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Veröffentlicht am 19.01.2020

Emotional, aber auch wunderschön

Die Stille meiner Worte
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Nach dem schrecklichen Tod von Hannahs Zwillingsschwester Izzy, spricht sie nicht mehr und ist nur noch eine Hülle ihrer selbst, weswegen sie von ihren Eltern nach Sankt Anna geschickt wird. Dort findet ...

Nach dem schrecklichen Tod von Hannahs Zwillingsschwester Izzy, spricht sie nicht mehr und ist nur noch eine Hülle ihrer selbst, weswegen sie von ihren Eltern nach Sankt Anna geschickt wird. Dort findet sie sich in den ersten Wochen in einem Camp wieder, wo sie auf Levi trifft, der alles daran setzt, herauszufinden, welches Päckchen Hannah mit sich herum trägt.

Hannah mochte ich von Beginn an sehr gerne und konnte nicht nur ihre Gefühle sondern auch ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen. Sie spricht nach dem Tod ihrer Schwester nicht mehr und zieht sich immer mehr zurück. Nur Izzys Kater Mo lässt sie noch an sich heran. Und obwohl sie ihre Gedanken nicht äußert, sind sie doch sehr präsent und man wünscht sich fast ihr den Schmerz abzunehmen. Obwohl Hannah genug eigene Probleme hat und voller Trauer ist, möchte sie anderen helfen und Trost spenden, was sie für mich nochmal stärker gemacht hat. Sie lässt sich von Rückschlägen nicht beirren und macht meiner Meinung nach eine wirklich tolle Entwicklung durch.
Mit Levi hatte ich ehrlich gesagt zu Beginn so meine Probleme, weil ich ihn nicht so ganz einschätzen konnte. Das hat sich zum Glück relativ schnell gelegt und er konnte mir beweisen, was in ihm steckt. Im Grunde genommen ist Levi nämlich ein herzensguter und einfühlsamer Mensch, der kurz vor seinem Auszug von Sankt Anna steht. Im liegt sehr viel an seinen Mitmenschen und er hilft da, wo er kann und stellt seine Gefühle dafür hinten an. Dabei hat Levi selbst seine Päckchen zu tragen, die er zwar sicher verschlossen trägt, aber auch in den nötigen Situationen offen zeigt.
Hannah und Levi im Zusammenspiel haben das Buch für mich einfach perfekt gemacht. Man hat von Beginn an eine ganz besondere Bindung zwischen den beiden gespürt und es war einfach so schön mitzuverfolgen, wie Levi Hannah immer mehr aus ihrem Schneckenhaus lockt und dabei nie den Mut verliert. Aber auch obwohl Hannah nicht mit Worten antworten kann, versucht auch sie Levi zu unterstützen, wo sie nur kann.

"Ich würde dich gerne retten, aber ich glaube, dazu bist du noch nicht bereit. Man kann niemanden retten, der nicht gerettet werden will, oder?" (Seite 203)

Neben Hannah und Levi gibt es noch einige Nebencharaktere. Hier mochte ich vor allem die beiden Betreuerinnen Jana und Pia, denn man merkt ihnen an, wie sehr sie ihren Job lieben und dass sie jedem auf ihre eigene Art und Weise helfen möchten. Aber auch Sarah war mir sympathisch und ich habe die ganze Zeit gerätselt, was denn ihr Päckchen sein könnte. Mit Hannahs Eltern hatte ich hingegen zu Beginn so meine Problemen, weil ich ihr Handeln nicht so ganz nachvollziehen konnte, was sich aber zum Ende hin geändert hatte.

Die Stille meiner Worte war nun das zweite Buch von Ava Reed, das ich gelesen habe und wieder konnte mich die Autorin mit ihrem locker leichtem Schreibstil in den Bann ziehen und von der ersten Seite an fesseln. Es passiert zwar nicht wirklich viel, aber das hat mich nicht gestört. Trotzdem wollte ich immer weiter lesen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie Izzy gestorben ist und was Levi in seiner Vergangenheit alles erlebt hat. Der Augenmerk liegt viel mehr auf der Beschreibung der Gefühle von Hannah und diese hat Ava Reed auf eine eindrucksvolle Weise wieder gegeben, sodass ich mich sehr gut in Hannah hineinversetzen konnte. Dabei wurden die meisten Kapitel aus Hannahs Sicht erzählt, aber auch in Levis Gedanken- und Gefühlswelt hat man als Leser immer wieder Eindrücke bekommen, was mir sehr gut gefallen hat.
Meiner Meinung nach ist es Ava Reed nicht nur gelungen das Thema Trauer in einem wunderschönen Jugendbuch zu verpacken, sondern sie zeigt auch, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat und das es nicht schlimm ist anders zu sein.

