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Veröffentlicht am 23.06.2020

Fesselnder Schreibstil, tolle Atmosphäre aber auch einige Schwachstellen

Truly
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Endlich geht für Andie ein Traum in Erfüllung: sie kann mit ihrer besten Freundin June an der Harbor Hill University studieren. Doch zu Beginn steht sie erstmal ohne Wohnung und kaum Ersparnissen da. Um ...

Endlich geht für Andie ein Traum in Erfüllung: sie kann mit ihrer besten Freundin June an der Harbor Hill University studieren. Doch zu Beginn steht sie erstmal ohne Wohnung und kaum Ersparnissen da. Um dagegen vorzugehen, nimmt sie einen Job in einem Club an, wo sie auf Cooper trifft, der sie gleichermaßen fasziniert wie auch verwirrt..

Andrada Lucia Evans war mir mit ihrer freundlichen Art von Beginn an sympathisch. Nach einem schweren Schicksalsschlag wagt sie an der Harbor Hill einen Neuanfang, um ihren Traum von einer eigenen Firma zusammen mit June zu verwirklichen. Die eher ruhige und zurückhaltende Studentin ist dabei trotz ihrer eher geringen Mittel sehr entschlossen und trifft teilweise für sie sehr wichtige und mutige Entscheidungen, um an ihr Ziel zu gelangen. Dabei denkt sie aber über jede Entscheidung und Handlung gründlich nach. Trotzdem gab es auch einige Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Zum einen wirkte sie oftmals doch sehr naiv und unerfahren und zum anderen konnte ich ihren Ordnungswahn zwar irgendwie nachvollziehen, aber dass sie einfach die Sachen von anderen Leuten, die sie teilweise kaum kennt, ordnet, war mir doch etwas zu viel des Guten.
Mit Lane Cooper sah es da ganz anders aus und ich habe wirklich lange gebraucht, um mit ihm warm zu werden. Auf den ersten Blick wirkt er sehr geheimnisvoll und verschlossen. Er hat zwar durchaus auch gute und emotionale Momente aber die meiste Zeit wusste ich einfach nicht, woran ich bei ihm bin. Sobald man auch nur irgendwas bruchstückhaftes über ihn erfährt, zieht er seine Mauern sofort wieder hoch. Trotzdem konnte ich seine Handlungen gegen Ende ein Stück weit nachvollziehen.
Zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar und ich habe nur so mit den beiden mitgefiebert. Leider lag der Fokus meiner Meinung nach viel zu sehr auf dieser körperlichen Anziehung als auf dem Kennenlernen der beiden. Teilweise konnte ich nicht wirklich nachvollziehen wie die beiden sich ineinander verlieben konnten, denn es haben kaum Gespräche stattgefunden und Cooper hat Andie immer wieder vor der Kopf gestoßen. Hier hätte ich eindeutig mehr erwartet.

Das Licht wird gedimmt. Glitzer und Staub flimmern in der Luft, genau wie Hitze, Verlangen und unausgesprochene Wünsche. (Seite 264)

Nebencharaktere gibt es in dem Buch auch einige. Angefangen bei Andies bester Freundin June, die ebenfalls an der Harbor Hill studiert und mir mit ihrer aufgeweckten Art sehr sympathisch war. Dennoch hatte ich zum Teil auch so meine Probleme mit ihr, denn oftmals hat sie sich doch sehr in den Vordergrund gedrängt obwohl sie Andie eigentlich nur helfen wollte. Trotzdem hat sie mich auch immer wieder zum Lachen gebracht - vor allem in der Kombination mit Mason. Er ist nicht nur der beste Freund und Mitbewohner von Cooper sondern auch der Besitzer des Clubs. Ihn mochte ich mit seiner mitfühlenden, charmanten und humorvollen Art richtig gerne und ich freue mich schon total auf Madly, wenn er und June endlich ihre eigene Geschichte bekommen. Aber auch der andere Mitbewohner von Mason und Cooper war mir sympathisch, obwohl man von ihm nicht ganz so viel mitbekommen hat. Generell hat mir die Chemie und Dynamik zwischen den verschiedenen Charakteren der Clique sehr gut gefallen und ich habe mich in der WG sehr wohl gefühlt.

