Gelungener Jugendkrimi mit viel Spannung und Humor
A Good Girl’s Guide to MurderFür eine Projektarbeit in der Schule hat sich Pippa vorgenommen einen Fall, der eigentlich schon abgeschlossen ist, wieder aufzurollen. Sie kann einfach nicht glauben, dass Sal Singh seine Freundin Andie ...
Für eine Projektarbeit in der Schule hat sich Pippa vorgenommen einen Fall, der eigentlich schon abgeschlossen ist, wieder aufzurollen. Sie kann einfach nicht glauben, dass Sal Singh seine Freundin Andie Bell vor 5 Jahren ermordet haben soll. Deshalb macht sich Pippa erneut auf die Suche und merkt bald, dass nicht jeder davon begeistert ist, dass sie den Fall erneut aufrollen möchte..
Pippa mochte ich als Protagonistin sehr gerne. Sie ist nicht nur intelligent, sondern hat auch einen tollen Sinn für Humor. Außerdem ist sie eine sehr mutige und neugierige Protagonistin, die sich für nichts zu Schade ist und für das kämpft, was sie erreichen möchte. Dabei handelt sie manchmal zwar etwas impulsiv und auf unkonventionelle Weise, aber trotzdem achtet sie dabei auch immer auf die Gefühle ihrer Mitmenschen und stellt ihre eigenen Ziele hinten an, was mir sehr gut gefallen hat.
Neben Pippa spielt Ravi noch eine große Rolle. Ich möchte an dieser Stelle nicht mehr über ihn verraten, aber ihn mochte ich auch so gerne und meiner Meinung nach ist er der perfekte Gegenpart zu Pippa. Ravi ist ebenfalls sehr humorvoll, immer freundlich, an den richtigen Stellen vorsichtig und er holt Pippa immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Trotzdem ist er immer an ihrer Seite und hilft ihr, wo er nur kann. Insgesamt mochte ich die beiden als Ermittlerduo sehr gerne. Zwar war zwischen den beiden auch immer wieder eine gewisse Anspannung spürbar, aber diese wurde sehr im Hintergrund gehalten, was mir gut gefallen hat.
"Aber Pip wusste, dass es ihm egal war. Und ihr ebenfalls. Sie beobachtete ihn in diesem verwirrenden Moment von Glück und Trauer." (Seite 312)
Im Verlauf der Geschichte lernt man so einige Charaktere kennen, wovon ich gut die Hälfte mindestens einmal verdächtigt habe. Trotzdem gab es auch einige Charaktere, die ich sehr gerne mochte. Unter anderem Pippas Familie, die zwar etwas chaotisch, aber trotzdem sehr liebenswert ist. Auch ihre beiden Freundinnen Cara und Lauren mochte ich sehr gerne.
Der Schreibstil von Holly Jackson hat mir sehr gut gefallen. Er ist nicht nur total spannend, sondern auch sehr humorvoll und zum Teil sogar etwas emotional. Zwar wird das gesamte Buch aus der Erzählerperspektive geschrieben, was ich normalerweise nicht so mag, aber hier hat es mich nicht gestört. Das liegt vor allem auch daran, dass die Geschichte immer wieder durch verschiedene Protokolle (z.B. Interviews und andere Gespräche), aber auch Zeichnungen unterbrochen wir. So konnte man sich die Geschehnisse nochmal besser vorstellen und man hatte das Gefühl fast live bei den Recherchen dabei zu sein. Meiner Meinung nach war das Buch bis zum Ende hin sehr spannend und ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, was vor 5 Jahren passiert ist. Dabei wurde ich bis zum Ende immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und war deshalb umso überraschter vom Ausgang der Geschichte.
Außerdem hat es mir gefallen, dass die Autorin auch aktuelle und sensible Themen mit in die Geschichte einfließen lassen hat. Ebenfalls ist der Schauort und die Atmosphäre sehr gelungen, denn das Buch spielt in einer britischen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt.
Das Cover des Buches ist schlicht gehalten und verrät nichts über die Geschichte. Dennoch gefällt es mir recht gut.
Insgesamt ist A Good Girl's Guide to Murder ein gelungener Jugendkrimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ziehen konnte. Dabei konnten mich nicht nur die beiden Charaktere Pippa und Ravi überzeugen, sondern auch der gesamte Aufbau der Geschichte. Deshalb gibt es von mir 5/5 Sterne.