"Manchmal sieht es nicht so aus, aber alles kann besser werden." Dann geht sie und lässt mich allein zurück. (Seite 83)

Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön und meiner Meinung nach passt es auch zur Geschichte, denn es stellt nicht nur die Silhouette von Hannah und ihrem Kater Mo dar, sondern durch die Farbgestaltung findet man auch einen ganz bestimmten Ort der Geschichte wieder. Aber nicht nur die Außengestaltung ist gelungen, sondern auch das innere. Nach fast jedem Kapitel findet sich ein Brief von Hannah an ihre Schwester Izzy, welche die Gefühle von Hannah nochmals greifbarer gemacht haben.

Alles in allem ist Die Stille meiner Worte ein wunderschönes aber auch emotionales Jugendbuch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen konnte und das eine ganz klare Leseempfehlung ist. Dafür gibt es von mir 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Süße Liebesgeschichte mit authentischen Charakteren und viel Humor und Emotionen

175 Tage mit dir
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Nachdem Amelia von ihrem College geflogen ist, wagt sie in Little Springs einen Neuanfang. Aber dafür benötigt sie erstmal ein Zimmer, welches sie in der WG von Harper, Grace und Riley schließlich auch ...

Nachdem Amelia von ihrem College geflogen ist, wagt sie in Little Springs einen Neuanfang. Aber dafür benötigt sie erstmal ein Zimmer, welches sie in der WG von Harper, Grace und Riley schließlich auch findet. Schon von Beginn an merkt sie, dass Riley und sie eine ganz besondere Verbindung haben..

Amelia Bloom mochte ich von Beginn an sehr gerne. Auf der einen Seite ist die ehemalige Studentin sehr selbstbewusst und tough und hat immer den passenden Spruch auf den Lippen. Sie fährt gerne Motorrad, liebt Horrorfilme und hört Metal. Ebenso backt sie gerne und ist immer für ihre Freunde da. Auf der anderen Seite lässt sie aber auch immer wieder ihre verletzliche Seite durch blicken, die nach dem Rauswurf vom College und dem Ende ihrer Beziehung von Zweifeln und Ängsten geprägt ist. Ich finde, dass genau diese Mischung Amelia so authentisch und sympathisch gemacht haben. Trotzdem gab es gegen Ende auch einige Handlungen von ihr, die ich nicht ganz so nachvollziehen konnte und die auf dem ersten Blick auch nicht so ganz zu ihrem Charakter passen wollten.
Auch Riley Hutcherson war mir von Beginn an sehr sympathisch. Riley konnte mich vor allem durch seine lebensfrohe und liebevolle Art überzeugen, denn er ist nicht nur charmant und rücksichtsvoll, sondern mit seiner positiven Art auch total ansteckend. Er spielt Fußball, ist sehr ehrgeizig und lässt sich gerne auf neue Sachen ein. Trotzdem hat auch er seine Ecken und Kanten, denn er hat noch sehr mit einem Ereignis aus der Vergangenheit zu kämpfen.
Obwohl die Chemie zwischen Amelie und Riley meiner Meinung nach von Beginn an gestimmt hat, hat sich die Beziehung doch in einem langsamen und damit einem authentischen Tempo entwickelt. Es war schön mitzuverfolgen, wie die beiden sich immer mehr geöffnet haben und sich gegenseitig aus ihrer Komfortzone rausgelockt haben.

"Mal was erleben", flüstert er und legte seine Lippen auf meine. Sehnsucht flammte in mir auf, die mein Herz schlagen ließ. (Seite 84)

Die Nebencharaktere in dem Buch mochte ich auch richtig gerne. Vor allem Amelias und Rileys Freunde und WG-Mitbewohner Harper und Grace sind mir sehr ans Herz gewachsen. Aber auch Marcus, Liam und Jacob waren mir sehr sympathisch und ich glaube, dass man mit der Clique sehr viel Spaß haben kann. Aber auch die Familien der beiden waren mir sympathisch und man hat gemerkt, dass sie immer füreinander da sind.

Ehrlich gesagt lag das Buch jetzt schon etwas länger auf meinem SUB und im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr so genau warum. Denn der Schreibstil von Tina Köpke lässt sich sehr angenehm lesen und man fliegt nur so durch die Seiten. Zu Beginn ist die Geschichte sehr humorvoll und vor allem durch viele witzige Wortgefechte geprägt, aber schon bald merkt man, dass viel mehr hinter den Charakteren steckt. Tina Köpke hat es geschafft viele Emotionen und auch tiefgründigere Themen in eine süße Liebesgeschichte zu verpacken, die nie langweilig wurde und für einige Überraschungsmomente sorgt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir das Hin und Her am Ende fast etwas zu viel war und die Geschichte doch etwas zu schnell zum Schluss gekommen ist. Schade finde ich dabei, dass die gesamte Geschichte aus Amelias Sicht erzählt wird, denn so hatte man zwar einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt und konnte die Emotionen hautnah miterleben, aber hin und wieder hätte ich mir doch gerne mal einen Einblick in Rileys Gedankenwelt gewünscht.

Das Cover des Buches finde ich richtig schön und meiner Meinung nach spiegelt es auch einige schöne Details der Geschichte wieder. Schade finde ich nur, dass Riley als blond beschrieben wird und der Mann rechts oben in der Ecke brünett ist.

Insgesamt ist 175 Tage mit dir meiner Meinung nach eine süße Liebesgeschichte, die vor allem mit Humor und vielen Emotionen, aber auch mit authentischen Charakteren und einem tollen Schreibstil überzeugt. Trotzdem gab es auch den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt, weswegen ich 4/5 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Etwas schwächer als der 1. Band

The Risk – Wer wagt, gewinnt
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Schon als Brenna Jensen das erste Mal auf Jake Connelly trifft, sprühen die Funken nur so. Doch Jake ist der Captain von Harvards Eishockeyteam und damit ein Feind. Und auch ihm geht es nicht anders, denn ...

Schon als Brenna Jensen das erste Mal auf Jake Connelly trifft, sprühen die Funken nur so. Doch Jake ist der Captain von Harvards Eishockeyteam und damit ein Feind. Und auch ihm geht es nicht anders, denn eigentlich darf er sich von nichts und niemanden ablenken lassen. Und trotzdem treffen die beiden immer wieder aufeinander..

Brenna Jensen kennt man ja schon aus dem ersten Band The Chase, wo sie mir schon sehr sympathisch war und ich habe mich wirklich auf ihre Geschichte gefreut. Schon bald merkt man, dass hinter ihrer offenen und selbstbewussten Art viel mehr steckt. Die Tochter des Eishockeytrainers ist nicht nur sehr tough und schlagfertig, sondern hat auch eine verletzliche Seite. Sie lässt niemanden so einfach an sich heran, was vor allem an einem Ereignis aus der Vergangenheit liegt. Trotzdem ist sie immer für ihre Freunde da und unterstützt sie, wo sie nur kann.
Auch Jake Connelly durfte man im ersten Band schon etwas kennenlernen und mir war der Captain des Eishockeyteams von Harvard von Anfang an sehr sympathisch. Er ist unglaublich liebevoll und weiß genau, wie er seine charmante und selbstsichere Art einsetzen muss, um bei Frauen zu punkten. Trotzdem ist er nicht der typische Frauenheld, den man schon aus etlichen anderen Romanen dieses Genres kennt. Bei Jake steht nämlich Eishockey an erster Stelle, wofür er auch sehr ehrgeizig arbeitet. Trotzdem ist er auch er sehr hilfsbereit und immer für seine Mitmenschen da.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich meiner Meinung nach sehr langsam und in einem authentisch Tempo, obwohl man schon von Anfang an eine gewisse Spannung zwischen den beiden spürt. Es war schön mitzuverfolgen, wie die beiden sich einander immer mehr öffnen und einander vertrauen.