Es ist die Art des Schweigens, die nur Freunde kennen, die einen bis auf den Grund ihrer Seele verstehen; die all deine Geheimnisse und Fehler und Narben kennen, all deine Tiefen und dunklen Ecken und dir mit einem Lächeln die Hand reichen, um mit dir hineinzuspringen. (Seite 182)

Der Schreibstil von Ava Reed hat mich von der ersten Seite an gefesselt und ich bin dank der teilweise doch recht kurzen Kapitel nur so durch die Seiten geflogen. Er ist nicht nur locker leicht sondern auch sehr humorvoll und an manchen Stellen schon fast etwas poetisch. Dabei wird die gesamte Geschichte abwechselnd aus Andies und Coopers Sicht erzählt, wobei Andies Teile etwas überwiegen. Besonders beeindruckt hat es mich wie Ava Reed die Gefühle, Zweifel und Ängsten von den Protagonisten (und vor allem von Andie) beschrieben hat. Ich konnte vieles so gut nachvollziehen, habe mitgefiebert, sogar das ein oder andere Tränchen verdrückt und herzhaft gelacht. Trotzdem hat mir an manchen Stellen doch etwas die Tiefe gefehlt, obwohl die Autorin auch einige wichtige Themen angesprochen hat, und die Geschichte ist teilweise nur so vor sich hin geplätschert. Das Ende hingegen ging mir mit den ganzen Enthüllungen doch einen Ticken zu schnell und meiner Meinung nach hätte das Buch rund 50 Seiten mehr gebraucht, um einen runden Abschluss zu erhalten.

Das eher schlicht gehaltene Cover des Buches gefällt mir richtig gut und ich bin mir sicher, dass die Reihe wunderschön nebeneinander aussehen wird. Außerdem finde ich es toll, dass die Kapitel immer mit kleinen Zitaten beginnen.

Alles in allem ist Truly der Auftakt einer neuen Reihe, der vor allem durch einen großartigen Schreibstil besticht, aber auch einige Schwachstellen bereit hält. Deswegen vergebe ich 3,5/5 Sterne. Nichtsdestotrotz freue ich mich bereits auf die anderen beiden Bände, denn ich habe mich in Seattle und bei der Clique von Andie und Cooper sehr wohl gefühlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2020

Zurück an der Bayview High - ein gelungener zweiter Band

ONE OF US IS NEXT
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Seit dem Tod von Simon Kelleher ist ein Jahr vergangen und endlich kehrt Ruhe an der Bayview High ein. Doch dann werden die Schüler zu einem neuen Spiel aufgefordert: Wahrheit oder Pflicht, wo jeder bloßgestellt ...

Seit dem Tod von Simon Kelleher ist ein Jahr vergangen und endlich kehrt Ruhe an der Bayview High ein. Doch dann werden die Schüler zu einem neuen Spiel aufgefordert: Wahrheit oder Pflicht, wo jeder bloßgestellt wird, der nicht mitmacht. Doch Maeve weigert sich mitzumachen, denn sie kann sich noch zu gut an die Ereignisse des letzten Jahres erinnern und kurz danach passiert es: es gibt einen weiteren Toten an der Highschool!

Maeve Rojas ist die jüngere Schwester von Browny, wodurch man sie schon aus Band 1 kennt. Dort war sie mir von Beginn an sympathisch und dieser Eindruck hat sich nur nochmal verstärkt. Maeve ist sehr intelligent, ehrgeizig und mutig. Diese Eigenschaften zeigen sich auch daran, dass sie alles daran setzt, um den Mann hinter dem Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel zu finden. Durch ihre Krankheit musste sie schon einige schwere Phasen durchleben und hat einiges verpasst, wodurch sie manchmal etwas naiv wirkt. Trotzdem macht sie dies immer wieder durch ihre humorvolle und liebevolle Art wett, sodass man sie eigentlich nur mögen kann.
Phoebe Lawton geht gemeinsam mit Maeve in die 11. Klasse und arbeitet nebenbei im Café Contigo. Auf den ersten Blick wirkt sie eher zurückhaltend und oberflächlich, aber schon bald merkt man, dass viel mehr in ihr steckt. Phoebe ist für jeden Spaß zu haben und immer für ihre Freunde da. Vor allem aber leidet sie immer noch sehr unter dem Tod ihres Vaters und den darauffolgenden Konsequenzen für ihre Familie.
Knox Myers ist ebenfalls Schüler der Bayview High, Mitglied der Theater AG und arbeitet nebenbei bei der Anwaltskanzlei Until Proven. Er ist zwar eher zurückhaltend, aber doch immer freundlich und humorvoll. Außerdem ist er sehr ehrgeizig und organisiert, was ihm vor allem bei seiner Arbeit sehr viel hilft. Trotzdem hat auch er sein Päckchen zu tragen, denn er leidet sehr unter dem Druck seines Vaters, welcher vom Nesthäkchen der Familie sehr viel erwartet und vor allem enttäuscht ist, dass Knox nicht in seine Fußstapfen tritt.
Auch in diesem Band hat es mir sehr gut gefallen, wie sich die einzelnen Charaktere entwickelt haben und vor allem wie sich die Beziehungen untereinander entwickelt haben. Vor allem die Freundschaft zwischen Maeve und Knox, die mal ein Paar waren, mochte ich total gerne, denn zwischen ihnen war von Beginn an eine Vertrautheit spürbar. Aber auch Phoebe hat sich sehr gut in die Clique eingefügt und zusammen waren die drei ein unschlagbares Team.

Wer auch immer hinter Wahrheit oder Pflicht steckt, muss gerade einen ziemlich krassen Machtrausch haben. Und das Problem ist, dass wir ihm diese Macht geben. (Seite 189)

Neben den 3 Hauptcharakteren spielen noch einige weitere Charaktere eine Rolle. Unter anderem hat es mich sehr gefreut, dass man noch einige Details zu dem aktuellen Leben der Bayview Four (Brownyn, Addy, Nate und Cooper) erfahren hat und außerdem Luis, Coopers bester Freund, besser kennenlernen konnte. Aber neben den altbekannten Charakteren aus Band 1 lernt man noch einige neue Schüler der Bayview High sowie die Familien der Protagonisten kennen. Dazu möchte ich aber nicht zu viel verraten, denn am besten macht ihr euch selbst ein Bild von den Verhältnissen in Bayview!

Ehrlich gesagt ist mir der Einstieg in das Buch etwas schwer gefallen, obwohl sich der Schreibstil von Karen M. McManus sehr angenehm lesen lässt. Allerdings hatte ich so das Gefühl, dass die Geschichte am Anfang sehr langatmig war, wodurch man die Charaktere zwar gut kennen lernen konnte, aber es doch etwas gedauert hat, bis die Geschichte so richtig ins rollen kam. Danach konnte ich das Buch aber wirklich kaum aus der Hand legen, denn Karen M. McManus' Schreibstil ist nicht nur absolut fesselnd sondern sie versteht es auch den Leser immer wieder auf die falsche Fährte zu locken. Dadurch, dass das Buch wieder abwechselnd aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt wird, deckt man immer mehr Geheimnisse und Zusammenhänge auf und rätselt, fiebert und hofft nur so mit den Charakteren mit. Ich habe wieder einige Theorien aufgestellt und wurde immer wieder eines Besseren gelehrt. Die Auflösung wurde sehr spannend gestaltet und es hat mir gut gefallen, dass es nach diesem spannenden Teil auch wieder einige ruhigere Szenen gab. Letztendlich muss ich aber sagen, dass mir die allerletzte Enthüllung und damit das Ende doch etwas too much waren und ich nicht wirklich weiß, was ich davon halten soll.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass Karen M. McManus nicht nur die typischen Dramen eines jeden Teenagers behandelt sondern auch ernste und auch zum Teil sehr aktuelle Themen mit in die Geschichte einfließen lässt. Zusammen mit den verschiedenen Thriller-Elementen ist dies eine wirklich tolle Mischung für ein Jugendbuch!

Das Gute ist, dass das Leben lang und die Highschool kurz ist, auch wenn es sich in dem Moment nicht so anfühlt. (Seite 295)

Das Cover ist zwar wieder sehr schlicht, aber meiner Meinung nach sehr passend. Vor allem finde ich es toll, dass es zum Cover von Band 1 passt.

Insgesamt konnte mich das Buch trotz anfänglicher Schwierigkeiten doch noch von sich überzeugen. Vor allem die Charaktere konnte ich wieder richtig in mein Herz schließen. Meiner Meinung nach ist One of us is next ein gelungener 2. Band, der allerdings etwas schwächer ist als Band 1 One of us is lying. Deshalb vergebe ich 4/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2020

Spannend, düster und gefühlvoll, aber dennoch kein absolutes Highlight

Too Late
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Sloan durchlebt in ihrer Beziehung zu Asa, einem Drogenboss, die Hölle und doch ist sie abhängig von ihm. Denn er unterstützt sie finanziell und im Gegenzug lebt sie bei ihm wie eine Gefangene, denn Asa ...

Sloan durchlebt in ihrer Beziehung zu Asa, einem Drogenboss, die Hölle und doch ist sie abhängig von ihm. Denn er unterstützt sie finanziell und im Gegenzug lebt sie bei ihm wie eine Gefangene, denn Asa liebt sie über alles und möchte sie um keinen Preis der Welt verlieren. Doch dann tauft der Undercover-Cop Carter auf und nichts ist mehr so, wie es mal war.

Sloan konnte ich am Anfang nicht so ganz einschätzen. Sie hat auf mich eher zurückhaltend und ruhig gewirkt. Nach und nach wurden aber immer mehr Geheimnisse um ihre Person aufgedeckt. Sie hatte es in ihrer Kindheit nicht leicht und auch heute kämpft sie sich mehr oder weniger durchs Leben. An erster Stelle steht dabei ihr Bruder, denn dieser ist die einzige Familie, die sie noch hat. Ich bewundere Sloan für ihre Stärke, die sie Tag für Tag beweist. Dabei agiert sie ziemlich klug und mit viel Humor. Trotzdem ist sie mir manchmal auch etwas auf die Nerven gegangen, denn sie wurde ziemlich schnell emotional (was in ihrer Situation aber irgendwie auch verständlich ist) und handelt manchmal doch etwas zu naiv.
Asa ist ein Drogenboss und hat einen der größten Drogenringe am hiesigen College aufgebaut. Seine Gedankengänge und Handlungen (vor allem in Bezug auf Sloan) sind teilweise wirklich verstörend, krank und auch angst einflößend. Trotzdem hat Colleen Hoover mit Asa auch einen Charakter geschaffen, mit dem man teilweise sogar Mitleid hat. Denn es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit von Asa und diese war nun wirklich alles andere als schön. Genau aus diesem Grund waren einige Dinge doch noch nachvollziehbar.
Carter hingegen ist ein echter Good Guy, der das Herz am rechten Fleck hat. Er ist charmant, liebevoll und mitfühlend. Genau diese Eigenschaften stehen ihm bei seiner Arbeit als Polizist oftmals im Weg, denn Carter setzt sich zu 100 Prozent für die Leute ein, die er liebt. Dabei stellt er auch das ein oder andere Mal seine Tarnung auf die Probe und handelt mehr oder weniger leichtsinnig. Trotzdem kann man ihm nie so wirklich böse sein.
Eigentlich bin ich kein Fan von Dreiecksbeziehungen. Trotzdem konnte mich Colleen Hoover hiermit einfach in den Bann ziehen. Vor allem die Beweggründe für die Beziehung zwischen Sloan und Asa haben mich sehr bewegt und ich habe mich oftmals gefragt, wie ich an Sloans Stelle gehandelt hätte. Umso schöner war dafür die Liebesgeschichte von Sloan und Carter, denn zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar und es war so schön zu lesen, wie sich Carter bemüht hat ihr das Leben so schön wie möglich zu gestalten.

"Die Liebe findet dich in der Tragödie. Das war der Moment, in dem Carter mich gefunden hat. Inmitten einer Serie von Tragödien." (Seite 163)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige. Vor allem Ryan, Carters Kollege, mochte ich total gerne. Er ist genau so hilfsbereit wie Carter aber dennoch ein ganz anderer Charakter! Abgesehen von ihm und Sloans Bruder (von dem man aber leider nicht so viel liest) war mir aber nicht wirklich einer der Charaktere sympathisch. Vor allem die "Freunde/Kollegen" von Asa mochte ich überhaupt nicht, denn sie sind fast so schlimm wie ihr Boss selbst.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, denn Colleen Hoovers Schreibstil ist zwar locker leicht aber auch überaus fesselnd, sodass man nur so in den Bann gezogen wird. Dabei schafft sie es nicht nur eine düstere Grundstimmung sondern auch sehr viel Spannung aufzubauen. Dennoch gibt es auch immer wieder gefühlvolle und auch humorvolle Szenen, die die gesamte Geschichte hin und wieder auflockern. Dadurch, dass das Buch abwechselnd aus Sloans, Asas und Carters Sicht erzählt wird, bekommt man nicht nur einen sehr guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt sondern es werden auch die ein oder anderen Geheimnisse aufgedeckt. So kommt es immer wieder zu unerwarteten Wendungen und ich habe geradezu mit den Charakteren mitgefiebert. Vor allem die Kapitel aus Asas Sicht haben geradezu süchtig gemacht, denn seine Gedankengänge waren nicht nur verstörend sondern auch mitreißend ohne Ende.

"Weil ich jetzt Hoffnung habe. Die Hoffnung, dass er doch einen Plan hat, um mich irgendwie aus dieser Hölle rauszuholen." (Seite 220)

Doch dann kamen die letzten 150 Seiten - der Epilog, ein Prolog und nochmal ein Epilog zum Epilog - und ich muss leider sagen, dass diese 150 Seiten die Geschichte, die mich davor wirklich begeistern konnte, für mich etwas kaputt gemacht haben. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber irgendwie hat es für mich einfach nicht gepasst und es war einfach zu lang. Vieles wurde überdramatisiert, ging teilweise zu schnell und war dabei noch etwas klischeehaft. Auch das Ende war für mich leider nicht so ganz rund und ich bin mir sicher, dass man dies auch irgendwie anders hätte lösen können. Trotzdem überwiegen für mich die positiven Aspekte und auch wenn das Buch kein absolutes Highlight war, hat es mir dennoch einige tolle Lesestunden beschert.

Das Cover entspricht nicht unbedingt meinem Geschmack. Trotzdem finde ich es durch die dunkle Farbgestaltung ganz passend für die Geschichte.

Insgesamt hat mir Too Late wirklich gut gefallen. Vor allem die ersten 300 Seiten konnten mich komplett in den Bann ziehen, denn die Geschehnisse rund um Sloan, Asa und Carter waren nicht nur spannend und düster sondern teilweise auch sehr gefühlvoll und humorvoll. Allerdings wurde meine Stimmung mit den restlichen 150 Seiten etwas getrübt. Trotz allem ist Too Late ein weiteres gelungenes Buch von Colleen Hoover, das sich 4 von 5 Sternen verdient hat.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Anders als die beiden Vorgänger aber mindestens genau so traumhaft schön!

New Dreams
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Nachdem Elara sich mit ihrer Mutter gestritten hat, macht sie sich auf den Weg zu ihrer Großmutter nach Green Valley. Doch kurz vor ihrem Ziel wird sie von einem Schneesturm überrascht und baut einen Unfall. ...

Nachdem Elara sich mit ihrer Mutter gestritten hat, macht sie sich auf den Weg zu ihrer Großmutter nach Green Valley. Doch kurz vor ihrem Ziel wird sie von einem Schneesturm überrascht und baut einen Unfall. Doch zu ihrem Glück fährt Noah vorbei und bietet ihr eine Mitfahrgelegenheit nach Green Valley an. Doch das soll nicht die einzige Begegnung zwischen den beiden bleiben, denn sie treffen schon bald erneut aufeinander und die Anziehung ist stärker denn je..

