Eine Fortsetzung mit leichten Schwächen
Verliere mich. Nicht.Das türkise Cover von Verliere mich. Nicht sticht einem einfach sofort ins Auge. Es passt vom Design und der ganzen Aufmachung perfekt zum ersten teil Berühre mich. Nicht. Durch die pastellfarbenen Buchrücken ...
Das türkise Cover von Verliere mich. Nicht sticht einem einfach sofort ins Auge. Es passt vom Design und der ganzen Aufmachung perfekt zum ersten teil Berühre mich. Nicht. Durch die pastellfarbenen Buchrücken ist die Reihe im Bücherregal der absolute Hingucker. Auch das Design im inneren es Buchs gefällt mir richtig gut. Die Schrift des Covers wurde auch für die der Kapitel benutzt und rundet das Ganze so perfekt ab.
Der Schreibstil von Laura Kneidel ist wie gewohnt flüssig, leicht und man fliegt förmlich durch die Seiten, sobald man einmal begonnen hat in die Welt von Luca und Sage zu kommen. Die Sicht von Sage hat mir wieder sehr zugesagt. Vor allem der "medizinische" Teil der Geschichte hat Laura Kneidel gut rüber gebracht. Insgesamt kann man nur sagen das Laura einen guten Job gemacht hat. In Maine fühle ich mich einfach unheimlich wohl und auch die Charaktere hat sie mit einer Liebe gefüllt, die man einfach merkt.
"Sage." Der Klang meines Namens aus seinem Mund ließ mich erschaudern, und ich musste die Augen schließen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. ~ Sage, Seite 120, Kapitel 9
Den wundervollen, Bücherfreak Luca musste man einfach schon im ersten Teil lieben. Seine Reaktion am Ende es ersten Teils kann ich sehr gut nachvollziehen, das Sage ihn mit ihren Worten verletzt hat. Luca ist nicht der männliche Charakter der eine Haut aus Stahl hat, sondern er zeugt auch seinen Schmerz und das was ihn stört, was ich für meinen Teil sehr gut fand. Das er Sage am Ende des ersten Teils aus der Wohnung geschmissen hat, fand ich etwas krass, aber auch verständlich. Schnell hat man Luca aber angemerkt, das er Sage trotz dessen noch gern hat und sie um sich haben möchte. Ich persönlich fand es echt schön von ihm, als er sie aus der Bruchbude von Hotel raus geholt hat. Gegen Ende es Buches, als sich Sage und Luca wieder näher gekommen sind, hat er mir auch noch einmal besser gefallen. Er hat Sage mit allem was er hatte beschützt und war der perfekte Boyfriend, welchen doch jeder möchte oder nicht?
Sage hat in diesem Teil eine Verwandlung hingelegt, welche ich mir für sie so gewünscht habe. Zu Beginn des Buches hat sie alles und jeden von sich gestoßen und wollte ihre Probleme mit sich selbst klären, obwohl sie wundervolle Freunde hatte, die für sie das gewesen wäre. Sie ist noch immer der kleine Sturkopf, welcher sie schon in Teil 1 war, aber diesen Sturkopf hat sie auch nur um sich zu schützen. In Verliere mich. Nicht ist ihr Charakter gewachsen. Sie zieht sich nicht mehr so zurück wie in Teil 1 und besucht mittlerweile sogar eine Selbsthilfegruppe. Die Sache mit Alan hat sie noch immer mitgenommen und man merkt auch in diesem Teil immer wieder wie stark sie die Sache geprägt hat. Luca gegenüber wird sie auch endlich ehrlich, warum sie sich von ihm getrennt hat. Was ich an Sage schätze ist, dass sie nicht an Luca abhängig sein möchte. Sie sucht noch immer weiter Wohnungen, obwohl Luca sie bei sich wohnen haben möchte
Nichts geschah, bis Luca plötzlich einen Schritt vortrat. Und noch einen. Und noch einen. ´Dabei murmelte er etwas, das wie ein "Scheiß drauf" klang, und ehe ich mich versah, stand er vor mir und schob eine Hand in meinen Nacken. ~ Sage, Seite 217, Kapitel 17
Die Nebencharaktere des Buches haben mir bis auf einer sehr gut gefallen. April, Gawin, Connor und Aaron muss man einfach gern haben. Aber auch Megan, von welcher man leider, das sie nicht in Maine lebt, relativ wenig mitbekommt mag ich als Sages Beste Freundin richtig gern. Eine Person hingegen muss man einfach hassen, wenn ihr das Buch gelesen habt, wisst ihr bestimmt wen ich meine. Da ich nicht spoilern möchte, lasse ich die Person mal gekonnt aus.
© afterreadbooks / Vanessa Groß
Verliere mich. Nicht setzt direkt am Vorgänger Berühre mich. Nicht an und zeigt wie schon gesagt die Geschichte wieder aus der Sicht von Sage. Das Drama mit Alan beschäftigt die Protagonistin auch weiterhin in diesem Teil. Die ersten 100 Seiten fand ich persönlich interessant. Sage, welche in diesem sehr speziell wirkenden Hotel wirkt und sich von der ganzen Außenwelt abschirmt. Leider konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb sie die Menschen die sie liebt nicht an sich ran lässt. April und Megan wollten nur ihr Bestes und wissen ob es ihr gut geht, aber dieses Abschirmen hat Sage nicht wirklich weiter geholfen. Klar, zu Beginn dieses Buches war ihre Entwicklung noch nicht so fortgeschritten, aber trotzdem sollte sie den Menschen die sie lieben auch vertrauen.
"Ich habe noch nie so für jemanden gefühlt wie für dich, und das hat mir lange Zeit ziemliche Angst gemacht, aber das war es wert" ~ Luca, Seite 402, Kapitel 29
Ein kleiner Kritikpunkt war für mich, dass ewige Hin und Her zwischen Luca und Sage. Einmal reden sie wieder miteinander, in der nächsten Szene meint einer der beiden dass er oder sie sich vom jeweils anderen festhalten sollte. Am liebsten hätte ich das ein oder andere mal die beiden an den Hinterköpfen gegriffen und sie gegeneinander gedrückt. Eine Aussprache hätte den beiden glaub ich ganz gut getan zu manchen Zeiten im Buch.
Etwas was ich persönlich richtig schön fand war, dass Sage offener geworden ist. Vor allem in diesem Teil hat man ihr die Veränderung angemerkt. Dadurch das sie sich die Einzelsitzungen nicht mehr leisten konnte und nun zu einer Gruppe ging, hat sie eine Art Sprung gemacht, welche ich richtig mochte. Auch Luca fand ich cool. Wie er mit Sages Situation umgegangen ist war einfach richtig süß (wer hätte es gedacht?) und ich glaube eine solche Reaktion hätte sie sich nicht zu träumen getraut
Fazit
Ein solider Abschluss der Reihe, welcher sich teilweise etwas gezogen hat, mich aber dennoch überzeugen konnte.