"Natürlich stimmt die Chemie zwischen uns", sagt sie, und und ihr perfekter Mund ist nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. "Das wissen wir beide, und es bestand nie ein Zweifel daran." (Seite 191)

Als Nebencharaktere sind alte Bekannte, aber auch einige neue Gesichter dabei. Vor allem habe ich mich über ein Wiedersehen mit Summer und den Eishockey-Jungs von Briar gefreut. Aber auch Jakes Team mochte ich ganz gerne - auch wenn man von den Jungs eher weniger mitbekommen hat. Allerdings hatte ich auch mit zwei Personen - Brennas Vater und Jakes beste Freundin Hazel - ziemliche Probleme, weil ich beide nicht so ganz einschätzen konnte, aber das hat sich zum Glück doch noch gelegt.

Elle Kennedys Schreibstil lässt sich gewohnt flüssig und angenehm lesen. Trotzdem hatte ich gerade zu Beginn Schwierigkeiten in die Geschichte einzutauchen, denn irgendwie hat mir so das typische Briar-Feeling, welches ich an den Büchern so liebe, gefehlt. Nach und nach konnte mich das Buch dennoch von sich überzeugen, denn Elle Kennedy hat es wieder geschafft die richtige Mischung aus Emotionen, Drama und tiefgründigen Themen zu finden. Dabei war ihr Schreibstil ebenso humorvoll wie gefühlvoll. Dadurch, dass das Buch sowohl aus Brennas als auch Jakes Sicht erzählt wurde, hatte man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt, wodurch man einige Szenen hautnah miterleben konnte.
Besonders gut hat mir gefallen, dass Elle Kennedy auch wieder ernstere Themen wie zum Beispiel Frauen in "typischen Männerberufen" sowie Sucht- und diverse Familienprobleme mit einfließen lassen hat.

"In einem Moment bist du ganz oben und plötzlich total am Boden. Es ist erschreckend, wie schnell Menschen fallen können." (Seite 330)

Das Cover des Buches gefällt mir wieder richtig gut und es passt meiner Meinung nach sehr gut zum Vorgängerband "The Chase". Etwas schade finde ich nur, dass ich die dargestellte Frau einfach nicht mit Brenna in Verbindung bringen kann, denn ich bin mir sicher, dass Brenna niemals so einen Rock anziehen würde.

Insgesamt hat mir der zweite Teil der Briar U-Reihe trotz schwierigem Einstieg doch noch recht gut gefallen. Elle Kennedy konnte mich vor allem wieder durch die beiden authentisch und vielschichtig gestalteten Charakteren sowie die richtige Mischung aus Emotionen, Drama und auch ernsteren Themen überzeugen. Dennoch kann ich nur 4/5 Sterne geben, da der Band für mich eindeutig schwächer war als Band 1.

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Veröffentlicht am 10.12.2019

Dieses Buch ist etwas ganz besonderes

Kissing Lessons
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Stella ist mit Anfang 30 immer noch Single und fühlt sich im Umgang mit Männern unwohl, was nicht nur an ihrem Asperger-Autismus liegt. Deshalb heuert sie Michael bei einem Escortservice an, um mehr Erfahrungen ...

Stella ist mit Anfang 30 immer noch Single und fühlt sich im Umgang mit Männern unwohl, was nicht nur an ihrem Asperger-Autismus liegt. Deshalb heuert sie Michael bei einem Escortservice an, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Doch schon bald merken die beiden, dass sie nicht nur wegen des Unterrichts gerne Zeit miteinander verbringen.

Stella ist ein Charakter, den man einfach lieben muss. Sie ist eine echte Powerfrau, liebevoll und möchte vor allem kein Mitleid für ihr Situation. Als Asperger-Autistin braucht sie vor allem ihre Routine und im Umgang mit ihren Mitmenschen wirkt sie manchmal etwas unbeholfen. Da passiert es schon mal, dass sie offen drauf los plappert und ihre Mitmenschen mit ihrer Direktheit verletzt. Deshalb hat sie in ihrem Job als Ökonometrikerin auch den perfekten Beruf für sich gefunden, denn sie liebt es mit Zahlen und Daten zu hantieren und man merkt ihr an, wie sehr sie sich für die Thematik begeistern kann.
Michael habe ich mindestens genau so ins Herz geschlossen wie Stella. Er ist ein charmanter, einfühlsamer, humorvoller und selbstbewusster Charakter. Er liebt es Sport zu machen und hasst es als Escort zu arbeiten, denn er hat Angst früher oder später wie sein Vater zu werden. Dabei hat er eigentlich schon den perfekten Beruf für sich gefunden und hat seine Träume aufgegeben, um bei seiner Familie sein zu können.
Zwischen den beiden ging es zwar ziemlich schnell zur Sache, aber trotzdem hat sich die Beziehung meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo entwickelt. Dabei war es vor allem schön mit anzusehen, wie die beiden sich einander immer mehr vertrauen und sich gegenseitig aus der Komfortzone locken.

"Unser erstes Mal. Er ließ es so klingen, als würde es noch viele Male für sie geben. Der Gedanke macht sie so glücklich, dass ihr das Herz zerspringen wollte. Sie brauchte kein Feuerwerk. Sie brauchte nur ihn." (Seite 222 ff.)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch eher weniger, aber das finde ich auch nicht schlimm. Trotzdem mochte ich vor allem Michaels Familie sehr gerne, denn man hat ihnen angemerkt, dass sie immer füreinander da sind. Aber auch Stellas Eltern merkt man an, dass sie nur das Beste für ihre Tochter wollen, auch wenn sie zum Teil etwas überheblich und distanziert wirken.

Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich dieses Buch einfach lesen muss. Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in die Geschichte dann allerdings etwas schwer gefallen, denn ich lese eigentlich nicht so gerne Bücher aus der Erzählperspektive und musste mich deshalb erstmal etwas daran gewöhnen. Trotzdem konnte mich das Buch dann nach wenigen Seiten vollkommen in den Bann ziehen, da sich der Schreibstil der Autorin sehr angenehm und locker leicht lesen lässt. Dabei hat sie vor allem die richtige Mischung aus humorvollen, aber auch gefühlvollen und fast schon süßen Szenen sowie einigen erotischen Szenen, die aber niemals überladen gewirkt haben, gefunden. Vor allem aber habe ich einfach nur mit den Charakteren mitgefiebert, gelitten und gelacht, wobei niemals Langeweile aufkommt. Außerdem hat man meiner Meinung nach trotz Erzählperspektive einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere erhalten, wodurch ich die ein oder andere Handlung doch nochmal besser verstehen konnte.

Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut, denn es ist trotz der schlichten Gestaltung ein richtiger Hingucker. Mir gefällt das Zusammenspiel von den bunten Blumen und der metallischen Schrift total gut. Außerdem finde ich es super, dass sich die Gestaltung auch durch die gesamten Kapitel hindurch zieht.

Meiner Meinung nach ist Kissing Lessons ein ganz besonderes Buch, denn es besitzt nicht nur eine erfrischend andere Thematik sondern die Autorin konnte mich auch mit ihrem Schreibstil und den authentischen Charakteren überzeugen. Dafür gibt es von mir 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Angenehmer Schreibstil, aber leider ohne jegliche Gefühle und Weihnachtsstimmung

Kiss me in Rome
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Nachdem Anna im Flugzeug einen Heiratsantrag von ihrem (Ex-)Freund Stephen ablehnt, kommt sie in Italien angekommen erstmal in der Suite der Braut unter. Um ihr einen Gefallen zu tun, begibt sie sich auf ...

Nachdem Anna im Flugzeug einen Heiratsantrag von ihrem (Ex-)Freund Stephen ablehnt, kommt sie in Italien angekommen erstmal in der Suite der Braut unter. Um ihr einen Gefallen zu tun, begibt sie sich auf die Suche nach Struffoli in Weihnachtsbaumform, die es in einer Bäckerei in Rom geben soll. Dort trifft sie auf Matteo, der nach einem Patzer in einem Fußballspiel Trübsal bläst und sofort bereit ist ihr auf der Suche nach dem Gebäck behilflich zu sein. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Suche quer durch das winterliche Rom.

Anna ist eine sympathische und humorvolle Amerikanerin, die leidenschaftlich gerne kocht. Deshalb studiert sie auch an einem Kulinarik Institut und ihre Vorfreude auf das italienische Essen war fast schon ansteckend. Man merkt ihr einfach total an, dass sie das tut, was sie liebt und was sie total erfüllt. Allerdings steht sie sich auch manchmal selbst im Weg und traut sich viel zu wenig zu. Trotzdem ist sie in Rom über sich hinaus gewachsen, was mir sehr gut gefallen hat.
Matteo ist ein Profifußballer, dessen Traum es ist in der höchsten italienischen Liga, der Serie A, zu spielen. Momentan spielt er noch in der 2. Liga und hat sich im letzten Spiel eine ziemlich schlechte Aktion geleistet. Danach lässt er den Kopf ziemlich hängen und will seine Karriere mehr oder weniger aufgeben, was mir ziemlich übertrieben vorgekommen ist. Mich hat seine negative Art nach und nach immer mehr genervt. Gegen Ende hat er dann doch nochmal gezeigt, was in ihm steckt, denn eigentlich ist Matteo sehr liebenswürdig und charmant und kann durchaus für das kämpfen, was er möchte.
Die Beziehung zwischen den beiden hat sich meiner Meinung nach fast einen Ticken zu schnell entwickelt. Die beiden lernen sich gerade erst in einer Bäckerei kennen und verbringen daraufhin den Tag damit nach einem Bäcker zu suchen. Dabei erfahren sie zwar immer mehr übereinander und geben sich auch viele tolle Ratschläge, aber trotzdem blieb für mich irgendwie das Knistern aus und ich war völligst überrascht, dass sich auf einmal mehr zwischen den beiden entwickelt hat.

"Möglicherweise lächle ich auch deshalb, weil ich die ganze Zeit mit jemanden durch Rom hetze, der gestern einen noch viel schlimmeren Tag hatte als ich. Oder mein Lächeln hat einfach mit der Gesellschaft zu tun, in der ich mich gerade befinde." (Seite 102)

Besonders gefreut hat es mich, dass es ein Wiedersehen mit Charlotte und Anthony aus Kiss me in New York gegeben hat und die beiden ihr ganz persönliches Happy End bekommen haben. Aber neben den beiden gab es noch einige weitere Nebencharaktere. Vor allem die ganzen Besitzer der römischen Bäckereien und Restaurants waren total sympathisch, denn alle haben gezeigt, wie sehr sie ihr Handwerk lieben und waren alle total hilfsbereit. Auch Stephen, Annas Ex-Freund, mochte ich sehr gerne und irgendwie tat er mir nach Annas Abfuhr auch etwas leid.

Der Schreibstil des Autorenduos lässt sich sehr angenehm lesen und ist die meiste Zeit locker leicht. Vor allem während des ersten Viertels bin ich nur so durch die Seiten geflogen, aber danach gab es leider immer wieder langatmige Szenen, wodurch der Lesefluss doch etwas gestört wurde. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Annas und Matteos Sicht geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in deren Gedankenwelt erhält. Allerdings muss ich zugeben, dass die Gefühle die meiste Zeit etwas auf der Strecke blieben.
Die Beschreibung von Rom ist den beiden Autoren hingegen gut gelungen. Allerdings muss ich zugeben, dass bei mir im Gegensatz zu den anderen drei Bänden dieses Mal einfach keine winterliche bzw. weihnachtliche Stimmung aufkommen wollte.
Trotzdem finde ich, dass das Buch eine tolle Message vermittelt, die zum Nachdenken anregt und mich auch ein Stück weit inspiriert hat.

"Kleine Aktionen können total wichtig sein. Manche Sachen müssen gar nicht perfekt sein, um etwas zu bewirken. Vielleicht musst du überhaupt nicht der Beste sein oder der Auffälligste, sondern nur solide spielen und andere damit glücklich machen. Oder dich selbst. Ist das denn gar nicht wichtig?" (Seite 214)

Das Cover des Buches finde ich wieder sehr gelungen und es macht richtig Lust auf Rom im Winter. Besonders schön finde ich, dass es auch wieder zu den anderen drei Covern der Reihe passt.

Leider konnte mich der dritte Band Kiss me in Rome nicht so ganz von sich überzeugen. Das Autorenduo punktet zwar wieder mit einem angenehmen Schreibstil und einer tollen Message, aber dafür bin ich mit Matteo nicht so warm geworden und es wollte einfach keine Winterstimmung aufkommen. Deshalb gibt es von mir nur 2,5/5 Sterne.