Elara MacAbott kommt ursprünglich aus Phoenix und verbringt den Sommer über bei ihre Großmutter in Green Valley. Zu Beginn musste sie sich erstmal an das Kleinstadtleben gewöhnen, aber nach und nach fügt sie sich mit ihrer offenen und hilfsbereiten Art immer mehr ein. Sie ist sehr humorvoll, geht gerne mal feiern und anstatt das zu tun, was ihre Mutter von ihr erwartet, kämpft sie für ihren großen Traum Lehrerin zu werden. Oftmals handelt sie aber auch sehr voreilig, wodurch sie manchmal etwas zickig wirkt und ich manche Handlungen nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Noah Fitzgerald habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Er ist zwar eher zurückhaltend und ruhig, aber auch total sympathisch und vor allem hilfsbereit und humorvoll. Schon seit seiner frühesten Kindheit interessiert er sich für die Astronomie und seine Leidenschaft, mit der er über die Sterne redet, ist einfach ansteckend. Trotzdem hat er, angetrieben von seinen Schuldgefühlen und seinem Pflichtgefühl, sein Traumstudium Raumfahrttechnik an der Stanford unterbrochen, um den Sommer über in Hanks Werkstatt zu arbeiten und bei seiner Familie zu sein. Ihm fällt es absolut nicht leicht los zu lassen und teilweise rennt er auch erstmal vor schwierigen Entscheidungen weg. Trotzdem kann man ihm eigentlich überhaupt nicht böse sein.
Meiner Meinung nach war zwischen den beiden Charakteren von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar und doch standen die beiden sich immer wieder selbst im Weg, sodass mich die beiden teilweise wirklich verrückt gemacht haben. Umso schöner waren dann aber die vielen gemeinsamen Momente, wo sie sich zusammen gerauft haben und die Anziehung kaum mehr auszuhalten war.

"Es ist die Art, wie er dich ansieht", sagt sie mit einem Lächeln. Ein trauriges, schmerzhaftes Lächeln. "Als wärst du der hellste Stern an seinem Himmel." (Seite 322)

Neben den altbekannten Nebencharakteren lernt man in New Dreams auch noch einige neue Charaktere kennen. Vor allem Elaras Oma Molly, die einen Blumenladen in Green Valley führt, und ihre beste Freundin Leilani mochte ich total gerne. Aber auch Noahs Familie, bestehend aus Thomas, Barb, Rebecca, Ruthie und Jacob, waren einfach so liebenswert. Vor allem Rebecca ist hierbei heraus gestochen, denn sie hat sich als wahre Freundin erwiesen und irgendwie hoffe ich, dass sie bald auch ihre eigene Geschichte bekommt. Außerdem lernt man noch Hank, Werkstattbesitzer und der Vater von Noahs Ex-Freundin kennen. Er ist zwar etwas chaotisch und trägt eine riesen Last mit sich herum, aber er ist mindestens genau so sympathisch wie sämtliche andere Bewohner von Green Valley. Der einzige Störfaktor war meiner Meinung nach Elaras Mutter Pearl, deren Handlungen ich zu Beginn nicht so ganz nachvollziehen konnte, aber das hat sich zum Glück geändert.

Der Schreibstil von Lilly Lucas hat mir wieder total gut gefallen. Er ist nicht nur locker leicht und lässt sich angenehm lesen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Vor allem punktet er aber auch mit der vollen Ladung an Humor und Emotionen. So habe ich nicht nur lauthals gelacht sondern auch mit den Charakteren mitgefiebert und sogar das ein oder andere Tränchen verdrückt. Meiner Meinung nach ist die Geschichte von Elara und Noah nämlich ein Stück weit ruhiger und auch schwerer als die beiden Vorgänger New Beginnings und New Promises, was nicht nur an der Last liegt, die die beiden Charaktere auf ihre eigene Weise mit sich herum schleppen, sondern vor allem auch an der Hintergrundstory mit Noahs Ex-Freundin. Trotzdem hat es die Autorin immer wieder geschafft die Geschichte mit tollen und teilweise auch sehr romantischen Momenten aufzulockern. Vor allem hat es mir aber gefallen wie die Autorin das Thema Astronomie (und damit Noahs Leidenschaft) mit in die Geschichte eingebracht hat. Zwar gab es auch wieder einige Dinge, die mir etwas zu schnell gingen, aber darüber kann ich gut hinwegsehen.
Dabei wird die Geschichte wieder komplett aus der Sicht der weiblichen Hauptprotagonistin Elara erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Hin und wieder hätte ich aber auch gerne mal einen Einblick in die Gedanken von Noah erhalten.

Was mir aber an der Reihe immer total gut gefällt, ist das Setting in den Rocky Mountains. In dem kleinen Städtchen Green Valley herrscht einfach eine tolle Atmosphäre und ich finde es super, dass die Geschichte dieses Mal nicht wie die beiden Vorgänger im Winter spielt sondern im Sommer. So konnte man die Gegend in den Rocky Mountains nochmal auf eine ganz andere Weise kennen lernen.

Das Cover finde ich einfach nur traumhaft schön und es ist glaube ich bisher mein liebstes Cover der Reihe! Generell finde ich, dass die drei Bücher einfach nur wunderschön nebeneinander im Regal aussehen.

Ich habe so lange auf den dritten Teil der "Green Valley Love"-Reihe hingefiebert und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Geschichte von Elara und Noah ist meiner Meinung nach zwar etwas ruhiger als die beiden Vorgänger aber mindestens genau so traumhaft schön! Ich habe mich in Green Valley einfach wieder total wohl gefühlt und obwohl ich ein paar kleiner Kritikpunkte habe, kann ich gar nicht anders als 5/5 Sterne zu vergeben.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Nicht nur wunderschön sondern auch mit einer tollen Message

Love Letter From the Girls Who Feel Everything - Gedichte & Gedanken
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Ehrlicherweise habe ich mich nie groß um Gedichte geschert. Da Brittainy C. Cherry mich mit ihren Romanen aber immer wieder emotional in den Bann ziehen kann, wollte ich dem Gedichtband von ihr und Kandi ...

Ehrlicherweise habe ich mich nie groß um Gedichte geschert. Da Brittainy C. Cherry mich mit ihren Romanen aber immer wieder emotional in den Bann ziehen kann, wollte ich dem Gedichtband von ihr und Kandi Steiner unbedingt eine Chance geben und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Von Kandi Steiner habe ich bisher noch nichts gelesen, weswegen ich hierzu leider keinen Vergleich habe.

Auf den rund 190 Seiten findet man verschiedene Texte, Gedanken und Gedichten zu den verschiedensten Themen wie Liebe, Selbstfindung, Hoffnung und auch Trauer. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass die Texte nicht nur auf deutsch abgedruckt wurden sondern auf der nächsten Seite nochmal auf englisch, der Muttersprache der beiden Autorinnen. Mir haben die englischen Versionen sogar fast besser gefallen, denn sie waren irgendwie kraftvoller. Generell haben mich so einige Texte, wie erwartet, emotional in den Bann gezogen. Teilweise haben sie mich traurig gestimmt, waren voller Herzschmerz, haben aber auch gleichzeitig Mut gegeben und zum Nachdenken angeregt. Vor allem aber waren sie einfach nur wunderschön!
Schon im Vorwort der Autorinnen wird die Message des Buches klar, welche mir sehr gut gefallen hat. Sie möchten den Leser dazu animieren Gefühle zuzulassen und hinter diesen zu stehen.

"How does the girl who loves openly survive against the boy who never allows himself to love at all?" (Seite 19 / Kandi Steiner)

Das Cover finde ich wunderschön durch die Gestaltung und der Wahl der Schriftarten. Aber nicht nur außen kann das Buch punkten sondern auch innen. Denn die Texte sind nicht nur wunderschön sondern werden durch verschiedene Illustrationen nochmals besonderer.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich allerdings der Preis, denn obwohl ich die Gestaltung wunderschön finde, würde ich dafür glaub ich keine 12,90 EUR ausgeben. Das Buch ist zwar eine Hardcover-Ausgabe, aber mit ca. 190 Seiten recht dünn.

"Denn egal, was geschieht, der Morgen, er kommt, auch nach der dunkelsten Nacht." (Seite 108 / Brittainy C. Cherry)

Alles in allem kann ich das Buch jedem nur ans Herz legen, denn die Gedichte und Gedanken sind nicht nur wunderschön sondern regen auch zum Nachdenken an und vermitteln eine tolle Message! Ich werde auf jeden Fall immer mal wieder durch das Büchlein blättern.

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