen abwechselnd Lachen, Weinen, Luft holen oder auch wütend das Buch zuschlagen muss. Die Geschichte hat mich gepackt, gefesselt und nach Beenden noch eine Zeit lang begleitet. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack, wie unfair das Leben sein kann! Gleichzeitig ist es berührend und bestärkend, wie Ellie und Grey lernen, ihren Verlust zu überwinden.

Und außerdem: Ein Buch, indem Personen mit Hogwart-Häusern charakterisiert werden, muss man einfach lieben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Das beste Buch mit Drachen seit Eragon!

Iskari - Der Sturm naht
0

Iskari – das ist der Titel der gefürchteten Drachenkriegerin Asha, die die Aufgabe hat, das Reich ihres Vaters vor den Drachen und ihrer Zerstörungskraft zu beschützen; sie wird gefürchtet und das hängt ...

Iskari – das ist der Titel der gefürchteten Drachenkriegerin Asha, die die Aufgabe hat, das Reich ihres Vaters vor den Drachen und ihrer Zerstörungskraft zu beschützen; sie wird gefürchtet und das hängt nicht nur mit den Legenden zusammen, der ihr Name entstammt.

Als Kind wurde sie von Kozu – dem größten der Drachen – verbrannt und daraufhin das Reich vernichtet, ihre Mutter starb früh, weil sie die todbringenden Geschichten erzählte, um ihre Alpträume zu lindern und so muss Asha nicht nur mit großer Schuld leben, sondern auch in großer Einsamkeit, denn keiner wagt es, ihr näher zu kommen.

Ashas Heirat mit dem Kommandanten steht kurz bevor, der ein grober und grausamer Mann ist, und den sie nicht ausstehen kann. Plötzlich bietet ihr Vater ihr einen Ausweg aus der Misere: Asha soll Kozu vernichten damit ihren Eid, die Stadt zu beschützen, erfüllen. Doch ungeahnte Schwierigkeiten stellen sich ihr und sie bekommt unerwartet Hilfe von einem jungen Sklaven…

Das World-Building war interessant und ich mochte den Aufbau, dass zwischendurch Ausschnitte aus den Legenden und der Geschichte der Iskari gezeigt wurden. Allerdings fand ich die Ausdrucksweise irritierend, es wirkte als würden alte Legenden o.Ä. erzählt aber im Sinne eines Als-Ob-Schreibstils. Die Geschichte entwickelt sich schnell mit einigen vorhersehbaren Elementen, dennoch bleibt es spannend, Asha auf ihrer Reise zu begleiten.

Die Protagonistin ist relativ jung (17) und teilweise noch zu sehr von ihren Handlungen überzeugt, sodass sie den Blick für Handlungsalternativen verliert. Die Charakterentwicklung ist ermutigend, thematisiert Selbstakzeptanz und den herausfordernden Weg zum Empowerment.

Der letzte Wow-Effekt blieb am Ende leider aus, dafür war die Geschichte und die Welt an manchen Stellen noch etwas unausgereift, macht aber neugierig auf die Völker, Kultur und Geschichte des Reiches! Der Aufband bietet viel Potential und wir hoffentlich im zweiten Band noch ausgebaut.

Seit Eragon und Game of Thrones ist das für mich das erste Buch mit Drachen, aber es hat mir sehr gut gefallen! Besonders gelungen fand ich das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Drache. Insgesamt eine schöne Fantasygeschichte mit spannender Charakterentwicklung und einigen romantischen Elementen. Durch die integrierten Themen (Selbstakzeptanz) und der relativ jungen Protagonistinnen würde ich den Roman auch schon jüngeren Leserinnen ab 13/14 Jahren empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere