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Veröffentlicht am 31.12.2021

Leider das bisher schwächste Buch von Karen M. McManus

You will be the death of me
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Nachdem sich die einst besten Freunde Ivy, Mateo und Cal aus den Augen verloren haben, treffen sie sich eines Morgens auf dem Parkplatz der Carlton High School und beschließen, den Tag gemeinsam zu verbringen. ...

Nachdem sich die einst besten Freunde Ivy, Mateo und Cal aus den Augen verloren haben, treffen sie sich eines Morgens auf dem Parkplatz der Carlton High School und beschließen, den Tag gemeinsam zu verbringen. Doch damit sind sie nicht die Einzigen, denn in Boston treffen sie auf Boney, einem Mitschüler und schon bald finden sich die drei mitten in einer Ermittlung wegen Mordes wieder.

Ivy ist eine sehr engagierte Schülerin an der Carlton High School und tut alles dafür, um endlich aus dem Schatten ihres Bruders Daniel herauszutreten. Dabei ist ihr Handeln allerdings auch von einigen Selbstzweifeln geprägt und sie nimmt sich vieles sehr zu Herzen. Dennoch verliert sie nie ihren Mut und bleibt sich selbst treu.
Mateo ist ein totaler Familienmensch. Für seine Mutter und seine Cousine würde er alles tun, weswegen er neben der Schule auch noch zwei Jobs nachgeht. Er kümmert sich nicht nur um seine Mitmenschen, sondern kann auch sehr stur sein, sodass er sich von Nichts abbringen lässt und der ein oder andere Spruch unter die Gürtellinie geht.
Cal ist eher ein Einzelgänger und der kreative Kopf der drei, denn er liebt Kunst und vor allem Comics. Er hat ein super Verhältnis zu seinen beiden Vätern und bekommt von ihnen jede Menge Unterstützung. Dennoch fühlt er sich auch manchmal einsam, sodass er auch immer wieder Ablenkung sucht und sich in die ein oder andere Sache verrennt.
Die drei Charaktere waren früher die besten Freunde und obwohl sie sich zwischendurch aus den Augen verloren haben, merkt man doch eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen. Allerdings stehen auch viele unausgesprochene Dinge sowie verletzte Gefühle zwischen ihnen, sodass das ein oder andere Gespräch aus dem Ruder läuft. Dennoch merkt man auch, dass die drei immer für einander da sind, wenn es darauf ankommt.

"Wir machen alle Fehler, oder? Und die meisten Fehler passieren, weil wir uns über die möglichen Konsequenzen unserer Taten nicht im Klaren sind. Wenn wir es wären, würden wir nie tun ... was auch immer ... wir getan haben." (Seite 213)

Neben den drei Hauptcharakteren gibt es auch noch einige "Nebencharaktere", die eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Dabei handelt es sich nicht nur um die Familienangehörigen der drei, sondern auch um sämtliche Mitschüler und auch Lehrkräfte. An dieser Stelle möchte ich euch auch gar nicht zu viel verraten, denn am besten macht ihr euch selbst ein Bild von den Verhältnissen in Carlton.

Letztes Jahr habe ich die Bücher von Karen M. McManus für mich entdeckt, weswegen ich mich schon auf ihren neuen YA-Thriller You will be the death of me gefreut habe. Der Einstieg in die Geschichte ist mir erstmal etwas schwer gefallen, obwohl sich der Schreibstil von der Autorin wieder gewohnt angenehm lesen lässt. Mir kam der Anfang irgendwie total langatmig vor, obwohl man sich dadurch auch einen ersten guten Überblick über die einzelnen Charaktere und die Verhältnisse in Carlton verschaffen konnte. Nach und nach wurde die Geschichte dann immer spanender und es wurden immer mehr Geheimnisse von und rund um die Charaktere aufgedeckt. Hierbei hat es mir wieder total gut gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Ivy, Mateo und Cal erzählt wurde. Denn meistens endete das Kapitel natürlich genau dann, wenn man wieder etwas Neues rausgefunden hat. Unterbrochen wurde die Geschichte dabei zudem von den Nachbildungen von YouTube-Videos zweier Mitschüler von Ivy, Mateo und Cal.
Allerdings muss ich auch sagen, dass die ganzen Geschehnisse für mich etwas überladen gewirkt haben und das behandelte Thema nicht so ganz in das Setting gepasst hat - insbesondere, wenn man bedenkt, dass die drei noch auf die High School gehen. So ist es mir auch teilweise etwas schwer gefallen, die aufgedeckten Verbindungen nachzuvollziehen und doch wollte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Auflösung am Ende ging mir dann auch einen Ticken zu schnell, obwohl sie, wie nicht anders von Karen M. McManus gewohnt, extrem spannend war.

Das Cover des Buches ist wieder eher schlicht gehalten und doch passt es perfekt zu den anderen Büchern der Autorin. So haben ihre Bücher auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert.

You will be the death of me war für mich leider das bisher schwächste Buch von der Autorin und es konnte mich trotz der teils sehr spannenden Story nicht so ganz von sich überzeugen. Dennoch freue ich mich schon auf weitere Bücher der Autorin!

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Toller Abschluss der "Northern Love"-Reihe

Hell wie der Weihnachtsstern
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Eigentlich steht mit Weihnachten die schönste Zeit des Jahres an, doch für Linneas Strandkafé bedeutet dies, dass die Besucher immer weniger werden. So tut sie alles dafür, das Café über die Runden zu ...

Eigentlich steht mit Weihnachten die schönste Zeit des Jahres an, doch für Linneas Strandkafé bedeutet dies, dass die Besucher immer weniger werden. So tut sie alles dafür, das Café über die Runden zu bringen. Doch damit ist sie nicht die einzige, denn auch Jarik, Besitzer des Frontstages, plant die ein oder andere Aktion. Wird es für beide einen Platz im winterlichen Lillehamn geben?

Linnea, die Cousine der Solberg-Geschwister, lernt man als eine sehr freundliche und empathische Protagonistin kennen. Sie hat sich mit der Eröffnung des Strandkafés in Lillehamn ihren großen Traum erfüllt und man merkt förmlich, wie sie dafür brennt. Sie liebt es stundenlang in der Küche zu verbringen, neue Kuchen auszuprobieren und möchte mit ihrem Café einen gemütlichen Treffpunkt für alle bieten. Dennoch ist sie durch die anstehenden Wintermonate auch von Selbstzweifeln geplagt, die sie am liebsten nur mit sich ausmachen würde.
Jarik hingegen lernt man als einen eher verschlossenen und ruhigen Charakter kennen und auf den ersten Blick wirkt er dadurch auch etwas arrogant. Nach und nach bekommt man aber immer mehr Einblicke hinter seine Fassade und sein interessanter Charakter wird sichtbar. Gerade im Hinblick auf seine Vergangenheit versteht man als Leser zunehmend mehr, warum er sich zu Beginn so abweisend verhält und es ihm nicht leicht fällt, anderen zu vertrauen.
Obwohl sich Linnea und Jarik anfangs den ein oder anderen Schlagabtausch bieten und sich ihrer Konkurrenz bewusst sind, kann man doch ein leichtes Knistern zwischen den beiden spüren. Denn wie heißt es so schön? Was liebt, das neckt sich. Trotzdem hat sich die Beziehung in einem authentischen Tempo entwickelt und mir hat es gefallen, wie sich die beiden einander immer mehr geöffnet und unterstützt haben.

"Es war, als wären sie zwei Schauspieler, die mitten im Stück innehielten und sich jenseits der Masken betrachteten, ganz kurz nur. Während dieser Millisekunde sah Jarik sie - und sie sah ihn." (Seite 70)

Aber nicht nur mit Jarik und Linnea gab es ein Wiedersehen, sondern auch mit sämtlichen anderen Charakteren der Vorgängerbänden. So haben die Solberg-Geschwister und ihre Partner*innen die beiden jederzeit unterstützt und so manche Situation aufgelockert. Nebenbei konnte man aber auch andere Bewohner Lillehams kennenlernen und mir hat deren Gemeinschaft einfach total gut gefallen.

Die Northern Love-Reihe hat sich in den letzten beiden Jahren zu einer richtigen Wohlfühlreihe für mich entwickelt, obwohl mich Band zwei und drei nicht ganz überzeugen konnten. Dennoch habe ich mich total gefreut, als die Autorin einen winterlichen Roman zum Abschluss der Reihe angekündigt hat. Erst einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es dann auch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil lässt sich wieder total angenehm lesen und ist locker leicht, aber auch sehr bildhaft und gefühlvoll. Dabei habe ich vor allem die anfänglich lockere Atmosphäre mit den ganzen Schlagabtauschen total genossen. Nach und nach wurde die Geschichte dann immer ruhiger und irgendwie auch tiefgründiger. Denn je mehr sich die Charaktere geöffnet haben, desto mehr ernstere und auch brandaktuelle Themen sind in die Geschichte eingeflossen. Obwohl die Geschichte, wie auch schon aus den vorherigen Bänden gewohnt, aus der Erzählerperspektive erzählt wurde, konnte ich die Gefühle und Ängste der beiden Protagonisten hautnah mitfühlen. Dabei haben die behandelten Themen trotz der eher geringen Seitenzahl nie überladen gewirkt, denn Julie Birkland hat eine tolle Mischung aus tiefgründigen, aber auch romantischen und humorvollen Szenen gefunden.
Ganz besonders hat mir zudem auch wieder die Atmosphäre im winterlichen Lillehamn gefallen. Ich habe mich schon vor dem Lesen total gefreut in die Hafenstadt zurückzukehren und schon von der ersten Seite an habe ich mich wieder total wohlgefühlt. Zu gerne würde ich mal dorthin reisen, eine Tour auf den Hausberg machen, zu Kaffee und Kuchen in Linneas Strandkafé einkehren und anschließend eines der selbstgebrauten Biere von Jarik im Frontstage probieren.

"Linnea schloss die Augen, spürte den letzten Sonnenstrahlen nach und dann der Herbstkälte, die feucht vom Meer heraufkam. Gleichmäßig rollten die Wellen auf den Sandstrand, wie sie es seit Tausenden von Jahren taten. Was war ihr kleines Café gegen diese Ewigkeit."(Seite 13)

Das Cover des Buches mag ich wieder total gerne, da es nicht nur zu den anderen Bände der Reihe passt, sondern auch wieder eine tolle Verbindung zur Geschichte herstellt.

Ich habe mich total gefreut in das winterliche Lillehamn zurückzukehren und wurde definitiv nicht enttäuscht. Mit Hell wie der Weihnachtsstern hat Julie Birkland einen tollen Abschluss der Northern Love-Reihe geschaffen, der sowohl durch die tolle Atmosphäre als auch durch die behandelten Themen überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Leider nicht meins

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Chastity und Dylan studieren zusammen an der Burlington University und sind eigentlich beste Freunde. Doch Chastity weiß schon lange, dass sie mehr für Dylan empfindet. Er ist allerdings nicht für eine ...

Chastity und Dylan studieren zusammen an der Burlington University und sind eigentlich beste Freunde. Doch Chastity weiß schon lange, dass sie mehr für Dylan empfindet. Er ist allerdings nicht für eine Beziehung zu haben..

Chastity habe ich zu Beginn als einen sehr interessanten Charakter wahrgenommen. Sie ist aus einer Sekte ausgebrochen und studiert nun an der Burlington University. Verständlicherweise wirkt sie aufgrund ihrer Kindheit an manchen Stellen sehr unerfahren, dennoch lässt sich die eher ruhige und zurückhaltende Studentin von nichts abhalten und kämpft für ihren Traum. Allerdings muss ich auch sagen, dass mich ihr Verhalten nach und nach immer mehr genervt hat, denn sie wirkt teilweise sehr naiv und kindisch - gerade in Bezug auf Dylan.
Dylan lernt man anfangs als den typischen Bad Boy kennen, der von Bett zu Bett hüpft und es mit keiner Frau lange aushält. Und doch gibt es da noch den anderen Dylan: nämlich der, der mit Chastity befreundet ist, alles für seine Familie und deren Farm tun würde und mit einem Ereignis aus seiner Vergangenheit zu kämpfen hat. Dylan spielt Geige, studiert ebenfalls an der Burlington und weiß noch nicht wirklich, was er mit seinem Leben anstellen möchte. Gerade in dieser Hinsicht fühlt er sich oftmals von seinem Bruder Griffin unter Druck gesetzt und wirkt sehr rastlos. Im Verlauf der Geschichte zeigt Dylan aber immer mehr seine charmante, mitfühlende und unterstützende Art.
Normalerweise bin ich ein riesen Fan von Friends to Lovers-Geschichten, aber die Beziehung von Chastity und Dylan konnte mich einfach nicht überzeugen. Für mich war hier leider überhaupt kein Kribbeln oder gar Gefühle spürbar. Viel mehr beruhte die gesamte Beziehung eher auf der körperlichen Ebene.

Neben Chastity und Dylan konnte man noch einige andere Charaktere kennenlernen. Vor allem Rickie, Dylans Mitbewohner und Freund, hat die Geschichte immer wieder mit seinen Sprüchen und Lebensweisen sowie der lockeren Art aufgelockert. Aber auch Ellie, Chastitys neue Freundin, war irgendwie ein erfrischender, wenn auch etwas schräger Charakter. Zudem hat man einen guten Einblick in die Verhältnisse auf den Farmen von Chastitys und Dylans Familien bekommen.

Sarina Bowens Romane sind für mich immer ein richtiges Überraschungsei, denn manche von ihnen mag ich total und andere wiederum überhaupt nicht. Deshalb war ich total gespannt, wie mir Was wir in uns sehen gefallen wird, welches den Auftakt einer Spinn Off-Reihe zur True North-Reihe darstellt. Obwohl ich die True North-Reihe nicht gelesen habe, ist mir der Einstieg sehr leicht gefallen und ich habe mich eigentlich recht schnell mit den ganzen Charakteren zurecht gefunden. Der Schreibstil von Sarina Bowen war wieder locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen. Dabei wird die Geschichte sowohl aus Chastitys und Dylans Sicht erzählt, was ich an den Büchern von Sarina Bowen immer sehr gerne mag. Leider muss ich aber auch zugeben, dass sich die Geschichte teilweise total gezogen hat und ich die ein oder andere Pause einlegen musste, weil mich der Verlauf der Geschichte einfach überhaupt nicht in den Bann ziehen konnte. So wurden viele Geschehnisse eher oberflächlich gehalten und wie oben schon angemerkt, drehte sich vieles um die körperliche Beziehung der Charaktere. So kamen die Gefühle leider überhaupt nicht bei mir an. Gegen Ende gab es dann noch einmal sehr viel Drama, wobei dies meiner Meinung nach auch eher aufgesetzt wirkte.
Pluspunkte sammelte das Buch hingegen durch das Setting, denn dieses hat mir total gut gefallen. Zum einen spielt die Geschichte an der Burlington University, aber zum anderen auch auf der Farmen von den Shipleys sowie von Leah und Isaac in Vermont. Vor allem das Setting auf der Farm mochte ich total gerne, denn so ein Setting hatte ich noch nicht oft in Büchern.

Das Cover des Buches gefällt mir durch die gedeckte Farbwahl und den ausgewählten Elementen eigentlich ganz gut.

Leider entsprach der Auftakt der Burlington University-Reihe überhaupt nicht meinem Geschmack, was vor allem an den beiden Charakteren lag. Dennoch werde ich die Reihe wahrscheinlich weiter verfolgen, da mir das Setting an der Burlington University und der Farm der Shipleys recht gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück

Glass Castle Prince
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Edward ist der zukünftige König von Norland und weiß ganz genau, dass er sich nichts zu Schulden kommen darf. Doch dann trifft er auf Charlotte Everly, die sich von seinem Titel nicht abschrecken lässt ...

Edward ist der zukünftige König von Norland und weiß ganz genau, dass er sich nichts zu Schulden kommen darf. Doch dann trifft er auf Charlotte Everly, die sich von seinem Titel nicht abschrecken lässt und seine Welt damit gefährlich ins Wanken bringt..

Charlotte Everly ist in der Nähe der Sommerresidenz der Königsfamilie von Norland aufgewachsen und kehrt nun dorthin zurück, um sich nicht nur eine Auszeit zu nehmen, sondern auch um sich über ihr Studium klar zu werden. Leider muss ich sagen, dass es mir extrem schwer fiel, mit Charlotte warm zu werden. Auf der einen Seite wirkte sie sehr schlagfertig, humorvoll und selbstbewusst, aber auf der anderen Seite wirkte sie in vielerlei Hinsicht auch total unsicher. Ich konnte sie daher oftmals nicht so ganz einschätzen und war immer wieder überrascht, welche Seite nun zum Vorschein kommt.
Mit Edward, dem Prinzen von Norland, ging es mir leider ähnlich. Er wirkte vor allem zu Beginn sehr distanziert und kühl, sodass ich oftmals das Gefühl hatte, dass er eher ein Nebencharakter als der Love Interest von Charlotte ist. Nach und nach hat er nicht nur gegenüber Charlotte einen massiven Beschützerinstinkt aufgebaut, sondern auch immer wieder seine humorvolle Seite gezeigt und sich mehr geöffnet. So konnte man immer mehr erahnen, welcher riesige Druck als zukünftiger König auf seinen Schultern lastet.
Aber nicht nur mit den beiden Charakteren bin ich nicht so wirklich warm geworden, sondern auch mit deren Beziehung untereinander. Für mich war dahingehend leider überhaupt Kribbeln spürbar und meiner Meinung nach ging die Entwicklung ab einem gewissen Punkt einfach viel zu schnell.

Allerdings war das, was ich fühlte, wenn ich mit Edward zusammen war, keineswegs Schwäche, sondern eine Art von Stärke, die mir völlig neu war. Eine Gewissheit, so als hätte ich immer genau gewusst, was ich wollte und nie auch nur den leisesten Zweifel an der Richtigkeit meiner Entscheidungen gehegt. (Seite 129)

Neben Charlotte und Edward gibt es auch noch den ein oder anderen Nebencharakter. Vor allem Edwards Freunde waren mir unglaublich sympathisch, denn sie haben die Geschichte nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten mit ihren Aktionen und Sprüchen immer wieder aufgelockert. Dabei hat man auch gemerkt, dass sie sich sehr um das Wohlergehen von Edward sorgen. Charlottes beste Freundin Anne konnte ich hingegen nicht so wirklich einschätzen, obwohl sie eigentlich immer für Charlotte da war. Ebenfalls konnte man die Eltern der beiden kennenlernen. Während Charlottes Eltern total herzlich und fürsorglich wirkten, war das Königspaar eher distanziert. Allerdings hat es mir hierbei gefallen, dass es im Königshaus nicht die sonst so typischen Intrigen gab.

Obwohl sich der Schreibstil von Nicole Williams eigentlich recht angenehm lesen lässt, ist mir der Einstieg in die Geschichte doch relativ schwer gefallen. Gefühlt ist die Geschichte erstmal nur so vor sich hingeplätschert und ich habe schnell gemerkt, dass ich anhand des Klappentextes eine ganz andere Erwartungshaltung hatte. So hat mir die Richtung, in welche sich die Geschichte entwickelt hat, leider überhaupt nicht zugesagt und ich habe mich erstmal etwas durch die Geschichte gequält. Zudem wurde die gesamte Geschichte nur aus Charlottes Sicht erzählt, wovon ich nicht wirklich ein Fan bin. So hatte man zwar einen guten Einblick in Charlottes Gedankenwelt, aber Edward blieb noch blasser als ohnehin schon.
Als dann die Beziehung zwischen Charlotte und Edward etwas mehr Fahrt aufgenommen hat, wurde es nicht nur zunehmend spannender, sondern die Geschichte konnte mich auch immer mehr in den Bann ziehen. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Funke einfach nicht so richtig überspringen wollte. Dies lag vor allem auch daran, dass die Geschehnisse und Dramen doch ziemlich schnell abgehandelt wurden und auch andere Themen, für die es teilweise sogar eine Triggerwarnung gab, nur oberflächlich behandelt wurden. Hier hätte man meiner Meinung nach noch einiges mehr rausholen können. Enttäuscht war ich so auch von dem Ende, denn dieses wirkte äußerst abgehackt und hätte definitiv noch das ein oder andere Kapitel mehr vertragen können.
Das Cover entspricht nicht so ganz meinem Geschmack, obwohl ich die Details mit den Glasscherben wirklich gelungen finde.

Alles in allem ist Glass Castle Prince von Nicole Williams leider total hinter meinen Erwartungen zurück geblieben und ich habe mich nicht nur mit den Charakteren an sich total schwer getan, sondern auch mit dem Ablauf der Geschichte.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Schöne Lesestunden in den schottischen Highlands

Weihnachten in den schottischen Highlands
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Eigentlich möchte Willow nur ein paar ruhige Tage in ihrer Heimat, Ghaoil Castle in den schottischen Highlands, verbringen. Doch schon auf dem Weg dorthin, streikt ihr Auto und auf der Suche nach Hilfe, ...

Eigentlich möchte Willow nur ein paar ruhige Tage in ihrer Heimat, Ghaoil Castle in den schottischen Highlands, verbringen. Doch schon auf dem Weg dorthin, streikt ihr Auto und auf der Suche nach Hilfe, trifft sie auf Leo Moore. Der Leo, der wenig später auch auf Ghaoil Castle auftaucht, um die Burg zu kaufen..

Willow Mclean arbeitet als Journalistin für ein Magazin in London, wobei es sie immer wieder zu ihrer Familie in die schottischen Highlands zieht. Zu Beginn war mir Willow eigentlich noch recht sympathisch, denn sie wirkt zwar etwas zurückhaltend, aber auch sehr freundlich und hilfsbereit. Nach und nach ist sie immer mehr aufgetaut und war sich um keinen Spruch verlegen. Allerdings empfand ich ihre Art auf Dauer als etwas anstrengend und ich konnte sie nicht so ganz einordnen. Denn sie zieht häufig voreilige Schlüsse und handelt teilweise etwas unüberlegt anstatt ihre Gegenüber auf eine Sache anzusprechen.
Leo Moore, ein erfolgreicher Schauspieler aus den USA, war mir von Beginn an sympathisch. Er ist freundlich, zuvorkommend und humorvoll, wobei er manchmal etwas rastlos und einsam wirkt. Vor allem weiß er aber, was er will und kämpft dafür. So hat er sich in den Kopf gesetzt, Ghaoil Castle zu kaufen und sich einen Traum zu erfüllen. Schon bald merkt man allerdings, dass so viel mehr hinter diesem Kauf steckt.
Die Beziehung zwischen Willow und Leo hat sich meiner Meinung in einem angenehmen Tempo entwickelt und ich habe vor allem die Schlagabtausche sehr genossen. Allerdings muss ich auch sagen, dass die Gefühle teilweise nicht so ganz bei mir angekommen sind.

Wie bei zwei gegensätzlich gepolten Magneten wurden meine Lippen von ihren angezogen. Mein Blick haftete schwer und voller Vorfreude auf ihren Mund, während mein Kopf sich wie ferngesteuert auf Willow zubewegte. (Seite 162)

Neben Willow und Leo spielt die gesamte Familie Mclean eine große Rolle. Vor allem Willows Mum und Granny sind beide total herzlich und letztere hat die Stimmung immer wieder aufgelockert. Willows Dad wirkte dagegen eher distanziert und zurückhaltend. Der heimliche Star auf Ghaoil Castle war allerdings Vincent - was es mit ihm auf sich hat, müsst ihr allerdings selbst lesen. Aber auch Hazel, eine Freundin der Familie, mochte ich total gerne, denn sie hatte immer die passende Lebensweisheit auf Lager.

Weihnachten in den schottischen Highlands ist bereits der dritte Weihnachtsroman, den ich von Mila Summers lesen durfte und irgendwie ist es schon zu einer kleinen Tradition in der Vorweihnachtszeit geworden. Demnach ist mir der Einstieg in die Geschichte auch wieder sehr leicht gefallen, denn der Schreibstil der Autorin ist gewohnt locker leicht und lässt sich daher sehr angenehm lesen. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Willow und Leo erzählt, was mir auch hier wieder sehr gut gefallen hat. Denn so bekommt man einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt. Vor allem Leos Gefühlslage wurde meiner Meinung nach sehr gut dargestellt und ich konnte so sehr mitfühlen. Meiner Meinung nach hat Mila Summers dadurch gezeigt, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt: eine schöne Zeit mit all seinen Liebsten zu verbringen. So gab es nicht nur ab und zu tiefgründige Gedankengänge, sondern auch wirklich schöne und teilweise auch etwas kitschige Momente. Dazu hat meiner Meinung nach das Setting auf Ghaiol Castle, mitten in den verschneiten schottischen Highlands, richtig gut gepasst.

"Ghaoil Castle ist wahrlich etwas Besonderes. Und das nicht nur wegen seiner schier unüberwindbaren Mauern und seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit. Die Menschen, die hier wohnen, machen das Haus erst zu dem, was es ist: einem warmherzigen Ort, der jedem das Gefühl gibt, ein Teil davon zu sein." (Seite 188)

Als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war ich sofort hin und weg. Ich finde es einfach so so süß gestaltet und vor allem finde ich es toll, dass die einzelnen Elemente, wie beispielsweise der kleine rote Flitzer von Willow, eine Verbindung zur Geschichte herstellen.

Weihnachten in den schottischen Highlands hat mir einige schöne Lesestunden bereitet, obwohl ich mit der Protagonistin Willow nicht ganz warm geworden bin. Dennoch mochte ich vor allem das winterliche Setting in den schottischen Highlands und den Rest der Familie total gerne.

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